1,99 €
Zwanzig Jahre sind vergangen, seit Hedi und Andreas Kastler ihre Ausbildung an der Hotelfachschule abgeschlossen haben. Nun laden sie ihre ehemaligen Klassenkameraden in ihr Berghotel ein. Was als fröhliches Wiedersehen beginnt, entpuppt sich schnell als emotionale Achterbahnfahrt: Alte Rivalitäten flammen wieder auf, vergessene Gefühle erwachen, und manche Wunden sind tiefer, als es den Anschein hat. Margot kehrt nach zwei Jahrzehnten erstmals in ihre Heimat zurück - mit ihrem Sohn Simon an ihrer Seite. Doch was wird passieren, wenn sie auf Alexander trifft, ihre Jugendliebe, die sie nie ganz vergessen konnte? Und dann ist da noch Jörg, der früher nur für Unruhe gesorgt hat und auch heute keine Gelegenheit auslässt, um seine alten Rivalen zu provozieren. Während das Fest in vollem Gange ist, spitzen sich die Konflikte zu - bis eine unerwartete Wendung die Nacht unvergesslich macht ...
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 120
Veröffentlichungsjahr: 2025
Cover
20 Jahre später
Vorschau
Impressum
20 Jahre später
Ein Klassentreffen voller Überraschungen
Von Verena Kufsteiner
Zwanzig Jahre sind vergangen, seit Hedi und Andreas Kastler ihre Ausbildung an der Hotelfachschule abgeschlossen haben. Nun laden sie ihre ehemaligen Klassenkameraden in ihr Berghotel ein. Was als fröhliches Wiedersehen beginnt, entpuppt sich schnell als emotionale Achterbahnfahrt: Alte Rivalitäten flammen wieder auf, vergessene Gefühle erwachen, und manche Wunden sind tiefer, als es den Anschein hat.
Margot kehrt nach zwei Jahrzehnten erstmals in ihre Heimat zurück – mit ihrem Sohn Simon an ihrer Seite. Doch was wird passieren, wenn sie auf Alexander trifft, ihre Jugendliebe, die sie nie ganz vergessen konnte? Und dann ist da noch Jörg, der früher nur für Unruhe gesorgt hat und auch heute keine Gelegenheit auslässt, um seine alten Rivalen zu provozieren. Während das Fest in vollem Gange ist, spitzen sich die Konflikte zu – bis eine unerwartete Wendung die Nacht unvergesslich macht ...
Es war noch keine Woche her, da hatte eine für März unerwartete Hitze in dem kleinen Tiroler Dörfchen St. Christoph die ersten Primeln und Krokusse aus dem Boden gelockt. Doch kaum redeten manche Bewohnerinnen und Bewohner schon erwartungsfroh von einem verfrühten Sommer – da wich die Sonne schneeschweren Wolken, und heftige Böen trieben den Eisregen waagrecht durch das Tal. Mit dem Sturm wurden alle Hoffnungen auf einen warmen Frühling davongeblasen. Wer an einem Tag wie diesem nicht gerade im Freien zu tun hatte, blieb in der warmen Stube, wo die frisch entfachten Kaminfeuer wieder lustig vor sich hin prasselten und Bratäpfel einen aromatischen Duft entfalteten.
Auch das von dem Ehepaar Hedi und Andreas Kastler geführte Sporthotel Am Sonnenhang wurde dieser Tage seinem Namen leider so gar nicht gerecht. Die Erhebung, auf der das schöne Tirolerhaus thronte, war in Nebel gebettet, so dicht, dass man kaum die eigene Hand vor den Augen sah.
Die Gäste, die sich zurzeit hier aufhielten, waren von den Hotelbetreibern vor dem Aufenthalt im Freien gewarnt und mit Karten- und Gesellschaftsspielen versorgt worden. Küchenchef Leo Hofbauer und die Mehlspeisköchin Rosina Stadler sorgten für einen steten Nachschub an süßen Köstlichkeiten, Kaffee, Tee und heißer Schokolade. Und Hotelchef Andreas Kastler wachte persönlich neben dem Eingang, damit sich niemand überschätzte, sich ins Freie wagte und sich womöglich im momentan so unwirtlichen Bergland verirrte. So war es trotz des unfreundlichen Wetters im Hotel recht gemütlich. Es war die Zeit zwischen den Saisonen, in der dank der überschaubaren Gästezahl auch die Hotelbesitzer verschnaufen durften.
Hedi Kastler hatte sich auf einem der Sofas im Foyer des Hotels mit einer Tasse Kräutertee niedergelassen und blätterte in all jenen Zeitschriften, die sie in den vergangenen Wochen während der Betreuung der Wintersportler nur von außen gesehen hatte. Immer wieder lachte sie auf, wenn sie romantische Geschichten von prominenten Paaren las, die sich inzwischen längst wieder getrennt hatten. Für manche Leute war die Liebe halt eine kurzlebige Angelegenheit. So etwas hatte Hedi noch nie verstanden. Sie war nun schon über zwanzig Jahre mit ihrem Andi glücklich und stolz darauf, nicht gleich bei jeder kleinen Krise das Handtuch geworfen zu haben. So hatten sich die Liebe und das Vertrauen zwischen den Eheleuten immer weiter verbessert und gestärkt. Freilich hatte es den einen oder anderen Moment gegeben, an dem Hedi – und wohl auch Andreas – an ihrem Glück gezweifelt hatte, aber sie waren beide standhaft geblieben.
»Ich bin froh, dass ich dich nicht zum Mond geschossen habe«, sagte Hedi mehr vor sich hin als zu ihrem Mann, der neben ihr saß und in einem Sportmagazin blätterte.
»Wie bitte, Spatzl?«, fragte Andi, mitten aus einer Reportage über ein Tenniswunderkind herausgerissen.
»Ach nichts. Ich bin bloß froh, dass ich dich hab', Anderl«, sagte Hedi schnell und schenkte ihrem Mann einen liebevollen Blick.
»Ich auch, ich auch«, antwortete er geistesabwesend und wandte sich wieder seiner Zeitschrift zu. »Glaubst du, ich hätte eigentlich auch als Tennisspieler Karriere machen können?«, fragte er.
»Nein«, antwortete Hedi ungerührt. Als sie Andis beleidigtem Blick begegnete, fuhr sie rasch fort: »Du bist ein guter Tennisspieler, aber auch ein ebenso talentierter Golfer, Segler und Bergsteiger. Deine sportliche Begabung ist nicht bloß auf eine Sache konzentriert, und nur eine Sportart wäre dir auf Dauer auch langweilig geworden, denke ich. Ich bin jedenfalls sehr froh, dass du dich damals für einen soliden Beruf und die Ausbildung in der Hotelfachschule entschieden hast.«
»Oh ja, da bin ich auch froh«, sagte Andreas lächelnd. »Sonst hätte ich dich nicht getroffen und wäre jetzt ein einsamer, unglücklicher Mann.«
»Oder wahrscheinlich mit einer anderen Frau verheiratet«, sagte Hedi kokett, denn sie ahnte die Antwort, die er ihr nun gab, voraus: »Genau: Ohne dich wäre ich ein einsamer und unglücklicher Mann geworden«, sagte Andi und warf ihr ein Luftküsschen zu.
Hedi schmunzelte. Genau das hatte sie hören wollen. Es waren diese kecken Spielchen und Dialoge, die ihre Beziehung auch noch nach zwanzig Jahren würzten. Sie wandte sich wieder ihrer Illustrierten zu.
»Frau Kastler?«, fragte eine schüchterne Stimme von der Bürotür her.
Hedi hob den Kopf und erblickte das Zimmermadel Sissi Hofinger. Die junge Frau hatte ihren roten Anorak eng um die Schultern gewickelt und hielt eine grüne Pudelmütze in der Hand. »Frau Stahmer meinte, dass ich heute früher heimgehen darf«, sagte Sissi und fügte rasch hinzu: »Natürlich nur, wenn Sie einverstanden sind!«
»Aber freilich, Sissi. Es ist ja nicht viel los. Pass aber nur auf, dass du dich nicht im Nebel verirrst! Soll dich der And ins Dorf begleiten?«
»Danke, das ist nicht nötig. Mein ... der Peter Kraminger kommt mich abholen!«
»Oh, du hast einen Freund? Das ist aber schön.«
Dem Madel war eine tiefe Röte in die Wangen geschossen.
»Es ist noch nicht ausgesprochen«, sagte sie leise. »Aber ja, ich denke, ich kann den Peter schon meinen Freund nennen.« Sissi knetete verlegen an der Wollmütze herum. »Wir kennen uns ja schon lange, eigentlich schon seit dem Kindergarten. Aber letzte Woche, als die Sonne so fein geschienen hat, waren wir allein miteinander spazieren. Und da ...«, sie räusperte sich und senkte beschämt die Augen.
»Ich verstehe«, sagte Hedi einfühlsam. »Der Kraminger-Peter ist ja auch wirklich ein netter Bursch. Und ein so gut aussehender! Dann wünsche ich dir einen schönen Nachmittag und Abend, Sissi!«
»Vielen Dank, Frau Kastler!« Aufgeregt eilte das junge Mädel zur Tür, hinter der soeben das gerötete Gesicht eines Burschen aufgetaucht war. Peter Kraminger schob kurz den Kopf herein und grüßte die Chefleute seiner Freundin, dann nahm er seine Angebetete am Arm und führte sie hinaus in die Nebelsuppe. Schon nach wenigen Schritten war von dem Pärchen nichts mehr zu sehen.
»Mei, wie herzig«, stellte Hedi fest. »Peters Wangerln haben vor Freude regelrecht geleuchtet!«
»Oder vor Kälte!«, gab Andreas zurück, der seine Frau gern ein bisserl hänselte. Diese ließ sich aber die gute Laune nicht verderben. »So schön ist sie, die erste Liebe«, sagte sie schwärmerisch und griff nach Andis Hand.
Dieser erwiderte den Händedruck und gab lächelnd zu: »Ja, das ist etwas Wunderbares. Ich weiß noch wie heut, wie ich dich das erste Mal sah. Mit einem Mal hat sich mein Leben von Grund auf verändert. Statt heute ein Kreuzfahrtschiff in der Karibik zu leiten, bin ich in den schönen Tiroler Bergen geblieben.«
»Ich hoffe ja schon, dass du das nicht bereust?«, fragte Hedi, so kokett wie zuvor.
Andreas ließ sich mit der Antwort absichtlich ein bisserl Zeit, dann nahm er seine Angetraute lachend in den Arm.
»Es gibt kein schöneres Platzerl auf der Welt, und ich könnte mir auch kein besseres Leben vorstellen«, bekannte er fest.
***
Hedi sprang auf und lief nach hinten zu den Personalräumen des Hotels. Andreas hörte sie eine Weile lang herumkramen und leise fluchen, dann stand sie wieder vor ihm. In der Hand hielt sie ein dickes, abgegriffenes Fotoalbum.
»Heute ist der richtige Tag, um in Erinnerungen zu schwelgen«, sagte sie und ließ sich wieder auf das Sofa fallen.
»Da hast du recht«, sagte Andreas, nahm ihr das Album aus der Hand und schlug es behutsam auf. »Erinnerungen an die Hotelfachschule – von Hedi und Margot«, stand in schwungvollen Lettern auf dem Deckblatt.
»Ach, von Margot haben wir auch schon ewig nichts mehr gehört«, stellte Andreas wehmütig fest. »Da ist man eine Zeit lang in derselben Welt, teilt alle Hoffnungen, Träume und Niederlagen – und denkt, das wird für immer so bleiben. Aber dann braucht es gar net viel, und jeder geht in eine andere Richtung davon. Anfangs telefoniert man noch, schreibt sich Briefe, später sind es nur noch Weihnachtskarten ...«
»Und irgendwann bleiben auch die aus, weil man neue Freunde gefunden und in einem ganz anderen Leben Wurzeln geschlagen hat«, vervollständigte Hedi Andis Gedanken. »Es ist traurig und doch der Lauf der Welt.«
Andreas hatte inzwischen ein wenig in dem Album geblättert.
»Ja, die Zeit in der Hotelfachschule war anstrengend, aber voll wunderbarer Erlebnisse«, stellte er fest. »Ich kann's gar net glauben, dass unser Abschluss diesen Sommer schon zwanzig Jahre her ist!« Er schlug eine weitere Seite um. »Mir war damals gar nicht bewusst, wie eng du mit Margot warst«, sagte er nun. »Ich hatte ja nur Augen für dich und war ganz aufs Verliebtsein konzentriert!«
»Ach, so eng waren wir gar net. Gute Freundinnen, das trifft es eher. Vor allem waren wir natürlich Zimmergenossinnen im Internat. Außerdem waren wir damals halt die beiden einzigen Mädel aus der Klasse, die sich schon auf ein Mannsbild festgelegt hatten, während unsere Kolleginnen noch das Bäumchen-Wechsle-Dich-Spiel feierten. Das hat uns zusammengeschweißt, und deshalb haben wir auch dieses Album miteinander gestaltet. Wir wollten es nach den Abschlussprüfungen abwechselnd besitzen und durch den notwendigen Tauschverkehr unsere Freundschaft erhalten. – Falsch gedacht. Wir haben uns völlig aus den Augen verloren.«
»Auch von den anderen haben wir schon ewig nichts gehört«, stellte Andreas bedauernd fest. »Von manchen, wie dem Rottensteiner-Jörg, liest man gelegentlich in der Zeitung, der Rest unserer Klasse hat sich in alle Winde verstreut. Schade eigentlich.«
***
Vom Flur her war das Klappen der Aufzugtür zu vernehmen, und das Ehepaar schaute automatisch auf. Doch es war kein ratsuchender Hotelgast, sondern die Hausdame des Hotels und gute Freundin der beiden. Gerda Stahmer, eine attraktive brünette Mittdreißigerin, legte ein paar Holzscheite im Kamin nach, dann schlenderte sie zu den Kastlers hinüber. Als sie das Album in Andis Schoß entdeckte, beugte sie sich vor und lugte Hedi über die Schulter.
»Ein Fotoalbum aus der guten alten Zeit«, lachte sie. »Welch eine feine Idee für einen trüben Nachmittag wie diesen. Oh – seid das etwa ihr beide?«, fragte sie und kniff ein wenig kurzsichtig die Augen zusammen. »Aber Hedi, du warst damals ja schlank wie ein Fotomodell!«
Hedi Kastler verzog ein wenig das Gesicht, sie wusste selbst, dass das nicht ganz stimmte. Dünn war sie nie gewesen, wenn auch nicht ganz so mollig wie heute. Doch Andi sagte sowieso voller Überzeugung: »Jetzt gefällst du mir viel besser, Spatzl!«
Er musterte die wohlgeformte, dralle Figur seiner Frau, welche wie immer eines ihrer schönen, die Kurven betonenden Dirndlkleider trug.
Gerda hatte schon weitergeblättert.
»Und Andi, bist das wirklich du, der dürre Spargel auf diesem Bild?« Sie gluckste. Tatsächlich war es fast ein Wunder, dass sie ihren Chef auf dem Foto erkannt, denn auch Andreas hatte sich im Lauf der Jahre stark verändert. Aus dem grünen Jungen war ein stattlicher Mann mit breiten Schultern geworden.
»Ja, ja, lach nur«, sagte dieser gutmütig.
Nun betrachtete Gerda ein Gruppenfoto und deutete auf einen feschen Kerl in der ersten Reihe: »Der sieht aber gut aus! Und wie selbstbewusst er lacht! Wisst ihr, was aus diesem Kollegen geworden ist?« Ihr Interesse an dem attraktiven Mann war nicht zu übersehen.
Hedi schmunzelte. »Ach, den Namen kennst du sicher: Das ist Jörg Rottensteiner aus Kitzbühel.«
Gerdas Stimme vibrierte ehrfürchtig. »Echt, etwa von den Rottensteiners mit der Hotelkette und den Haubenrestaurants?«
»Genau der«, sagte Andreas. »Jörg Rottensteiner, Sohn wohlhabender Eltern aus dem vornehmen Kitzbühel, und Schwarm aller Frauen.« Bevor Hedi protestieren konnte, fuhr Andreas fort: »Jörg stand stets und überall im Mittelpunkt und hatte mit fast allen Mitschülerinnen Liebesaffären. Auch bei Hedi und Margot hat er es unaufhörlich versucht. Ihn hat es gereizt, dass die beiden schon vergeben waren.« Er drückte Hedis Hand.
»An mir hat er sich die Zähne ausgebissen«, lachte Hedi. »Allerdings waren die braungebrannten Blondschöpfe, Marke ›Skilehrer‹, nie mein Fall. Mir haben die schlanken, dunkelhaarigen Burschen immer besser gefallen. Außerdem fand ich Jörg viel zu angeberisch, aber ich war halt voreingenommen.« Sie sah ihren Mann verliebt an.
Andreas kniff im Erinnern die Augen zusammen.
»Wir waren ein Paar, das haben alle gewusst. Das hat Jörg dennoch nicht davon abgehalten, dich anzubaggern. Nicht einmal in meiner Anwesenheit hat er mit Komplimenten gespart!«
»Weil das für ihn immer nur ein Spiel war«, sagte Hedi, und Andi nickte: »Du kannst dir also vorstellen, Gerda, dass wir anderen Burschen den Kerl nicht allzu gut leiden konnten.«
»Hm«, machte die Hausdame des Hotels. Sie war nicht überzeugt. »Ihr wart schließlich alle noch sehr jung, da gehört der Spaß am lockeren Flirten doch dazu. Stimmt es, dass Jörg Rottensteiner eben ein exklusives Fischrestaurant in Innsbruck eröffnet hat? Und dass die Familie ein neues Hotel in den Kitzbüheler Bergen errichten will?«
Andreas nickte. »Ja, das habe ich auch gelesen. Bei den Rottensteiners ist so etwas aber nicht weiter verwunderlich, die hatten immer schon genug Geld. Auch Jörg ist ins gemachte Bett gefallen, deshalb zählt für mich sein Erfolg nicht so viel wie etwa jener von Alex Kaunitz.«
Gerda runzelte die Stirn. »Der Name kommt mir bekannt vor – kann es sein, dass er in demselben Zeitungsartikel erwähnt wurde?«
Andreas nickte. »Alex hat ebenfalls ein Fischrestaurant in Innsbruck eröffnet, knapp bevor Jörg dieselbe Idee hatte.«
»Was für ein Zufall!« Gerda wunderte sich.
»Nein, Gerda, das war sicher kein Zufall. Jörg hat sich immer schon gern an den Ideen anderer bedient. Dank seiner reichen Familie musste er sich in der Hotelfachschule auch nie so anstrengen wie wir anderen. Während wir uns nach dem Abschluss bei diversen Hotelbetrieben verdingen und ganz unten anfangen mussten, übernahm Jörg sofort die Leitung eines Viersternhotels. Dieses wird inzwischen allerdings von seinem jüngeren Bruder geführt, denn Jörg hat sich zuletzt ganz auf die Restaurants spezialisiert. Es sind inzwischen zwei, beide sind sehr nobel, sehr teuer und alles in allem sehr unpersönlich.«
Hedi stimmte ihm zu. »Da hast du recht, Schatz. Ich hab' es lieber gemütlich und finde, es gibt kein besseres Platzerl als unser Weinstüberl oder im Sommer das schattige Biergartl unter den Kastanien.«