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Hedi Kastler liebt ihr Berghotel, ihre Gäste - und ihren Mann. Doch als im Februar eine neue Skigruppe anreist, gerät ihre kleine Welt leise ins Wanken. Denn mit Elisabeth Winkelmann checkt eine Frau ein, die sich nicht nur für Pisten, Pulverschnee und Prosecco begeistert, sondern auch für Hedis Leben. Selbstsicher, schön - und unverschämt charmant flirtet sie mit Andi Kastler, fragt Hedi über ihre Rosen aus und sucht stets die Aufmerksamkeit. Drei Monate später kehrt Elli überraschend zurück - und sorgt erneut für Aufsehen: Sie hat den verlassenen Hof des legendären "Rosen-Sepp" gekauft und will als "Rosen-Elli" eine eigene Frühstückspension eröffnen. Doch nicht alle im Dorf heißen die Großstädterin mit offenen Armen willkommen. Zwischen gerümpften Nasen, heimlichen Bewunderern und einem Garten voller Dornen versucht Elli, Wurzeln zu schlagen - und vielleicht auch, ein Stück ihres Herzens wiederzufinden ...
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Seitenzahl: 114
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Inhalt
Die Rosen-Elli
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Impressum
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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsbeginn
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Warum sie Hedi Kastler Konkurrenz macht
Von Verena Kufsteiner
Hedi Kastler liebt ihr Berghotel, ihre Gäste – und ihren Mann. Doch als im Februar eine neue Skigruppe anreist, gerät ihre kleine Welt leise ins Wanken. Denn mit Elisabeth Winkelmann checkt eine Frau ein, die sich nicht nur für Pisten, Pulverschnee und Prosecco begeistert, sondern auch für Hedis Leben. Selbstsicher, schön – und unverschämt charmant flirtet sie mit Andi Kastler, fragt Hedi über ihre Rosen aus und sucht stets die Aufmerksamkeit.
Drei Monate später kehrt Elli überraschend zurück – und sorgt erneut für Aufsehen: Sie hat den verlassenen Hof des legendären »Rosen-Sepp« gekauft und will als »Rosen-Elli« eine eigene Frühstückspension eröffnen. Doch nicht alle im Dorf heißen die Großstädterin mit offenen Armen willkommen. Zwischen gerümpften Nasen, heimlichen Bewunderern und einem Garten voller Dornen versucht Elli, Wurzeln zu schlagen – und vielleicht auch, ein Stück ihres Herzens wiederzufinden ...
Eine wohlgeformte Blondine mit hochgesteckten Haaren saß im Tiroler Zillertal im Büro des Sporthotels Am Sonnenhang am Schreibtisch und scrollte mit leicht verkniffenem Blick über den Bildschirm ihres Computers. Es handelte sich um die Hotelbesitzerin persönlich, Hedi Kastler, die sich für zwei Stunden zurückgezogen hatte, um Büroarbeiten zu erledigen. Sie war so konzentriert bei der Arbeit, dass sie gar nicht merkte, wie ihr wollenes Schultertuch von der Stuhllehne rutschte und zu Boden glitt.
Erst als Hedi den Kopf hob und aus dem Fenster sah, wo gerade eine heftige Windböe den Schnee waagrecht vor sich hertrieb, erschauerte sie und griff nach dem Tuch. Dabei fiel ihr Blick auf den dunkelblauen Norwegerpullover, den sie ihrem Mann Andi vor etlichen Jahren zu Weihnachten geschenkt hatte und den dieser am Morgen etwas achtlos auf das Sofa geworfen hatte. Spontan entschied sie sich um: Das Teil passte zwar gar nicht zu ihrem kaffeebraunen Winterdirndl, und das türkisfarbene Sternenmuster biss sich mit dem Orangeton ihrer Samtschürze, aber das spielte im Moment keine Rolle. Hauptsache, kuschelig warm.
Heute war es unwichtig, was Hedi im Büro trug. Für den Dienst an der Rezeption war sowieso Gerda eingeteilt: Hedis gute Freundin und Hausdame des Hotels, die soeben hörbar aufatmend das Büro betrat.
»Geschafft«, murmelte Gerda. »Unser Skikurs ist komplett!« Sie warf ebenfalls einen Blick zum Fenster und seufzte erleichtert. »Alle Teilnehmer sind eingetroffen, kein Wagen ist im Schnee stecken geblieben oder wurde vom Sturm davongeblasen. Das Abenteuer kann beginnen!«
Die Rezeptionistin trug an diesem Tag ein lodengrünes Wollkleid und elegante Schnallenschuhe mit hohen Absätzen. Kaum hatte Gerda sich auf den Schreibtischstuhl fallen gelassen, streifte sie die Schuhe ab, kreiste mit den Füßen und bewegte die Zehen auf und ab. Kurz legte sie den Kopf mit dem elegant geföhnten, schulterlangen braunen Haar auf die Tischplatte und gönnte sich eine Zehn-Sekunden-Rast. Als sie sich wieder aufrichtete und das Haar mit den Fingern zurechtzupfte, klirrten ihre Armreifen. Schnell warf sie einen Blick in den Handspiegel und besserte den altrosafarbenen Lippenstift nach. Gerda Stahmer, fünfunddreißig Jahre alt und seit geraumer Zeit die »rechte Hand« Hedi Kastlers, lächelte schon wieder.
Gemeinsam hatten die beiden Frauen im Voraus die Zimmerzuteilung organisiert und darauf geachtet, dass alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Skikurses im ersten Stock nebeneinander wohnten. Aus Erfahrung wussten Hedi und Gerda, dass die gemeinsame sportliche Betätigung Freundschaften sprießen ließ und Unbekannte zu Vertrauten machte. Außerdem wurde meist nur vormittags skigefahren, nachmittags standen Wellness und diverse gesellige Ausflüge auf dem Programm der Hotelgäste – und auch eine lustige Abendgestaltung durfte nicht fehlen. Mit eben dieser Planung war Hedi gerade beschäftigt gewesen, schließlich wollten die Gäste etwas geboten bekommen.
Als die Hotelchefin abschließend die Seite des Wetterberichts anklickte, atmete sie auf. Bis zum Abend sollte sich der Sturm zum Glück gelegt haben, und für die kommenden Tage wurde sogar herrlicher Sonnenschein angekündigt. Perfekt.
Wie jedes Jahr im Februar hatte das Hotelbesitzerpaar Hedi und Andreas Kastler gemeinsam mit der örtlichen Skischule von St. Christoph ein Gruppenangebot erstellt. Alle acht Personen, die im Hotel wohnen und ihre nächsten Vormittage auf der Piste verbringen würden, hatten inzwischen eingecheckt. Bis auf ein Ehepaar und zwei Freundinnen, die miteinander angereist waren, handelte es sich um Einzelreisende. Noch war nicht abzusehen, wie sich die Gruppendynamik entwickeln würde.
»Erinnerst du dich an den Skikurs im vorigen März?«, fragte Hedi nun und scrollte auf dem Bildschirm ihres Computers noch einmal durch die Anmeldeliste.
»Nie werde ich diese Gruppe vergessen«, lachte Gerda. »Da waren ja sogar drei ausgemachte Spaßvögel darunter. Was wir gelacht haben! – Meinst du, die Leute haben den Kontakt gehalten?«
Hedi lehnte sich zurück und zuckte mit den Schultern.
»Keine Ahnung. Eigentlich hatten sie hoch und heilig geschworen, heuer wiederzukommen. Bis jetzt ist aber noch keine Anmeldung eingetroffen.«
»Aus den Augen, aus dem Sinn, meinst du?«, fragte Gerda enttäuscht. »Das ist schade.« Die Hausdame schüttelte den Kopf.
»Ach, du weißt ja, Gerda, dass im Urlaub andere Gesetze herrschen. Hauptsache ist doch, dass die Leute hier eine gute Zeit haben und feine Erinnerungen mit nach Hause nehmen!«
Für ein paar Augenblicke gaben sich beide Frauen ihren eigenen Erinnerungen hin. Insgeheim hatten sie bisher jeder Skikursgruppe einen Beinamen verpasst. Letztes Jahr waren es die »Lustigen« gewesen, das Jahr davor die ›Ehrgeizigen«, ein andermal waren es die »Hilfsbereiten« gewesen, die »Gemütlichen«, auch einmal die »Nervigen«, denen man nichts recht machen konnte.
Ein lautes Frauenlachen aus dem Foyer holte Hedi und Gerda aus ihren Träumen zurück. Schnell stand Gerda auf, stieg mit einer kurzen Schmerzgrimasse wieder in ihre Schuhe und eilte nach draußen. Hedi wartete einen Moment, dann beschloss sie, ihrer Freundin zu folgen. Es war kurz vor vier Uhr, gleich würde man den Teilnehmern der Gruppenreise im Salon Kuchen und Kaffee servieren und sie mit Informationen über das Hotel und die Freizeitgestaltung der kommenden Tage versorgen.
Gerade im letzten Moment fiel Hedis Blick auf den großen Wandspiegel neben der Tür, und sie schlüpfte schnell aus dem Pullover, nur, um nachher umso länger für die Wiederherstellung ihrer schönen Kranzlfrisur zu brauchen.
***
Hedi kam keine Minute zu früh. Eben traf auch ihr Ehemann Andreas im Hotelfoyer ein – er hatte zuvor mit dem Schneepflug den Weg zum Hotel freigeräumt und sah nun mit leuchtenden Wangen und verstrubbeltem Haar so fesch aus wie damals, als sich Hedi in ihn verliebt hatte. Sie schenkte ihm ein liebevolles Lächeln.
Hedis Blick fiel routiniert über die versammelte Gruppe. Das Ehepaar Müllauer saß ein wenig abseits auf einem Sofa und tuschelte leise. Die beiden betrieben eine Tischlerei in Graz, rief Hedi sich in Erinnerung.
Die anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer saßen jeder für sich auf den gemütlichen Polstersesseln, die meisten hatten sich bereits mit Kaffee und Kuchen versorgt. Hedi erkannte in dem älteren Mann mit dem ebenmäßig gestutzten silbergrauen Haar sofort den angekündigten Primararzt einer Wiener Privatklinik, Dr. Georg Siebenstein. Es lag an der selbstsicheren, leicht arroganten Art, mit der Siebenstein seine Mitreisenden musterte, die ihn verriet. Ein Mann, der es gewohnt war, Anordnungen zu erteilen, die prompt befolgt wurden. Die Hotelchefin tauschte einen Blick mit Gerda, die offenbar dasselbe dachte: Wenn es Probleme geben sollte, dann am ehesten mit diesem Gast ...
Rechts neben dem Primar saß ein gemütlich wirkender Mann, der Hedi unwillkürlich an einen dicken Teddybären erinnerte. Er trug eine weite Cordhose und ein kariertes Flanellhemd, was zusammen mit dem dichten, dunklen Vollbart seinen Eindruck unerschütterlicher Gelassenheit verstärkte. Vom Alter her war dieser Mann wohl ein wenig über vierzig einzustufen. Der Baumeister aus Bochum, dachte Hedi. Robert Pfeiffer. Er hatte seine Ski-Kenntnisse als »gutes Mittelmaß« bezeichnet und damit wahrscheinlich ein wenig tiefgestapelt. Der Primar hingegen hatte »ausgezeichnet« angekreuzt – nun, das würde sich weisen!
Eben kam eine schlanke, ältere Dame, wohl schon an die siebzig, mit eisgrauem Haar und besonders aufrechter Körperhaltung, vom Büfett zurück. Auf ihrem Teller lag ein einzelner Keks, dazu trank sie ungezuckerten Kräutertee. Keine Frage, das musste Hilda Olbrich sein, die pensionierte Sportlehrerin aus Wuppertal.
Ein jüngerer, ziemlich korpulenter Mann mit dicker Brille rutschte nervös auf dem Sessel hin und her und schielte schuldbewusst auf seinen Teller, auf dem sich drei Kuchenstücke türmten.
»Matthias Pinz, Informatiker aus Wien. Ski-Kenntnisse: Durchschnitt.«
Dann fehlten also nur noch die beiden Damen aus Berlin. Anja Höfer und Elisabeth Winkelmann. Frau Höfer hatte ihren Beruf mit »Innenarchitektin« angegeben, Frau Winkelmann war die Mitbesitzerin einer Werbeagentur. Über ihre Ski-Kenntnisse hatten beide nichts verraten.
Hedi sah unmerklich auf die Uhr. Vielleicht hatte sie sich ja geirrt, und nicht der Primar war die »Diva« dieser Gruppe, sondern eine der beiden noch ausstehenden Damen.
Zehn Minuten später bestätigte sich Hedis Verdacht. Es war eindeutig die Dame mit dem blonden Pagenschnitt, Elisabeth Winkelmann, die sich mit ihrem verspäteten Auftritt sofort in den Mittelpunkt der kleinen Gesellschaft gerückt hatte. Und es war offensichtlich, dass ihr diese Rolle nicht fremd war, dass sie diese Sonderposition beanspruchte und die anerkennenden Blicke der anderen genoss. Dabei war sie überaus charmant, und allein wenn sie lachte, konnte man gar nicht anders, als einzustimmen. Ein gelegentliches Aufblitzen ihrer intelligenten blauen Augen verriet, dass Frau Winkelmann die Situation ganz genau durchschaute und ihre Rolle bewusst inszenierte.
Was sich wohl dahinter verbarg?, fragte sich Hedi, die Rätseln gern auf den Grund ging.
Anja Höfer hingegen war zurückhaltender, als wäre sie es gewohnt, hinter ihrer Freundin im Schatten zu stehen und hätte damit kein Problem.
Beide Frauen trugen schmale Wollhosen und elegante Rollkragenpullover aus Kaschmirwolle. Hedi dachte an junge Mädchen, die einander in Kleidung und Gehabe kopieren, und bei denen man eine Weile braucht, um herauszufinden, welche von ihnen nun den Ton angibt und welche ihn nur nachsingt. In diesem Fall war es offensichtlich: Elisabeth Winkelmann sang die erste Stimme, Anja Höfer den Chor.
Hedi schmunzelte. Sie würde eine Woche Zeit haben, um noch mehr über diese Skikursgruppe herauszufinden. Das Beobachten von Menschen mit ihren Eigenheiten war einer der Hauptgründe, warum sie ihren Beruf so sehr liebte.
***
»Und jetzt begleiten Sie mich bitte noch in unsere Wellness-Oase«, sagte die Hotelchefin etwas später und wies auf das hübsche Schild, das mit einer stilisierten Rosenranke bemalt war und auf dem Beauty-Salon Rosenstube zu lesen war.
»Ich habe davon gehört«, wandte sich Anja Höfer direkt an Hedi. »Sie verwenden dabei Produkte aus dem eigenen Rosengarten?«
Hedi registrierte schmunzelnd, dass nun auch die anderen Teilnehmer stehen geblieben waren, um keines ihrer Worte zu verpassen. Vor allem Elisabeth Winkelmann drängte sich näher an sie heran.
»Ja, das ist richtig«, antwortete sie. »Wir haben einen wunderbaren Garten, in dem viele verschiedene Rosensorten gedeihen. Wenn Sie im Frühsommer wiederkommen, können Sie die Pracht bewundern. Man weiß dann nicht, was mehr verzaubert: der Anblick der vielfarbigen Blüten oder ihr köstlicher Duft!«
»Dann sind die Rosen sozusagen das Spezialthema des Hotels?«, fragte Elisabeth Winkelmann, die offenbar berufsgeschädigt war und schon im Kopf an einer Werbebroschüre bastelte. »Haben Sie dafür eigens geschultes Personal?«, fragte sie.
Hedi lachte. »Das bin dann wohl ich«, erklärte sie. »Freilich ist auch mein Mann bei den Rosen versiert, und wir haben einen tüchtigen Gärtner – den Franz Kroneder. Aber unser Garten ist sehr umfangreich, und die Rosen sind halt so etwas wie meine persönliche Leidenschaft. Und wie bei allen Leidenschaften ist's mit dem Lesen von ein paar Sachbüchern nicht getan. Je tiefer man in das Fachgebiet gerät, umso spannender wird die Sache. Die Kosmetiklinie«, kam Hedi mit einem eleganten Schwung wieder zum eigentlichen Thema zurück, »ist freilich von Experten ausgearbeitet. Sie können sich gern selbst überzeugen«, fuhr sie fort und verteilte kleine Probepäckchen mit Rosenöl unter den Gästen. »In Ihren Zimmern werden Sie ebenfalls kleine Kostproben unseres Rosengartens vorfinden«, sagte sie mit einem vielversprechenden Lächeln.
Sie wusste, dass Gerda Stahmer die Zimmermadeln angewiesen hatte, Schälchen mit Rosenblättern auf die Tische zu stellen sowie kleine, fein verpackte Päckchen mit Rosenschokolade auf die Kopfkissen zu legen. Natürlich standen den Gästen bei Bedarf Rosenseife und -shampoo zur Verfügung.
»Ich kann Ihnen nur raten, gelegentlich in unserer Rosenstube vorbeizuschauen«, fuhr die Hotelchefin fort. »Unsere Kosmetikerin, Gerti Wachter, ist zudem ausgebildete Masseurin und Physiotherapeutin. Ich selbst gönne mir nach einem langen Arbeitstag gern eine Gesichtsbehandlung mit unserer Rosencreme.«
Hedi war es gewohnt, dass sich nach diesem Satz die Blicke der Frauen inspizierend auf sie richteten. Sie schmunzelte verhalten. Ihr Teint war – dank der Rosenkosmetik – ja wirklich wunderbar zart und strahlend, sie konnte sich allemal sehen lassen!
Inzwischen hatte sich Andreas der Gruppe angeschlossen und begleitete die neuen Gäste nun in den Fitnessraum. Die sportlichen Belange waren nun einmal sein Spezialgebiet. Hedi strich sich die Dirndlschürze glatt und wandte sich zum Gehen. Sie wollte noch in der Küche nach dem Rechten sehen.
Als sie an dem großen Panoramafenster vorüberkam, von dem aus man den großen Hotelgarten überblicken konnte, spürte sie eine Bewegung an ihrer Seite und stellte fest, dass Elisabeth Winkelmann sich von der Gruppe gelöst hatte und ihr gefolgt war.
Nun deutete die Berlinerin auf die mit Jutesäcken verhüllten Rosenbüsche: »Wie eine Armee winterlicher Zwerge, die unter der dicken Schneedecke ihre Bäuche wölben«, lachte sie.
»Das stimmt«, antwortete Hedi, die im Stillen die Fähigkeit der Werbefachfrau bewunderte, aus simplen Jutesäcken eine Geschichte zu entwerfen.
»Ist es üblich, die Rosenstöcke im Winter warm einzupacken?«, erkundigte sich Frau Winkelmann nun und schob die Gardine noch ein Stück weiter auf. »Als ich letzten Winter im Rahmen einer Geschäftsreise einen Rosengarten in der Toskana besucht habe, ist mir das gar nicht aufgefallen.«