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Sieben Jahre ist es jetzt her, dass Julia ihre Heimat St. Christoph im Zillertal verlassen hat, um die Berge gegen die pulsierende Großstadt Wien zu tauschen. Beinahe sofort hat sie dort Alexander kennengelernt und war kurz darauf schwanger. Doch was als romantisches Familienmärchen begann, ist mittlerweile eine Farce: Alexander interessiert sich nur für die Arbeit statt für Frau und Kind, und Julia stellt sich immer öfter die Frage, was eine solche Ehe eigentlich noch wert ist. Dabei ist Lisa so ein zauberhaftes Madel, das seinen Papa liebt, auch wenn er sich kaum mit ihr abgibt. Nach einem heftigen Streit mit Julia fordert Alexander endgültig einen Vaterschaftstest - und das Ergebnis stürzt Julia ins Chaos. Sie weiß nur eines: Wenn sie ihr Leben wieder in Ordnung bringen will, muss sie zurück nach St. Christoph - zurück nach Hause ...
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Seitenzahl: 124
Veröffentlichungsjahr: 2025
Cover
Inhalt
Zwei Herzen auf dem Weg nach Hause
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Impressum
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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsbeginn
Impressum
Im Schatten der Berge findet sie den Mut, erneut zu lieben
Von Verena Kufsteiner
Sieben Jahre ist es jetzt her, dass Julia ihre Heimat St. Christoph im Zillertal verlassen hat, um die Berge gegen die pulsierende Großstadt Wien zu tauschen. Beinahe sofort hat sie dort Alexander kennengelernt und war kurz darauf schwanger. Doch was als romantisches Familienmärchen begann, ist mittlerweile eine Farce: Alexander interessiert sich nur für die Arbeit statt für Frau und Kind, und Julia stellt sich immer öfter die Frage, was eine solche Ehe eigentlich noch wert ist. Dabei ist Lisa so ein zauberhaftes Madel, das seinen Papa liebt, auch wenn er sich kaum mit ihr abgibt. Nach einem heftigen Streit mit Julia fordert Alexander endgültig einen Vaterschaftstest – und das Ergebnis stürzt Julia ins Chaos. Sie weiß nur eines: Wenn sie ihr Leben wieder in Ordnung bringen will, muss sie zurück nach St. Christoph – zurück nach Hause ...
Die Sonne stand warm über dem gepflegten Schlosspark Laxenburg außerhalb von Wien, malte goldene Muster auf die Kieswege und ließ das frisch geschnittene Gras leuchten. In der Ferne schimmerte die Teichoberfläche, auf der zwei weiße Schwäne majestätisch ihre Bahnen zogen. Kinderlachen tönte vom Spielplatz herüber, und irgendwo spielte ein Straßenmusiker leise Mozart auf der Violine.
Es hätte ein friedlicher, schöner Nachmittag sein können. Doch Julia spürte nur Frust.
Alexander trottete neben ihr her, makellos gekleidet wie immer: graues Leinenhemd, helle Stoffhose und Designerschuhe, die kaum zum Spaziergang im Grünen passten. In seiner Hand hatte er das unvermeidliche Smartphone, an seinem Ohr das unvermeidliche Gespräch. Irgendein wichtiger Kunde, irgendein noch wichtigerer Termin. Seine Stirn war leicht gerunzelt, seine Stimme gedämpft. Dabei strahlte er diese Selbstsicherheit aus, die Julia früher einmal bewundert hatte. Heute konnte sie es kaum noch ertragen.
Sie seufzte leise und beugte sich kurz zu Lisa runter.
»Na, Mauserl? Da drüben ist der Spielplatz! Magst du ein bisserl spielen?«
»Au ja!« Das kleine Madel rannte los.
Lachend lief sie über den Rindenmulch auf die Schaukel zu. Ihre hellblonden Haare leuchteten im Sonnenschein.
Julia musste lächeln. Lisa war ein Wunder. Ihr Wunder. Wie das Madel trotz allem so lebhaft, so freundlich und voller Neugier geblieben war, war ihr manchmal selbst ein Rätsel.
Sie stupste Alexander sanft an die Seite.
»Ich geh mal kurz zur Toilette, dort vorn beim Café. Könntest du bitte ein Momenterl auf die Lisa aufpassen?«
Er winkte ab, die Augen weiter auf den Kiesweg vor sich gerichtet, das Handy zwischen Schulter und Ohr eingeklemmt.
»Ja, ja. Passt schon«, murmelte er abwesend.
Julia runzelte die Stirn. »Wirklich nur fünf Minuten. Dass ihr nix passiert.«
»Julia, bitte.« Jetzt sah er sie doch an, mit diesem genervten Blick, der sagte: Du störst grad etwas viel Wichtigeres.
Dann wandte er sich wieder ab und setzte das Gespräch fort. Seine Stimme war jetzt lauter und geschäftiger.
Julia schluckte ihren Ärger herunter und drehte sich um. Der Toilettenbereich war keine hundert Meter entfernt, aber gut abgeschirmt von Hecken und Bäumen. Während sie durch die Anlage ging, dachte sie daran, wie oft genau solche Situationen in letzter Zeit vorgekommen waren. Alexander war körperlich anwesend, aber emotional so weit weg wie der Mond vom Schlosspark.
Als sie nach einigen Minuten zurückkam, traf sie beinahe der Schlag. Lisa saß ganz oben auf dem hohen Klettergerüst, klammerte sich an eines der Stahlrohre und weinte. Ihr kleines Gesicht war rot vor Anstrengung und Angst. Die Beine baumelten, und sie schien sich nicht mehr zu trauen, sich auch nur einen Zentimeter zu rühren.
Und Alexander? Der stand drei Meter entfernt auf dem Kiesweg – das Handy immer noch am Ohr.
»Unfassbar«, murmelte Julia wütend, während sie mit raschen Schritten auf ihn und Lisa zueilte. Als sie Alexander passierte, rüttelte sie ihn grob an der Schulter. »Dein Kind braucht Hilfe!«, zischte sie ihm zu.
Er zuckte erschrocken zurück und drehte sich irritiert um, als hätte er gerade erst bemerkt, dass Julia überhaupt weg gewesen war. Aber die war schon weitergelaufen, hetzte zum Gerüst. Ihr Herz pochte bis zum Hals – nicht nur vor Wut und Sorge, sondern auch vor Angst. Sie hatte Höhenangst, schon immer. Aber jetzt war keine Zeit dafür.
»Lisa, Spatz, ich bin da«, rief sie sanft, so ruhig wie möglich. »Bleib ganz still sitzen, okay? Ich helf' dir runter.«
Das Mädchen schluchzte. »Mama, ich trau mich net mehr!«
»Ich weiß, mein Schatz. Alles gut. Ich komm zu dir.«
Mit zitternden Händen griff Julia nach den Kletterstangen. Das Metall war heiß von der Sonne. Zentimeter für Zentimeter arbeitete sie sich nach oben und sprach dabei beruhigend auf Lisa ein. Sie hörte das Blut in ihren Ohren rauschen.
Endlich war sie nah genug und streckte die Arme aus.
»Komm. Ich hab' dich«, versicherte sie der Kleinen.
Lisa rutschte ein Stück, und Julia fing sie auf. Gemeinsam stiegen sie langsam hinab. Als sie unten angekommen waren, klammerte sich Lisa an ihre Mutter, schluchzend, aber unverletzt.
»Mama, ich hab' solche Angst gehabt.«
»Ich weiß, Liebes. Aber du bist ganz tapfer gewesen.«
Julia setzte sich auf die Bank neben dem Gerüst, Lisa neben sich. Das Madel schmiegte sich an sie.
Alexander kam schließlich auch näher. Er schob das Handy in die Tasche und seufzte.
»Was war denn jetzt los?«
Julia sah ihn aufgebracht an.
»Was los war? Ich hab' dich gebeten, auf sie aufzupassen! Und du hast es net mal bemerkt, dass dein Kind in Panik oben auf einem Gerüst festsitzt!«
Er zuckte mit den Schultern und fuhr sich mit den Fingern durch die Haare.
»Mensch, jetzt mach halt net gleich ein Drama draus. Es ist ja nix passiert. Da kam halt grad ein wichtiger Anruf rein.«
»Und? Deswegen kannst du nimmer hinschauen, was deine Tochter macht?«
Alexander verschränkte abwehrend die Arme.
»Sie hätt' doch einfach wieder runterklettern können. Ich war als Kind überall oben. Bin überall hoch- und runtergekraxelt. Kein Drama.«
Julia schüttelte fassungslos den Kopf. Ihre Stimme wurde leiser – Lisa sollte nicht noch mehr hören, als ohnehin schon geschehen war.
»Na und? Dann ist sie eben net so sportlich wie du damals. Dann musst du halt umso mehr ein Auge drauf haben, wenn sie am Spielplatz herumtobt.«
Wenn du denn überhaupt so sportlich warst, dachte sie bitter. Seit sie ihn kannte, hatte sie ihn selten beim Sport gesehen. Joggen? Unwahrscheinlich. Klettern? Kaum.
Alexander senkte den Blick und murmelte dann: »Wenn sie überhaupt meine Tochter ist.«
Julias Herz setzte für einen Moment aus. Was hatte er da gesagt? Sie schnappte nach Luft, aber die Worte blieben ihr im Hals stecken. Lisa hatte die Umarmung gelöst und schaute nun mit großen Augen zwischen ihnen hin und her. Julia sah den fragenden Blick ihrer Tochter und schluckte alles runter, was ihr auf der Zunge lag.
Sie wollte das nicht jetzt ausdiskutieren. Nicht vor der Kleinen. Lisa hatte bereits mehr Gemeinheiten mitangehört, als ein Kind hören sollte.
Aber in Julia brodelte es. Diese Bemerkung war wie ein Dolchstoß. Und sie würde das ganz sicher nicht vergessen.
***
Der Tag neigte sich dem Ende zu, doch Julias Herz klopfte immer noch wie wild. Nicht vom Schrecken – Lisa ging es gut, sie war längst wieder fröhlich gewesen beim Abendessen, hatte ihre Milch geschlürft und mit ihrer Gabel ein Herz aus Kartoffelstückchen gelegt.
Sondern von Wut. Kummer. Enttäuschung.
Jetzt lag Lisa in ihrem Bettchen, die feinen blonden Haare auf dem Kissen ausgebreitet, das Stoffkrokodil in den Arm geklemmt. Julia saß noch eine Weile an ihrer Seite, lauschte dem ruhigen Atem und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. Ihre Tochter war so unschuldig, so voller Vertrauen. Sie hatte es nicht verdient, in eine Familie hineingeboren zu werden, in der Liebe eine so komplizierte Angelegenheit war.
Als Julia schließlich leise aus dem Kinderzimmer trat, war ihr Entschluss gefasst. Sie konnte es nicht auf sich beruhen lassen. Diese Worte, die Alexander im Park gesagt hatte, hatten sich wie Dornen in ihr Herz gebohrt.
Im Wohnzimmer saß er auf dem Sofa, ein Glas Rotwein in der Hand, die Beine ausgestreckt. Auf dem Couchtisch lagen Aktenmappen. Freilich: Er war immer noch mit der Arbeit beschäftigt. Immer noch mit den Gedanken ganz weit weg. Hauptsache, nicht bei ihr und nicht bei Lisa.
»Wir müssen reden«, forderte Julia und verschränkte die Arme vor der Brust.
Alexander sah auf und rieb sich über die Stirn. »Jetzt?«
»Ja. Jetzt.«
Er seufzte und stellte das Glas ab. »Okay. Worüber?«
Sie baute sich vor ihm auf. »Was war das heute bitte im Park?«
Er runzelte die Stirn. »Was meinst du?«
»Ich meine diese Bemerkung: Wenn die Lisa überhaupt deine Tochter ist.«
Er zuckte mit den Schultern. »Na ja ...«
»Was, na ja?« Ihre Stimme war schärfer, als sie wollte. »Was sollte das, Alexander? Was willst du damit bitteschön andeuten? Das ist net das erste Mal, dass du so was sagst. Meinst du, die Lisa hört das net? Sie versteht mehr, als du glaubst. Sie ist doch kein Baby mehr!«
»Ich hab's net zu ihr gesagt«, erwiderte er ruhig.
»Aber sie war dabei! Und du hast es gesagt. Wie kannst du so etwas denken, geschweige denn laut aussprechen?«
Er schwieg. Dann hob er langsam die Schultern.
»Julia ... du musst zugeben: Sie sieht mir net ähnlich.«
Julia lachte bitter auf.
»Und das reicht dir als Begründung? Das ist deine ganze Argumentation? Weil sie blonde Haare hat und du dunkle?«
»Net nur. Es sind viele Kleinigkeiten. Sie ist ganz anders als ich.« Er trank einen Schluck, als wolle er sich Mut antrinken. »Und manchmal frag' ich mich halt, ob sie wirklich von mir ist.«
Julia starrte ihn fassungslos an. Für einen Moment blieb ihr die Luft weg.
»Willst du damit sagen, du glaubst, ich hätt' dich betrogen?«, stieß sie hervor.
Alexander antwortete nicht sofort. Sein Blick wich aus. Das genügte.
»Das glaubst du also wirklich«, presste sie hervor. »Ich fass' es net! Du denkst, ich war dir net treu. Obwohl ich dir verdammt noch mal nie einen Grund gegeben hab', an mir zu zweifeln. Niemals!«
»Ich sage nur, dass ich Zweifel habe«, meinte er, fast schon defensiv. »Ich hab' ein Recht darauf, zu wissen, ob Lisa wirklich mein Kind ist.«
»Und das willst du jetzt rausfinden? Mit einem Test?«
»Ja.«
Die Stille, die sich daraufhin im Raum ausbreitete, war wie ein kalter Hauch durch ein offenes Fenster.
Julia drehte sich von Alexander weg, ging ein paar Schritte, blieb am Fenster stehen. Draußen flimmerten die Lichter der Stadt. Straßenlaternen, Autoscheinwerfer, eine flackernde Reklame an der Hauswand gegenüber. In ihren Augen stiegen Tränen auf, aber sie ließ sie nicht zu.
»Weißt du eigentlich, was das bedeutet?«, flüsterte sie. »Was du damit sagst, ist net nur, dass du mir nicht traust – sondern auch, dass du Lisa nie wirklich als deine Tochter gesehen hast. Vielleicht sollt's mich net wundern. Du hast dich von Anfang an net richtig gekümmert. Warst net mit ihr bei der Kindergarten-Eingewöhnung. Kennst net die Namen ihrer besten Freundinnen. Weißt net einmal, welche Zahnpasta sie am liebsten mag.«
Wenn Alexander ein schlechtes Gewissen hatte, so ließ er es sich nicht anmerken.
»Ich will einfach nur Gewissheit«, sagte er schlicht. Sein Tonfall war hart. »Ich möchte einen Vaterschaftstest.«
***
Die Kinder lachten. Hoch oben auf dem Spielturm quietschte die Hängebrücke, als Lisa und Miriam darüberliefen – ein Madel mit blonden und eines mit braunhaarigen Zöpfchen, die sich kreischend gegenseitig über den Spielplatz jagten. Der Sommer lag warm auf dem Asphalt, und der Geruch von Kaffee und frischem Kipferl wehte vom Café ums Eck herüber.
Julia saß auf der Holzbank. Ihre Hand umschloss den Pappbecher mit lauwarmem Latte Macchiato. Sie unterhielt sich gerade angeregt, als Rebeccas Handy plötzlich piepte. Die Freundin hielt inne und las eine Nachricht.
»Sorry. Es ist nur grad eine Nachricht von Jakob angekommen«, entschuldigte sie sich und hielt ihr Handy lächelnd hoch. »Er fragt, wie's läuft. Und ob wir Lust auf Burger oder Pasta haben heut' Abend.«
Julia seufzte. »Dein Mann ist wirklich ein Schatz«, sagte sie leise. »Muss nett sein, so einen Partner zu haben, der sich wirklich für Frau und Kind interessiert.«
»Entschuldige«, erwiderte Rebecca sofort. »Das wollt' ich dir net unter die Nase reiben.«
»Schon gut.« Julia rieb sich über die Stirn. Ihr Blick folgte Lisa und Miriam. Die besten Freundinnen saßen jetzt lachend auf einer Schaukel. »Ich würd' mir nur wünschen, der Alexander wär' ansatzweise so liebevoll wie dein Jakob.«
»Ich kann's einfach net fassen, dass der Alexander sich noch immer keine Mühe gibt«, grollte Rebecca. »Wird's denn gar net besser?«
Julia antwortete nicht sofort. Sie beobachtete Lisa, wie sie von der Schaukel sprang und auf die Rutsche kletterte. Ganz oben blieb sie stehen und winkte nach ihr, bevor sie jauchzend hinunterrutschte.
»Im Gegenteil«, sagte sie schließlich. »Du glaubst net, was er neulich wieder gesagt hat.«
Rebecca sah sie besorgt an. »Oh je. Das klingt net gut. Schieß los.«
Julia drehte den Becher in ihren Händen. »Er hat einen Vaterschaftstest verlangt.«
Rebecca riss die Augen auf. »Was?! Das kann er doch nicht ernst meinen.«
Julia nickte stumm. Ihre Brust fühlte sich eng an, wie zugeschnürt.
»Glaubt er, du hättest ihn betrogen?« Rebecca klang völlig entsetzt.
»Offensichtlich«, erwiderte Julia bitter. »Ganz ehrlich, langsam frag' ich mich, was diese Ehe überhaupt noch wert ist.«
Rebecca schwieg, aber ihr Blick sprach Bände. Der Wind wehte sanft über den Spielplatz und trug Kinderlachen und Taubengurren mit sich.
Julia starrte auf ihre Hände.
»Als ich ihn kennengelernt hab' ... kurz nachdem ich nach Wien gekommen bin ... da war er mein Traummann. Charmant, klug, ehrgeizig. Ich hab' gedacht, ich hab' den Jackpot gezogen.« Sie lächelte traurig. »Und kurz drauf war ich schwanger. Alles hätte perfekt sein können.«
»Aber es war's net«, murmelte Rebecca.
»Nein. Net mal annähernd.« Julia schüttelte langsam den Kopf. »Während der Schwangerschaft war er noch ein Traumtyp, ganz zuvorkommend und liebevoll. Hat davon geschwafelt, wie sehr er sich drauf freut, der perfekte Vater zu sein. Aber als die Lisa dann auf der Welt war und er gemerkt hat, wie viel Arbeit und schlaflose Nächte so ein Baby bedeutet, hat sich seine Begeisterung rasch abgekühlt. Er war abwesend. Wollte net die Windeln wechseln, sich in den schlimmen Nächten net mit mir abwechseln. Und ich ... Ganz am Anfang hat er ja richtig für mich geschwärmt, aber als frischgebackene Mami war ich nimmer so interessant für ihn. Er hat sogar angedeutet, ich würd' mich gehenlassen.«
»So ein Unsinn«, warf Rebecca empört ein. »Wir hatten uns da ja schon angefreundet. Seit dem Geburtsvorbereitungskurs. Ich kann bestätigen, dass du sicherlich net ungepflegt oder sonst was warst. Klar, so ein Baby ist eine riesige Veränderung, und da hat man erst mal anderes zu tun, als sich aufzustylen oder sich in enge Kleider zu pressen. Aber du hast dich sicherlich net gehenlassen.«
