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Miriam hat genug davon, immer zurückzustecken - im Job, in der Liebe, im Leben. Zum Jahreswechsel will sie alles anders machen: Zwölf Vorsätze sollen ihr helfen, endlich mutiger zu werden und auf ihr Herz zu hören. Doch schon beim Silvesterurlaub im verschneiten Zillertal wird sie auf die Probe gestellt und geht erneut einen Kompromiss ein. Aber ein spontaner Entschluss verändert alles: Ein Flirt im Ochsenwirt, eine Nacht voller Leidenschaft, ein Gefühl von Freiheit, das sie nie gekannt hat. Doch am nächsten Morgen holt sie die Realität ein: Der charmante Unbekannte ist niemand anderes als ... der Bruder von Sophias neuem Freund. Und plötzlich steht Miriam vor der Frage - war das der Beginn ihres neuen Lebens oder der erste große Fehler ihres Neuanfangs?
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Seitenzahl: 123
Veröffentlichungsjahr: 2025
Cover
Inhalt
Zwölf Glockenschläge und ein Versprechen
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Impressum
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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsbeginn
Impressum
Besinnlicher Roman um den Jahreswechsel im Berghotel
Von Verena Kufsteiner
Miriam hat genug davon, immer zurückzustecken – im Job, in der Liebe, im Leben. Zum Jahreswechsel will sie alles anders machen: Zwölf Vorsätze sollen ihr helfen, endlich mutiger zu werden und auf ihr Herz zu hören. Doch schon beim Silvesterurlaub im verschneiten Zillertal wird sie auf die Probe gestellt und geht erneut einen Kompromiss ein. Aber ein spontaner Entschluss verändert alles: Ein Flirt im Ochsenwirt, eine Nacht voller Leidenschaft, ein Gefühl von Freiheit, das sie nie gekannt hat. Doch am nächsten Morgen holt sie die Realität ein: Der charmante Unbekannte ist niemand anderes als ... der Bruder von Sophias neuem Freund. Und plötzlich steht Miriam vor der Frage – war das der Beginn ihres neuen Lebens oder der erste große Fehler ihres Neuanfangs?
Schneematsch spritzte bei jedem Schritt hoch und sickerte erbarmungslos in Miriams Stiefel. Die Verkäuferin im Schuhgeschäft hatte sie großspurig als »wasserdicht« angepriesen, aber davon konnte keine Rede sein. Miriam biss die Zähne zusammen. Vielleicht sollte sie die Schuhe reklamieren? Ihre beste Freundin Sophia hätte das bestimmt getan, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden.
Aber sie? Allein der Gedanke, wieder ins Geschäft zu gehen, die Schuhe vorzuzeigen und womöglich eine Szene zu machen, ließ ihr Herz schneller klopfen. Sie wollte niemandem Umstände bereiten. Also ärgerte sie sich lieber still über ihre nassen Socken und stapfte weiter über den Grazer Hauptplatz.
Der Platz lag in einem Lichtermeer. Über allem thronte das Rathaus. Seine prächtige Fassade wurde von buntem Licht angestrahlt, stimmungsvolle Bilder wurden darauf projiziert. In der Mitte des Platzes erhob sich ein gewaltiger Christbaum, mit Kugeln in Gold und Rot behangen. Zwischen den Ästen funkelten kleine Lichterketten.
Rundherum drängten sich Buden und Standln, von denen es nach gebrannten Mandeln, Raclettebrot und Punsch duftete. Menschen schoben sich Schulter an Schulter über den Platz. Stimmengewirr mischte sich mit Weihnachtsliedern aus einem Lautsprecher.
Miriam zog den Schal enger um den Hals und wich einer Kindergruppe aus, die lachend um den Brunnen herumrannte. Plötzlich stieß jemand von der Seite gegen sie.
Automatisch sprudelte es aus ihr heraus: »Oh, Entschuldigung!«
Dabei war sie es gar nicht, die nicht aufgepasst hatte. Der Mann war längst im Gedränge verschwunden, ohne sie eines Blickes zu würdigen. Miriam seufzte leise. Typisch.
Sie spähte über die Menschenmassen hinweg und hielt Ausschau nach Sophia. Sie hatten vereinbart, sich nach der Arbeit hier auf dem Christkindlmarkt zu treffen, um noch ein wenig Weihnachtsstimmung zu tanken. Da, beim Stand mit den Powidlwaffeln, entdeckte sie die blonde Lockenpracht, die unter einer grauen Strickmütze hervorschaute. Und dann hörte sie auch schon Sophias unverkennbares, lautes Lachen.
Aber Sophia war nicht allein, neben ihr stand Luis. In letzter Zeit waren die beiden unzertrennlich. Sie waren frisch verliebt, erst seit ein paar Wochen ein Paar und hingen jetzt ständig aufeinander wie Kletten. Miriam verzog das Gesicht. Nicht etwa, weil sie ihrer Freundin das Liebesglück nicht gönnte, auch wenn sie selbst vergeblich davon träumte, sich mal wieder so richtig zu verlieben.
Sie hatte einfach gehofft, heute endlich einmal wieder einen Abend allein mit ihrer besten Freundin verbringen zu können. Nur sie zwei, wie früher. Ein vertrautes Gespräch, ein wenig Lästern über den Job, vielleicht ein Glühwein zu viel. Seit Sophia mit Luis zusammen war, hatte es solche Treffen fast gar nicht mehr gegeben.
Trotzdem lächelte Miriam herzlich und winkte. Luis sollte nicht das Gefühl bekommen, unwillkommen zu sein. Harmonie war für Miriam das Wichtigste.
»Da bist du ja!«, rief Sophia herzlich und zog sie in eine Umarmung. »Du Ärmste, du siehst ja ganz geschafft aus. Langer Tag im Büro?«
»Wie immer«, seufzte Miriam, während sie Luis die Hand reichte. Seine dunklen Augen blitzten freundlich. »Servus, Luis.«
»Grüß dich, Miriam. Die nächste Runde Waffeln geht auf mich«, kündigte Luis freundlich an und stellte sich in die Reihe.
»Wie immer?«, fragte Sophia, während sie ihr einen Becher Punsch in die Hand drückte. »Was war los heute?«
Miriam zuckte die Schultern.
»Ach, nichts Besonderes. Ich bin halt wieder länger geblieben. Irgendjemand musste die Präsentation für nächste Woche fertig machen. Aber es dankt einem ja keiner. Mein Chef sieht gar net, wie viel ich schufte.«
Sophia rollte die Augen. »Typisch! Ehrlich, Miriam, irgendwann musst du mal auf den Tisch hauen. Sag ihm, dass du eine Beförderung verdienst. Oder eine Gehaltserhöhung!«
»So einfach ist das net.« Miriam spürte, wie ihre Wangen heiß wurden. »Das liegt mir einfach net. Ich ... ach, ich bin halt einfach net die, die auffallen will.«
»Aber genau das ist das Problem!« Sophia tippte ihr mit dem Finger gegen die Schulter. »Andere sind vielleicht net halb so fleißig, aber sie kriegen die Lorbeeren, weil sie sich besser verkaufen. Du lässt dich überholen, dabei hättest du es mindestens genauso verdient.«
Miriam nickte langsam. Es war ja nicht so, dass sie das nicht selbst wüsste. Jeden Tag sah sie, wie Kollegen, die weniger Ahnung hatten, aber lauter waren, an ihr vorbeizogen. Sie müsste sich überwinden, freilich. Aber die Angst, jemanden zu verärgern, hielt sie zurück. Lieber blieb sie unauffällig und erledigte ihre Arbeit gewissenhaft im Hintergrund, während andere Karriere machten.
»Aber lassen wir das.« Sophia schob das Thema beiseite und hakte sich bei Luis ein, der gerade mit drei frischen Waffeln an den Stehtisch zurückkam. »Viel wichtiger: unsere Silvesterpläne!«
Miriam lächelte begeistert. »Ja, stimmt! Wenigstens haben wir bald Urlaub und Sonne satt. Ich brauch das wirklich: ein paar Tage nur Meer, Wärme, einfach mal ausspannen.«
»Jaa, also ... was das betrifft ...«, sagte Sophia gedehnt.
Miriam stellte den Becher ab. »Oh nein. Was kommt jetzt?«
Luis blickte unauffällig zur Seite, als wolle er sich aus dem Gespräch heraushalten. Sophia hingegen war ganz zappelig vor Vorfreude.
»Ich habe mir gedacht, wie wär's, wenn wir stattdessen mit der Clique ins Zillertal fahren?«
»Ins Zillertal?« Miriam war völlig perplex. Woher kam die Idee denn jetzt plötzlich? Seit Wochen sprachen sie davon, dass sie zu zweit nach Tunesien wollten!
»Ja!« Sophias Augen leuchteten. »Das wär doch eine Gaudi! Stell dir vor: Wir alle zusammen, Schnee, Rodeln, Skifahren ... Und es gibt da dieses Hotel in einem Ort namens St. Christoph, das soll richtig toll sein. Total urig und gleichzeitig modern. Der Luis hat's gefunden.«
Miriam sah von Sophia zu Luis und wieder zurück. Plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen: Natürlich. Sophia wollte den Jahreswechsel mit ihrem neuen Partner verbringen, und der hing nun einmal gern mit der gemeinsamen Clique im verschneiten Zillertal ab. Das wollte sich Sophia wohl nicht entgehen lassen. Da passte ein Mädelsurlaub in Tunesien nicht mehr ins Bild.
Die Enttäuschung versetzte Miriam einen Stich. Seit Wochen hatte sie sich auf Sonne, Sand und Gespräche nur unter Frauen gefreut.
»Ich weiß net«, murmelte sie. »Wir wollten doch ans Meer fliegen.«
»Ich weiß. Aber komm schon.« Sophia sah sie aus strahlenden Augen an. »Das wird so spaßig! Wir werden eine tolle Zeit haben.«
Miriam presste die Lippen aufeinander. Ihr gefiel dieser neue Plan überhaupt nicht. Freilich war das Zillertal sicher ein schöner Ort, aber sie hatten doch in die Wärme fliegen wollen! Und aus der geplanten Mädelszeit würde nun nichts werden. Stattdessen würde Sophia mit Sicherheit die ganze Zeit mit Luis turteln.
Aber deswegen streiten? Das wollte sie auch nicht. Sie wollte nicht, dass Sophia sie für anstrengend oder nervig hielt.
»Okay«, murmelte Miriam also. »Ja, wird bestimmt auch nett. Ich mein, ich wär gern ans Meer geflogen, aber ...«
»Ach, ans Meer können wir ein anderes Mal immer noch reisen. Also ist's okay für dich?«, fragte Sophia unbeschwert.
»Freilich«, antwortete Miriam.
Was hätte sie auch sonst sagen sollen? Sophia war schon immer die Dominante in ihrer Freundschaft gewesen. Und Miriam gab, wie so oft, klein bei.
***
Später an diesem Abend saß Miriam in ihrer kleinen Wohnung. Ihr Blick wanderte immer wieder zu ihrem Handydisplay, doch der Bildschirm blieb dunkel. Keine Nachricht, kein Lebenszeichen von Thomas, dem Kollegen aus der anderen Abteilung, den sie vor ein paar Monaten kennengelernt hatte.
Am Anfang hatte es so vielversprechend gewirkt. Sie hatten zusammen an einem Projekt gearbeitet, er hatte sie um Rat gefragt, sich bei ihr bedankt, sie sogar ein paarmal zum Essen eingeladen. Damals war Miriam voller Hoffnung gewesen, vielleicht würde diesmal alles anders. Doch nun, da er ihre Hilfe nicht mehr brauchte, schien auch sein Interesse an ihr abrupt abgeflaut zu sein.
»Ghosting nennt man das heutzutage«, murmelte sie bitter vor sich hin, während sie das Handy in der Hand hin und her drehte.
Aus einer Laune heraus öffnete sie noch eine der Dating-Apps, die sie in unregelmäßigen Abständen nutzte. Doch auch dort herrschte Flaute. Ein paar belanglose Nachrichten, sonst nichts. Keine Verbindung, kein Funken. Mit einem Seufzen schloss sie die App wieder.
Sie machte sich in der Küche eine Tasse Tee. Der Dampf stieg in kleinen Wölkchen auf. Mit der Tasse in der Hand ließ sie sich aufs Sofa sinken, schlug ein Buch auf und versuchte, sich in eine andere Welt hineinzulesen. Doch schon nach wenigen Seiten merkte sie, dass die Worte an ihr vorbeirauschten. Sie wusste gar nicht mehr, was in ihrem Roman gerade passiert war; sie konnte sich nicht darauf konzentrieren. Sie blätterte zurück, versuchte es erneut – vergebens. Die Unzufriedenheit nagte zu sehr an ihr.
Es war wie ein Muster, das sich durch ihr ganzes Leben zog. Sie stellte immer die Bedürfnisse anderer über ihre eigenen. Sie hörte zu, half, sprang ein, wenn jemand sie brauchte. Stets in der Hoffnung, gemocht zu werden und aus Angst vor Konflikten. Aber was hatte es ihr gebracht? Im Job wurde sie übergangen, Beförderungen gingen an Kolleginnen und Kollegen, die lauter und selbstbewusster auftraten. Privat landete sie immer wieder bei Männern, die sie ausnutzten und fallen ließen, sobald sie bekamen, was sie wollten.
Wie gern wäre sie wie Sophia! Ihre beste Freundin wirkte stets so selbstbewusst, quirlig, voller Energie. Sophia wusste, was sie wollte, und sie nahm es sich auch. Miriam dagegen schien meilenweit von dieser Stärke entfernt.
Sie legte das Buch schließlich genervt auf den Couchtisch. Wozu so tun, als könne sie sich ablenken? Mit der Teetasse in der Hand trat sie ans Fenster und blickte hinaus in die Dezembernacht. Hinter den Dächern von Graz ragte der Schlossberg auf, und der Uhrturm, das Wahrzeichen der Stadt, war hell erleuchtet und hob sich majestätisch gegen den dunklen Himmel ab. Der Anblick war vertraut und gleichzeitig tröstlich, als ob die Stadt ihr zuflüsterte, dass alles möglich sei, wenn man nur den Mut aufbrachte, etwas zu verändern.
Ihre Gedanken schweiften davon. Bald war Silvester. Bald würde ein neues Jahr beginnen. Ein Jahreswechsel hatte immer etwas Magisches an sich, fand Miriam. Es war, als würde die Welt für einen kurzen Augenblick den Atem anhalten, bevor sie neu begann. Und warum sollte sie nicht diese Gelegenheit nutzen, um auch für sich selbst einen Neuanfang zu wagen?
Ein Funke Hoffnung regte sich in ihr. Ja, genau jetzt war der richtige Zeitpunkt. Hier, am Fenster, während die Lichter der Stadt glitzerten, fasste Miriam einen Entschluss: Sie wollte sich selbst ein Versprechen geben.
»Es reicht«, flüsterte sie. »Ab dem neuen Jahr wird alles anders.«
Sie stellte sich vor, wie es wäre, die Person zu sein, die sie immer hatte sein wollen: selbstbewusst, mutig, unabhängig. Keine Frau, die im Schatten stand, sondern eine, die ihr Leben in die Hand nahm.
Und um diesem Versprechen Gewicht zu geben, hatte sie plötzlich eine Idee: Sie würde eine Liste mit zwölf Vorsätzen schreiben. Zwölf wie die Schläge der Glocke um Mitternacht. Jeder einzelne Vorsatz sollte dafür sorgen, dass ihr Leben Schritt für Schritt eine neue Richtung nahm.
***
Miriam hatte schlechte Laune, als sie im Auto saß und in die verschneite Landschaft hinausblickte. Der Scheibenwischer quietschte monoton über die Frontscheibe, während Luis am Steuer und Sophia auf dem Beifahrersitz leise kicherten und tuschelten. Die beiden waren so sehr in ihre eigene Welt vertieft, dass sie die anderen Mitfahrer kaum noch wahrnahmen. Neben Miriam schnarchte Fred, ein weiterer Bursche aus der Clique, friedlich vor sich hin, den Kopf an die Seitenscheibe gelehnt.
Miriam seufzte. Sie wünschte, sie wäre jetzt nicht auf dem Weg in ein verschneites Örtchen im tiefsten Tirol, sondern würde bereits in Tunesien in der Sonne liegen. So, wie es mit Sophia vereinbart gewesen war. Aber wie immer hatte ihre Freundin sich durchgesetzt. Natürlich, denn Miriam hatte ja nicht einmal versucht, zu widersprechen.
Wie konnte sie erwarten, dass andere ihre Wünsche respektierten, wenn sie sich selbst immer so klein machte und nicht für sich einstand?
Sie lehnte die Stirn gegen die kühle Autoscheibe. Die Landschaft draußen war immerhin wunderschön, das musste sie zugeben. Sie waren schon im Zillertal, und die Straße führte durch kleine Ortschaften mit verschneiten Dächern. Hinter den Häusern erhoben sich majestätisch die Berge, deren Gipfel im Dunst verschwanden. Dunkle Tannen säumten die Straße, schwer beladen mit Schnee; ihre Äste bogen sich unter der Last. Es sah aus, als hätte jemand die Welt in Watte gepackt.
Miriam atmete tief durch. Der Anblick hatte etwas Beruhigendes, und doch fühlte sie sich unruhig. In ihrem Kopf tauchte der Gedanke wieder auf, der sie seit Wochen begleitete: Ihr Vorsatz für das neue Jahr. In jener Nacht vor Weihnachten, als sie frustriert am Fenster gestanden hatte, war ihr die Idee gekommen, eine Liste mit zwölf Vorsätzen zu schreiben. Doch seitdem war der Gedanke im Alltag untergegangen. Die Arbeit, die Feiertage, die Planung für den Urlaub – alles hatte sie davon abgehalten, sich ernsthaft hinzusetzen.
Nun war sie unterwegs nach St. Christoph, und es wurde höchste Zeit. Sie zog ihr kleines Tagebuch aus der Tasche, legte es auf die Knie und klappte es auf. Mit dem Stift in der Hand überlegte sie, was sie eigentlich ändern wollte. Was musste passieren, damit ihr Leben nicht länger so leer und unbefriedigend wirkte?
Langsam begann sie zu schreiben, einen Punkt nach dem anderen.
Ich sage meine Meinung – auch wenn es anderen nicht gefällt, notierte sie.
Neben ihr gab Fred ein besonders lautes Schnarchen von sich. Sie zuckte zusammen und war drauf und dran, das Notizbuch zu verstecken. Irgendwie wäre es ihr peinlich gewesen, wenn einer ihrer Freunde die Liste entdeckt hätte, die sie gerade begonnen hatte. Doch Fred wachte nicht auf, sondern schlief tief und fest weiter.
Miriam atmete auf und schrieb weiter.
Ich probiere Neues aus, auch wenn es ungewohnt ist. Ich kümmere mich um meine Träume, nicht nur um die Wünsche der anderen. Ich öffne mein Herz – auch wenn ich Angst habe, verletzt zu werden.
Der Kugelschreiber glitt immer schneller über das Papier. Ein Vorsatz nach dem anderen fiel ihr ein.
Schließlich starrte Miriam auf die Liste. So schlicht die Worte auf dem Papier auch aussahen, sie bedeuteten für sie einen gewaltigen Schritt.
