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Der fliegende Holländer - Kein Drama nach Richard Wagner E-Book

Anno Stock

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Beschreibung

Ein Fluch, der seit Jahrhunderten währt. Ein Kapitän, verdammt zur ewigen Fahrt über die Weltmeere. Nur alle sieben Jahre darf er an Land – auf der verzweifelten Suche nach der einen Frau, deren bedingungslose Liebe ihn erlösen kann.Als das Geisterschiff mit blutroten Segeln in einer stürmischen Nacht vor der norwegischen Küste auftaucht, ahnt der Kaufmann Daland nicht, welches Schicksal er heraufbeschwört. Für Gold und Reichtümer verspricht er dem mysteriösen Kapitän die Hand seiner Tochter Senta.Doch Senta ist keine gewöhnliche Frau. Besessen von der Legende des verfluchten Holländers, sehnt sie sich nach einem Schicksal jenseits der Enge ihres Fischerdorfes. Als sie dem bleichen Fremden gegenübersteht, erkennt sie in ihm den Mann aus ihren Träumen.Zwischen Obsession und wahrer Liebe, zwischen Erlösung und Verdammnis entspinnt sich ein Drama, das die Grenzen zwischen Leben und Tod verwischt. Kann Sentas Liebe stark genug sein, einen jahrhundertealten Fluch zu brechen?

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EPUB
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Seitenzahl: 75

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Anno Stock

Der fliegende Holländer - Kein Drama nach Richard Wagner

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Table of Contents

Kapitel 1: Der Sturm

Kapitel 2: Das Geisterschiff

Kapitel 3: Sentas Traum

Kapitel 4: Die Ankunft

Kapitel 5: Das Haus des Kapitäns

Kapitel 6: Der heilige Schwur

Kapitel 7: Das Fest der Verdammten

Kapitel 8: Der Sprung

Kapitel 9: Nach dem Sturm

Kapitel 10: Die Legende beginnt

Kapitel 11: Eriks Weg

Kapitel 12: Die neue Morgenröte

Epilog: Der Wanderer

Nachwort zur Roman-Adaption

Impressum neobooks

Table of Contents

Der fliegende Holländer

Ein Roman nach Richard Wagner

Kapitel 1: Der Sturm

Die See kannte keine Gnade.

Kapitän Daland spürte es zuerst in seinen Knochen – dieses dumpfe Ziehen, das jeden erfahrenen Seemann warnt, lange bevor der Himmel seine Wut entlädt. Er stand am Steuerrad seines Schiffes, die Nordwind, und beobachtete, wie sich am Horizont eine Wand aus Schwärze aufbaute. Noch vor einer Stunde hatte er gedacht, sie würden es schaffen. Sandwike lag nur sieben Meilen entfernt, und dort wartete sein Haus, wartete Senta.

»Segel einholen!«, brüllte er gegen den auffrischenden Wind. »Alle Mann an Deck!«

Die Mannschaft kannte diese Kommandos. Jeder Handgriff saß, auch wenn die ersten Wellen bereits über die Reling schlugen und das Deck in eine rutschige Hölle verwandelten. Der Steuermann, ein junger Bursche namens Anders, kämpfte mit dem Ruder, während die anderen Männer sich in die Takelage schwangen wie Spinnen in einem zitternden Netz.

Daland fluchte leise. Dreißig Jahre fuhr er nun schon zur See, dreißig Jahre zwischen norwegischen Fjorden und den Häfen der Welt. Er kannte jeden Felsen dieser Küste, jede Strömung, jede Laune des Wetters. Aber das hier – das kam aus dem Nichts. Als hätte der Teufel persönlich beschlossen, ihm einen Strich durch die Rechnung zu machen.

»Kapitän!«, schrie Anders durch den heulenden Wind. »Das Ruder! Es wird zu schwer!«

Daland stürzte zu ihm, packte mit an. Gemeinsam stemmten sie sich gegen die Naturgewalt, die das Schiff wie eine Nussschale herumwarf. Der Himmel hatte sich vollständig verdunkelt, nur die Blitze zerrissen für Sekundenbruchteile die Finsternis und tauchten alles in gespenstisches, weißes Licht. In diesen Momenten sah Daland die Gesichter seiner Männer – bleich vor Anstrengung und Angst, aber entschlossen. Gute Jungs, alle miteinander. Die meisten kamen aus Sandwike oder den umliegenden Dörfern. Sie kannten sich seit Jahren, vertrauten einander blind.

Ein gewaltiger Brecher krachte über das Deck. Daland wurde gegen die Reling geschleudert, schmeckte Salz und Blut in seinem Mund. Irgendwo schrie jemand – war das der Koch? Der kleine Erik? Nein, Erik war ja gar nicht an Bord, der war zu Hause geblieben, bei den Frauen. Der Jäger, der schon seit Jahren ein Auge auf Senta geworfen hatte.

Senta.

Der Gedanke an seine Tochter gab ihm neue Kraft. Sie war alles, was ihm geblieben war, seit ihre Mutter vor zehn Jahren gestorben war. Neunzehn Jahre alt, wunderschön und eigensinnig wie das Meer selbst. Sie würde warten, das wusste er. Am Fenster sitzen und aufs Meer hinausstarren, wie sie es immer tat. Diese seltsame Angewohnheit hatte sie schon als Kind gehabt – stundenlang konnte sie dasitzen und auf den Horizont schauen, als erwarte sie etwas. Oder jemanden.

»Land!«, brüllte plötzlich einer der Matrosen. »Steuerbord voraus! Land!«

Daland kniff die Augen zusammen, versuchte durch Gischt und Regen etwas zu erkennen. Tatsächlich – da waren die vertrauten Klippen. Aber das war nicht Sandwike. Sie waren abgetrieben worden, weit nach Süden. Er erkannte die Formation: eine kleine Bucht, geschützt vor dem ärgsten Wind. Nicht ideal, aber es würde reichen.

»Anker werfen!«, befahl er. »Wir legen an!«

Die schwere Eisenkette rasselte in die Tiefe, der Anker grub sich in den sandigen Grund. Langsam, quälend langsam, kam die Nordwind zur Ruhe. Der Sturm tobte noch immer, aber hier, im Schutz der Felsen, hatte er seine tödliche Kraft verloren.

Daland ließ sich erschöpft gegen den Mast sinken. Seine Hände zitterten – vor Kälte, vor Anstrengung, vor nachträglicher Angst. Fast hätte er sie alle verloren. Fast wäre er nicht mehr heimgekommen.

»Kapitän?« Anders stand vor ihm, tropfnass, aber mit einem schiefen Grinsen im Gesicht. »Wir haben's geschafft.«

»Ja«, murmelte Daland. »Diesmal.«

Er erhob sich, klopfte dem jungen Mann auf die Schulter. »Sag den anderen, sie sollen unter Deck gehen und sich ausruhen. Du übernimmst die erste Wache.«

»Zu Befehl, Kapitän.«

Während die Mannschaft einer nach dem anderen im Bauch des Schiffes verschwand, blieb Anders an Deck. Er lehnte sich gegen die Reling und begann leise vor sich hin zu summen – ein altes Seemannslied, das von Heimat und Liebe erzählte. Der Wind trug die Melodie über das dunkle Wasser, wo sie sich mit dem Rauschen der Wellen vermischte.

»Mit Gewitter und Sturm aus fernem Meer«, sang Anders leise, »mein Mädel, bin dir nah! Über turmhohe Flut vom Süden her – mein Mädel, ich bin da!«

Die Müdigkeit übermannte ihn schneller als erwartet. Seine Augenlider wurden schwer, der Kopf sank ihm auf die Brust. Das gleichmäßige Schaukeln des Schiffes wiegte ihn in einen unruhigen Schlaf. Im Traum sah er seine Braut, die blonde Marie, wie sie am Spinnrad saß und auf ihn wartete. Bald, so bald würde er bei ihr sein...

Er bemerkte nicht, wie der Wind plötzlich verstummte. Wie eine unnatürliche Stille sich über die Bucht legte, als hielte die Welt den Atem an. Er sah nicht, wie aus dem Nichts ein Nebel aufstieg, dick und undurchdringlich, und wie sich darin die Umrisse eines zweiten Schiffes abzeichneten.

Kapitel 2: Das Geisterschiff

Die Morgendämmerung kroch träge über den Horizont, als wäre sie selbst erschöpft vom Sturm der vergangenen Nacht. Anders, der Steuermann, war an seinem Posten eingeschlafen, den Kopf gegen die Reling gelehnt, während sein leises Schnarchen sich mit dem sanften Plätschern der Wellen vermischte.

Er träumte von Marie, seiner Verlobten, die zu Hause in Sandwike auf ihn wartete. Im Traum saß sie am Spinnrad, ihre goldenen Haare leuchteten im Kerzenschein, und sie sang das alte Lied, das sie immer sang, wenn sie an ihn dachte. Aber plötzlich verstummte der Gesang. Marie hob den Kopf, ihre Augen weiteten sich vor Entsetzen, und sie zeigte auf etwas hinter ihm. Anders wollte sich umdrehen, aber seine Glieder waren wie gelähmt...

Ein Geräusch riss ihn aus dem Schlaf. Kein lautes Geräusch – im Gegenteil, es war die plötzliche Stille, die ihn geweckt hatte. Der Wind, der die ganze Nacht geheult hatte, war verstummt. Das Meer, eben noch aufgewühlt, lag da wie ein schwarzer Spiegel.

Anders rieb sich die Augen, schüttelte den Kopf, um die letzten Reste des Traums zu vertreiben. Dann sah er es.

Das Schiff.

Es war einfach da, als hätte es schon immer dort gelegen. Keine hundert Meter entfernt, auf der anderen Seite der Bucht. Aber das war unmöglich. Er hatte Wache gehalten – nun gut, er war eingenickt, aber nur für einen Moment. Kein Schiff konnte so lautlos ankern. Man hätte die Ankerketten hören müssen, die Rufe der Mannschaft, das Knarren der Takelage.

Aber von diesem Schiff kam kein Laut.

Es war schwarz. Vollkommen schwarz, vom Bug bis zum Heck, als hätte man es aus der Nacht selbst geschnitzt. Die Segel – und Anders rieb sich noch einmal die Augen, sicher, dass er noch träumte – die Segel schienen zu glühen. Ein dunkles, pulsierendes Rot, wie geronnenes Blut im Mondlicht.

»Kapitän!«, wollte er rufen, aber seine Stimme versagte. Er räusperte sich, versuchte es noch einmal. »Kapitän Daland!«

Keine Antwort. Der Kapitän musste unter Deck sein. Anders wollte zu ihm laufen, aber seine Beine fühlten sich an wie Blei. Eine irrationale Angst hatte ihn gepackt, eine Angst, die tiefer ging als alles, was er je auf See erlebt hatte.

Dann sah er die Gestalt.

Ein Mann stand am Bug des schwarzen Schiffes. Groß, in einen langen, dunklen Mantel gehüllt, das Gesicht im Schatten verborgen. Aber Anders konnte seine Augen spüren. Sie bohrten sich durch die Dunkelheit, durch die Entfernung, direkt in seine Seele.

Der Steuermann wich zurück, stolperte über ein Tau, fiel auf die Planken. Als er wieder aufblickte, war die Gestalt verschwunden.

»Was zum Teufel...«, murmelte er und rappelte sich auf.

»Der Teufel hat damit nichts zu tun«, sagte eine tiefe Stimme direkt hinter ihm.

Anders fuhr herum. Da stand er – der Mann vom schwarzen Schiff. Wie war er so schnell hierhergekommen? Wie war er überhaupt an Bord gelangt?

»Verzeiht«, sagte der Fremde, und ein bitteres Lächeln umspielte seine Lippen. »Ich wollte Euch nicht erschrecken. Aber der Teufel... nun, mit dem habe ich meine eigenen Rechnungen zu begleichen.«

Der Mann war jünger, als Anders erwartet hatte. Vielleicht Mitte dreißig, mit dunklem, vom Salzwasser steifem Haar und einem Gesicht, das einmal schön gewesen sein musste. Aber da war etwas in seinen Augen – eine Tiefe, eine Dunkelheit, als blickte man in einen Abgrund.

»Wer seid Ihr?«, stammelte Anders. »Wie seid Ihr...«

»An Bord gekommen?« Der Fremde zuckte die Schultern. »Ich habe meine Wege. Ist Euer Kapitän da? Ich würde gern mit ihm sprechen.«

»Er... er schläft noch. Der Sturm war hart, wir alle sind...«