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Spanien im 16. Jahrhundert. Als eine Einheit königlicher Soldaten in das friedliche Dorf Zalamea einzieht, gerät das Leben der Bewohner aus den Fugen. Hauptmann Don Álvaro de Ataide missbraucht seine Macht – und entehrt die Tochter des angesehenen Bauern Pedro Crespo. Doch Crespo schwört Gerechtigkeit – und als das Schicksal ihn selbst zum Richter von Zalamea macht, steht er vor der schwersten Entscheidung seines Lebens: Rache oder Recht? In dieser modernen Adaption des Klassikers von Calderón de la Barca wird der zeitlose Konflikt zwischen Ehre, Gerechtigkeit und Macht in einer Sprache erzählt, die heutige Leserinnen und Leser fesselt.
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Seitenzahl: 31
Veröffentlichungsjahr: 2025
Anno Stock
Der Richter von Zalamea - Kein Drama nach Calderón de la Barca
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Table of Contents
Kapitel 1: Die Ankunft
Kapitel 2: Der Hauptmann
Kapitel 3: Isabels Angst
⚔️ Kapitel 4: Der Konflikt
Kapitel 5: Das Fest des heiligen Laurentius
Kapitel 6: Chispas Warnung
Kapitel 7: Der letzte Morgen
Kapitel 8: Im Wald
⚖️Kapitel 9: Die Wahl
⚔️Kapitel 10: Die Verhaftung
Kapitel 11: Das Verhör
⚖️Kapitel 12: Das Urteil
Kapitel 13: Die Hinrichtung
Kapitel 14: Der König
Kapitel 15: Isabels Entscheidung
Kapitel 16: Der Abschied
Kapitel 17: Epilog - Der ewige Richter
Impressum neobooks
Der Richter von Zalamea
Die Augustsonne brannte unbarmherzig auf die staubige Straße nach Zalamea. Pedro Crespo wischte sich den Schweiß von der Stirn und blickte über seine Felder. Die Gerste stand gut dieses Jahr, golden und schwer neigte sie sich im warmen Wind. Ein gutes Jahr, dachte er, wenn nur...
Das ferne Trommeln ließ ihn aufhorchen. Soldaten. Wieder einmal.
"Vater!" Juan kam den Feldweg heruntergerannt, sein Gesicht gerötet von der Eile. "Sie kommen! Ein ganzes Regiment!"
Pedro nickte langsam. Er kannte das Prozedere. Die Truppen des Königs auf dem Weg nach Portugal, und Zalamea lag nun einmal auf ihrer Route. Einquartierung, das bedeutete volle Häuser, leere Vorratskammern und – er wagte den Gedanken kaum zu Ende zu denken – Gefahr für seine Töchter.
"Hol Isabel und Inés ins Haus", sagte er ruhig. "Und sag deiner Mutter, sie soll das gute Geschirr wegräumen."
Die ersten Soldaten marschierten bereits ins Dorf, als Pedro sein Haus erreichte. Ihre bunten Uniformen waren staubbedeckt, die Gesichter müde von der langen Wanderung. An ihrer Spitze ritt ein Mann, dessen Haltung sofort verriet, dass er das Kommando führte. Don Lope de Figueroa, wenn Pedro sich recht erinnerte. Ein alter Haudegen, aber fair, so hieß es.
"Crespo!" Der Dorfschreiber eilte herbei, ein Pergament in der Hand. "Ihr bekommt Einquartierung. Einen Hauptmann."
Pedro seufzte innerlich. Ein Hauptmann bedeutete Ansprüche, bedeutete einen Mann, der gewohnt war, dass man ihm gehorchte. "Wie heißt er?"
"Don Álvaro de Ataide."
Der Name sagte Pedro nichts, aber das spielte keine Rolle. Er würde tun, was das Gesetz verlangte – nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Don Álvaro de Ataide war jung, zu jung für seinen Rang, dachte Pedro, als er den Mann musterte. Vielleicht fünfundzwanzig, mit dem glatten Gesicht eines Mannes, der noch nie wirklich gelitten hatte. Seine Uniform saß perfekt, trotz des langen Marsches, und seine Stiefel glänzten, als hätte er einen persönlichen Diener dabei, der nichts anderes zu tun hatte, als sie zu polieren.
"Ihr seid also Pedro Crespo", sagte Don Álvaro und ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. "Man hat mir gesagt, Ihr wärt der reichste Bauer im Dorf."
"Reich ist relativ, Herr Hauptmann", antwortete Pedro vorsichtig. "Ich habe, was ich zum Leben brauche."
"Bescheiden." Don Álvaro lächelte, aber es erreichte seine Augen nicht. "Eine Tugend, die man selten findet. Besonders nicht bei Leuten, die mehr haben als ihre Nachbarn."
Pedro schwieg. Er hatte gelernt, dass Schweigen oft die beste Antwort war, besonders wenn man es mit Männern zu tun hatte, die Macht über einen hatten.
"Habt Ihr Familie?", fragte Don Álvaro beiläufig, während er sich in dem Sessel niederließ, den Pedro ihm angeboten hatte.
"Eine Frau und Kinder", antwortete Pedro knapp.
"Söhne? Töchter?"
Da war etwas in der Art, wie er "Töchter" sagte, das Pedro alarmierte. Ein gewisser Unterton, eine Neugier, die über höfliches Interesse hinausging.
"Mein Sohn Juan", sagte Pedro. "Er hilft mir bei der Feldarbeit."
Don Álvaro nickte desinteressiert. "Und Töchter?", hakte er nach.
"Meine Tochter ist noch ein Kind", log Pedro.