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Beschreibung

Die Alpen, um 1300. Die Schweizer Kantone ächzen unter der Tyrannei habsburgischer Vögte. Landvogt Gessler demütigt das Volk mit sadistischer Willkür – bis er den falschen Mann provoziert: Wilhelm Tell, ein Armbrustschütze aus Uri, der eigentlich nur seine Familie schützen will. Als Gessler ihn zwingt, einen Apfel vom Kopf seines eigenen Sohnes zu schießen, wird aus dem friedlichen Bergbauern ein Freiheitskämpfer.Während Tell seinen persönlichen Rachefeldzug plant, schmieden die Eidgenossen um Werner Stauffacher, Walter Fürst und Arnold vom Melchtal einen gefährlichen Pakt: Sie schwören auf der nächtlichen Rütli-Wiese, die Fremdherrschaft zu beenden – koste es, was es wolle.Zwischen persönlicher Rache und politischer Revolution, zwischen Familienliebe und Freiheitskampf entfaltet sich ein packendes Drama über Mut, Moral und die Frage: Wie weit darf man für die Freiheit gehen?

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Seitenzahl: 68

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Wilhelm Tell - Kein Drama nach Friedrich Schiller

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Table of Contents

Wilhelm Tell - Eine moderne Romanadaption

Kapitel 1: Die Flucht über den See

Kapitel 2: Schatten über der Heimat

Kapitel 3: Stimmen des Widerstands

Kapitel 4: Der Schwur bei Mondschein

Kapitel 5: Der Hut des Tyrannen

Kapitel 6: Der Pfeil der Verzweiflung

Kapitel 7: Der Sturm auf dem See

Kapitel 8: Die hohle Gasse

Kapitel 9: Die Flamme des Aufstands

Kapitel 10: Die Nacht der Feuer

Kapitel 11: Der Morgen der Freiheit

Kapitel 12: Schatten am Horizont

Kapitel 13: Vorbereitung auf den Sturm

Kapitel 14: Der Tag des Triumphs

Kapitel 15: Epilog – Das Echo der Freiheit

Nachwort zur modernen Romanadaption

Impressum neobooks

Table of Contents

Wilhelm Tell - Eine moderne Romanadaption

Ein zeitloser Freiheitskampf in zeitgemäßer Sprache: Friedrich Schillers klassisches Drama erwacht zu neuem Leben - als packender Roman für heutige Leser, der die Kraft des Originals bewahrt und gleichzeitig mit moderner Erzählkunst begeistert.

Kapitel 1: Die Flucht über den See

Der Morgen dämmerte grau über dem Vierwaldstättersee. Nebelfetzen hingen zwischen den Bergen wie zerrissene Schleier, und das Wasser lag still und schwarz da, als würde es auf etwas warten.

Wilhelm Tell stand am Ufer und beobachtete die Wolken, die sich über den Gipfeln zusammenbrauten. Er kannte diesen See wie seine eigene Handfläche – jede Strömung, jede Windböe, jede Laune des Wetters. Heute würde es stürmen. Die Luft roch danach, schwer und elektrisch.

»Tell! Wilhelm Tell!«

Die verzweifelte Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Ein Mann kam den steilen Pfad heruntergerannt, stolperte über Wurzeln, fing sich wieder. Sein Gesicht war bleich vor Angst, die Kleider zerrissen. Blut klebte an seinen Händen.

»Konrad?« Tell erkannte seinen Nachbarn aus dem nächsten Tal. »Was ist passiert?«

Konrad Baumgarten erreichte ihn keuchend. »Sie jagen mich. Die Soldaten des Vogts. Ich... ich habe...« Er rang nach Luft. »Wolfenschießen. Der Burgvogt. Er wollte meine Frau...«

Tell brauchte nicht mehr zu hören. Er kannte die Geschichten. Die österreichischen Vögte nahmen sich, was sie wollten. Land, Vieh, manchmal auch die Frauen. Und wer sich wehrte, endete am Galgen.

»Wie viele sind es?«

»Sechs, vielleicht mehr. Sie sind mir dicht auf den Fersen.«

Tell blickte über den See. Der Wind frischte auf, erste Wellen kräuselten die Oberfläche. Kein vernünftiger Mensch würde jetzt hinausfahren. Aber wenn sie warteten, war Baumgarten ein toter Mann.

»Steig ins Boot«, sagte Tell ruhig.

Der Fährmann, der ein Stück entfernt seine Netze flickte, schüttelte heftig den Kopf. »Bei diesem Wetter? Das ist Selbstmord! Der Föhn kommt, ich spüre es. In einer Stunde tobt hier ein Sturm, der jeden verschlingt.«

»In einer Stunde sind wir längst drüben.« Tell löste bereits die Leinen. »Oder Konrad hängt am nächsten Baum.«

»Ich fahre nicht«, beharrte der Fährmann. »Nicht für alles Gold der Welt.«

Tell zuckte die Schultern. Er hatte schon bei schlimmerem Wetter den See überquert. »Dann fahre ich selbst.«

Baumgarten sprang ins Boot, Tell stieß ab. Der Fährmann rief ihnen noch etwas nach, aber der Wind verschluckte seine Worte.

Das kleine Boot tanzte auf den Wellen wie eine Nussschale. Tell lehnte sich gegen das Ruder, seine Muskeln spannten sich bei jedem Schlag. Der See zeigte bereits seine Zähne – weiße Schaumkronen, die nach dem Boot schnappten.

»Da sind sie!« Baumgarten deutete zurück zum Ufer.

Die Soldaten waren angekommen. Ihre Rüstungen blitzten matt im grauen Morgenlicht. Einer von ihnen, vermutlich der Anführer, brüllte Befehle. Sie suchten nach einem anderen Boot, fanden keines.

Tell konzentrierte sich auf das Rudern. Der Wind wurde stärker, peitschte ihnen Gischt ins Gesicht. Das Boot hob und senkte sich, manchmal so steil, dass Baumgarten sich am Rand festkrallen musste.

»Warum tust du das?« schrie Baumgarten gegen den Wind. »Du kennst mich kaum!«

Tell antwortete nicht sofort. Ein besonders heftiger Windstoß zwang ihn, den Kurs zu korrigieren. Dann sagte er: »Heute du, morgen vielleicht ich. Oder meine Familie. Wenn wir uns nicht gegenseitig helfen, sind wir alle verloren.«

Der See tobte jetzt richtig. Wellen türmten sich zu kleinen Bergen auf, das Boot kletterte hinauf und stürzte auf der anderen Seite hinab. Tells Arme brannten, aber er ruderte weiter, gleichmäßig, kraftvoll. Er kannte den Rhythmus des Sees, wusste, wann er nachgeben und wann er kämpfen musste.

Nach einer Ewigkeit – oder war es nur eine halbe Stunde? – erreichten sie das andere Ufer. Baumgarten sprang an Land, die Beine zitterten ihm.

»Ich werde das nie vergessen«, sagte er. »Wenn du je etwas brauchst...«

»Geh«, unterbrach ihn Tell. »Verschwinde in den Bergen. Und bleib dort, bis sich der Sturm gelegt hat. Ich meine nicht nur den auf dem See.«

Baumgarten nickte, drückte Tells Hand und verschwand zwischen den Bäumen. Tell sah ihm nach, dann blickte er zurück über den See. Die Soldaten standen immer noch am anderen Ufer, klein wie Spielzeugfiguren.

Er dachte an seine Frau Hedwig, an seine Söhne Walter und Wilhelm. Was würde aus ihnen, wenn die Willkür der Vögte so weiterging? Wie lange konnte er sich noch heraushalten aus dem, was da im Land vor sich ging?

Der Sturm heulte jetzt mit voller Kraft. Tell zog das Boot höher an Land und machte sich auf den Heimweg. In seinem Kopf rumorte es wie in den Wolken über dem See. Etwas braute sich zusammen, etwas Großes. Er spürte es in den Knochen.

Als er den Pfad zu seinem Haus hinaufstieg, sah er Hedwig in der Tür stehen. Sie hatte auf ihn gewartet, wie immer, wenn er länger wegblieb. Ihr Gesicht entspannte sich, als sie ihn erkannte.

»Du bist nass bis auf die Haut«, sagte sie und zog ihn ins Haus. »Was hast du wieder angestellt?«

»Nur einem Nachbarn geholfen.«

Sie musterte ihn mit diesem Blick, der sagte, dass sie mehr wusste, als er preisgab. »Die Zeiten werden gefährlicher, Wilhelm. Die Vögte...«

»Ich weiß.« Er legte die Arme um sie. »Aber was soll ich tun? Zusehen, wie sie einen nach dem anderen holen?«

»Du könntest an deine Familie denken. An uns.«

»Das tue ich. Jeden Tag.« Er löste sich von ihr, ging zum Fenster. Draußen peitschte der Regen gegen die Scheiben. »Aber was für ein Leben ist das, wenn wir ständig in Angst leben müssen? Wenn unsere Söhne aufwachsen und lernen, dass man vor Unrecht die Augen verschließt?«

Hedwig trat neben ihn. »Du bist ein guter Mann, Wilhelm Tell. Manchmal zu gut für diese Welt.«

»Die Welt ändert sich«, sagte er leise. »Ich spüre es. Die Menschen haben genug. Stauffacher, Walther Fürst, sogar der junge Melchthal – sie alle reden davon, dass etwas geschehen muss.«

»Und du? Was wirst du tun?«

Tell schwieg lange. Dann sagte er: »Ich bin kein Anführer, Hedwig. Ich bin nur ein einfacher Mann, der seine Ruhe will. Aber wenn sie mir keine Wahl lassen...« Er ließ den Satz unvollendet.

Draußen tobte der Sturm weiter. Aber das war nichts gegen den Sturm, der sich über dem ganzen Land zusammenbraute. Tell ahnte noch nicht, dass er bald in dessen Zentrum stehen würde.

Kapitel 2: Schatten über der Heimat

Drei Tage waren vergangen seit der Flucht über den See. Der Sturm hatte sich gelegt, aber die Unruhe im Land war geblieben, wie ein unterschwelliges Grollen, das man mehr spürte als hörte.

Tell saß mit seinen Söhnen vor dem Haus und schnitzte neue Pfeile. Walter, der Ältere, war zwölf und eiferte seinem Vater in allem nach. Der kleine Wilhelm, gerade acht geworden, spielte mit Holzfiguren zu ihren Füßen.

»Vater«, fragte Walter, während er einen Pfeilschaft glatt schmirgelte, »warum hassen uns die Österreicher?«

Tell hielt inne. »Sie hassen uns nicht. Sie wollen nur, was wir haben.«

»Aber das Land gehört doch uns. Wir waren schon immer hier.«

»Das sehen sie anders. Für sie sind wir Teil ihres Reiches. Kaiser Albrecht hat seine Vögte hergeschickt, damit sie Steuern eintreiben und für Ordnung sorgen.«

»Welche Ordnung?« Walter schnaubte. »Letzte Woche haben sie dem alten Meier drei Kühe weggenommen. Einfach so. Weil er angeblich die Steuern nicht bezahlt hat.«

»Ich weiß.«

»Warum wehrt sich niemand?«