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England, 1587: Zwei Königinnen, ein Thron – und nur eine kann überleben. Maria Stuart, einst Königin von Schottland, sitzt seit neunzehn Jahren in englischer Gefangenschaft. Ihre Cousine Elisabeth I. hält sie gefangen, gefürchtet als katholische Bedrohung ihrer protestantischen Herrschaft, beneidet um ihre Schönheit und dynastische Legitimität.Als Maria wegen Hochverrats zum Tode verurteilt wird, entbrennt ein gnadenloser Kampf um Macht und Moral. Während Elisabeth zwischen politischer Notwendigkeit und menschlichem Gewissen schwankt, kämpft Maria mit allen Mitteln um ihr Leben – und ihre Würde. Zwischen den Königinnen stehen Männer, die ihre eigenen Spiele spielen: Leicester, zerrissen zwischen beiden Frauen; Mortimer, bereit für Maria zu sterben; Burleigh, der kalt kalkulierende Staatsmann.In einem dramatischen Aufeinandertreffen prallen zwei Welten aufeinander. Doch am Ende bleibt nur eine Frage: Wer ist die wahre Gefangene – die Verurteilte in ihrer Zelle oder die Herrscherin auf dem Thron?Diese moderne Neuerzählung von Schillers Meisterwerk zeigt zwei außergewöhnliche Frauen im ultimativen Machtspiel.
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Seitenzahl: 45
Veröffentlichungsjahr: 2025
Anno Stock
Maria Stewart - Kein Drama nach Friedrich Schiller
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Inhaltsverzeichnis
Titel
Table of Contents
Kapitel 1: Der Morgen der Entscheidung
Kapitel 2: Der Neffe
Kapitel 3: Die Versuchung
Kapitel 4: Die Last der Krone
Kapitel 5: Leicesters Dilemma
Kapitel 6: Burleighs Schachzug
Kapitel 7: Die Verschwörung
Kapitel 8: Die Begegnung
Kapitel 9: Die Entscheidung
Kapitel 10: Verrat und Verzweiflung
Kapitel 11: Die letzte Nacht
Kapitel 12: Der letzte Gang
Kapitel 13: Elisabeths Sturz
Kapitel 14: Das Echo der Geschichte
Kapitel 15: Epilog – Der Neuverfasser blickt zurück
Impressum neobooks
Maria Stuart
Eine Geschichte von Macht, Verrat und zwei Königinnen Neuerzählung des klassischen Dramas in zeitgenössischer Sprache
Teil I: Die Gefangene
Der Nebel hing schwer über den Mauern von Fotheringhay. Maria Stuart stand am vergitterten Fenster ihrer Kammer und beobachtete, wie sich die ersten Sonnenstrahlen durch die graue Masse kämpften. Neunzehn Jahre. So lange war sie nun schon Gefangene in England, und heute würde sich alles entscheiden.Sie hörte die schweren Schritte auf dem Gang, noch bevor die Tür aufgerissen wurde. Sir Amias Paulet stand im Türrahmen, sein Gesicht wie immer eine Maske aus Pflichtbewusstsein und kaum verhüllter Verachtung. Hinter ihm drängten sich Wachen in den Raum."Was soll das bedeuten?", fragte Hannah Kennedy empört und stellte sich schützend vor ihre Herrin. Die alte Amme hatte Maria durch all die Jahre begleitet, war ihre einzige Vertraute geblieben.Paulet ignorierte sie. Seine Männer durchsuchten systematisch den Raum, öffneten Truhen, durchwühlten Papiere. Maria beobachtete das Schauspiel mit einer Ruhe, die sie sich über die Jahre antrainiert hatte. Königinnen zeigten keine Schwäche, selbst wenn sie keine Krone mehr trugen."Ihr verschwendet eure Zeit", sagte sie kühl. "Was auch immer ihr sucht – ihr werdet es nicht finden."Paulet wandte sich ihr zu. In seinen Augen lag etwas, das sie noch nie zuvor gesehen hatte. War es Mitleid? Oder Genugtuung?"Das Parlament hat entschieden", sagte er knapp. "Die Kommission wird heute eintreffen."Maria spürte, wie sich ihr Magen zusammenzog, doch ihr Gesicht blieb unbewegt. "Die Kommission?""Für Euren Prozess, Mylady. Wegen Hochverrats."Die Worte hingen schwer im Raum. Hannah Kennedy griff nach Marias Hand, doch diese entzog sie ihr sanft. Eine Königin stand allein, besonders in der dunkelsten Stunde."Hochverrat", wiederholte Maria langsam. "Gegen eine Königin, die ich nie als meine Herrscherin anerkannt habe. Wie kann man Verrat begehen an jemandem, dem man nie Treue geschworen hat?""Das wird die Kommission entscheiden", erwiderte Paulet. Er zog ein versiegeltes Dokument hervor. "Dies sind die Anklagepunkte. Ihr habt Zeit bis zum Mittag, Euch vorzubereiten."Als er sich zum Gehen wandte, hielt Maria ihn zurück. "Sir Paulet?"Er drehte sich um."Sagt mir die Wahrheit. Ist das Urteil nicht längst gefällt?"Einen Moment lang trafen sich ihre Blicke. In seinen Augen sah sie die Antwort, die seine Lippen nicht aussprechen würden. Dann verließ er den Raum, und die schwere Tür fiel ins Schloss.Maria sank auf ihren Stuhl. Die Maske der Königin fiel von ihr ab, und zum ersten Mal seit Jahren fühlte sie sich wie das, was sie war: eine Frau Mitte vierzig, müde von jahrelanger Gefangenschaft, verlassen von allen außer einer Handvoll treuer Diener."Mylady", flüsterte Hannah und kniete neben ihr nieder. "Es gibt noch Hoffnung. Eure Verwandten in Frankreich, der Papst...""Hoffnung?" Maria lachte bitter auf. "Die Hoffnung ist eine grausame Geliebte, Hannah. Sie verspricht alles und hält nichts."Sie stand auf und ging zum Fenster zurück. Der Nebel hatte sich gelichtet, und sie konnte die Felder von Northamptonshire sehen. Irgendwo dort draußen, jenseits dieser Mauern, tobte das Leben weiter. Menschen liebten, hassten, träumten. Und sie? Sie war bereits tot, hatte nur noch nicht aufgehört zu atmen."Bereitet mein schwarzes Kleid vor", sagte sie schließlich. "Wenn sie mich als Verbrecherin vor Gericht stellen wollen, dann werde ich als Königin erscheinen."