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Deutsche Kampfflugzeuge im 2. Weltkrieg Seeaufklärer und Bordflugzeug Arado Ar 196 Die Arado Ar 196 war ein von dem deutschen Flugzeughersteller Arado entwickelter und produzierter Tiefdecker für die Schiffsaufklärung. Sie war während des gesamten Zweiten Weltkriegs das Standard-Beobachtungsflugzeug der Kriegsmarine und das einzige deutsche Wasserflugzeug, das während des gesamten Konflikts eingesetzt wurde. Es werden dabei die technischen Details und die Einsatzgeschichte dieses Flugzeugs beschrieben. Umfangreiches zeitgenössisches Bildmaterial ergänzt dieses Werk. Umfang: 52 Seiten
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Seitenzahl: 41
Veröffentlichungsjahr: 2024
Deutsche Kampfflugzeuge im 2. Weltkrieg
Seeaufklärer und Bordflugzeug
Arado Ar 196
IMPRESSUM:
Autor: Hans-Jürgen BauerHerausgeber:M. PrommesbergerHändelstr 1793128 Regenstauf
Die Arado Ar 196 war ein deutsches See-Mehrzweckflugzeug der Arado Flugzeugwerke. Als einmotoriger Tiefdecker mit Schwimmern konzipiert, entwickelte sich das Baumuster zum Standard-Katapult-Bordflugzeug der Großkampfschiffe und bedeutendsten Schwimmerflugzeug Deutschlands im Zweiten Weltkrieg. Hauptsächlich als Bordflugzeug eingesetzt, wurde es ferner als Aufklärer und U-Bootjäger verwendet. Im August 1944 wurden die letzten Ar 196 an die Luftwaffe geliefert.
Arado AR196 Seeaufklärer in der Ausstellung des bulgarischen Luftwaffen-Museums auf dem Flughafen in Plovdiv. Zuvor wurde dieses Seeflugzeug im Marinemusuem in Varna ausgestellt. Aus Platzmangel dann aber in das Luftwaffenmuseum umgesetzt.
Von AR196-Plovdiv-1.jpg: Gonzosftderivative work: Hic et nunc - Diese Datei wurde von diesem Werk abgeleitet: AR196-Plovdiv-1.jpg:, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=22685660
In Zusammenarbeit mit dem Oberkommando der Marine gab das Technische Amt des Reichsluftfahrtministeriums (RLM) im Herbst 1936 einen Leistungskatalog für ein Katapult-Schwimmerflugzeug als Nachfolger für die Heinkel He 50 heraus. Ausgeschrieben wurde ein zweisitziges Wasserflugzeug mit Einzel- oder Doppelschwimmern (Zwillingsschwimmer) und einem einzelnen Motor in der Leistungsklasse 800/900 PS. Gefordert waren weiterhin Katapultfähigkeit, klappbare Tragflächen und eine Spannweite von maximal 12,50 m. Die Maschine sollte bei einem Seegang 3 bis 4 noch seefähig bleiben und eine Maximalmasse von 2,5 t nicht überschreiten. Es sollten zwei Ausführungen der Prototypen gefertigt werden: Ausführung A mit Zwillingsschwimmern und Ausführung B mit einem Zentralschwimmer. Die Ausführung B war dabei nicht ohne Risiko, denn über Flugzeugmuster mit einem zentral angeordneten Schwimmer lagen in Deutschland zu dieser Zeit nur wenige Vergleichswerte vor. Die einzigen Erfahrungen mit einem Zentralschwimmer beruhten auf den Flugzeugtypen Arado SSD I und der amerikanischen Vought V 85G, von der die Lufthansa vier Flugzeuge erworben hatte.
Entwürfe wurden durch die Arado-Flugzeugwerke, Focke-Wulf, die Dornier-Werke sowie die Gothaer Waggonfabrik vorgelegt. Die beiden letzteren schieden aus. Damit ging der Entwicklungsauftrag an Arado und Focke-Wulf, die getrennt voneinander der Ausschreibung entsprechende Maschinen konstruierten. Focke-Wulf entwickelte unter Oberingenieur Erich Arbeitlang die Fw 62 in konservativer Auslegung als Doppeldecker, Arado hingegen unter seinem Chefkonstrukteur und Leiter des Konstruktionsbüros Diplom-Ingenieur Walter Blume die Ar 196 als Tiefdecker. Am 12. August 1936 legte Arado die Baubeschreibung des Flugzeugmusters vor, noch im selben Monat wurde mit der Konstruktion begonnen und am 2. September 1936 konnte bereits eine Attrappe der Ar 196 besichtigt werden. Am 1. Juni 1937 hob der erste Prototyp der Ar 196 ab, während die Fw 62 erst am 23. Oktober 1937 flog.
Obwohl die Fw 62 während der folgenden Vergleichs- und Testflüge bessere See- und Flugeigenschaften aufwies, konnte die Ar 196 durch ihre einfachere Bauweise, leichtere Handhabung, eine höhere Zuladung sowie durch ihre Robustheit überzeugen. Die Bestellung von zehn Vorserienmodellen A-0 durch das RLM erfolgte mit der Begründung, dass die Ar 196 nicht nur schneller als die Fw 62 sei, sondern auch wegen ihrer modernen Eindeckerbauweise und der daraus resultierenden leichteren Fertigung zu bevorzugen sei. Nach der kleinen A-0-Vorserie lief die Produktion der A-1-Serie im Oktober 1938 an. Die mit der Ar 196 gewonnenen Erfahrungen flossen 1939 in die Entwicklung des Schulflugzeuges Ar 199 ein. Im September 1940 wurde die Ar 196 wegen ihrer überzeugenden Eigenschaften als einziges Baumuster von Arado in die höchste Dringlichkeitsstufe („Sonderstufe“) des Flugzeug-Beschaffungsprogramms des RLM aufgenommen. Die Arado Ar 196 wurde während des Zweiten Weltkriegs das Standard-Katapult-Bordflugzeug der Großkampfschiffe und war das bedeutendste Schwimmerflugzeug Deutschlands. Sie war das letzte in Europa zu Kampfzwecken gebaute Wasserflugzeug.
Im Grundprinzip ist der Aufbau aller Bauvarianten der Ar 196 gleich. Es wird zwischen der Ar-196-A-, Ar-196-B- und der projektierten Ar-196-C-Serie unterschieden. Die Ar 196 ist eine Ganzmetallkonstruktion mit Platz für eine zweiköpfige Besatzung. Der Flugzeugführer wurde von der Luftwaffe gestellt, der Beobachter hingegen war in der Regel ein Angehöriger der Kriegsmarine und agierte zugleich als Navigator und Bordschütze.
Rumpf
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