Wunderwaffen - neuartige Waffensysteme der Deutschen Marine im 2. Weltkrieg - Hans-Jürgen Bauer - E-Book

Wunderwaffen - neuartige Waffensysteme der Deutschen Marine im 2. Weltkrieg E-Book

Hans-Jürgen Bauer

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Beschreibung

Wunderwaffen - neuartige Waffensysteme der Deutschen Marine im 2. Weltkrieg Der Begriff "Wunderwaffe" wurde während des Zweiten Weltkriegs vom Propagandaministerium des nationalsozialistischen Deutschlands für einige revolutionäre "Superwaffen" verwendet wurde. Die meisten dieser Waffen blieben jedoch Prototypen, die entweder nie den Kriegsschauplatz erreichten, oder wenn doch, dann zu spät oder in zu geringen Stückzahlen, um eine militärische Wirkung zu entfalten. Im deutschen Sprachgebrauch bezeichnet der Begriff Wunderwaffe im Allgemeinen eine Universallösung, die alle mit einem bestimmten Thema zusammenhängenden Probleme löst, und wird meist ironisch verwendet, weil er illusionär ist. Als sich die Kriegssituation für Deutschland ab 1942 verschlechterte, wurden Behauptungen über die Entwicklung revolutionärer neuer Waffen, die das Blatt wenden könnten, zu einem immer wichtigeren Teil der Propaganda, die die deutsche Regierung an die Deutschen richtete. In Wirklichkeit erforderten die in der Entwicklung befindlichen fortschrittlichen Waffen in der Regel lange Entwicklungs- und Testphasen, und es bestand keine realistische Aussicht, dass das deutsche Militär sie vor Kriegsende einsetzen konnte. Der Historiker Michael J. Neufeld stellte fest, dass "das Nettoergebnis all dieser Waffen, ob eingesetzt oder nicht, darin bestand, dass das Reich viel Geld und technisches Know-how verschwendete, um exotische Geräte zu entwickeln und zu produzieren, die wenig oder gar keinen taktischen und strategischen Vorteil brachten". Einige wenige Waffen erwiesen sich jedoch als durchaus erfolgreich und hatten großen Einfluss auf die Nachkriegsentwicklung. Dieses Buch beschreibt die neuartigen Waffensysteme "Wunderwaffen", die für die Deutsche Kriegsmarine entwickelt wurden. Das Werk ist mit umfangreichem zeitgenössischem Bildmaterial illustriert.

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Seitenzahl: 75

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Wunderwaffenneuartige Waffensysteme der Deutschen Marine im 2. Weltkrieg

IMPRESSUM

Autor: Hans-Jürgen BauerHerausgeber:M. PrommesbergerHändelstr 1793128 Regenstauf

Sailor180863@t-online.de

Einleitung & Vorbemerkung

Der Begriff Wunderwaffe wurde von der NS-Propaganda während des Zweiten Weltkrieges verwendet. Er bezeichnet generell gesprochen eine Waffe, die einer Kriegspartei in einem bewaffneten Konflikt einen unerwarteten, überraschenden Vorteil verschaffen soll. Ebenso wichtig wie der waffentechnische Fortschritt ist dabei die Propagandawirkung. Im engeren Sinn sind die Erfindungen von Forschern des Deutschen Reichs während des Zweiten Weltkriegs gemeint, die die sich abzeichnende Niederlage Deutschlands verhindern sollten. Während des Zweiten Weltkrieges wurde oft auch der Begriff Geheimwaffe oder Vergeltungswaffe verwendet. Die mit den Wunderwaffen verbundene übertriebene Propaganda wirkt sich bis in die Gegenwart aus (siehe auch Reichsflugscheibe). Diese Auffassungen gehören in den Bereich der modernen Sagen und der Verschwörungstheorien; sie finden als Deutung (tatsächlich und vermeintlich) unerklärlicher Phänomene und in rechtsextremistischen Überlegenheitsdiskursen Anwendung. Bereits im Ersten Weltkrieg betitelten deutsche Medien die Dicke Bertha (M-Gerät) als Wunderwaffe. Vergleichbar war das Paris-Geschütz.

Technische, propagandistische & weltanschauliche Aspekte

Der Glaube an die technische Überlegenheit des nationalsozialistischen Deutschlands reicht in den Ersten Weltkrieg und noch weiter zurück. Das deutsche Technik- und Forschungsniveau war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts anerkannt hoch; Deutschland verringerte seinen Rückstand gegenüber Großbritannien schnell. Zum schnellen deutschen Sieg im Krieg 1870/71 trugen maßgeblich die damals überlegenen Artilleriegeschütze bei: die stählernen Hinterlader-Geschütze von Alfred Krupp (Artillerie) hatten mit über vier Kilometer mehr als die doppelte Reichweite der damaligen französischen Geschütze. Das damals neueste dieser Geschütze hieß C/64/67; es hatte zahlreiche Vorteile. Speziell bei der Schlacht bei Sedan erzeugte eine hohe Kadenz (bis zu zehn Schuss pro Minute) zusammen mit einer großen Reichweite bei guter Trefferleistung eine verheerende Wirkung. Das Kaliber 8 cm konnte maximal 3450 m weit schießen.

Ab 1933 spielten die Aufrüstung der Wehrmacht und Kriegspropaganda eine wesentliche Rolle. Nach den Bestimmungen des Versailler Vertrags wurde das deutsche Waffenarsenal nach 1918 weitgehend aufgelöst, nach der nationalsozialistischen Machtergreifung ab 1933 dann wieder aufgebaut und im Vergleich zu den damaligen Beständen der alliierten Kriegsgegner modernisiert. Die deutsche Kriegführung verließ sich zudem mehr auf eine Breiten- statt Tiefenrüstung mit dem Effekt, dass der Waffenforschung ein hohes Gewicht beigemessen wurde und anstelle einer standardisierten Waffenproduktion in erhöhter Kadenz Neuentwicklungen zum Einsatz gelangten. Die technischen Sprünge, die tatsächlich erreicht wurden, wurden in der Raketentechnik und der Aviatik (Strahltriebwerke, Nurflügler), daneben auch in den Bereichen Panzer- und Unterseebootbau (Schnorchel-Technik, Schraubengeräusch-dämmung) insbesondere gegen Kriegsende unter dem Eindruck der drohenden Niederlage mittels Durchhalteparolen propagandistisch überhöht in dem Sinne, dass sogenannte Wunderwaffen versprochen wurden. Die Verbindung der Worte „Wunder“ und „Waffe“ verweist auf den bemerkenswerten Kontrast zwischen dem „Hightech“ auf der Anwendungsseite und der auffälligen Ablehnung der etablierten Wissenschaft (Deutsche Physik, Welteislehre) und dem Hang zur mystischen Weltanschauung (Ariosophie, Ahnenerbe) in der nationalsozialistischen Elite.

Die Deutschland-Berichte der Sopade (eine politische Exilzeitung) berichteten vom Glauben an Wunderwaffen in der Volksmeinung schon lange vor dem Zweiten Weltkrieg. Als im Frühjahr 1937 offiziell Türme an der Grenze errichtet wurden, kam das Gerücht auf diese seien Anlagen für X-Strahlen zur Bekämpfung von Flugzeugen und Autos. 1940 erzählte man sich von „Bakterienkrieg, Todesstrahlen, Lufttorpedos und sogar von künstlichen Erdbeben, die durch Atomzertrümmerung erzeugt werden könnten“ die Hitler im alleräußersten Fall anwenden würde.

Auf alliierter Seite erweckten während des Kriegs einige Berichte über unerklärliche Phänomene (Foo-Fighters) den Anschein einer geheimen und fortschrittlichen deutschen Waffentechnik. Nach 1945 gerieten einerseits Unterlagen und verschiedene ausgereifte oder bisher nur in der Erprobung befindliche Waffensysteme in alliierte Hände. Diese teilweise überraschenden Funde vermittelten in der Öffentlichkeit, auch aufgrund des Verschweigens eigener alliierter Entwicklungen und Projekte, das Bild einer weitgehenden technischen Überlegenheit Deutschlands. Die intensive Suche nach deutschen Wissenschaftlern und deren Internierung (USA: Operation Overcast; ähnliche Aktion der UdSSR/Rote Armee) sowie die Selbststilisierung deutscher Atomwissenschaftler als heimliche Saboteure am eigenen „Uranprojekt“ verstärkten den Eindruck eines immensen und nicht ausgeschöpften Potentials für Waffenentwicklungen in Deutschland. Der tatsächlich große und allgegenwärtige Einfluss deutscher Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker und ihrer Vorarbeiten auf die Militärtechnik im ersten Nachkriegsjahrzehnt dokumentierte sich vor allem im amerikanischen und sowjetischen Flugzeug- und Raketenbau, der zu einander ähnelnden Produkten führte.

Rezeption und mediale Ausdifferenzierung

Das Wissen um die Weiterverwertung deutscher Rüstungstechnik in militärischen Geheimprojekten und um den teils erzwungenen, teils angedienten Übertritt deutscher Wissenschaftler in die Nachkriegsforschung der beiden späteren Supermächte (das bekannteste Beispiel dafür ist das amerikanische Raumfahrtprogramm und Wernher von Braun) gewann eine Eigendynamik, indem medienwirksam verschiedenste Vermutungen über die Waffentechnik des nationalsozialistischen Deutschlands angestellt wurden. Das jüngste Beispiel ist die Kontroverse über eine angeblich kurz vor Kriegsende in Thüringen getestete Atombombe. Vor allem aber bei UFO-Phänomenen wird immer wieder darüber spekuliert, ob es sich hierbei um vor der Öffentlichkeit geheim gehaltene Weiterentwicklungen einer Antigravitationstechnik handele, die bereits bei der sogenannten Reichsflugscheibe angewendet worden sei. Behauptungen dieser Art finden sich bei Verschwörungstheoretikern, aber auch Rechtsextremisten (dort oft noch in Verbindung mit dem „Sanktuarium Neuschwabenland“ und ariosophischen Theorien), wofür sich die bereits im Nationalsozialismus angelegte pseudowissenschaftliche Nähe von Technik und Mystik als besonders fruchtbarer Boden erwiesen hat. In diesem Zusammenhang zu nennen ist insbesondere die Vril-Gesellschaft, eine historisch nicht belegte, aber in den Kreisen der rechten Esoterik postulierte Geheimgesellschaft. Diese soll am Aufstieg des Nationalsozialismus beteiligt gewesen sein und durch die Erforschung übernatürlicher Kräfte beziehungsweise der sog. „Freien Energie“ die Entwicklung der „Reichsflugscheiben“ gefördert haben.

Wunderwaffen der Kriegsmarine

Nicht alles, was die NS – Propaganda an „Wunderwaffen“ proklamierte, war tatsächlich weit überlegene Technik. Gerade im Bereich der Marine war beispielsweise das alliierte Radar dem deutschen Funkmess-System weit überlegen und sogar schlachtentscheidend (beispielsweise bei der Versenkung der Scharnhorst am 26. Dezember 1943 in der Schlacht in der Barentssee).

Vieles, was als „Wunderwaffe“ propagiert wurde, resultierte aus Plänen, die durch den Kriegsverlauf niemals eine echte Chance auf Realisierung hatten. Doch einige Projekte kamen durchaus in die Erprobungs- und Einsatzphase. Zudem überstiegen viele dieser teilweise phantastischen Pläne die industriellen Kapazitäten des Deutschen Reichs in ganz erheblichen maß.

Flugzeugträger

Während in Japan und bei den Westalliierten der Flugzeugträger als neue und herausragende Waffe gesehen wurde, blieb dieser innovative und schlagkräftige Schiffstyp im Deutschen Reich zunächst weitgehend unbeachtet. Es wurde zwar mit dem Bau eines Trägers begonnen, doch er wurde niemals fertiggestellt.

Graf Zeppelin

Das Schiff war ein 33.550 Tonnen schwerer Flugzeugträger, der 1936 auf Kiel gelegt und nie fertiggestellt wurde.

Die Graf Zeppelin nach ihrem Stapellauf

Von Bundesarchiv, Bild 146-1984-097-36 / Urbahns / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5419350

Der deutsche Flugzeugträger Graf Zeppelin war das führende Schiff einer Klasse von zwei Flugzeugträgern gleichen Namens, die von der Kriegsmarine des nationalsozialistischen Deutschlands in Auftrag gegeben wurden. Sie war der einzige deutsche Flugzeugträger. Der Flugzeugträger hätte über 43 Jagdflugzeuge und Sturzkampfbomber verfügt.

Flugzeugträger Graf Zeppelin im Handbuch zur Schiffsidentifikation vom Marine-Geheimdienst der United States Navy

Der Bau der Graf Zeppelin begann am 28. Dezember 1936 mit der Kiellegung auf der Werft der Deutschen Werke in Kiel. Das zu Ehren von Graf Ferdinand von Zeppelin benannte Schiff lief am 8. Dezember 1938 vom Stapel und war bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs im September 1939 zu 85 % fertiggestellt. Die Graf Zeppelin wurde nicht fertiggestellt und war aufgrund der kriegsbedingten Verschiebung der Bauprioritäten nie einsatzbereit. Das Schiff blieb während des gesamten Krieges in der Ostsee. Als sich die Niederlage Deutschlands endgültig abzeichnete, versenkte die Besatzung des Schiffes den unfertigen Träger im März 1945 vor Stettin. Die Sowjetunion hob das Schiff im März 1946, und 17 Monate später wurde es bei Waffentests nördlich von Polen versenkt. Das Wrack wurde im Juli 2006 von einem polnischen Taucherteam entdeckt.

Flugzeugträger B

Der Flugzeugträger B (auch Träger B) gehörte zur Graf-Zeppelin-Klasse und war das Schwesterschiff der Graf Zeppelin. Er sollte der zweite Flugzeugträger der Kriegsmarine werden, wurde aber nie fertiggestellt; der Bau wurde nach etwa einem Jahr Bauzeit gestoppt und der Rumpf ein weiteres halbes Jahr später wieder abgebrochen.

Der Bauauftrag für den Träger B erging am 16. November 1935 an die Germaniawerft in Kiel und erhielt die Baunummer 555. Für die Kiellegung wurde die Helling 8 ausgewählt, die jedoch zu kurz war und daher erst verlängert werden musste. Nur wenig später wurde auf der benachbarten Helling 7 mit dem Bau des Schweren Kreuzers Prinz Eugen begonnen. Erst nach dessen Stapellauf am 22. August 1938 bekam die Werft genug Arbeitskräfte frei, um sich voll und ganz auf den Bau des Trägers B zu konzentrieren. Die Kiellegung von Träger B erfolgte daher erst am 10. Mai 1938, etwa zweieinhalb Jahre nach der Auftragsvergabe. Ein weiterer Grund für diesen späten Baubeginn war der Wunsch, die Erfahrungen aus dem Bau und Betrieb des ersten Flugzeugträgers der Klasse, der Graf Zeppelin, in den zweiten Bau einfließen zu lassen. Geplanter Termin für den Stapellauf war der 1. Juli 1940. Die Fliegereinheit für das Schiff, das Trägergeschwader 286, sollte im November 1941 in Wilhelmshaven aufgestellt werden.

Ungefährer Bauzustand von Träger B im September 1939 anhand eines Bildes des Schwesterschiffes Graf Zeppelin im etwa gleichen Bauzustand. Der Aufbau des Panzerdecks auf der vorderen Schiffshälfte von Graf Zeppelin hat begonnen.

Von Bundesarchiv, RM 25 Bild-11 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5441558



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