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DEUTSCHE KAMPFFLUGZEUGE IM 2. WELTKRIEG Jagdflugzeug Messerschmitt Me 163 Die Messerschmitt Me 163 Komet war ein raketengetriebenes Abfangjägerflugzeug, das vom deutschen Flugzeughersteller Messerschmitt entwickelt und produziert wurde. Sie ist das einzige einsatzfähige raketengetriebene Kampfflugzeug der Geschichte und das erste pilotengesteuerte Flugzeug überhaupt, das eine Geschwindigkeit von 1.000 Stundenkilometern erreichte. Die Entwicklung der späteren Me 163 geht auf das Jahr 1937 und die Arbeit des deutschen Luftfahrtingenieurs Alexander Lippisch und der Deutschen Forschungsanstalt für Segelflug (DFS) zurück. Am 1. September 1941 absolvierte der Prototyp seinen Jungfernflug und bewies schnell seine beispiellose Leistung und die Qualitäten seiner Konstruktion. Im Dezember 1941 begannen die Arbeiten an der verbesserten Me 163B, die für die Großserienproduktion optimiert wurde. Bis zum Ende des Kriegs wurden etwa 370 Komets fertiggestellt, von denen die meisten im Einsatz waren. Einige Unzulänglichkeiten des Flugzeugs wurden jedoch nie behoben, und die Maschine war im Kampf weniger effektiv als vorhergesagt. Daher blieb die Me 163 weit hinter den Erwartungen zurück. Abgesehen von den tatsächlichen Kampfverlusten waren außerdem zahlreiche Me 163-Piloten bei Test- und Übungsflügen ums Leben gekommen. Diese hohe Verlustrate war zumindest teilweise auf die Verwendung von Raketentreibstoff bei den späteren Modellen zurückzuführen, der nicht nur sehr flüchtig, sondern auch ätzend und für Menschen gefährlich war. Dieses Werk beschreibt die Entwicklung dieses Flugzeugs der Deutschen Luftwaffe. Darin werden auch die technischen Details, die Varianten und die Einsätze beschrieben. Das Werk ist mit umfangreichem zeitgenössischem Bildmaterial illustriert. Umfang: 44 Seiten
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Seitenzahl: 32
Veröffentlichungsjahr: 2025
Deutsche Kampfflugzeuge im 2. Weltkrieg
Jagdflugzeug Messerschmitt Me 163
IMPRESSUM:
Autor: Hans-Jürgen BauerHerausgeber:M. PrommesbergerHändelstr 1793128 Regenstauf
Die Messerschmitt Me 163 (auch als „Komet“ oder „Kraftei“ bezeichnet) war ein deutscher Objektschutz-Abfangjäger mit Raketenantrieb der Messerschmitt AG. Das Fluggerät gehörte zu den streng geheimen Projekten der Luftwaffe, die Entwicklung war bereits 1938 eingeleitet worden. Eine propagandistische Nutzung des Projektes im Sinne der Wunderwaffen fand nicht statt.
Ein deutsches Messerschmitt Me 163B Komet Jagdflugzeug mit Raketenantrieb (s/n 191095) im National Museum of the United States Air Force, Dayton, Ohio (USA).
Aus Gründen der Geheimhaltung wurde auch die Nummer 163 vom Reichsluftfahrtministerium (RLM) untypischerweise zum zweiten Mal vergeben. Die ursprüngliche Bf 163 war eine Konkurrenzentwicklung zur Fi 156 „Storch“. Es wurden drei Versuchsmuster (V1–V3) gebaut. Die erste Me 163 erhielt dann konsequenterweise die Bezeichnung Me 163A V4. Die Me 163 war das erste Flugzeug, das die 1000-km/h-Marke überschritt. Die Me 163A V4 erreichte unter Führung des Testpiloten und Konstrukteurs Heini Dittmar am 2. Oktober 1941 eine Geschwindigkeit von 1003,67 km/h.
Einen weiteren inoffiziellen Rekord von 1130 km/h erzielte Dittmar in der Me 163B V18. Er wurde erst im Jahr 1953 von einer Hawker Hunter F.Mk.3 mit 1171 km/h übertroffen.
Zweiseitenansicht Me 163a V4
Am 30. Juni 1939 führte Erich Warsitz mit der Heinkel He 176 den ersten Start mit Flüssigkeits-Raketenmotor durch. Heinkels Bestrebungen, auf dieser Basis einen eigenen Abfangjäger zu entwickeln, wurden allerdings vom RLM nicht unterstützt, da dem „Projekt X“ mehr Potenzial zugetraut wurde und sich Heinkel angesichts des nahenden Krieges um die Massenproduktion der He 111 kümmern sollte. Dennoch flog mit der He 178 drei Monate später unter Warsitz das erste Strahlturbinenflugzeug der Welt – ein weiterer Entwurf, den Heinkel nur „halboffiziell“ vorangetrieben hatte.
Dann kam das 300 kp (2943 N) leistende Walter-Raketentriebwerk HWK RI-203, das schon die He 176 angetrieben hatte, zum Einbau in der DFS 194. Lippischs Versuchspilot Heini Dittmar – ein erfahrener Segelflieger, der schon viel zur Perfektionierung der DFS 39 beigetragen hatte – führte vom Sommer 1940 an in der Erprobungsstelle der Luftwaffe in Peenemünde die Flugerprobung durch, wobei die für niedrige Geschwindigkeiten ausgelegte Zelle der DFS 194 aber nur Geschwindigkeiten bis maximal 550 km/h erlaubte. Die Ergebnisse waren ermutigend und die Arbeiten an der ersten Me 163 wurden fortgesetzt.
Eine Heinkel He 176 - Planungsskizze
Geschwindigkeitsrekord
Aufgrund dieser ersten Erfolge erlaubte das Reichsluftfahrtministerium die Fertigstellung der beiden ersten V-Muster der Me 163. Ernst Udet, der in Augsburg einen über 800 km/h schnellen Platzüberflug Dittmars mit der noch antriebslosen Me 163A beobachtet hatte, unterstützte von da an die Weiterführung des Projektes. Der erste Raketenflug einer Me 163 fand am 8. August 1941 in Peenemünde statt. Zuvor war das mit einem Schub von 750 kp erheblich stärkere Walter-Triebwerk RII-203 in die ursprünglich für Geschwindigkeiten bis etwa 850 km/h ausgelegte Zelle eingebaut worden. Pilot war wiederum Heini Dittmar. Wie bei der DFS 194 wurde ein unmittelbar nach dem Start abgeworfenes Zweirad-Fahrwerk eingesetzt; eine zentrale Kufe diente der Landung. Bereits beim vierten Flug nach einigen Tagen erreichte Dittmar 840 km/h, im September sogar 920 km/h – dabei verlor er zwar durch Ruderflattern einen Teil des Seitenruders, was aber für den weiteren Verlauf dieses Fluges ohne Folgen blieb.
Raketenflugzeug Messerschmitt Me 163A V4 „Komet“, 1941