Die Heimkehr des Ludwig Barbareck - Adam Scharrer - E-Book
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Die Heimkehr des Ludwig Barbareck E-Book

Adam Scharrer

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Beschreibung

Was bleibt, wenn man alles verloren hat – und wo beginnt ein neues Leben? Ludwig Barbareck kehrt aus Krieg und Gefangenschaft zurück in eine Welt, die es nicht mehr gibt: Der Hof in Ostpreußen ist niedergebrannt, der älteste Sohn gefallen, die Familie verschollen. Inmitten zerbombter Städte, Notquartiere und schwerer Waldarbeit trifft er auf Wölfel, einen wortkargen Arbeiter, der trotz allem nicht aufgegeben hat. Zwischen Misstrauen, Müdigkeit und Hoffnung wächst eine stille Freundschaft – und eine Erkenntnis: Menschlichkeit und Zukunft beginnen dort, wo jemand bereit ist, wieder Wurzeln zu schlagen. Adam Scharrers einfühlsame Erzählung erzählt von Verlust, Überleben und dem langsamen Erwachen eines Mannes, der beinahe schon aufgegeben hatte – und doch noch einmal ins Leben zurückfindet.

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EPUB
MOBI

Seitenzahl: 25

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Impressum

Adam Scharrer

Die Heimkehr des Ludwig Barbareck

ISBN 978-3-68912-487-8 (E–Book)

Die Erzählung erschien 1979 im Aufbau Verlag Berlin und Weimar.

Das Titelbild wurde mit der KI erstellt.

© 2025 EDITION digital®

Pekrul & Sohn GbR

Godern

Alte Dorfstraße 2 b

19065 Pinnow

Tel.: 03860 505788

E-Mail: [email protected]

Internet: http://www.edition-digital.de

DIE HEIMKEHR DES LUDWIG BARBARECK

Im Mittelpunkt seines Lebens und Denkens stand schon nicht mehr sein Hof mit dem massiven, gut eingerichteten Wohnhaus, mit Scheune und Ställen und allem, was dazugehört. Das war lange her, und es war im Dorf Rehfeld in Ostpreußen gewesen und wie ein Wunder aus vergangenen Zeiten. Auch der älteste Sohn stand nicht mehr in diesem Mittelpunkt. Er war an der Ostfront gefallen. Ludwig Barbareck wusste dies von einem Kameraden seines Sohnes, und er sagte sich, dass die schrecklichste Gewissheit besser sei als hoffnungslose Hoffnung. Im Mittelpunkt seines Denkens standen die Frau und die beiden anderen Kinder: die Luise, die jetzt siebzehn Jahre alt sein müsse, und der Fritz, nun zehnjährig, und von Landsleuten, die er unterwegs getroffen, wusste Barbareck, dass Frau und Kinder mit den Pferden vom Hof gefahren waren, und diese Nachricht hatte ihn als letztes Lebenszeichen von ihnen erreicht und stand wie ein unverlöschbares Bild vor seinen Augen. Innerhalb von zwei Stunden hatte der Hof geräumt werden müssen. Ein Bauernhof mit vier Kühen und zwei Pferden, mit Schweinen und Gänsen und Hühnern, mit Wagen und Pflügen und Maschinen und Werkzeug und allem Drum und Dran, und sie mussten auf ihrem Fuhrwerk möglichst viel Mundvorrat für sich und die Pferde mitführen und Betten und Kleider. Alles andere blieb zurück. Und dann wusste Barbareck noch, dass das Dorf von deutschen Brandkommandos angezündet wurde.

Dem Hof nachzutrauern hatte also wohl keinen Zweck mehr, Barbareck kam jedoch nicht davon los. Er war nun einem Holzfällerkommando zugeteilt, und er schlief mit einem Trupp anderer Heimkehrer in einer nicht mehr verwendbaren Garage, die diese Heimkehrer sich notdürftig zum Quartier ausgebaut hatten, und es war ein gewaltiger Sturz von dem „Es war einmal“ bis zu diesem Holzfällerquartier. Dort hatte jeder seinen Schlafplatz und über der Lagerstatt einige Nägel zum Aufhängen seiner Sachen. In der Mitte stand ein Tisch. Als Sitzgelegenheit dienten einige roh zusammengezimmerte Schemel. Ein Kochherd hatte eigentlich den Ausschlag dafür gegeben, sich dieser Ruine von ehemaliger Garage zu bemächtigen. Man konnte also kochen, und ein paar Kartoffeln oder Kohl außer den regulären Rationen konnten dort zusätzlich aufgetrieben werden, und der Kampf um diese zusätzliche Suppe war neben der Arbeit eine der wichtigsten Fragen.