Ippen IV - Adam Scharrer - E-Book
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Ippen IV E-Book

Adam Scharrer

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Beschreibung

Zwischen Sturm, Stahl und Solidarität – das Leben an Bord der „Ippen IV“ Ein ehemaliger Gefangener wird zum Schiffskoch auf einem alternden Frachter, der unermüdlich die Ostsee kreuzt. Auf der „Ippen IV“ findet er nicht nur Arbeit, sondern ein Stück Würde, Kameradschaft – und Zeit zum Nachdenken. Mit scharfem Blick und leiser Ironie schildert Adam Scharrer das Leben einfacher Männer an Deck, ihre Träume, ihre Vergangenheit und ihre stille Hoffnung. „Ippen IV“ ist ein literarisches Dokument über ein Schiff, das mehr ist als bloß Transportmittel: ein schwimmender Mikrokosmos der Arbeiterklasse, der zwischen den Stürmen des Lebens und der Geschichte standhält. Ein eindringlicher, poetischer Bericht vom Rand der Gesellschaft – und mitten aus dem Herzen der Menschlichkeit.

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EPUB
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Seitenzahl: 24

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Impressum

Adam Scharrer

Ippen IV

ISBN 978-3-68912-469-4 (E–Book)

Die Erzählung erschien 1979 im Aufbau Verlag Berlin und Weimar.

Das Titelbild wurde mit der KI erstellt.

© 2025 EDITION digital®

Pekrul & Sohn GbR

Godern

Alte Dorfstraße 2 b

19065 Pinnow

Tel.: 03860 505788

E-Mail: [email protected]

Internet: http://www.edition-digital.de

IPPEN IV

Ich bin gut aufgehoben – wenigstens vorderhand. Das Experiment ist gelungen, und der Patient – lebt. Wenn auch nur als Schiffskoch auf „Ippen IV“.

„Ippen IV“? Du möchtest gerne wissen, was „Ippen IV“ ist? Also höre!

„Ippen IV“ ist ein schon alter Ostseevagabund. Er trägt 200 Tonnen. Auf „Ippen IV“ ist ein Kapitän und sieben Mann Besatzung. „Ippen IV“ trägt seinen Zucker, sein Mehl, seinen Kaffee, sein Öl, Maschinen und sonstige Fracht von Stettin nach Kiel, von Kiel nach Lübeck, von Lübeck nach Stralsund und Rostock. Hin und her – jahraus, jahrein. Der Kapitän auf „Ippen IV“ brauchte so Ende April einen Koch, und ich habe draußen bei der Menschentreibjagd ein wenig kochen gelernt. Und wenn die Not uns lehrt, uns zusammenzureißen, vermögen wir viel. „Gut, Heinrich!“, sagte der Kapitän, der mich wiedererkannte, „du kommst auf ,Ippen IV‘ – aber du kennst mich nicht. Ich bin Kapitän, und du bist Koch. – Anders geht das nicht. Verstehst du?“

Es ging auch nicht anders, denn auch Kapitän Arnsdorf hat keine Lust, Vergangenheit auszugraben, gerade jetzt. Er ist früher über den Ozean gefahren und war dann bei der Marine. Das genügte. Dass er in Kiel Rebellen anführte, braucht eine Reederei nicht zu wissen.

Im Anfang haperte es ein bisschen. Da haben sie mich angefahren, wenn es Kartoffelsuppe gab. „Son Watersupp, dat is keen Äten.“

Und wenn mir der Makler zähes Fleisch andrehte und mir davon kein Beefsteak gelang, dann hieß es: „Wat schall wie woll mit son Absatzflecke maken?“

Aber jetzt ist der Koch auf „Ippen IV“ eingefahren und hat sogar Zeit, über vieles nachzudenken.

Du möchtest mehr aus meinem Leben erfahren. Das ist für mich eigentlich ein wenig zu viel Ehre. Du hast auf andern Gebieten und unter andern Verhältnissen mindestens ebenso viel erfahren oder gesehen. Nur verstehst du wohl die Sprache der Tatsachen, die Schreie der Unterdrückten, ihre Irrungen und Wirrungen und ihren Heroismus noch nicht richtig zu deuten, sonst brauchtest du nicht in dem Leben eines Einzelnen zu suchen, dessen Schicksal nur ein winziges Teilchen des Gesamtschicksals der Klasse der Habenichtse ist. Aber du lernst es noch, ich weiß es. Und darum will ich dir schreiben.