Die Nutte - Cassandra Hayworth - E-Book

Die Nutte E-Book

Cassandra Hayworth

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Beschreibung

Die naive Hausfrau Natascha hat auf einer Spendenparty einen kleinen Unfall mit der ungewöhnlichen Cassandra. Die beiden Frauen freunden sich an. Natascha verrät ihrer Freundin alle ihre Eheprobleme und auch, dass sich in ihrem Ehebett seit ihrer Hochzeit absolut nichts mehr abspielt. Cassandra überredet ihre Freundin zu einem Seitensprung mit einem ihrer Freunde und auch in den folgenden Tagen vermittelt sie ihr immer mehr Männer, mit denen sie sich trifft. Schon bald wird aus Natascha eine Edelhure, die für Cassandra Pornos dreht und anschafft. Doch der Stern der vollbusigen Hausfrau sinkt schon bald und sie landetziemlich schnell in einem schäbigen Laufhaus.

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Seitenzahl: 271

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Die Nutte

Erotikroman

Cassandra Hayworth

Alle Rechte bei Cassandra Hayworth

Copyright © 2025

by Cassandra Hayworth

c/o Block Services

Stuttgarter Str. 106

70736 Fellbach

www.honeycassybooks.de

Inhalt

1. Kapitel

2. Kapitel

3. Kapitel

4. Kapitel

5. Kapitel

6. Kapitel

7. Kapitel

8. Kapitel

9. Kapitel

10. Kapitel

11. Kapitel

12. Kapitel

13. Kapitel

14. Kapitel

15. Kapitel

16. Kapitel

17. Kapitel

18. Kapitel

19. Kapitel

20. Kapitel

21. Kapitel

1. Kapitel

In Hun­der­ten ge­sta­pel­ten Kris­tall­glä­sern schim­mer­te der Cham­pag­ner im glei­ßen­den Licht der Schein­wer­fer im Opern­haus. Die Stadt hat­te zu einer Ver­an­stal­tung ge­la­den, an der auch mein Mann und ich teil­neh­men durf­ten. Unse­re klei­ne Spen­de für das ge­plan­te Hos­piz was ge­baut wer­den soll­te, brach­te uns die­se Ein­la­dung ein. So klein war die Spen­de eigent­lich nicht, aber sie war wohl aus­rei­chend, uns mit die­ser Par­ty zu be­loh­nen. Auf der gan­zen Ver­an­stal­tung trie­ben sich je­de Men­ge be­kann­ter Män­ner in teu­ren An­zü­gen he­rum und nicht we­ni­ge Frau­en zeig­ten sich in den edels­ten Ge­wän­dern, die sie in ihrem Schrank fan­den.

Mein Mann hat­te sich in einen schwar­zen Smo­king ge­wor­fen und ich trug ein be­zau­bern­des sehr züch­ti­ges Kleid von Cha­nel zu die­sem An­lass. Es war in einem nacht­blau ge­hal­ten, ver­deck­te fast al­les an mei­nem Kör­per, be­saß aber einen Schlitz bis zur Hüf­te, da­mit man or­dent­lich da­rin lau­fen konn­te. Außer­dem brach­te das mei­ne lan­gen Bei­ne wun­der­voll zur Gel­tung. Der Aus­schnitt, zu mei­nen D-Körb­chen gab nur ein we­nig den Blick auf mei­ne nack­te Haut frei. Das war nicht der An­lass für sehr of­fen­her­zi­ge Klei­dung und dem­ent­spre­chend hielt ich mich bei mei­ner Aus­wahl doch sehr zu­rück. Aber auch die an­de­ren Da­men wa­ren nicht zu frei­zü­gig unter­wegs.

Das leicht ge­kühl­te Mil­lio­närs­so­da jeden­falls war von höchs­ter Qua­li­tät und pri­ckel­te auch schön auf der Zun­ge. Ei­ni­ge Paa­re tanz­ten zu ver­hal­te­ner Mu­sik und über­all stan­den klei­ne­re Grup­pen an Men­schen zu­sam­men, die sich unter­hiel­ten. Mein Mann und ich stan­den eben­falls mit ei­ni­gen an­de­ren Gäs­ten zu­sam­men. Um was es da­bei ging, in­te­res­sier­te mich eigent­lich nicht. Die Unter­hal­tun­gen in die­sem Kreis han­del­ten eigent­lich nur von be­lang­lo­sem Zeug, in dem sich mein Mann deut­lich bes­ser aus­kann­te als ich. Ich war nur das zar­te Püpp­chen an sei­ner Sei­te und trieb mich nur wi­der­wil­lig auf sol­chen Ver­an­stal­tun­gen he­rum.

Mein Mann nann­te mich auch ger­ne das schüch­ter­ne Mäd­chen aus der Vor­stadt, was den Na­gel ziem­lich ge­nau auf den Kopf traf. Ge­sell­schaft­li­che An­läs­se wa­ren nicht so wirk­lich mein Fall. Ich konn­te dem Schau­lau­fen unter den gan­zen rei­chen Ge­schäfts­män­nern und den hoch­nä­si­gen Bli­cken de­ren Ehe­frau­en ein­fach nichts ab­ge­win­nen. Das war ein­fach nicht ich und unter zu vie­len Men­schen fühl­te ich mich auch nicht wohl. Am meis­ten ge­fiel ich mir in der Rol­le der bra­ven Haus­frau, die sich nach der we­ni­gen Haus­arbeit hin­ter einem gu­ten Buch ver­steck­te und drei oder vier­mal in der Wo­che auf das Lauf­band stieg, um mich fit und die Fal­ten klein zu hal­ten.

Mit Mit­te drei­ßig muss­te man schon ein biss­chen was tun, um an­sehn­lich zu blei­ben. Auch wenn ich im­mer mehr fra­gen muss­te, für wen ich die­sen Auf­wand eigent­lich be­trieb. Mein Göt­ter­gat­te war al­les an­de­re als ein an mir in­te­res­sier­ter Lieb­ha­ber. Schon kurz nach unse­rer Hoch­zeit pas­sier­te da im Bett so gut wie nichts mehr. Sein Schwanz mach­te eine jah­re­lan­ge Pau­se und war auch nicht mehr wirk­lich zu er­ken­nen. Das ging so weit, dass er teil­wei­se zum Schwim­men in unse­rem Urlaub et­was in die Ba­de­ho­se stopf­te, da­mit man ihn für grö­ßer hielt, als er eigent­lich war. Für Kin­der konn­ten wir uns nie be­geis­tern, aber auch ab­ge­se­hen da­von, wä­re er wohl auch nicht in der La­ge ge­we­sen mich dick zu fi­cken.

Da­für über­schüt­te­te er mich aber auch mit ei­ni­gem Lu­xus. Er ver­dien­te einen Hau­fen Geld mit sei­nen Lu­xus­ka­ros­sen und dem Fahr­ser­vice für die zah­lungs­kräf­ti­gen Kun­den. Das war sei­ne Welt. Nichts ging über die sünd­haft teu­ren No­bel­ka­ros­sen mit den viel­ver­spre­chen­den Na­men und den per­fekt an­ge­zo­ge­nen Chauf­feu­ren, die sei­ne Kun­den durch die Stadt kut­schier­ten. Er selbst setz­te sich zu ger­ne an das Steuer sei­nes ed­len BMW und fuhr da­mit zu sei­nen Ter­mi­nen, nur um dann im nächs­ten Mo­ment in sei­ne Uni­form zu klet­tern und da­mit am Steuer eines Bent­le­ys den Bück­ling zu ma­chen. Zu­min­dest brauch­te ich nicht arbei­ten.

Geld war auch kein The­ma, da­von hat­ten wir ge­nug und die meis­te Zeit be­kam ich bei der Haus­arbeit Unter­stüt­zung einer Put­ze, die sich unse­re Vil­la vor­nahm. Ich muss­te mich nur da­rum küm­mern die frisch ge­wa­sche­nen Kla­mot­ten in den Schrank zu wer­fen und am Abend ein biss­chen ko­chen. Meist für mich al­lei­ne, weil mein an­ge­trau­ter Ehe­mann ein paar Kun­den durch die Ge­gend fuhr. Auf die­ser Par­ty jeden­falls kam ich gar nicht auf mei­ne Kos­ten. Ich stand nur neben mei­nem Männ­chen, der im­mer die gro­ße Wer­be­trom­mel für sei­nen Fahr­ser­vice rühr­te, wenn er bei den An­zug­trä­gern stand. Mich lang­weil­te das eigent­lich nur. In die­se Ge­sell­schaft pass­te ich ein­fach nicht.

Aus die­sem Grund sah ich mich auch nach einer al­ter­na­ti­ven Be­schäf­ti­gung auf die­ser Par­ty um. Ir­gend­et­was muss­te es doch in die­sem ver­damm­ten Saal ge­ben, was mei­ner Art Ver­gnü­gen et­was nä­her kam. Da­her trank ich mein Glas aus und mach­te mei­nem Gat­ten klar, das ich mich um Nach­schub, für mich küm­mer­te. In sei­nem Kris­tall­glas war noch mehr als ge­nug Cham­pag­ner. Ziel­stre­big mach­te ich mich auf den Weg zur auf­ge­bau­ten Bar, nahm mir ein wei­te­res Glas mit dem Sekt und sah mich ein biss­chen unter den Be­su­chern um. Hin­ter einer Säu­le aus hel­lem Mar­mor ent­deck­te ich dann aber auch eine Frau, die ganz und gar nicht zu den he­raus­ge­putz­ten Herr­schaf­ten pass­te.

Statt eines Klei­des wie die gan­zen Mil­lio­närs­püpp­chen, in­klu­si­ve mir selbst, trug sie schwe­re Le­der­ho­sen, di­cke ho­he Stie­fel und ein et­was wei­ter aus­ge­schnit­te­nes Shirt. Auch ihr Ma­ke-up pass­te so gar nicht unter die farb­lo­se Men­ge. Der Gip­fel war aber ihre Haar­pracht. Die klei­nen Lo­cken in den ha­sel­nuss­brau­nen lan­gen Haa­ren stan­den in al­le Rich­tun­gen ab und eine Sträh­ne da­von hing ihr über den Au­gen. Im ers­ten Mo­ment hät­te ich sie eher für eine Ro­cker­braut ge­hal­ten, die sich hier­her Ver­lau­fen hat­te. Al­ler­dings hielt sie ein Glas Scham­pus in der Hand und sprach kau­end auf einen Ty­pen im schwar­zen An­zug ein.

Als ich et­was nä­her kam, ent­deck­te ich dann auch, wa­rum sie so kau­end sprach. Zwi­schen ihren Zäh­nen glänz­te ein hell­ro­ter Kau­gum­mi im Licht. Eigent­lich woll­te ich nur eine Run­de durch den gan­zen Saal dre­hen und mich nicht mit ihr auf­hal­ten, aber da­zu kam es nicht mehr. Das Glas in ihrer Hand lan­de­te et­was un­sanft auf einem Bei­stell­tisch und sie setz­te sich in Be­we­gung. Da­bei kam sie schon et­was mehr auf mich zu. Mir ver­sperr­te eine gan­ze Grup­pe wild dis­ku­tie­ren­der Wei­ber den Weg, und ich muss­te einen Um­weg neh­men, der mich noch et­was nä­her in ihre Rich­tung führ­te. Ich pass­te auf, dass ich von den wild ges­ti­ku­lie­ren­den Frau­en nicht noch ge­trof­fen wur­de, als ich völ­lig un­ver­mit­telt mit ihr an­ei­nan­der­stieß. Be­vor ich auf der Na­se lan­de­te, hing ich in dem schwe­ren Le­der und sie sah mich nur kurz durch­drin­gend an.

»Kannst du dich nicht auf den Bei­nen hal­ten? Das hoch­pro­zen­ti­ge Blub­ber­was­ser kip­pe ich mir eigent­lich lie­ber in den Hals, als in mei­nen Aus­schnitt«, sag­te sie leicht säuer­lich und zeig­te auf ihr Ober­teil mit dem Fleck aus mei­nem Glas. Ich hat­te ihr un­be­ab­sich­tigt das hal­be Glas ins De­kol­leté ge­kippt.

»Es tut mir schreck­lich leid! Das war nicht mei­ne Ab­sicht«, ent­schul­dig­te ich mich und woll­te schon mei­nen Weg fort­set­zen, als sie mich am Arm fest­hielt und mein­te, »Soll ich viel­leicht mit nach Scham­pus stin­ken­den Shirt über die Par­ty lat­schen? Das machst du schön wie­der sauber!«

Oh­ne ein wei­te­res Wort zu ver­lie­ren, zog sie mich an mei­nem Arm zur Bar, ver­lang­te von einem Kell­ner ein Tuch und drück­te es mir in die Hand. Be­schämt stand ich vor ihr und tupf­te ihr die paar Trop­fen von der Brust. Al­ler­dings ge­nüg­te ihr das noch nicht. Wie­de­rum zog sie mich am Hand­ge­lenk hin­ter sich her auf die nächs­te To­i­let­te. Nach einem kur­zen Blick in den Spie­gel an der Wand be­schwer­te sie sich noch ein­mal deut­li­cher über die Saue­rei, die mein Glas hin­ter­las­sen hat­te. Kurz­um zog sie sich das Shirt über den Kopf, drück­te es mir in die Hand und for­der­te, »Mach das sauber!«

Das brach­te mich völ­lig durch­ei­nan­der. Ich war es nicht ge­wohnt so res­pekt­los be­han­delt zu wer­den. Eigent­lich gab es nur ein kur­zes Ge­spräch, ein Wort des Be­dau­erns und dann war das The­ma auch ge­ges­sen. Nicht so in die­sem Fall. Wie ein jun­ges Schul­mäd­chen stand ich neben der jün­ge­ren Frau mit ihrem Ober­teil in die Hand und kam nicht umhin, einen Blick auf ihren Ober­kör­per zu wer­fen. Nur ein leicht röt­li­cher BH ver­deck­te noch ihre stram­men Brüs­te. Da­ne­ben gab es aber noch eine gan­ze Men­ge mehr zu ent­de­cken. Ihr kom­plet­ter lin­ker Arm war mit einem far­ben­fro­hen Tat­too be­deckt, das eher bläu­lich her­vor­stach. Rund um ihren Na­bel prang­te ein rie­si­ger Stern in Schwarz und da­vor hing ein Pier­cing an einer klei­nen sil­ber­nen Ket­te.

So et­was hat­te ich noch nie ge­se­hen. Schon gar nicht auf sol­chen lang­wei­li­gen Par­tys. Mei­ne in­te­res­sier­ten Bli­cke be­merk­te sie na­tür­lich, sag­te aber nichts da­zu. Sie stell­te sich eher noch ein we­nig mehr ins Licht, da­mit ich einen ge­nau­eren Blick da­rauf wer­fen konn­te. Trotz­dem er­war­te­te sie na­tür­lich auch, dass ich ihr Ober­teil mit Was­ser aus dem Hahn vom Sekt, den ich da­rauf ver­schüt­tet hat­te, aus­spül­te. Mit ein we­nig wei­che­rer Stim­me wies sie mich da­rauf hin und ich wen­de­te mei­ne Au­gen lang­sam von ihrem Ober­kör­per ab. Al­ler­dings stand sie so güns­tig hin­ter mir, dass ich ihren Kör­per mit mei­nen Au­gen im Spie­gel be­trach­ten konn­te.

Wäh­rend ich mit war­mem Was­ser die Fle­cken in ihrem Ober­teil ab­spül­te, sah ich sie wei­ter­hin an. Sie stol­zier­te ein we­nig auf und ab, sah mich eben­falls über den Spie­gel an, bis sie dann sag­te, »Mir scheint, du hast so et­was wie mich nicht auf die­ser Par­ty er­war­tet, oder?«

Et­was be­lus­tigt mit ver­hal­te­nem Lä­cheln ant­wor­te­te ich, »Ganz und gar nicht! Wie im­mer auf die­sen Par­tys er­war­te­te ich eigent­lich die üb­li­chen Da­men in ihren teu­ren Kos­tü­men und die seich­ten Unter­hal­tun­gen.«

»Ich pas­se eigent­lich nicht auf die­se Art von Fei­ern, aber nach einer klei­ne­ren Spen­de er­reich­te mich eine Ein­la­dung zu die­sem Event. Da sich hier vie­le mei­ner Ge­schäfts­part­ner auf­hal­ten, blieb mir na­tür­lich nichts an­de­res üb­rig als mich hier se­hen zu las­sen. Lei­der sind die al­le mit einem Stock im Arsch unter­wegs und eine nor­ma­le Unter­hal­tung fin­det nicht statt. Da­ne­ben dann auch noch die hoch­ge­schlos­se­nen Schlam­pen, denen es bei schlech­tem Wet­ter in die Na­se reg­net.«

Mir blieb die Spu­cke weg. Die­se Frau küm­mer­te sich nicht um die üb­li­chen Eti­ket­ten und ar­ti­ku­lier­te sich völ­lig an­ders als ich das kann­te. Auf der an­de­ren Sei­te fand ich das aber auch sehr er­fri­schend. Das war et­was ganz an­de­res und zog mich eigent­lich gleich in Bann. Ob­wohl ich vor ihr stand und das Ober­teil aus­spül­te, kam es zu einer sehr an­ge­neh­men Unter­hal­tung. Sie war nicht mehr ganz so un­freund­lich wie zu An­fang und ir­gend­wie ge­fiel ihr mein Abend­kleid. Zu­min­dest be­merk­te ich die kur­zen Bli­cke die sie da­rauf warf. Das über­rasch­te mich, weil sie mit ihren schwar­zen schwe­ren Ho­sen und den di­cken Stie­feln nicht wie je­mand wirk­te, die so ein Kleid je­mals tra­gen wür­de.

Das ge­rei­nig­te Ober­teil hielt ich ihr wie­der hin, wo­rauf ihr Blick wie­der ein biss­chen düs­te­rer wur­de. Dann sag­te sie, »Soll ich dei­ner Mei­nung nach viel­leicht mit einem kom­plett nas­sen Ober­teil über die Par­ty wan­deln? Mach das we­nigs­tens tro­cken.«

Na toll, erst soll­te ich es sauber ma­chen und dann auch noch trock­nen. Wie stell­te sie sich das vor? Schon wie­der stand ich wie ein Schul­mäd­chen vor dem Wasch­be­cken und such­te nach einer Mög­lich­keit ihr Ober­teil zu trock­nen. Dass Ers­te was mir ein­fiel, wa­ren die vie­len Papier­hand­tü­cher in den Spen­dern. Al­ler­dings brach­te das nicht wirk­lich viel Tro­cken­wir­kung. Das dün­ne Papier war so­fort voll und ver­teil­te das Was­ser nur noch wei­ter. So konn­te das nichts wer­den. Mein nächs­ter Blick fiel auf die klei­ne wei­ße Ma­schi­ne an der Wand neben dem Wasch­be­cken. Da­mit konn­te man sich die Hän­de tro­cken föh­nen. Wenn das bei Hän­den ging, muss­te es bei Stoff auch ge­hen.

Al­so hielt ich ihr Ober­teil unter den war­men Luft­strom aus dem Ge­rät und sah da­bei zu, wie das Ober­teil lang­sam wie­der tro­cken wur­de. Doch schon wie­der be­merk­te ich die ko­mi­schen Bli­cke von hin­ten. Die­se Frau schien sich wirk­lich sehr für mein Kleid zu in­te­res­sie­ren, oder ge­fiel ihr ein­fach nur der schwe­re sam­ti­ge Stoff, aus dem es be­stand. Das wei­ter zu er­grün­den ge­lang mir al­ler­dings nicht. Ihr Ober­teil war wie­der ge­trock­net und ich gab es ihr zu­rück. Sie streif­te es sich wie­der über, zupf­te es zu­recht und be­trach­te­te sich im Spie­gel an der Wand. Da­mit war sie dann auch zu­frie­den.

Noch blie­ben wir aber zu­sam­men al­lei­ne in der To­i­let­te und führ­ten unser Ge­spräch wei­ter. Ich woll­te wis­sen, was sie eigent­lich mach­te, da sie Ge­sprä­che mit Ge­schäfts­part­nern er­wähn­te. Sie sah mich ein paar Se­kun­den an und mein­te dann, »Ich bin Ver­mitt­le­rin für hoch­prei­si­ge Dienst­leis­tun­gen. Frü­her oder spä­ter ha­be ich mit al­len da draußen mal zu tun. Nur dich ha­be ich bis­her noch nie ir­gend­wo ge­se­hen. Du musst neu sein.«

»Ach, quatsch neu«, be­schwer­te ich mich. »Ich trei­be mich nicht wirk­lich oft auf sol­chen Par­tys he­rum, weil ich sie nicht mag. Mehr­heit­lich über­las­se ich sol­che An­läs­se mei­nem Mann, da er sich da­mit wohl­fühlt und sei­ne Dienst­leis­tun­gen an­bie­ten kann.«

Sie zog eine Au­gen­braue nach oben und frag­te, »Wer ist denn dein Mann?«

»Hans Kai­ser, der …«

»Schlapp­schwanz Hans?«, unter­brach sie mich. »Dann musst du Na­ta­scha sein. Ich hab schon viel von dir ge­hört. Schön, dass wir uns ein­mal ken­nen­ler­nen. Ich bin Cas­san­dra Ha­gen, von Freun­den auch Cas­sy ge­nannt. Dein Männ­chen, oder was du als sol­ches be­zeich­nest, ist mir schon ein we­nig län­ger be­kannt.«

»Du kennst mei­nen Mann?«, frag­te ich ver­blüfft.

Cas­sy lach­te, »Schlapp­schwanz Hans kennt ver­mut­lich je­der. Ein Maul­held wie er im Bu­che steht. Mehr als Autos hat er nicht in der Bir­ne und die meis­ten hiel­ten sei­ne an­geb­li­che Frau Na­ta­scha für einen My­thos. Aber du kannst mir ja mal ein biss­chen was er­zäh­len. Wie ich ge­hört ha­be, ist sein Maul deut­lich grö­ßer als das Schwänz­chen zwi­schen den Bei­nen. Stimmt das wirk­lich?«

Ich kam ein we­nig ins Schleu­dern. Cas­sy nahm wirk­lich kein Blatt vor den Mund, wenn es da­rum ging über et­was zu re­den. Al­ler­dings schien sie ei­ni­ges über mei­nen an­ge­trau­ten Ehe­mann zu wis­sen und ich woll­te he­raus­fin­den, was da al­les über ihn im Um­lauf war. Zu­erst muss­te ich ihr al­ler­dings ihre Fra­ge be­ant­wor­ten. Zö­ger­lich sag­te ich, »Mir fehlt da ein we­nig die Ver­gleichs­mög­lich­keit. Was ist schon groß, was ist klein?«

»Du wirst doch in dei­nem Le­ben mal einen Por­no ge­se­hen ha­ben«, for­der­te sie mich he­raus.

Na­tür­lich hat­te ich in mei­nem Le­ben schon ei­ni­ge Por­nos ge­se­hen. Seit unse­rer Hoch­zeit ge­fühlt Tau­sen­de da­von. Da sich in unse­rem Ehe­bett in die­ser Rich­tung fast nichts ab­spiel­te, ich aber doch ge­wis­se Be­dürf­nis­se hat­te, sah ich mir schon sol­che Fil­me an, wäh­rend ich mas­tur­bier­te. Aber ihr das al­les auf die Na­se zu bin­den fand ich ir­gend­wie falsch. Das wür­de mei­nen Mann und dann auch mich viel­leicht ein we­nig im fal­schen Licht dar­stel­len und das woll­te ich mei­nem Mann nicht wirk­lich an­tun. Dem­ent­spre­chend ver­such­te ich, mich ein we­nig aus der Si­tu­a­tion he­raus­zu­win­den, aber die Ro­cker­braut mit den schwe­ren Stie­feln setz­te mir dann doch mehr zu.

Grin­send mein­te sie, »Raus mit der Spra­che, Mäd­chen. Du willst mir doch nicht er­zäh­len, dass er sich so eine Blon­di­ne mit di­cken Tit­ten hält, nur um sie an­zu­se­hen.«

Konn­te sie et­wa Ge­dan­ken le­sen? Für Hans war ich wirk­lich nur so et­was wie eine Tro­phäe, die er ger­ne auf ein Re­gal stel­len wür­de, um sei­ne Au­gen zu er­freu­en. Lei­der nutz­te er sein Lieb­lings­ob­jekt fast nicht. Cas­sy fi­xier­te mich mit ihren ste­chen­den Au­gen und war­te­te nur da­rauf, dass ich ihr al­les er­zähl­te. Da­mit hat­te sie mei­nen in­ne­ren Wi­der­stand al­ler­dings schon ge­bro­chen und ich wur­de ein we­nig of­fe­ner. Lei­se sag­te ich, »Wirk­lich viel ist da nicht. Viel schlim­mer ist al­ler­dings, dass du recht hast. In unse­rem Bett spielt sich nur ext­rem sel­ten et­was ab.«

Cas­san­dra lach­te breit und zog mich am Hand­ge­lenk zu­rück auf die Par­ty. Dort setz­te sie sich mit mir zu­sam­men an einen Tisch und über­schüt­te­te mich mit Fra­gen.

2. Kapitel

Draußen am Tisch wur­de es dann erst rich­tig übel. Cas­san­dra hielt sich nicht zu­rück und be­frag­te mich wirk­lich über die in­tims­ten Mo­men­te unse­rer Ehe. Al­ler­dings tat sie das ext­rem ge­schickt. Ihr muss­te wohl auf­ge­fal­len sein, dass ich nicht gut da­mit um­ge­hen konn­te, wenn je­mand so do­mi­nant und di­rekt frag­te. Außer­dem hat­te das noch eine ganz an­de­re Wir­kung auf mich, die ich ihr al­ler­dings ver­heim­lich­te. Ich wur­de auf mei­nem Stuhl im­mer klei­ner. Mit je­der neu­en Fra­ge, die ich ihr be­ant­wor­te­te, rutsch­te ich tie­fer in mei­nen Stuhl. Ver­mut­lich woll­te sich mein Unter­be­wusst­sein ir­gend­wie ver­ste­cken.

Aber es kam noch eine Run­de auf mich zu, die ich so nie er­war­te­te. Cas­sy setz­te sich auf­recht hin, beug­te sich ein we­nig zu mir he­rü­ber und flüs­ter­te bei­na­he, »Hast du schon ein­mal da­ran ge­dacht, dir außer­halb dei­ner Ehe mit Schlapp­schwanz Hans einen Ty­pen zu su­chen, der dir im Bett bei­bringt, was man mit einem nor­ma­len Schwanz an­stel­len kann?«

Nein, da­ran hat­te ich bis­her eigent­lich nie ge­dacht. Na­tür­lich war der Pe­nis mei­nes Man­nes deut­lich zu klein ge­ra­ten und er setz­te ihn nur je­des Schalt­jahr ein­mal bei mir ein, aber da­ran mir außer­halb unse­rer Ehe et­was zu ho­len, was ich zu Hau­se nicht be­kam, war ab­surd. Zu­min­dest aus mei­ner Sicht bis da hin. Cas­san­dra al­ler­dings nahm mei­ne Ant­wort dies­be­züg­lich gar nicht rich­tig ernst und stell­te mich mit et­was an­de­rem auf die Pro­be.

»Ich ken­ne da einen über­zeug­ten Sing­le mit einem an­sehn­li­chen Schwanz in der Ho­se. Der kann dir zei­gen, was an­stän­di­ger Sex ist. Mit dei­nen Tit­ten hast den fast so­fort über­zeugt. Soll ich da mal ein Tref­fen ver­ein­ba­ren?«, frag­te sie mich völ­lig of­fen.

Die­se Ro­cker­braut bot mir doch tat­säch­lich mit­ten auf einer Par­ty mit mei­nem Mann einen Sei­ten­sprung an. Soll­te ich die­ses un­mo­ra­li­sche An­ge­bot tat­säch­lich an­neh­men? Nach kur­zer Pau­se zum über­le­gen sag­te ich, »Nein. Ich bin mei­nem Mann treu und mach es mir lie­ber selbst.«

»Okay, Na­ta­scha. Ich ma­che dir mal einen Ter­min mit ihm aus, da­mit du auf dei­ne Kos­ten kommst. Kei­ne Wi­der­re­de!«

Hat­te sie mich nicht rich­tig, oder ab­sicht­lich falsch ver­stan­den? Ich hat­te ihr An­ge­bot deut­lich ab­ge­lehnt und sie woll­te mir einen Ter­min ma­chen? Lei­der hat­te sie aber eine durch­aus sehr über­zeu­gen­de Art am Leib, mei­nen Wi­der­stand so­fort im Keim zu er­sti­cken. Die­se ext­rem do­mi­nan­te Art und ihr gan­zes Auf­tre­ten mach­te aus mir flüs­si­ges Wachs, was sie kne­ten konn­te, wie sie woll­te. Weh­ren konn­te ich mich nicht da­gegen. Noch an dem Tisch ließ sie sich von mir mei­ne Han­dy­num­mer ge­ben, prüf­te mit einem An­ruf, ob die Num­mer auch stimm­te, und gab mir dann zu ver­ste­hen, dass sie den Ter­min mit ihm aus­macht und ich dann mal or­dent­lich ge­fickt wur­de.

So­fort da­nach stand sie auf, dreh­te sich um und ver­schwand in der Men­ge der Par­ty­gäs­te. Als ich in mei­nem Kopf end­lich wie­der klar wur­de, woll­te ich sie eigent­lich su­chen und ihr das al­les wie­der aus­re­den. Mit mei­ner Grö­ße von fast 1,80 Me­tern konn­te ich die Gäs­te gut über­bli­cken und Cas­sy war in ihrem Auf­zug nicht zu über­se­hen. Trotz­dem fand ich sie nicht mehr mit mei­nen Au­gen. Wie ver­stei­nert stand ich an dem Tisch mit mei­nem Han­dy in der Hand und wuss­te nicht, was ich eigent­lich ma­chen woll­te. Das war al­les so schnell ge­gan­gen, dass ich nicht ein­mal merk­te, wie übel mir die­se Ro­cker­braut mit­spiel­te.

Den Tisch ver­ließ ich in der Rich­tung, in der auch Cas­san­dra ver­schwun­den war. Wie ein klei­nes Kind ver­such­te ich ihr nach­zu­lau­fen und zu ret­ten, was zu ret­ten war. Aber auch nach meh­re­ren Bli­cken blieb sie ver­schwun­den und ich sah sie an die­sem Abend nir­gend­wo mehr ste­hen. Noch wäh­rend ich mit mei­nen Au­gen das Par­ty­volk ab­such­te, stand plötz­lich mein Mann neben mir, leg­te sei­ne Ar­me um mei­ne Hüf­te und zog mich nach draußen. Er hat­te gar nicht mit­be­kom­men, mit wem ich mich die gan­ze Zeit unter­hielt. Sei­ne Wer­be­ver­su­che unter den Gäs­ten war wohl er­folg­reich ge­we­sen. Un­ge­fragt zog er mich zu sei­nem Auto und wie ein Ro­bo­ter stieg ich auf dem Bei­fah­rer­sitz ein.

Auf dem Weg nach Hau­se schwärm­te er mir die Oh­ren voll, wie vie­le Auf­trä­ge für sei­ne Fir­ma da­bei he­raus­ka­men. So­gar den Bür­ger­meis­ter konn­te er über­zeu­gen, ein­mal sein An­ge­bot an­zu­neh­men. Was ich er­leb­te, in­te­res­sier­te ihn nicht. Da kam nicht ein­mal eine klei­ne Nach­fra­ge. Ich war ein­fach nur als sein Schmuck­stück da­bei, wäh­rend er aus der Par­ty eine Wer­be­ver­an­stal­tung mach­te. In der Ga­ra­ge park­te er den Wa­gen und ver­schwand ein­fach im Ba­de­zim­mer. Da es schon spät war, ging ich ins Schlaf­zim­mer, zog mich um und leg­te mich mit brum­men­dem Kopf in unser Ehe­bett.

Hans kam we­nig spä­ter aus der Du­sche in sei­nen Py­ja­ma mit Blu­men­mus­ter ge­hüllt und leg­te sich neben mich. Es gab einen klei­nen Kuss, wie je­den Abend, be­vor er sich dann um­dreh­te und in­ner­halb we­ni­ger Mi­nu­ten ein­ge­schla­fen war. Ich lag noch die hal­be Nacht wach. In mei­nen Ge­dan­ken er­leb­te ich das gan­ze Auf­ei­nan­der­tref­fen mit Cas­san­dra noch ein­mal. Was hat­te sie nur mit mir an­ge­stellt? Wie ein un­mün­di­ges Kind hat­te sie mich da­zu ge­bracht, ihr wirk­lich al­les über mei­ne Ehe zu ver­ra­ten, und mir zum Schluss der Unter­hal­tung auch noch einen Sei­ten­sprung auf­ge­halst. Mit Hans da­rü­ber re­den konn­te ich ga­ran­tiert nicht.

Erst am frü­hen Mor­gen gab mein Schä­del dann Ru­he und ich fiel in einen sehr un­ru­hi­gen Schlaf. Kurz nach sechs Uhr am Mor­gen riss mich der We­cker mei­nes Man­nes aus dem Schlaf. Er sprang aus dem Bett, ging du­schen und zog sich sei­ne Fah­rer­uni­form an. Mit einem klei­nen Kuss ver­ab­schie­de­te er sich von mir, ver­schwand in die Kü­che und trank einen Kaf­fee. Nur Mi­nu­ten spä­ter hör­te ich den Wa­gen aus der Ga­ra­ge an­sprin­gen und mein Mann fuhr da­von. Nach mei­nen we­ni­gen Stun­den Schlaf war an Auf­ste­hen nicht zu den­ken. Un­ge­fähr eine hal­be Stun­de spä­ter schlief ich wie­der und kam erst aus dem Bett, als unse­re Putz­frau ge­fühlt die hal­be Kü­che aus­ei­nan­der­nahm.

Müh­sam schlepp­te ich mich ins Ba­de­zim­mer, stell­te mich unter die Du­sche und ver­such­te, die Hor­ror­nacht zu ver­ges­sen. Mein kar­ges Früh­stück nahm ich in der Kü­che zu mir und sah da­bei Hen­ri­et­te unse­rer Putz­frau bei der Arbeit zu. Sie war schon lan­ge für uns tä­tig und wir ver­stan­den uns auch gut. Al­ler­dings ver­mied sie es wäh­rend der Arbeit, mit mir zu spre­chen. Sie hat­te dann im­mer das Ge­fühl et­was zu ver­ges­sen. Doch schon be­vor mei­ne Kaf­fee­tas­se leer war, klin­gel­te mein Han­dy neben mir. Eine Num­mer wur­de auf dem Dis­play nicht an­ge­zeigt. Ich nahm das Ge­spräch an und mel­de­te mich mit, »Kai­ser.«

Aus dem Hö­rer kam mir Cas­sys fröh­li­che Stim­me ent­gegen, »Gu­ten Mor­gen, Na­ta­scha. Ich ha­be dei­nen Ter­min aus­ge­macht! Heu­te Nach­mit­tag um 16 Uhr triffst du dich mit ihm in der Brun­nen­gas­se 144, Ap­par­te­ment 18. Karl freut sich schon auf dei­ne Tit­ten. Zieh dir ein biss­chen hüb­sche Unter­wä­sche an und dann lässt du dir das Hirn raus­fi­cken, ver­stan­den?«

Völ­lig ge­schockt, frag­te ich Cas­sy noch ein­mal nach der Ad­res­se und kam gar nicht auf die Idee, ihr zu wi­der­spre­chen. Be­vor ich noch auf die Idee kam ihr mei­ne Be­den­ken und die Ab­leh­nung des Sei­ten­sprungs zu er­klä­ren, war die Lei­tung be­reits tot. Kons­ter­niert wie­der­hol­te ich noch ein­mal die ge­nann­te Ad­res­se und tipp­te sie in mein Han­dy. Aus dem Hin­ter­grund mel­de­te sich Hen­ri­et­te mit einem Kom­men­tar, »Brun­nen­gas­se 144? Da kos­tet ein ein­zel­nes Ap­par­te­ment so viel wie ein Hoch­haus in Du­bai. Für so einen Ter­min wür­de ich mei­nen Erst­ge­bo­re­nen ver­kau­fen.«

»So teu­er?«, frag­te ich bei ihr nach.

Sie dreh­te sich zu mir um, sah mich mit gro­ßen Au­gen an und mein­te, »Das ist eine der ex­klu­sivs­ten Ad­res­sen der Stadt, Na­ta­scha. Al­le, die dort he­rum­lau­fen ha­ben mehr Geld auf der Bank als wir in unse­rem Le­ben ver­die­nen kön­nen.«

Was hat­te Cas­san­dra ge­sagt? Sie ver­mit­tel­te hoch­prei­si­ge Dienst­leis­tun­gen? Ich dach­te da­bei eher an sol­che Ge­schäfts­män­ner wie mei­nen Mann, hät­te mir aber nie träu­men las­sen, dass sie in die­sen Krei­sen Freun­de hat­te. Vor al­lem nicht so, wie sie aus­sah. Sie kam mir eher wie eine Braut aus dem Ghet­to vor, die mit Ro­ckern zu­sam­men auf schwe­ren Mo­tor­rä­dern ir­gend­wel­che Leu­te auf­mischt. Das pass­te auch eher zu ihrer Aus­drucks­wei­se. Aber dass sie mehr­fa­che Mil­lio­nä­re als Freun­de be­zeich­nen konn­te, gab mir schon zu den­ken. Aus­ge­rech­net dort soll­te ich mei­nen Sei­ten­sprung er­le­ben, den ich eigent­lich nicht woll­te.

Den gan­zen Tag über dreh­ten sich mei­ne Ge­dan­ken um die­sen Ter­min und ich war völ­lig von der Rol­le. Schon kurz nach dem Mit­tag­es­sen stand ich vor mei­nem Klei­der­schrank und wühl­te in mei­nen Des­sous. Ir­gend­wie schien mir nichts da­von rich­tig edel und hübsch ge­nug. Das meis­te war eben für mich und mei­ne gro­ßen Brüs­te be­quem zu tra­gen, aber pass­te nicht recht in die ge­for­der­te Ka­te­go­rie. Bei mei­nem Mann konn­te ich mit Des­sous oh­ne­hin nicht punk­ten. Dem war es eher völ­lig egal, was ich drunter trug, wes­halb ich schon seit Jah­ren auf an­sehn­li­che Unter­wä­sche ver­zich­te­te.

Kur­zer­hand ent­schloss ich mich da­zu, ein biss­chen Geld in die Hand zu neh­men und in der Stadt in einem Fach­ge­schäft für Da­men­unter­wä­sche et­was An­spre­chen­des zu kau­fen. Da­mit mein Mann nichts da­von mit­be­kam, nahm ich mir vor vor­her auf der Bank vor­bei­zu­fah­ren und Bar­geld mit­zu­neh­men. Auf der Kre­dit­kar­ten­ab­rech­nung wür­de er es so­fort se­hen, was dann Fra­gen auf­warf, wes­halb ich sol­che Unter­wä­sche kauf­te. Ihm war es ja egal und zei­gen wür­de ich mich ihm da­mit so­wie­so nicht. Das hat­te ich vor Jah­ren ver­sucht um unser Sex­le­ben ein biss­chen an­zu­re­gen. Aber nach den ers­ten er­folg­lo­sen Ver­su­chen ließ ich es dann blei­ben.

Ich setz­te mich in mein Auto, fuhr zur Bank und nahm am Schal­ter tau­send Euro Bar­geld mit. Da­mit soll­te man schon et­was pas­sen­des Hüb­sches kau­fen kön­nen. Mit dem Geld in der Ta­sche fuhr ich dann in die In­nen­stadt und stell­te mein Auto in eine Tief­ga­ra­ge. Von dort aus lief ich dann in eine Sei­ten­stra­ße zum Mo­de­ge­schäft mei­ner Wahl. Hin­ter den ver­dun­kel­ten Schei­ben traf ich dann auf eine jun­ge An­ge­stell­te, die mich so­fort frag­te, ob sie mir hel­fen konn­te. Na­tür­lich konn­te sie mir hel­fen. Ich er­klär­te ihr kur­zer­hand, dass ich auf der Su­che nach einer hüb­schen Kom­bi­na­tion an Des­sous war, um mei­nen Gat­ten zu ver­füh­ren.

Ihre nächs­te Fra­ge war mei­ne kor­rek­te Grö­ße und auch wel­che Far­be ihm ge­fal­len wür­de. Da stand ich na­tür­lich et­was blöd da. Mei­ne Kon­fek­tions­grö­ße 36 und BH Grö­ße 75-D konn­te ich ihr di­rekt an den Kopf wer­fen, nur die Far­be war ein we­nig schwer. Mei­nen Gat­ten konn­te ich da­mit oh­ne­hin nicht ver­füh­ren und da gab es auch kei­ne be­vor­zug­te Far­be. Nur bei mei­nem Sei­ten­sprung wuss­te ich es ge­nau­so we­nig. Ich hat­te ihn ja noch nie ge­se­hen und wuss­te nicht, was er ger­ne an mir se­hen woll­te. Ich ent­schied mich für ein leuch­ten­des Rot. Wie ich ge­lesen hat­te, moch­ten das die meis­ten Män­ner.

Die jun­ge Ver­käu­fe­rin führ­te mich et­was wei­ter nach hin­ten und zeig­te mir eine gan­ze Men­ge an ro­ten Des­sous. Ei­ni­ge zog sie he­raus und leg­te sie mir or­dent­lich hin, da­mit ich mir ein Bild ma­chen konn­te und auch se­hen konn­te, wie sie wa­ren. Ich fand auf An­hieb gleich zwei Paa­re, die mir sehr ge­fie­len. Die nahm ich dann auch in die Um­klei­de mit, um sie di­rekt an­zu­pro­bie­ren. Die ers­te Kom­bi­na­tion war ein fast durch­sich­ti­ges Spit­zen­hös­chen und ein eher hoch­ge­schlos­se­ner auch durch­sich­ti­ger BH, der mir sehr ge­fiel. Al­ler­dings fühl­te ich mich da­rin vor dem Spie­gel viel zu of­fen­her­zig. Das pass­te nicht zu mir.

Ich zog die an­de­re Kom­bi­na­tion an und staun­te im Spie­gel über mich selbst. Mei­ne leuch­tend wei­ße Haut und das tie­fe Rot pass­ten ganz wun­der­bar. Das String­hös­chen war kom­plett glatt und ver­deck­te mein Scham­drei­eck und der Scha­len BH war ein biss­chen ab­ge­setzt, blick­dicht und unter­stütz­te mei­ne Ober­wei­te nur. Das fühl­te sich da­zu auch noch rich­tig gut an. Die jun­ge Ver­käu­fe­rin frag­te von draußen, ob sie mei­nen Wunsch ge­trof­fen hat­te. Ich zog den Vor­hang ein klei­nes Stück auf und strahl­te sie an. Die­se Kom­bi­na­tion woll­te ich zu mei­nem Sei­ten­sprung tra­gen. Sie setz­te ein brei­tes Grin­sen auf, war­te­te, bis ich mich wie­der an­ge­zo­gen hat­te, und be­glei­te­te mich dann zur Kas­se.

Die­se Kom­bi­na­tion kos­te­te fast drei­hun­dert Euro, die mein Gat­te da­für fi­nan­zier­te, dass ich ihn be­trog. Aber das Gan­ze war auch nicht mei­ne Idee ge­we­sen. Cas­san­dra war die trei­ben­de Kraft da­hin­ter und der konn­te ich ir­gend­wie nicht ein­mal einen Fremd­fick aus­re­den. Ge­schwei­ge denn über­haupt da­gegen zu pro­tes­tie­ren. Mit der neu er­wor­be­nen Wa­re lief ich wie­der zu­rück in das Park­haus, be­zahl­te mein Ti­cket und fuhr dann nach Hau­se. Vor dem gro­ßen Wand­spie­gel in unse­rem Schlaf­zim­mer zog ich mei­ne Unter­wä­sche wie­der an und such­te dann die pas­sen­den Kla­mot­ten für mei­nen Sei­ten­sprung.

Ich ent­schied mich für einen creme­far­be­nen knie­lan­gen Rock und ein strah­lend wei­ßes Stretch­top. Da­runter konn­te man das Rot mei­nes BHs zwar se­hen, aber mit einer leich­ten Wes­te da­rü­ber konn­te ich mich so schon auf die Stra­ße wa­gen. Nach einem Blick auf die Uhr wur­de ich schon lang­sam un­ru­hig. Mir war plötz­lich so gar nicht mehr zu mei­nem Treff­punkt zu fah­ren. In mei­nem Ma­gen spür­te ich ein deut­li­ches Zie­hen, was deut­lich da­rauf hin­wies, dass mein Mut kom­plett ver­flo­gen war. Pa­nisch such­te ich in mei­nem Han­dy nach der Tele­fon­num­mer von Cas­san­dra. Sie muss­te ein­fach die­sen Ter­min ab­sa­gen.

Lei­der fand ich we­ni­ger als nichts. Cas­san­dra hat­te mir ihre Num­mer nicht ge­ge­ben, son­dern nur mei­ne ab­ge­staubt. Ihre Num­mer war bei ihrem kur­zen Kont­roll­an­ruf unter­drückt und auch bei dem An­ruf am Mor­gen war sie nicht zu se­hen. Es be­stand al­so kei­ne Mög­lich­keit für mich, sie an­zu­ru­fen und zu bit­ten den Ter­min ab­zu­sa­gen. Bei­na­he zit­ternd schmink­te ich mich im Ba­de­zim­mer und ver­such­te, mich dann zu be­ru­hi­gen. Nicht ein­mal mei­ne Hän­de konn­te ich ru­hig hal­ten und steck­te mir die Bürs­te mit der Wim­pern­tu­sche fast noch ins Au­ge. Für ei­ni­ge Mi­nu­ten stand ich vor dem Spie­gel, sah mir selbst in die Au­gen und frag­te mein Spie­gel­bild, »Wa­rum machst du das, Na­ta­scha? Bist du eigent­lich kom­plett be­scheu­ert?«

Of­fen­sicht­lich war ich wirk­lich nicht mehr bei Sin­nen. Trotz­dem lief die Zeit ein­fach wei­ter gegen mich und ich muss­te mich schon in we­ni­gen Mi­nu­ten auf den Weg ma­chen. Das setz­te mich zu­sätz­lich unter Druck. Be­ru­hi­gen konn­te ich mich nicht mehr. Statt­des­sen wur­de mei­ne Ner­vo­si­tät im­mer schlim­mer. Da ich nur in hel­len Sa­chen unter­wegs sein wür­de, muss­te ich auch hel­le Schu­he an­zie­hen. Das ein­zi­ge Paar in mei­nem Schuh­schrank die zu mei­nen Kla­mot­ten pass­ten, wa­ren High Heels in wei­ßem Lack. Eigent­lich brauch­te ich sol­che Schu­he nicht. Wer brauch­te schon eine fast 180 cm gro­ße Frau auf Heels, die noch ein­mal 10 cm da­zu schmug­gel­ten.

Auto­fah­ren konn­te ich in die­sen Schu­hen eben­falls nicht. Das be­deu­te­te ent­we­der zog ich mir zum Fah­ren fla­che Schu­he an und wech­sel­te dann auf die pas­sen­den Schu­he, oder ich blieb Bar­fuß. Al­ler­dings mach­te mich das nur noch ner­vö­ser. Mir blieb aber kei­ne gro­ße Zeit mehr, ir­gend­et­was an mei­nem Auf­tre­ten zu än­dern. Die Uhr tick­te un­erbitt­lich und ich muss­te mich auch den Weg in die Brun­nen­gas­se ma­chen. Schon wie­der lan­de­te ich in mei­nem Auto und fuhr völ­lig auf­ge­löst er­neut in die Stadt. Ich fühl­te mich über­haupt nicht gut. Die ge­nann­te Ad­res­se war wirk­lich al­les an­de­re als eine So­zial­woh­nung.

Ich stand vor einem rie­si­gen Ge­bäu­de mit tie­fen blau­en Fens­tern und in dunk­lem braun ge­hal­te­ne Zwi­schen­stock­wer­ke. Ich stell­te mich auf mei­ne Lack­schu­he und stie­fel­te in das Ge­bäu­de. So­fort wur­de ich von zwei Män­nern in blau­en Si­cher­heits­uni­for­men mit den Au­gen ab­ge­leuch­tet. In der Lob­by gab es nichts außer den Emp­fang mit den bei­den Män­nern da­hin­ter und ei­ni­ge Zu­gän­ge zu Fahr­stüh­len. Be­vor ich über­haupt da­zu kam Aus­schau nach dem Ap­par­te­ment zu hal­ten, sprach mich einer der bei­den an und frag­te, wo­hin ich woll­te und ob ich einen Ter­min bei einem Be­woh­ner hat­te.

Wie ein Schul­mäd­chen gab ich ihm lei­se Aus­kunft, dass man mich in Ap­par­te­ment 18 er­war­ten wür­de. Als Na­men gab ich ihm an, dass eine ge­wis­se Cas­san­dra den Ter­min für mich ge­macht hat­te. Al­lei­ne beim Na­men Cas­san­dra wur­de sein Blick et­was wei­cher und er schob mich zu einem Auf­zug. Mit einem Schlüs­sel öff­ne­te er die Ka­bi­ne, schob mich nach drin­nen und drück­te auf den Knopf für den vier­ten Stock. Da­zu sag­te er, »Oben raus, nach links und dann auf der rech­ten Sei­te ist Ap­par­te­ment 18.«

3. Kapitel