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Die achtzehnjährige Sarah bekommt kurz vor ihremSchulabschluss zum ersten Mal in ihrem Leben dieMöglichkeit ihrer überfürsorglichen und extrem ängstlichenMutter zu entkommen und trifft sich mit ihrer besten Freundinzu einem bunten Abend. Im Getümmel einer Disco verlierensich die beiden und Sarah landet nach einer erlebnisreichenNacht in den Fängen eines Menschenhändlers, der sie auchgleich gewinnbringend an einen extremen Zuhälter verkauft. Die unbedarfte Schülerin erlebt die Hölle auf Erden, die sichfür sie wie der Himmel anfühlt.
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Seitenzahl: 319
Veröffentlichungsjahr: 2023
Glücklich verschleppt
Erotikroman
Cassandra Hayworth
Copyright © 2023
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Stuttgarter Str. 106
70736 Fellbach
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9783988650009
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
6. Kapitel
7. Kapitel
8. Kapitel
9. Kapitel
10. Kapitel
11. Kapitel
12. Kapitel
13. Kapitel
14. Kapitel
15. Kapitel
16. Kapitel
17. Kapitel
18. Kapitel
19. Kapitel
20. Kapitel
21. Kapitel
22. Kapitel
23. Kapitel
24. Kapitel
25. Kapitel
26. Kapitel
Auf der Mattscheibe lief an diesem Abend nur Schrott und ich musste mit meiner Mutter eine dämliche Spielshow ansehen. Es ging mir schwer auf den Zeiger. Ausgerechnet heute stieg eine Party von der Schule, an der ich nicht teilnehmen durfte. Ich war gerade volljährig geworden und durfte trotzdem nicht mit meinen Freundinnen ausgehen. Das ging schon seit der Grundschule so. Meine Mutter war überfürsorglich und sperrte mich regelrecht in meinem Zimmer ein, damit mir nichts passieren konnte. Hätte sie genug Geld gehabt, wäre ich vermutlich nie aus meinem Zimmer gekommen und meine Schulbildung würde mir ein Privatlehrer vermitteln.
Zu meinem Glück war sie eine Alleinerziehende und arbeitete in einem Supermarkt an der Kasse, um genug Geld nach Hause zu bringen. Ihr größtes Problem war neben meinem Vater, der sich schon während der Schwangerschaft meiner Mutter beim Zigarettenholen verlaufen hatte nur ich. Alles musste nach ihrer Pfeife tanzen und ich ohnehin. Irgendwie war mir jeder Spaß schon von Geburt aus verboten, ohne das ich etwas falsch gemacht hatte. Hörte meine Mutter irgendetwas von einer Party, konnte ich gar nicht so gut argumentieren, um die Erlaubnis zu bekommen sie mit meinen Freundinnen zu besuchen.
Irgendetwas war immer. Entweder warf sie mir den falschen Umgang vor, auf der Party waren Jungs und ich ständig gefährdet schwanger zu werden, es wurde Alkohol getrunken oder meine Klamotten waren viel zu offen. Ihr wäre es am liebsten gewesen, ich hätte mich sofort ohne die Anwesenheit eines Mannes, und sei es nur ein verdammter Kater, in einem Kloster eingeschlossen. Selbst mit den Jungs unserer Schule durfte ich noch keine Erfahrungen sammeln. Ich war 18 Jahre alt geworden und außer einem altmodischen Kuss in der Grundschule war ich noch völlig unberührt. Die Jungs wollten mich zwar, aber ich durfte weder mit ihnen nach Hause, noch sie mit zu mir nehmen.
Mütter waren die Pest und meine die Cholera noch dazu. Schon von klein auf war mir alles verboten, was irgendwie hätte Spaß in mein Leben bringen können. Auch das Essen was meine Mutter kochte, war immer fade. Gewürze waren Teufelswerk in ihren Augen und von Hause aus benutzte sie nicht einmal Pfeffer. Nur ein paar Krümel Salz duldete sie an Nudelwasser. Allerdings schmeckte man absolut nichts davon. Von meinem mickrigen Taschengeld was sie mir zugestand, kaufte ich mir ab und zu in der großen Pause in einer Bäckerei eine Laugenbrezel. Da war wenigstens Salz drauf und meine Freundinnen konnten kaum glauben, das ich mich über jeden Krümel davon freute. Ich lutschte sie mit Begeisterung aus der Tüte.
Außer mit meinen Fingern hatte ich noch nicht einmal mit irgendwelchen Spielzeugen sexuelle Begegnungen. Sie waren zu teuer, ich konnte sie mir nicht leisten und im Internet nicht bestellen. Ganz egal, ob ein Brief oder eine Sendung an Sarah Preetz und nicht an Luise Preetz adressiert war, bekam ich sie nur schon geöffnet und überprüft von meiner Mutter überreicht. Es könnte ja irgendein Keim oder eine einzelne Bakterie daran zurückgeblieben sein, und mit denen durfte ich laut meiner Mutter nicht in Berührung kommen. Selbst als ich ihr erklärte, dass ich jeden einzelnen Tag mit Abermilliarden von Bakterien in Kontakt kam, musste zu Hause alles klinisch rein sein.
Unsere Wohnung war fast ein einziger Reinraum. Nichts durfte darin riechen und die schmutzige Wäsche lagerte vor lauter Angst vor irgendwelchen unsichtbaren Gefahren auf dem Balkon. Nur die Gewaschene landete gebügelt in meinem Schrank. Auch komplett neu gekaufte Kleidung musste zuerst mindestens zwei Runden in der Waschmaschine drehen, bevor ich sie überhaupt anziehen durfte. Nach der Anprobe im Kaufhaus landete die Kleidung in der Waschmaschine und unsere Körper unter der Dusche. Das Schlimmste war diese Pandemie der letzten drei Jahre. Nicht einmal in meinem Zimmer oder der Wohnung durfte ich auf so einen Fetzen im Gesicht verzichten.
Wenn es nach meiner Mutter gegangen wäre, hätte ich drei Jahre lang unter einer Gasmaske verbracht und mit Desinfektionsmittel geduscht. Auch bei den Videochats über das Internet, was mein Schulunterricht sein sollte, musste ich dieses Ding aufbehalten und außerhalb der Schulzeit war sie grundsätzlich immer im Hintergrund dabei. Besonders kritisch lauschte sie meinen extrem kurzen Gesprächen mit den Jungs aus meiner Klasse. Eine altmodische Anstandsdame aus dem vorigen Jahrhundert war dagegen ein zahmes Lämmchen und ließ alles zu. Meine Mutter war dabei schlimmer als ein abgerichteter Wachhund und auch das Fenster in meinem Zimmer durfte nicht geöffnet werden.
Irgendein Virus hätte ja den langen Weg in den vierten Stock auf sich nehmen können und dann in mein Zimmer gelangen. Natürlich waren die Viren so klein, dass ein Fenster kein großes Hindernis dafür darstellte aber meine Mutter bildete sich ein die Windel vor meinem Mund würde das Virus dann schon aufhalten. Sogar Politiker bildeten sich diesen Quatsch ein. Viren waren mit dem bloßen Auge gar nicht zu erkennen und nur unter dem Mikroskop sichtbar. Aber ein Stück Stoff vor den Atemwegen würde sie dann schon aufhalten. Staub kam zwar immer noch durch, aber Viren sollten scheinbar davor Angst haben. Das war ungefähr so als einen Jägerzaun gegen Hochwasser zu bauen.
Natürlich war es eine prima Ausrede mich fast drei Jahre lang nicht mehr vor die Tür zu lassen. Nur meine Mutter durfte in dieser Zeit vor die Tür. Schon alleine die Vorbereitung glich der Planung eines Angriffskrieges einer außerirdischen Spezies. Meine Mutter trug eine Schutzbrille, mindestens zwei Masken übereinander, Latexhandschuhe und nur zur Sicherheit einen mit Plastikfolie verkleideten Helm der sie wie einen Imker wirken ließ. Ebenso sah unser Badezimmer in dieser Zeit aus, als wäre es ein Hochregallager eines Papierproduzenten. Das Toilettenpapier stapelte sich darin bis unter die Decke. Während der gesamten Zeit brauchten wir kein Toilettenpapier mehr besorgen, und der große Rest davon lagerte jetzt noch im Keller.
Ich wollte einfach nur noch hier raus und meine eigenen Erfahrungen machen. Vor allem wollte ich endlich mal ein bisschen Spaß erleben, der mir bisher immer versagt blieb. Dazu musste ich allerdings erst einmal an dem Wachhund, der sich meine Mutter schimpfte vorbei, was sich gar nicht als so einfach erwies. Mit meinen 18 Jahren war ich noch immer Schülerin und hatte kein eigenes Geld, um mir eine kleine Bleibe zu suchen, in der ich endlich einmal so leben konnte, wie ich das wollte. Ich wollte mal eine Party mit meinen Freundinnen erleben, einen Jungen finden, der mir die Jungfräulichkeit raubt und mir den Magen an gewürztem Essen verderben.
Es konnte doch nicht schon alles sein wie eine Verbrecherin eingekerkert in einer sterilen Wohnung zu leben. Da draußen gab es wundervolle Strände zum Schwimmen, Vergnügungsparks mit Achterbahnen, ausländisches Essen mit mir völlig unbekannten Gewürzen und jede Menge Männer, die ich gerne mal zwischen den Laken meines Bettes untersuchen würde. Da gab es einige hübsche Exemplare zu bewundern und wenn ich nicht mehr wie eine Gefangene in der Wohnung meiner Mutter leben musste, würde mich so schnell nichts mehr aufhalten. So schnell wurde man nicht schwanger und außerdem konnte man ja auch Gummihütchen verwenden, oder sich beim Arzt Tabletten besorgen.
Während der Werbepause versuchte ich meine Erzeugerin weichzukochen mir wenigstens eine Feier mit Freundinnen zu erlauben. Natürlich hatte ich dabei etwas völlig anderes im Sinn. Ich war zwar jung, aber nicht so dämlich nur einfach mit ihnen in der Bude zu sitzen. Wir hatten geplant, nach einem Umstyling etwas Essen zu gehen und dann eine Disco zu besuchen. Alt genug waren wir ja dafür. Meiner Mutter erzählte ich ein kleines Lügenmärchen. Ich wollte mit meinen Freundinnen für unsere Abschlussprüfung an der Schule lernen. Wenn es ums Lernen für die Schule ging, konnte sie eigentlich kaum etwas dagegen haben. Das sollte natürlich garantiert nicht bei meiner Irren zu Hause stattfinden, weil ich sie vor Bakterien und Viren schützen wollte.
Das war natürlich blanker Unsinn, aber diese Verrückte glaubte mir doch tatsächlich dieses an den Haaren herbeigezogene Märchen. Mit Mathematik hatte ich es noch nie so wirklich in der Schule und verstand diesen Unsinn auch nicht wirklich. Dieses Fach brauchte ich aber ganz dringend für meinen Abschluss an der Schule und meine Freundinnen sollten mir das beibringen. Zu einem Abitur gehörte immerhin auch eine gute Note in Mathematik und meine Erzeugerin verstand die ganzen Ausführungen in meinem Schulbuch so wenig wie meine Hausaufgaben. Bei ihr hatte es gerade mal für die Grundrechenarten gereicht und mehr war auch nicht aus ihr herauszuholen. Also brauchte ich Hilfe von anderen.
Ich bekam von ihr die Ausgeherlaubnis für Donnerstag abends. Das war auch gleichbedeutend mit der LadysNight in der Disco. Das hieß, wir mussten nur den Eintritt bezahlen und bekamen dann einige Freigetränke. Den Rest wollten wir uns dann von den Männern sponsern lassen. Meine Freundin hatte mir erzählt, dass man nur ein bisschen mehr Haut zeigen musste, und kam dann völlig kostenfrei aus so einem Abend. Das stellte mich gleich vor das erste große Problem. Meine Mutter würde mich garantiert nicht im kurzen Schwarzen zum Lernen gehen lassen. Abgesehen davon besaß ich nicht einmal so freizügige Kleidung.
Allerdings hatte meine Freundin schon für diesen Fall vorgesorgt. In ihrem Kleiderschrank befanden sich genug sexy Klamotten, die mir ebenfalls passen sollten. Wir hatten ungefähr die gleiche Figur, nur war sie ein paar Zentimeter größer gewachsen als ich. Bei mir blieb es bei sagenhaften 165 Zentimetern. Meine Freundin Inga kam auf 172 Zentimeter in der Länge, was allerdings bei der Größe unserer Klamotten keinen großen Unterschied machte. Mir waren sie nur ein bisschen länger, aber das konnte man ja noch kurzfristig ändern, lachte sie mit einem Verweis auf eine große Schere in ihrer Hand. Das Essen wollte sie dann übernehmen, denn mit meinem klammen Geld war das nicht zu bezahlen.
Mit der Erlaubnis im Gepäck verzog ich mich in meinen Reinraum und machte mich fertig fürs Bett. Mit jeder Minute, die verstrich, freute ich mich noch mehr auf die nächsten beiden Tage. Das waren insgesamt nur zwölf Schulstunden und den paar Stunden am Nachmittag zu Hause in meinem Jugendgefängnis. Außerdem hatte mit Inga verraten, dass in dieser Diskothek einige schnuckelige Jungs zu finden waren, die immer an hübschen Mädels Interesse hatten. Mit einem nach Hause gehen sollte ich natürlich nicht, aber ein bisschen Fummeln und knutschen war immer drin. In ganz dringenden Fällen gab es auch die Möglichkeit, den Körper der Männer draußen im Gebüsch etwas näher erkunden zu können.
Was gab es da noch groß für mich zu überlegen? Wenn ein Hübscher dabei war, hätte ich nichts dagegen ein bisschen auf Forschungsreise zu gehen. Es war nicht zu kalt draußen und bei ordentlicher sexueller Erregung wurde einem auch nur wärmer. Ich hatte nichts dagegen einzuwenden an diesem Abend eine Zuckerstange mal aus der Nähe kennenzulernen. Inga hatte mir erzählt die würden ziemlich schnell wachsen und genau dieses Wunder der Natur wollte ich einmal aus nächster Nähe beobachten. Wenn sich dann die Gelegenheit bot, musste man schon zugreifen. So schnell käme ich nicht mehr in den Genuss, es zu erleben und nach meinem Abitur standen die Chancen auch alles andere als gut.
Als ich im Bett lag, dauerte es nur ein paar Minuten, bis ich einschlief. Auch die Träume in der Nacht waren alles andere als jugendfrei. Die Männer hatten zwar alle kein Gesicht, aber dafür gab es jede Menge Geschlechtsteile, die sich in mich schoben, und ich genoss jedes Einzelne davon. Leider waren sie alle nicht real und nur in meiner kranken Fantasie zu finden, bescherten mir dafür aber eine unvergessliche Nacht. Am nächsten Morgen musste ich sogar mein Laken verschwinden lassen. Unterhalb meiner Hüfte war es komplett durchgeweicht und noch bevor ich zur Schule ging, stopfte ich es tief in den Wäschekorb auf dem Balkon. Bis es gewaschen wurde, war es hoffentlich wieder trocken.
In den Unterrichtspausen wollte Inga alles ganz genau von mir wissen. Zu zweit setzten wir uns etwas abseits der anderen und ich musste ihr jede noch so kleine Einzelheit schildern, die ich noch von meinen Träumen wusste. Vieles war nicht mehr zu rekonstruieren und einen Teil hatte ich schon lange wieder vergessen, aber das, was ich davon noch wusste, sorgte nicht nur bei ihr für wohlige Hitze in unseren Höschen. Inga präsentierte mir auf ihrem Handy auch schon ein paar Klamotten, die ich bei unserem Erlebnis tragen konnte. Ich sollte sie mir schon einmal durch den Kopf gehen lassen und mein Outfit so gut wie möglich zusammenstellen. Wir wollten nicht unbedingt so viel Zeit verlieren, bis wir aufbrechen konnten.
Meine Freundin hatte mir sogar ein paar hochhackige Schuhe in meiner Größe besorgt. Das alles lag bei ihr schon für mich bereit und meine Mutter würde denken, ich ging lernen. Dabei konnte ich mich dann bei Inga umziehen, bekam von ihr ein hübsches Make-up und dann ging unsere Tour auch schon los. Meine Vorfreude auf diesen Abend war schon fast greifbar. Es wäre das erste Mal für mich nur mit einer Freundin in aufreizenden Klamotten Essen zu gehen und dann den Jungs in der Disco die Köpfe zu verdrehen. Diesen Abend wollte ich, so lange es ging, auskosten und würde mich durch fast nichts aufhalten lassen. Sicherheitstipps bekam ich von Inga.
Wir sollten zusammenbleiben und falls wir mit einem vor der Tür verschwanden, kurz Bescheid sagen damit entweder sie oder ich nur einige Minuten später auf die Suche gehen konnten. Dafür würden wir uns vor der Disco einen Platz im Gebüsch suchen, damit wir wussten, wo wir denn zu finden sein mussten. Inga machte noch scherze, dass ich sie nur rufen musste, und sie würde mir dann antworten. Da ich keine Ahnung hatte, ob ich da noch in der Lage war zu antworten, bekam sie die Erlaubnis sofort nachzusehen. Nach der Schule ging ich wieder wie gewöhnlich nach Hause und traf dort auf meine Erzeugerin, die gerade die Wäsche in die Maschine stopfte.
Sofort bekam ich ein schlechtes Gewissen wegen des versauten Lakens vom Morgen, aber sie hatte es nicht bemerkt. Wahrscheinlich war es auf dem Balkon warm genug und der große Fleck war inzwischen wieder getrocknet. Für die folgende Nacht wollte ich mir ein Handtuch unterlegen, damit nichts zu sehen war. Allerdings war das gar nicht nötig. Meine Mutter machte nur an zwei Tagen der Woche die Wäsche. So lange sie auf dem Balkon lagerte, kamen ja nach ihrer Logik die Bakterien nicht ins Haus. Außerdem sprühte sie auch noch ein bisschen Desinfektionsmittel darauf, um die Krankheitserreger schon abzutöten, bevor sie in die sterile Umgebung gelangen konnten. Das war einfach nur noch krankhaft bei ihr.
An diesem Abend allerdings wälzte ich mich unruhig im Bett hin und her, bis ich endlich früh am Morgen doch noch Ruhe fand und ein bisschen Schlafen konnte. Das Handtuch was ich mir untergelegt hatte, um das Laken zu schützen, war komplett sinnlos. Ich war so aufgeregt, dass ich fast gar nicht geschlafen habe. Davon zeugten dann auch die tiefen Ringe unter meinen Augen, als ich am Morgen im Badezimmer meine übliche Morgentoilette erledigte. Auch die warme Dusche half nicht viel, um wieder Leben in meinen schlaffen Körper zu hauchen. Schwer übernächtigt und überhaupt nicht zuversichtlich machte ich mich auf den Weg in die Schule.
Inga erwartete mich schon auf dem Pausenhof und sah mir schon auf den ersten Blick an, wie es mir ging. Fröhlich lächelnd nahm sie mich in den Arm und meinte, »Du hättest Schlafen sollen Sarah.«
»Erst einmal können vor lauter Aufregung Inga. Ich bin erst heute Morgen irgendwann eingeschlafen und mein Wecker hat mich gefühlt zehn Minuten später wieder aus dem Bett geholt«, gab ich müde zurück.
Meine Freundin begann zu lachen, »Das ist ganz normal vor dem ersten Besuch in einer Disco. Für dich ist es auch das allererste Mal, das dich deine Mutter überhaupt irgendwie alleine raus lässt. Eigentlich sitzt du ja nur im Ganzkörperkondom in deinem Elfenbeinturm und wartest auf besseres Wetter.«
»Ich warte eher auf ein paar Gewürze und einen Typen, der mit mir ins Bett geht.«
»Letzteres wird sich ganz sicher finden lassen, nur bringt der dich sicher nicht ins Bett. Der kommt an der Türsteherin ja nicht vorbei«, lachte sie mich mit ihren schneeweißen Zähnen an.
Damit hatte Inga leider absolut recht. Meine Erzeugerin würde keinen Mann in der Wohnung tolerieren. Da könnte ich auch einen Filmstar wie George Clooney oder Johnny Depp mitbringen. Er käme auf keinen Fall über die Schwelle, und falls doch würde meine Mutter ihn mit dem Nudelholz vertreiben. Das Schlaginstrument würde sie danach natürlich wegwerfen, weil es mit fremder DNA verunreinigt wurde. Bis in mein Zimmer würde es niemand schaffen, der nicht unsichtbar war. Nicht einmal über das Fenster konnte einer mitten in der Nacht einsteigen. Der vierte Stock war einfach viel zu hoch für eine Leiter, und falls es tatsächlich mal jemand rein schaffte, gab es immer noch das Problem ihn auch ungesehen wieder nach draußen zu bringen.
Das wusste Inga aber auch ganz genau. Selbst sie als meine beste Freundin kam auch nur mit sehr viel Glück an der Türsteherin vorbei. Sie machte als noch Scherze darüber das sie meiner Erzeugerin vermutlich erst noch ein Gesundheitszeugnis, den Impfpass, einen aktuellen Aidstest sowie eine Urinprobe vorlegen musste, um Eintritt zu erhalten. Mittlerweile versuchte sie es auch gar nicht mehr. Wir telefonierten oder schrieben uns Kurznachrichten und sahen uns in der Schule. Da kam aber auch niemand mehr dazwischen. Inga und ich hingen während der Schulzeit ständig wie zwei Glucken aufeinander. Ihr konnte ich mein Leid klagen und Hilfe in Anspruch nehmen.
Wenigstens konnte ich mich an diesem Donnerstag in den ersten beiden Schulstunden wunderbar unterhalten. Auf dem Stundenplan stand Sport für uns und Inga wusste ganz genau, wie wir da drum herumkamen. Wir brauchten uns nicht einmal umziehen. Ein kurzer Besuch bei unserem Sportlehrer genügte. Das käseweiße Gesicht brauchte ich ihm heute nicht einmal vorzuspielen, denn nach der vergangenen Nacht hing das noch immer wie ein schlechter Schatten über mir. Wir logen ihm einfach dreist ins Gesicht, legten eine Hand über den Bauch und gaben an unsere Tage zu haben. Das klappte grundsätzlich immer, denn er konnte sich das einfach nicht merken.
Also saßen wir in den ersten beiden Stunden des Tages am Rand des Sportplatzes und konnten uns wunderbar unterhalten. Dabei gab es sogar noch etwas zu sehen. Die Jungs mussten zum Aufwärmen erst einmal drei Runden um den Platz drehen und wir konnten uns ganz genau ansehen, bei wem wie viel Männlichkeit in den Shorts versteckt war. Allerdings hatte keine von uns einen Favoriten unter unseren Jungs aus der Klasse. Ich konnte ja ohnehin nicht und Inga waren sie viel zu kindisch. Sie konnte das sogar wissenschaftlich erklären. Laut Schulmeinung waren die Jungs mit achtzehn Jahren entwicklungstechnisch noch zwei Jahre hinter uns Frauen zurück.
Für Inga waren da auf der Schule keine Jungs dabei, die in ihr Anforderungsprofil passten. Sie mussten für sie mindestens schon zwanzig oder noch ein paar Jahre älter sein, um interessant zu werden. Für mich waren sie zwar ein bisschen interessant, aber das erklärte mir meine Freundin mit der fehlenden Auswahl auf der Schule. Spätestens am Abend würde ich aber voll auf meine Kosten kommen prophezeite Inga. In der Disco, in die sie mich mitnehmen wollte, liefen gleich einige Kandidaten herum, die deutlich älter als wir waren. Da würde sich dann für mich eine ganz neue Welt auftun, und die waren mir dann auch garantiert nicht abgeneigt.
Die restlichen vier Schulstunden stand ich ebenfalls noch zusammen mit meiner Freundin durch und machte mich dann wieder auf den Weg in die Höhle der Löwenmutter mit dem Reinlichkeitsfimmel. Inga gab mir den Tipp, mich noch einmal für ein oder zwei Stunden etwas hinzulegen, damit ich für den Abend entsprechend fit war. Erst um 18 Uhr abends sollte ich dann bei Inga sein, bis dahin hatte ich noch genug Zeit mich ein wenig auszuruhen. Durch den fehlenden Schlaf in der Nacht taten mir die drei Stunden Schlaf am Nachmittag ganz gut. Kurz nach siebzehn Uhr quälte ich mich aus den Federn, stellte mich unter die Dusche und nahm dann meine Schultasche mit.
Die Türsteherin ließ mich nicht ohne Wenn und Aber vorbei. Sie kontrollierte meine Tasche, ob ich auch wirklich meine Schulsachen dabei hatte und nichts anderes. Erst dann durfte ich passieren und mich auf den Weg zu Inga machen. Auf der Straße war nicht sehr viel los und ich musste gar nicht aufpassen, in welche Richtung ich lief. Meine Beine kannten die Strecke schon ziemlich genau und liefen sie beinahe schon von alleine. Meine beste Freundin wohnte mit ihren Eltern und dem jüngeren Bruder gar nicht sehr weit von mir entfernt. Zu Fuß waren es gerade mal zwanzig Minuten durch die Straßen der Stadt. Die Schulsachen in meinem Rucksack kamen an diesem Abend garantiert nicht zum Einsatz.
Ich klingelte bei meiner besten Freundin und ihr jüngerer Bruder öffnete mir die Tür. Er sah mich an wie ein Alien. Er wusste natürlich schon, was wir beiden am Abend planten, und konnte sich nicht wirklich vorstellen, dass ich meiner Mutter einen Ausgangsschein entlocken konnte. Vor allem irritierten ihn meine Klamotten. Mit den Sachen die ich immer in der Schule trug konnte man sich in der Disco natürlich nicht sehen lassen, wenn man auf die Libido der Männer einen Eindruck machen wollte. Inga wartete in ihrem Zimmer auf mich und war schon komplett vorbereitet. Auf ihrem Bett lagen schon die Sachen, die ich mir für den Abend ausgesucht hatte, die Schuhe standen bereit und auf der Kommode lagen die Schminksachen für mich.
Wir nahmen uns in den Arm und Inga gab der Tür zu ihrem Zimmer mit den Fuß einen Tritt, damit sie hinter mir zufiel. Ich konnte mich sofort umziehen. Aber nachdem ich meine Jeans und den Pulli losgeworden war, stoppte mich Inga. »Was zum Teufel hast du denn da für Unterwäsche an? Das sieht ja aus, als ob du in den Wald zum Holz fällen willst.«
»Ich habe keine bessere Inga. Was soll ich denn machen?«
Nachdenklich legte sie einen Finger ans Kinn, legte den Kopf schief und meinte dann, »Zieh das Zeug aus! Ich geb dir ein paar von mir. Das Oberteil wird dann eben ein bisschen eng, weil deine Titten ein bisschen größer sind als meine, aber das wird die Männer nicht stören.«
Sofort machte sie einen Sprung zu ihrem Schrank und zog einen schwarzen Tanga und ein schwarzes mit Perlen besetztes Oberteil heraus, was sie vor mich hielt und nur anerkennend nickte. Allerdings stoppte sie mich gleich schon wieder, nachdem mein Slip gefallen war, und machte ein erschrockenes Gesicht. »Hast du einen Bären zwischen den Oberschenkeln im Schwitzkasten? In dem Urwald findet sich nicht einmal Tarzan zurecht! Das kannst du den Männern nicht zumuten meine Liebe. Die ganze Wolle muss da weg, sonst spielt keiner mit dir. Leicht kratzig kann ein bisschen aufregend sein, aber einen ganzen Busch will da keiner haben«, spielte sie auf meine nicht vorhandene Intimrasur an.
Ohne mir die Möglichkeit zum Protest zu geben, warf sie mich auf ihr Bett und verschwand kurz nach draußen. Als sie nach wenigen Minuten zurückkam, hielt sie eine Schüssel mit warmem Wasser, eine Haarschneidemaschine und einen Rasierer in der Hand. Dann machte sie sich an meinem Busch zu schaffen und rasierte mit der Maschine erst einmal grob die ganzen Schamhaare ab. Danach weichte sie mit etwas Wasser meinen ganzen Intimbereich ein, verteilte dann ein wenig Schaum und begann ganz vorsichtig mit dem Rasierer zu hantieren. Ich sah ihr interessiert dabei zu und hoffte inständig, sie würde mich nicht aufschneiden. An jedem anderen Tag wäre es mir egal gewesen, aber ausgerechnet heute durfte das nicht passieren.
Fein säuberlich rasierte sie alle Haare über meiner Spalte weg und verteilte dann eine kühle Lotion darauf. Wie sie erklärte, sollte das die gereizte Haut beruhigen und kleinen Pickelchen vorbeugen, wie sie nach der Rasur meistens auftraten. Sie ließ mich ihr Werk im großen Spiegel neben ihrem Bett betrachten. Der komplette Busch schwarzer Haare war komplett verschwunden und zurück blieb nur die glatte extrem weiße Haut meines Intimbereichs, die bisher noch nie Sonnenlicht abbekommen hatte. Inga brachte die Rasierwerkzeuge mitsamt den Haaren wieder weg, während ich mein Outfit für den Abend anlegen sollte.
Als sie zurückkam, versuchte ich gerade noch meine 80-C-Brüste in dem 75-B-Körbchen unterzubekommen. Das schnürte mir beinahe die Luft ab, hob aber meine Brust deutlich an und brachte die Rundungen nur noch mehr zur Geltung. Inga lachte mich an, »Wer braucht schon einen Push-up BH, wenn man auch eine Nummer kleiner nehmen kann. Das wird ein spitzenmäßiger Blickfang für die Männer. Du wirst dich vor Angeboten kaum retten können.«
»Angebote sind ja schön Inga, aber der BH schnürt mir die Luft ab«, protestierte ich.
Sie lächelte mich nur an und scherzte, »Du sollst dich ja flachlegen lassen und nicht atmen. Wenn es dir doch zu eng wird, kannst du den BH auch auf der Toilette ausziehen und in meine Handtasche packen. Macht dann eben auf die Männer keinen so großen Eindruck mehr, aber sie Spielen trotzdem gerne noch mit deinen Bällen.«
Das entlockte mir ebenfalls ein lächeln. Zufrieden zog ich das hübsche kleine schwarze Kleid an und überließ dann mein Styling Inga. Sie platzierte mich vor dem Spiegel, schminkte mir die Augen, verteilte etwas Rouge auf meinen Wangen und frisierte mir die schulterlangen braunen Haare. So zurechtgemacht begutachtete ich mich im Spiegel und freute mich schon auf das versprochene Essen. Mein Appetit auf wohlschmeckende Gewürze war in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen. Inga hatte mir eine kulinarische Reise durch die verschiedenen Gewürze versprochen. Wohin sie mich entführen wollte, wusste ich zwar noch nicht, aber sie versprach mir jede Menge gewürztes Essen.
In meinem Portemonnaie fand sich gerade mal genug Geld für den Eintritt in die Disco, den ganzen Rest musste Inga aufbringen, was sie aber mit Freude machte. Im Gegensatz zu mir bekam sie aber auch deutlich mehr Taschengeld als ich in meiner vergangenen Jugend. Das Geld was ich von meiner komplett verrückten Erzeugerin im Monat bekam, reichte gerade einmal für meinen Handyvertrag und ein bisschen Kaffee. Davon hatte ich mir über Wochen hinweg mühsam den Eintritt zusammengespart. Nach mir brezelte sich Inga noch richtig auf, warf noch einen genauen Blick in den Spiegel und zog mich dann am Arm zu ihren Eltern. Ihr Vater und ihr Bruder zeigten eine deutliche Veränderung, als sie uns sahen.
Ingas Bruder versenkte seine Augen, so tief er nur konnte in meinem Ausschnitt und seine Hose zeigte eine deutliche Beule. Ihr Vater allerdings nahm es nicht ganz so genau und wendete seine Augen immer wieder ab. Es war ihm wohl peinlich, vor seiner Frau beim Anblick einer deutlich jüngeren Frau die seine Tochter sein konnte ein deutliches Zeichen von Erregung zu entwickeln. Ingas Vater begleitete uns nach draußen und ließ uns in das Familienauto einsteigen. Im Gegensatz zu mir hatte Inga wenigstens einen Führerschein, den ich mir in hundert Jahren noch nicht leisten konnte. Das schmale Geld was meine Mutter mit ihrem Job nach Haus brachte, ging größtenteils für ihren Putzzwang und das ungewürzte Essen drauf.
Ich bekam davon nur einen ganz kleinen Teil, da ich als Schülerin nicht auch noch einen Job machen konnte. Inga sollte an diesem Abend allerdings auch nicht fahren, damit wir beiden Alkohol trinken konnten. Nach Haus kamen wir dann mit einem Taxi, für das wir von Ingas Vater auch noch das Geld bekamen. Er setzte uns außerhalb der Stadt vor einem kleinen indischen Restaurant ab, wünschte uns beiden einen wundervollen Abend und fuhr wieder nach Hause. Inga grinste mich breit an, als das Auto mit ihrem Vater außer Sichtweite war, und zog mich dann in das kleine Restaurant hinein. Schon in der Luft hing der Geruch nach mir völlig unbekannten Gewürzen.
Außer uns beiden wie die Hafennutten zurechtgemachten jungen Frauen war nur noch ein älteres Ehepaar in dem kleinen Gastraum. Die beiden waren schon beim Essen und unterhielten sich leise miteinander. Inga gab mir einen kleinen Hinweis auf das Essen, was ich bestellen sollte. Es gab alle möglichen Gerichte in unterschiedlichen Schärfegraden. Aufgrund meiner ungewohnten Geschmacksnerven und dem ungewürzten Essen zu Hause sollte ich die mildeste Version bestellen, damit meine Geschmacksknospen nicht sofort verbrannten. Sie kannte das indische Essen bereits von vorherigen Besuchen.
Ich entschied mich für ein sehr mildes aromatisches Biryani mit Huhn. Serviert wurde es wie beinahe alles mit wunderbar duftenden Basmatireis, der aber vorher in Ghee angebraten wurde. Zum Trinken bestellte ich mir ein Glas Wein, während Inga für mich noch einen Lassi Banane Kokosnuss bestellte. Das war ein indischer Milchshake, der durch den Fettgehalt im Joghurt die Schärfe des Essens mildern sollte. Vor allem für mich sollte das ein großer Vorteil werden, denn obwohl das aromatische Biryani sehr mild war, brannte es ungewöhnlich scharf auf meiner Zunge und der Wein brachte keine Linderung der gefühlten Verbrennungen in meinem Mund.
Das Essen in dem Restaurant war für mich eine Offenbarung und Inga hatte mir nicht zu viel versprochen. Was ich bei meiner Erzeugerin bekam, war überhaupt nicht gewürzt, während das Essen in diesem Restaurant gleichzeitig nach den unterschiedlichsten Gewürzen schmeckte. Mit vollgestopftem Mund beichtete ich meiner Freundin nie wieder etwas anderes Essen zu wollen. Für mich war dieser Besuch in diesem Restaurant ein Weckruf. Etwas Würzigeres war mir in meinen ersten achtzehn Lebensjahren noch nie untergekommen. Nicht einmal ein Eis mit Unmengen an Zucker als kleines Kind entlockte mir so ein Strahlen wie diese Mahlzeit mit meiner Freundin.
Obwohl meine Speiseröhre brannte und mein ganzer Magen in Aufruhr war, verließen wir komplett aufgekratzt das Restaurant. Uns beiden stand ein kleiner Fußmarsch bis zu der Disco bevor, den wir fröhlich hinter uns brachten. Vor dem alten Fabrikgebäude zuckten Lichtblitze aus riesigen beweglichen Strahlern durch künstlich erzeugten Nebel und vor dem Eingang waren einige Stahlgitter aufgestellt, um der Masse an Menschen gerecht zu werden, die in das dröhnende Gebäude wollten. Das Wummern der Bässe verursachte ein wohliges Gefühl in meinem Bauch. Mit einem Blick auf die Männer in schwarz die den Eingang kontrollierten wurde mir bewusst, was Inga mit tollen Männern meinte.
Da waren wirklich einige dabei, mit denen ich mich am liebsten gleich in ein Gebüsch in der Nähe verzogen hätte. Aber auch unter den Besuchern des Musiktempels fanden sich einige hübsche Männchen, die uns beiden auch gleich mit den Augen ableuchteten. Wie Inga es vorausgesagt hatte, war mein zu enges Oberteil der Blickfang für die ganzen Augentiere. Nacheinander blieben die Blicke reihenweise ein wenig zu lange auf meiner Oberweite haften und das gewünschte Verhalten stellte sich ebenfalls sehr schnell ein. Aber auch die neidischen Blicke anderer Besucherinnen blieben nicht aus. Sie konnten nicht gerade mit so prall gefüllter Brustbekleidung punkten, sahen dafür aber auch viel luftiger aus als Inga und ich.
Es ging nur sehr langsam voran in der Warteschlange vor dem Eingang der Disco. Inga erklärte das mit der Ausweiskontrolle der Sicherheitsmitarbeiter vor dem Eingang und den stichprobenartigen Kontrollen. Ich wusste gar nicht, wo ich als Erstes hinschauen sollte. Die neuen Sinneseindrücke mit der Untermalung aus den dumpfen Tönen, die aus dem Inneren kamen, musste ich erst einmal richtig verarbeiten. Das war alles noch völlig neu und extrem aufregend für mich. Vor dem Eingang kam ich mir vor wie eine kleine Motte, die von dem hellen Scheinwerferlicht in dem künstlichen Nebel am Abendhimmel angelockt worden war und kurz darauf verbrennen würde.
Meine Freundin und ich wurden nicht einmal großartig kontrolliert. Ein unglaublich hübscher schwarz angezogener Securitymitarbeiter mit klaren braunen Augen wollte nur kurz unsere Ausweise sehen und ließ uns dann mit einem freundlichen Lächeln passieren, nachdem er unser Alter kontrolliert hatte. Am Kassenhäuschen bezahlten wir dann unseren Eintritt und bekamen dann einen unsichtbaren Stempel auf die Außenseite unserer Hand und eine kleine Plastikkarte. Das war eine spezielle Tinte, die nur unter Schwarzlicht sichtbar war, wie mir Inga erklärte. Die kleine Karte war dann nichts weiter als unser Bargeld. Funktionierte wie eine Kreditkarte, erklärte mir Inga.
Auf unseren Karten waren die ersten drei Drinks bereits frei und wir mussten sie nur an ein Lesegerät der Bar halten. Alles, was wir dort tranken und auf unserer Karte gebucht wurde, musste dann beim Gehen bezahlt werden, damit es nicht so lange Warteschlangen an den einzelnen Schaltern gab. Diese ganze Halle war unglaublich dunkel und wurde nur durch die zuckenden Lichtblitze der Tanzfläche erhellt. Überall gab es kleine Tische mit Bänken oder einzelne Barhocker und Inga und ich ließen uns an einer freien Bank nieder. Das, was wir draußen hörten, war nur der Bass der Musik aus den riesigen Lautsprechern, die an den Ecken der Tanzfläche zu schweben schienen. Es war unglaublich laut da drin.
Normales Unterhalten war hier gar nicht möglich. Inga und ich mussten uns schreiend verständigen und trotzdem verstanden wir nur bruchstückhaft, was wir zueinander sagten. Inga ließ mich von unserem Platz aus einen Rundumblick in der Disco genießen. Vor uns auf der Tanzfläche zuckten die Lichter in allen möglichen Farben und nur einige Körper bewegten sich zur Musik. Ich fragte mich, wie die Bedienungen an der Bar eigentlich verstehen wollten, was von den Kunden bestellt wurde. Bei dieser Lautstärke musste man die Worte eigentlich an den Lippen ablesen, was beim Schreien überhaupt nicht funktionierte. Ich verstand nicht einmal Inga korrekt, die nur wenige Zentimeter neben mir saß.
Der Zwischenstopp auf der Bank war aber auch nur eine kleine Pause für mich, um einen ersten Eindruck zu gewinnen. Nach nur wenigen Minuten zog mich Inga am Arm weiter in die Dunkelheit der ganzen Halle. Je weiter wir vordrangen, umso leiser wurde es dann auch und wir konnten uns wieder verständigen. Meine Freundin zog mich zu einer kleinen Bar und bestellte mit ihrer Karte gleich zwei farbenfrohe Cocktails in hohen Gläsern. Damit bewaffnet setzten wir uns an einen kleinen Tisch und ließen unsere Blicke über die Besucher schweifen.
Während ich den weiter zuströmenden Menschen zusah, erklärte sie mir, »Da vorne an der Tanzfläche ist Unterhalten kaum möglich und du kannst nur tanzen. Hier hinten ist es deutlich leiser und alle Flirtwilligen treffen sich hier. Funktioniert meistens über Blickkontakt, oder die Jungs kommen einfach auf uns zu. Manchmal bekommst du auch gleich noch einen Drink mitgebracht, oder die Männer fragen, was du haben möchtest, und bringen es dann auf ihre Kosten von der Bar.«
»Muss ich dann mit denen wieder den ganzen Weg zurück bis wir uns in die Büsche schlagen können?«, fragte ich neugierig.
»Nein Sarah. Da hinten ist ein großer Garten. Zeige ich dir gleich noch.«
Wir prosteten uns zu und tranken dann einen ersten Schluck von dem unglaublich leckeren Drink vor uns. Das waren verschiedene Fruchtsäfte mit ein wenig Alkohol vermischt. Sah aus wie ein Paradiesvogel und schmeckte noch einmal deutlich besser. Inga sparte aber auch nicht mit einigen Hinweisen für mich. Vor allem sollte ich es vermeiden mein Glas unbeobachtet auf dem Tisch stehen zu lassen, wenn ich mit einem draußen verschwand. Ich sollte dann auf ihr Glas aufpassen und sie passte dann auf meines auf. Es gab einige Männer, die mit einem kleinen Zusatz in den Drinks uns Mädels unter Drogen setzen konnten und wir gar nicht mehr in der Lage waren uns gegen irgendetwas zu wehren.
Meist erkannte man die aber schon und Inga würde mir dann unter dem Tisch einen kleinen Stoß versetzen, um mich zu warnen. So lange noch nicht so viel los war, zog mich Inga nach draußen in den Garten und zeigte mir die Nische, in die ich mich mit meinen Verehrern verziehen konnte. Das waren einfach nur mannshohe Büsche, die einen perfekten Blickschutz von allen Seiten boten und derzeit noch kaum frequentiert waren. Nur aus einem Zwischenraum in den Büschen hörten wir verhaltenes Stöhnen, mieden aber dann diesen Platz, um die beiden nicht zu stören. Auf dem Weg nach drinnen gab mir Inga ihr Glas und griff in ihre Handtasche.
Daraus zauberte sie einen ganzen Streifen verpackter Liebesgummis und klemmte mir gleich vier davon in meinen BH. Sie verstaute sich auch gleich noch selbst welche in ihrem Oberteil und nahm dann lächelnd wieder ihr Glas entgegen. Den Umgang damit hatten wir in der Schule vor einigen Jahren gelernt und Inga riet mir, die auch bei wirklich jedem zu verwenden. Da ich keine Pille nahm und auch keine große Lust auf eine Geschlechtskrankheit hatte, war das der beste Schutz. Meist brachten die Männer auch selbst welche mit, aber es war immer besser, wenn wir genug in unseren Oberteilen hatten. In ihrer Handtasche befanden sich auch noch mehr als genug, falls die vier nicht ausreichen sollten.
Kaum saßen wir wieder mit unseren Drinks in der Sitzgruppe, kam auch gleich ein schnuckliger Typ eher schüchtern auf uns zu. Er hatte es auf meine blonde Freundin abgesehen, die ihm aber gleich eine Absage erteilte und mir dann erklärte, »Der kommt fast jede Woche auf mich zu. Mit dem hatte ich mal was, aber seine Zuckerstange ist extrem kurz und er kann auch nicht damit umgehen. Trotzdem versucht er es immer wieder.«
»Der steht halt auf dich Inga«, lachte ich.
Inga stimmte mir zu und antwortete kryptisch, »Ich aber nicht mehr auf ihn. Einmal und nie wieder.«