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Die Römer in Bayern Das Kohortenkastell Abusina in Eining / Donau Abusina oder Abusena war eine römische castra (militärischer Vorposten) und spätere Stadt in der römischen Provinz Raetien. Das Kastell lag bei Eining in der Nähe von Abensberg, am obergermanisch-rätischen Limes, der an dieser Stelle der Donau verlief. Abusina lag in der Nähe des östlichen Endes der Fernstraße, die von der römischen Militärstation Vindonissa an der Aar zur Donau führte. Im 2. Jahrhundert war das Kastell von der Cohors IV Tungrorum mit etwa 1.000 Mann besetzt. In der späteren römischen Kaiserzeit, so legen es die Archäologie und die Notitia Dignitatum nahe, war der Ort aber nur noch von der Cohors III Brittonum mit nur 50 Mann besetzt. Es werden in diesem Buch die historischen Umstände und Details dieses Römerkastells beschrieben. Modelle aus Museen und Bilder von den Überresten vervollständigen dieses Werk. Umfang: 38 Seiten
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Seitenzahl: 24
Veröffentlichungsjahr: 2024
Die Römer in Bayern
Das Kohortenkastell Abusina in Eining / Donau
IMPRESSUM
Jürgen Prommersberger
Händelstr 17
93128 Regenstauf
Das Kastell Eining (lateinisch Abusina) war ein römisches Militärlager, dessen Besatzung für Sicherungs- und Überwachungsaufgaben am nassen rätischen Limes zuständig war.
Modell des mittelkaiserzeitlichen Steinkastells (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg)
Über den Media ViewerVon Veleius - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=20491132
Die Donau bildete dort in weiten Abschnitten die römische Reichsgrenze. Etwas nördlicher mündete zudem bis zum Limesfall der Obergermanisch-Rätische Limes am westlichen Flussufer ein. Die baulichen Reste der Anlage befinden sich südlich von Eining, einem Ortsteil von Neustadt an der Donau. Abusina ist seit 2005 Bestandteil des zum UNESCO-Weltkulturerbe erhobenen Obergermanisch-Rätischen Limes und eine der wenigen vollständig freigelegten und in ihren Grundmauern rekonstruierten Wehranlagen an diesem Grenzabschnitt.
Das Kastell Abusina befindet sich etwa 500 m südlich des heutigen Eininger Ortszentrums auf dem Donau-Hochufer zwischen der nach Sittling führenden Straße und dem knapp nördlich des Kastells in die Donau mündenden Flüsschen Abens, das einst namengebend für den römischen Ort war.
Abusina als ARUSENA auf der Tabula Peutingeriana
Die Tabula Peutingeriana, auch Peutingersche Tafel, ist eine kartografische Darstellung, die das römische Straßennetz (viae publicae) im spätrömischen Reich von den Britischen Inseln über den Mittelmeerraum und den Nahen Osten bis nach Indien und Zentralasien zeigt. Ein Sera maior, bisweilen als China gedeutet, erscheint am äußersten Rand im Osten, ohne dass jedoch entsprechende Landmassen eingezeichnet worden wären. Die Straßenkarte ist nach Konrad Peutinger (1465–1547) benannt und zählt zum UNESCO-Weltdokumentenerbe. Sie ist in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien aufbewahrt.
Strategische Lage des Kastells
In antiker Zeit lag es in strategisch und verkehrsgeographisch wichtiger Position. Von dort konnte sowohl der Schiffsverkehr auf der Donau als auch ein Straßenknotenpunkt an dieser Stelle kontrolliert werden, bei dem ein Verkehrsweg von der römischen Donausüdstraße in südöstliche Richtung abzweigte und ein weiterer über eine Donaufurt nach Westen führte. Die nächstgelegenen größeren Garnisonen waren das Alen-Kastell Pförring auf dem nördlichen Donauufer, gegenüber dem heutigen Neustadt an der Donau, sowie das Legionslager Castra Regina, das heutige Regensburg. Ein kleiner Nachteil des Standortes war die fehlende Sichtverbindung zum Kastell Pförring und zu dem ebenfalls auf dem nördlichen Donauufer befindlichen Anfang des mit einer Mauer ausgebauten Limesabschnitts bei Hienheim. Dies konnte jedoch durch einen zusätzlichen Wachturm auf dem Weinberg kompensiert werden.
Der Name Abusina war schon lange durch verschiedene antike Quellen bekannt, erschien aber in unterschiedlichen Schreibweisen. Die Varianten ABVSINA, AVSINA, ALLVSINA, AVSENA und ARVSENA finden sich auf der Tabula Peutingeriana, im Itinerarium Antonini, in der Notitia dignitatum sowie auf Inschriftensteinen.