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Kampfpanzer der Deutschen Bundeswehr: LEOPARD 1 Der Kampfpanzer Leopard, nach der Einführung des Nachfolgemodells Leopard 2 als Leopard 1 bezeichnet, ist ein von Porsche entwickelter und von Krauss-Maffei in Westdeutschland hergestellter Kampfpanzer, der 1965 erstmals in Dienst gestellt wurde. Das Design entstand in den 1950er Jahren als Gemeinschaftsprojekt zwischen Westdeutschland und Frankreich, zu dem später Italien hinzukam, aber die Partnerschaft endete kurz darauf und das endgültige Design wurde von der Bundeswehr in Auftrag gegeben, wobei die Serienproduktion 1965 begann. Insgesamt wurden 6.485 Leopard-Panzer gebaut, davon 4.744 Kampfpanzer und 1.741 Nutz- und Flugabwehrvarianten, ohne 80 Prototypen und Vorserienfahrzeuge. Der Leopard wurde schnell zum Standard vieler europäischer Streitkräfte und diente schließlich in über einem Dutzend Ländern weltweit als Hauptkampfpanzer, wobei Westdeutschland, Italien und die Niederlande bis zu ihrer Ausmusterung die größten Betreiber waren. Seit 1990 wurde der Leopard 1 in den meisten Armeen nach und nach in zweitrangige Rollen verbannt. In der Bundeswehr wurde der Leopard 1 bis zum Jahr 2003 vollständig durch den Leopard 2 ersetzt, während Fahrzeuge auf Basis des Leopard 1 nach wie vor in großem Umfang für Versorgungsaufgaben eingesetzt werden. In diesem Buch wird die Geschichte dieses deutschen Kampfpanzers, seine Varianten und seine Einsatzgeschichte detailliert dargestellt. Ergänzt wird das Buch um umfangreiches Bildmaterial und die technischen Erläuterungen. Umfang: 53 Seiten
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Veröffentlichungsjahr: 2025
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Kampfpanzer
der deutschen Bundeswehr
Leopard 1
IMPRESSUM:
Dirk Hennings
c/o IP-Management #4887
Ludwig-Erhard-Str. 1820459 Hamburg
Der Leopard 1 ist ein deutscher Kampfpanzer – der erste in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte. Insgesamt wurde er in 13 Staaten auf fünf Kontinenten eingesetzt. Durch beständige Kampfwertsteigerungen ist er auch im 21. Jahrhundert in einigen Armeen zu finden. Von 1964 bis 1984 wurden 4700 Exemplare gebaut. Hersteller Krauss-Maffei Wegmann bietet mehrere Nachrüst-Varianten an, um Produktkonfigurationen den gewünschten Schwerpunkten bei Feuerkraft, Schutz, Mobilität und Logistik anzupassen. 2003 wurde der Leopard 1 bei der Bundeswehr außer Dienst gestellt.
Ein Leopard 1A5 in Fahrt beim Militärtag 2015 in Uffenheim.
Von Rainer Lippert - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=40802889
Die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik ab Mitte der 1950er-Jahre führte zur Erstausstattung der Bundeswehr mit US-amerikanischen und britischen Panzerfahrzeugen. Die deutsche Rüstungsindustrie war zu dieser Zeit nicht in der Lage, an die seit 1945 fortgeschrittene Panzerentwicklung anzuschließen. Mit der Unterstützung ausländischer Hersteller versuchte Daimler-Benz, den Entwicklungsrückstand aufzuholen. Gemeinsam mit der Porsche KG, der ZF Friedrichshafen, der Ruhrstahl AG und der indischen Tata-Gruppe sollte für Indien ein Kampfpanzer entwickelt werden. Dieses Projekt scheiterte jedoch.
Leopard 1 während der Übung Reforger 1983
Die Erkenntnisse erlaubten Porsche jedoch die Teilnahme an der Entwicklung des ersten Kampfpanzers für die Bundeswehr. Am 23. November 1956 kam ein den NATO-Standards entsprechender Forderungskatalog heraus. So sollte der Kampfpanzer ein Gesamtgewicht von 30 Tonnen aufweisen und dabei hochbeweglich sowie wartungsfreundlich sein. Panzerung und Feuerkraft waren sekundär. Die Entscheidung, Beweglichkeit vor Panzerschutz zu setzen, ist damit zu begründen, dass die zu dieser Zeit verfügbare Panzerungstechnologie keinen vertretbaren Schutz vor Hohlladungsgeschossen bot. Zudem hatten die Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs gezeigt, dass einerseits eine gute operative Beweglichkeit von hoher Wichtigkeit war. Andererseits wollten die Planer nun mehr Plattformmodelle von Panzern, die sich lediglich durch ihre Aufbauten unterschieden. Im Juni 1957 schlossen Frankreich und Deutschland ein Militärabkommen, das zum Ziel hatte, gemeinsamen einen Kampfpanzer zu entwickeln. In Abstimmung mit dem französischen Verteidigungs-ministerium (DEFA) veröffentlichte das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) am 25. Juli 1957 die neuen Anforderungen. Diese waren: 30 Tonnen Gesamtgewicht, Vielstoffmotor mit einem Leistungsgewicht von 30 PS/t, Technik auf dem letzten Stand und eine maximale Breite von 3,15 Metern. Der Fokus lag besonders auf der Hauptbewaffnung und deren Ziel- und Richtmittel. So wurden Treffsicherheit bei Tag und Nacht sowie eine Durchschlagsleistung von 150 Millimeter starkem Panzerstahl bei um 30° geneigter Auftrefffläche und einer Entfernung zwischen 2000 und 2500 Metern gefordert. Die Panzerung sollte auf kurze Distanz gegen 20-Millimeter-Geschosse schützen, und eine ABC-Schutzbelüftungsanlage den Einsatz in atomar kontaminiertem Gelände für 24 Stunden ermöglichen. Ein Jahr später, am 1. April 1958, folgte eine Ergänzung der Forderungen.
Leopard 1 während der Übung Reforger 1983
Deutschland beabsichtigte, die maximale Breite auf 3,25 Meter zu erhöhen, Frankreich forderte jedoch, diese auf 3,10 Meter zu reduzieren. Im September 1958 trat Italien der Entwicklungsgemeinschaft bei. Am 6. Mai 1959 kam es zu einer Einigung über die Entwicklung und den Bau von je zwei Prototypen I mit den Arbeitsgruppen A, B und der DEFA. Das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung (BWB) wickelte das Projekt ab. Es bildeten sich drei Gemeinschaftsbüros zur Bewältigung dieser Aufgabe:
Arbeitsgruppe A: Die Unternehmen Porsche, Atlas-MaK, Luther-Werke und Jung-Jungenthal.
Arbeitsgruppe B: Die Unternehmen Ruhrstahl AG, Rheinstahl-Hanomag und Rheinstahl-Henschel
Arbeitsgruppe C: Das Unternehmen C. F. W. Borgward trug die Kosten der Entwicklung zum Teil allein. Nach dem Zusammenbruch des Unternehmens wurde 1961 die Panzerentwicklung eingestellt. Zudem wurde die Verwirklichung des Entwurfs vom Bundesministerium der Verteidigung als zu risikoreich eingestuft.
Die Unternehmen Rheinmetall und Wegmann übernahmen die Turmherstellung. Insgesamt wurden vier Prototypen in Deutschland und ein Prototyp in Frankreich gefertigt. Die Finanzierung aller Prototypen übernahm Deutschland.
Kolonne bestehend aus mehreren Leopard I und einem Gepard