MovieCon: Evil Dead - Das Franchise - Markus Brüchler - E-Book

MovieCon: Evil Dead - Das Franchise E-Book

Markus Brüchler

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Beschreibung

Folgen Sie uns in die faszinierende und erschreckende Welt von „Evil Dead“, einem Franchise, das sich seit seiner Entstehung durch Sam Raimi, Rob Tapert und Bruce Campbell zu einem der kultigsten Horrorfilm-Universen entwickelt hat. Dieses umfangreiche Taschenbuch mit 548 Seiten bietet Ihnen einen tiefgreifenden Einblick in alle Facetten der „Evil Dead“-Saga, inklusive des neuesten Films „Evil Dead Rise“. Erfahren Sie mehr über das mysteriöse „Necronomicon Ex Mortis“, das Buch des Todes, welches ein zentrales Element des Franchises ist. Dieses antike Artefakt, beschrieben als ein Zugang zu den bösen Welten des Jenseits, spielt eine entscheidende Rolle in den übernatürlichen Ereignissen der Filmreihe. Entdecken Sie die Ursprünge dieses unheilvollen Buches und seine Wirkung durch die Jahrhunderte. Dieses Buch bietet nicht nur eine detaillierte Betrachtung jedes Films, einschließlich der Entstehungsgeschichten und der filmtechnischen Innovationen, sondern wirft auch einen Blick auf die Serienadaption, die speziellen Effekte und die daran beteiligten Schauspieler und Filmemacher. Zusätzlich beleuchtet das Taschenbuch wichtige Aspekte wie: Die umfassenden Porträts der zentralen Figuren und ihrer Entwicklungen. Die Zensurgeschichte, die zeigt, wie „Evil Dead“ mit Kontroversen und regulatorischen Herausforderungen umging. Die Adaptionen und Einflüsse des Franchises in anderen Medien.

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Evil Dead -

Das Franchise

 

Von Markus Brüchler

 

 

 

Colla & Gen Verlag und Service UG & Co. KG

Hauptstr. 65

59439 Holzwickede

 

 

 

 

[email protected]

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1. Auflage, 2023

© 2023 Colla & Gen Verlag, Markus Brüchler

– alle Rechte vorbehalten.

Colla & Gen Verlag und Service UG & Co. KG

Hauptstr. 65

59439 Holzwickede

Colla & Gen Verlag und Service, Holzwickede

[email protected]

www.moviecon.eu

 

Inhaltsverzeichnis

 

1. Und so begann es5

2. Vom Kurzfilm zum Klassiker der Filmgeschichte14

3. The Evil Dead25

4. Drehort des Grauens59

5. The Untold Story63

6. Zahlen und Fakten65

9. Joseph Loduca68

10. Rob Tapert72

11. Joseph LoDuca74

12. Evil Dead und die deutsche Justiz76

13. Evil Dead und die britische Justiz82

14. Tanz der Teufel II105

15. Die Armee der Finsterniss143

16. Fassungen174

17. Evil Dead (2013)180

18. Evil Dead Rise222

19. Ash vs. Evil Dead287

20. Ashley Joanna „Ash“ Williams311

21. Bruce Cambell325

22. Kelly Maxwell329

23. Ruby Knowby334

24. Necronomicon Ex Mortis341

25. Was sind Deadites?356

26. Game: Evil Dead: Hail to the King370

27. Game: Evil Dead: A Fistfull of Boomstick374

28. Evil Dead: Regeneration384

29. Evil Dead: The Game 2022390

30. Evil Dead Comics394

31. Aus der Reihe getanzt539

Der Autor581

Verlagsprogramm583

Impressum585

 

1. Und so begann es

 

TANZ DER TEUFEL, ein Titel, der in den 1980er Jahren einen ganz besonderen Klang innehatte. Ein verruchter und berüchtigter Titel aus einer Zeit, in der die Filmwelt und im Besonderen die Heimvideowelt neue Wege beschritt. Ein Titel, dessen Verbot im Jahre 1984 seine Bekanntheit, insbesondere auf den deutschen Schulhöfen, vergrößerte. Videokassetten mit einer sehr schlechten Kopie des TANZ DER TEUFEL wanderten in den Schulpausen von einer Schultasche in die nächste, um auch wirklich nahezu jedem Schüler das Fürchten zu lehren. Jeder, der cool war, musste dieses monströse Machwerk von Film unbedingt gesehen haben. Und so haftete das Gefühl, etwas Verbotenes zu schauen, etwas Verruchtes. Es war einfach aufregend. Jedoch bevor dies möglich war, müssen wir uns an eine Zeit erinnern, in der die Grundsteine für dieses Kleinod der Filmwelt gelegt worden sind. Dabei entführe ich Sie zunächst in die Vereinigten Staaten Von Amerika nach Royal Oak in Michigan.

 

Sam Raimi (geb. 23. Oktober 1959 in Royal Oak, Michigan) wurde durch die Heimvideos seines Vaters zum ersten Mal in die Welt des Filmemachens hineingezogen. Die Möglichkeit der „Manipulation der Zeit“ im Film und die Möglichkeit, die Reihenfolge der Ereignisse zu verändern, hatten eine starke Wirkung auf Sam. Er begann zaghaft, eigene Filme zu drehen, der erste war OUT WEST im Jahr 1972.

 

Bruce Campbell (geb. 22. Juni 1958, im selben Krankenhaus wie Sam im Jahr darauf). Um 1966 begann er sich im Rahmen der Laienschauspielerei seines Vaters für die Schauspielerei zu interessieren. Bruce engagierte sich in der gleichen kommunalen Theatergruppe St. Dunstains Guild Of Cranbrook, in der er sich nach und nach in die Schauspielerei einarbeitete. Das Theater verschaffte ihm Zugang zu alten Kulissen und Kostümen für spätere Super-8-Produktionen. Mike Ditz, ein Freund von Bruce aus der Zeit vor dem Kindergarten, hatte eine handbetriebene Kodak Brownie Doppel-8-mm-Kamera, mit der nicht nur einfache Effekte, sondern auch primitive Stop-Motion-Animationen gemacht werden konnten.

 

Sie begannen, gemeinsam sehr kurze Filme zu drehen, „nur kleine Szenen“, wie Bruce es ausdrückt. „Einer hieß D-DAY, indem ich Hitler spielte. Gewalt war aus irgendeinem Grund eine große Sache; in meinen frühen Filmen gab es viel Gemetzel und Chaos. Aber es waren nur sehr primitive und einfache Tricks; wir haben viel mit Puppen gearbeitet, weil Puppen cool waren. Man konnte einen versteckten Cut machen und eine Puppe ins Bild hineinwerfen. Es war ein gutes, cooles Hobby.“

 

„Meine erste Begegnung mit Sam war eine flüchtige Erinnerung“, sagt Bruce. „Es war auf dem Flur der West Maple Junior High School. Sam war als Sherlock Holmes verkleidet und spielte in der Mitte des Flurs mit Puppen, und ich ging einfach um ihn herum und den Flur entlang.“ Es sollte aber noch einige Zeit dauern, bis sie ihre kreativen Kräfte vereinten.

 

Scott Spiegel, der nicht weit entfernt in Walnut Lake lebte, besuchte dieselbe Schule und lernte Bruce während des Besuchs der achten Klasse in der Aula kennen, wo sie viel über Filme und ihre gemeinsame Liebe zum Filmemachen sprachen. Scott hatte ein paar Freunde, die mit ihm zusammenarbeiteten. Als Bruce ihn 1972 kennenlernte, war Scott bereits ein 8-mm-Veteran und hatte 1969 seinen ersten Film mit dem Titel INSPECTOR KLUTZ SAVES THE DAY gedreht.

Scotts Kumpel Matt Taylor hatte einen Vorführraum in seinem Keller eingerichtet. Das beeindruckte Bruce sehr: „Man konnte den Projektor kaum hören, und sie hatten diese primitiven Lautsprecher dorthin gestellt.“ Hier zeigte Scott Bruce sein neuestes Werk, NIGHT IN THE SANATORIUM. Bruce erinnert sich: „Das war kein unscharfer Mist, der mit einer Handkamera gedreht wurde, sondern ein richtiger Film mit selbst gebauten Kulissen, Kostümen und sogar Archivmaterial.“ Bis zu diesem Zeitpunkt tendierten Bruces Kurzfilme eher zu ernsten Themen. Doch dann begannen sie zusammenzuarbeiten, und Bruce gab sich Scotts Vorstellungen von den Three Stooges hin. Einer ihrer ersten Kurzfilme war THREE SMART SAPS von 1973, bei dem Scott und sein Freund BILL WARD regieführten und Bruce als Schläger auftrat. Scott revanchierte sich später mit einem Auftritt im Kurzfilm MANHUNT, bei dem Bruce 1974 Regie führte.

 

Die verwendete Kamera nahm keinen Ton auf, also benutzte Scott einen Kassettenrekorder, um die Dialoge während der Dreharbeiten aufzunehmen. Er zeichnete die verschiedenen Blickwinkel und Einstellungen sorgfältig auf und setzte sie in der richtigen Reihenfolge so nah wie möglich an den endgültigen Schnitt des Films. Scott nahm auch Soundeffekte und Hintergrundgeräusche auf, viele davon aus Fernsehübertragungen von Three Stooges-Filmen.

 

Die primitiven Tonmischungen wurden in Scotts Keller gemacht. Er stellte zwei Tonbandgeräte auf, eines mit den Originaldialogen, das andere mit allen geplanten Soundeffekten. Die Schauspieler versammelten sich, der Projektor lief, Scott spielte die Originaldialoge ab und fügte bei Bedarf Soundeffekte hinzu. Die Schauspieler fügten alle zuvor nicht aufgenommenen zusätzlichen Dialogzeilen live ein, und all das wurde auf ein neues Band aufgenommen, was eine grobe, aber effektive vollständige Tonmischung ergab. Sie hatten ständig mit der Tonsynchronisation zu kämpfen, sodass Scott Markierungen an den Rändern des Films anbrachte, die nur er während einer Vorführung sehen konnte, um zu erkennen, wie sehr die Wiedergabe aus der Synchronität geraten war, dann stellte er die Geschwindigkeit seines Varispeed-Projektors ein, um die Synchronität zu korrigieren, und gelegentlich musste er das Band schnell vor- oder zurückspulen.

 

Die Probleme mit der Tonsynchronisation wurden behoben, als sie von Standard-8-mm-Film auf Super-8-Film umstiegen, der mit einem magnetischen Tonstreifen erhältlich war, sodass sie Bild und Ton gleichzeitig während des Drehs aufzeichnen konnten. Mit Hilfe eines Sound-on-Sound-Projektors konnten sie die vorhandene Tonspur auf dem Film überspielen, allerdings war dies eine einmalige Angelegenheit und konnte die ursprüngliche Tonaufnahme am Set ruinieren, sodass sie die Dialoge synchron neu überspielen mussten. Dies ermöglichte die einfache Aufnahme von Musik und Soundeffekten, indem man den Balancestreifen als zweite Spur nutzte, ohne das Risiko, den ursprünglich aufgenommenen synchronisierten Ton zu zerstören.

 

Bruce saß im Studiensaal hinter JOSH BECKER, einem großen Filmfan. Josh und Bruce bekamen Rollen in dem Theaterstück der achten Klasse THE LOTTERY. Josh bekam die bessere Rolle, weil er sich einen Vollbart wachsen lassen konnte. Im Rahmen eines Schulprojekts filmte Josh eine Adaption eines Theaterstücks namens OEDIPUS REX auf 8mm. Mike Ditz filmte es und Bruce spielte König Kreon. Josh war beeindruckt, weil Bruce seine eigene bestickte Toga mitbrachte. Am Ende der neunten Klasse durften die Schüler in den letzten sechs Wochen der Schulzeit Wahlfächer belegen. Josh entschied sich für den Filmkurs, während Bruce stattdessen „Geschichte des Sports“ belegte.

 

Joshs nächste ehrgeizige Produktion hieß SUPER STUDENT. Sie wurde in der Aula der gesamten Schule vorgeführt. Bruce und Sam sahen es beide und waren sehr beeindruckt.

Bruce lernte Sam schließlich 1975 im Schauspielunterricht an der Wylie E. Groves High School bei einer Pantomime-Aufgabe kennen. Im Sommer, wenn die meisten Super-8-Filme gedreht wurden, wurde Sam nach Camp Tamakwa in Ontario geschickt, sodass er nur verzögert in das Filmteam einsteigen konnte. Etwa zur gleichen Zeit lernte Sam Scott Spiegel im Biologieunterricht der High School kennen, sie wurden aber nicht sofort Freunde. Sam bat ihn um die Anschrift von MOE HOWARD (von den Three Stooges), die er ihm zunächst nicht geben wollte. Schließlich gab Scott die Adresse heraus und Sam schloss sich dieser wachsenden Gruppe an. Seine erste Rolle war ein Schläger in NO DOUGHBOYS. „Es war gut, die Three Stooges zu kopieren“, sagt Scott, „aber als Sam dazukam, machten wir Sachen wie THE JAMES R. HOFFA STORY“. Bruce und Sam lernten John Cameron erst relativ spät in der High School kennen, wo sie von ihrem gemeinsamen Freund Mike Ditz einander vorgestellt wurden. Er spezialisierte sich auf die Rollen von schlecht gelaunten Kunden in ihren frühen Super-8-Filmen.

 

Schließlich schlossen sich Sam, Josh, John, Mike und Bruce dem Spiegel-Lager an. Zusammen besaßen sie nun Kameras, Projektoren, Schnittgeräte und Licht. Alles, was sie brauchten, um professionellere Produktionen herzustellen. Sie gründeten die Metropolitan Film Group und gaben sogar Visitenkarten heraus. Die meisten ihrer Filme wurden mit denselben Leuten gedreht: Sam, Scott, Bruce, Josh, John und Mike. Sie drehten in und um Birmingham, einem Vorort von Detroit, wo sich die Wylie E. Groves High School befand. Sam erinnert sich: „Wir haben uns alle an der Regie beteiligt, wir haben alle mitgespielt und die Filme bezahlt. Es war eine sehr gemeinschaftliche Erfahrung - jeder hat alles gemacht. Und es ist seltsam, ich glaube nicht, dass es eine bewusste Entscheidung war, aber schließlich stellte sich heraus, dass Bruce der bessere der beiden Schauspieler war, er hatte das hübsche Kinn und das gutaussehende Gesicht, und wir fanden heraus, dass die Mädchen ihn gerne ansahen. So wurde er zum Schauspieler und ich landete hinter der Kamera. Wir sind einfach in diese Rollen hineingerutscht.“

 

Spiegel hatte einen Job im Walnut Lake Market in West Bloomfield, Michigan, mit Unterbrechungen seit etwa zwölf Jahren. Scott konnte dort Kisten, Torten und alle möglichen Lebensmittel besorgen. Dinge, die eigentlich nicht mehr verkauft werden durften, aber auf dem Bildschirm immer noch gut aussehen würden. In vielen Super-8-Kurzfilmen machten sie von dieser Möglichkeit regen Gebrauch.

 

1976 schloss die Gruppe die High School ab, und Bruce war fest entschlossen, Schauspieler zu werden. Er bewarb sich erfolgreich beim Cherry County Playhouse in Travers City in Nord-Michigan für einen unbezahlten Sommerjob. Nach seiner Rückkehr im Herbst und einem kurzen Aufenthalt am College bekam Bruce im Januar 1977 über seinen Vater eine Stelle als Produktionsassistent bei einem örtlichen Werbefachmann namens Vern Nobles und blieb dort für etwa ein Jahr. Vern brachte Bruce die Grundlagen des Filmemachens bei, z. B. Regie und Schnitt.

Die Gruppe drehte weiterhin Kurzfilme, und mit Verns Rat wurden ihre Filme immer professioneller und raffinierter. Ihre Ambitionen wuchsen, und mit ihnen auch die Budgets. Die durchschnittlichen Filmkosten von etwa hundert Dollar stiegen bald auf vier- oder fünfhundert Dollar an. Schließlich kam ihnen die Frage in den Sinn, ob sie mit diesen Filmen tatsächlich Geld verdienen konnten.

 

Sam ging dann an die Michigan State University. Statt Film zu studieren, entschied er sich für Literatur, wozu ihn sein Vater anregte, „...damit du, wenn du endlich Filme machst, etwas mitbringen kannst.“ Das bedeutete, dass sie viel seltener Super-8-Kurzfilme drehten. Sams Bruder Ivan Raimi war bereits an der MSU. Sein Zimmerkollege war ROBERT TAPERT, dessen Hauptfach damals Wirtschaft war. Rob und Sam wurden Freunde, Rob wurde in Sams Filmwelt hineingezogen und übernahm die Titelrolle in THE HAPPY VALLEY KID, der 1977 für 700 Dollar gedreht wurde. Der fertige Kurzfilm wurde auf dem Campus gezeigt und war ein großer Erfolg mit einem Einspielergebnis von rund 5.600 Dollar. Sie gingen davon aus, dass ein größerer Film noch besser abschneiden würde, was sie dazu veranlasste, im folgenden Jahr IT’S MURDER! zu drehen.

 

IT’S MURDER! wurde in jenem Winter an der MSU mit großem Tamtam und teuren Anzeigen in THE STATE NEWS veröffentlicht. Doch die Dinge liefen nicht nach Plan. Finanziell war es ein Desaster und Sam war entmutigt, doch Rob glaubte immer noch, dass sie einen erfolgreichen Spielfilm machen könnten. Die Tatsache, dass der „Grusel“ in IT’S MURDER! das Einzige war, das funktionierte, brachte sie auf die Idee, dass Horror der richtige Weg war.

2. Vom Kurzfilm zum Klassiker der Filmgeschichte

Zwei verliebte Teenie-Paare beschließen, ein gemeinsames Wochenende in einer abgelegenen Hütte in den Wäldern zu verbringen. Eine unsichtbare Macht verfolgt und beobachtet die Gruppe ohne ihr Wissen. Ellen (ELLEN SANDWEISS) und ihr Freund Bruce (BRUCE CAMPBELL) gehen in den Wald, um ein Picknick zu machen. Das andere Paar, Scotty (SCOTT SPIEGEL) und Shelly (MARY VALENTI), bleibt in der Hütte und spielt zum Zeitvertreib das Brettspiel Monopoly. Während des Mittagessens teilt Bruce Ellen mit, dass sie auf einer indianischen Begräbnisstätte campen. Ellen ist besorgt, aber Bruce versichert ihr, dass alles in Ordnung sei, solange sie die Gräber der Toten nicht stören. Bruce erkundet daraufhin die Gegend und entdeckt einen alten indianischen Dolch. Er ignoriert seinen eigenen Rat und nimmt den Dolch mit.

 

Nach dem Mittagessen macht Ellen ein Nickerchen. Als sie aufwacht, stellt sie fest, dass Bruce verschwunden ist und macht sich sofort auf den Weg in den Wald, um ihn zu suchen. Zu ihrem Entsetzen findet sie Bruce‘ toten Körper, der offensichtlich mit Messerstichen verstümmelt wurde. Dann wird sie durch die Anwesenheit eines dämonischen Wesens aufgeschreckt, das sich im Wald versteckt hält. Auf ihrer Flucht wird sie von unsichtbaren Kräften angegriffen. Sie rennt zurück zur Hütte und ruft nach ihren Freunden, um hineingelassen zu werden. Unaufhörlich nähert sich das unsichtbare Wesen. Ellen erzählt ihren Freunden, dass Bruce ermordet wurde, doch Scotty hält das Ganze für einen Scherz und macht sich auf die Suche nach Bruce. Shelly und Ellen sind besorgt, als Scotty nicht sofort zurückkehrt. Shelly geht nach draußen, um mit der Suche nach den verschwundenen Männern zu beginnen. Plötzlich greift sie ein besessener Bruce an, würgt sie, tötet sie mit dem gefundenen Dolch und stöhnt: „Komm zu uns.“

 

Ellen begegnet ihrem besessenen Freund und flieht in einen anderen Raum, in welchem sie sich mit Messern bewaffnet. Als etwas versucht, in den Raum einzudringen, in dem sich Ellen versteckt hält, holt sie blindlings mit einem Messer aus - und sticht versehentlich auf Scotty ein, der gerade in die Hütte zurückgekehrt war. Vor lauter Schreck wird Ellen von dem besessenen Bruce angegriffen. Ellen gelingt es, Bruce draußen in eine Falle zu locken, wobei sie ihm mehrmals in die Hand sticht. Der blutende Scotty fordert Ellen auf, im Keller nach der mitgebrachten Schrotflinte zu suchen. Als sie die Kellertreppe hinuntergeht, stolpert sie über eine kaputte Stufe und verletzt sich. Nachdem sie die Waffe gefunden hat, geht sie die Treppe wieder hinauf und entdeckt, dass Scotty erstochen wurde, während sie im Keller war. Der dämonische Bruce greift sie daraufhin an, doch es gelingt ihr, ihm die Hand abzuschlagen.

 

Ellen versucht zu fliehen, wird aber von dem besessenen Bruce schwer verprügelt und durch die Hütte geschleudert. Während sie gewürgt wird, hebt Ellen die verstümmelte Hand von Bruce auf, in der sich noch immer der Dolch befindet und sticht damit auf Bruce ein. Bruce verliert eine große Menge Blut und bleibt einen Moment lang regungslos liegen, um nur wenig später seinen Angriff auf Ellen fortzusetzen. Ellen verstümmelt Bruce‘ Körper noch weiter mit einer Axt und hackt dem sich windenden Körper fast alle Gliedmaßen ab. Völlig verstört von dem, was sie gesehen hat, wankt Ellen hin und her und murmelt vor sich hin. Plötzlich erhebt sich die Leiche von Scotty und dreht sich auf die ahnungslose Ellen zu, bereit zum Angriff. Das Bild wird schwarz und lässt das Schicksal von Ellen im Unklaren.

 

WITHIN THE WOODS ist ein Horrorkurzfilm aus dem Jahr 1978, geschrieben, inszeniert und produziert von SAM RAIMI (SPIDER-MAN). Raimi ließ sich von seinem früheren Kurzfilm CLOCKWORK inspirieren und beschloss, einen Proof of Concept-Horrorfilm zu produzieren, um das Interesse potenzieller Investoren zu wecken. Raimi besetzte die beiden Protagonisten mit seinen Freunden BRUCE CAMPBELL und ELLEN SANDWEISS und produzierte den Film für 1.600 Dollar. Die Dreharbeiten fanden in einer abgelegenen Hütte in den Wäldern statt und gestalteten sich aufgrund des spärlichen Budgets schwierig. Mehrere der im Film gezeigten Spezialeffekte wurden mit sehr geringem Budget hergestellt, einige davon wurden am Drehort improvisiert.

Vor der Entwicklungsphase von WITHIN THE WOODS waren SAM RAIMI und BRUCE CAMPBELL langjährige Freunde, die zusammen aufgewachsen waren. Das Duo hatte in ihrer Jugend mehrere Low-Budget-Filme mit Super-8-mm-Film produziert. In den Anfängen von Raimis Karriere führte er Regie bei Filmen, die meist als Komödien eingestuft wurden, wie BOOBY BARTENDERS, SHEMP EATS THE MOON und THE GREAT BOGUS MONKEY PIGNUT SWINDLE. Während diese Filme von Mitgliedern der Besetzung und der Crew als albern und primitiv beschrieben wurden, produzierte Raimi schließlich den Kurzfilm IT’S MURDER!, der hauptsächlich komödiantische Momente enthielt. Eine der Sequenzen des Films beinhaltete einen spannenden Moment, in dem sich ein Krimineller auf eine ahnungslose Person stürzt. Raimi lehnte den Kurzfilm später ab, lobte aber diese Szene, da sie „der einzige Teil von IT’S MURDER! war, der wirklich gut funktionierte“.

 

Die Arbeit an dem Film IT’S MURDER! inspirierte Raimi dazu, sich dem Horrorgenre mit mehr Enthusiasmus zu nähern, was zu der Konzeption seines nächsten Kurzfilms Clockwork führte. Der Kurzfilm, in dem eine Frau von einem verrückten Mann verfolgt wird, weckte Raimis Interesse an der Arbeit an weiteren Horrorfilmen. Obwohl sowohl Raimi als auch Campbell dem Genre positiv gegenüberstanden, gaben sie zu, dass sie nur wenig Erfahrung damit hatten. Sie besuchten verschiedene Science-Fiction- und Horrorfilme in Autokinos, um mehr über das Gerne zu erfahren. Raimi entwickelte bei diesen Besuchen das Motto „je blutiger, desto lustiger“ und hatte schnell Interesse an Filmen mit hohem Blutanteil. Raimi fand Gefallen am B-Movie-Kino, was dazu führte, dass er als nächstes Projekt die Produktion eines anspruchsvolleren Films anstrebte. Um das Interesse der Produzenten zu wecken, machten sich Raimi und Campbell daran, einen „Prototyp“-Film zu produzieren, der als Demonstration ihrer Talente dienen sollte. Der Film sollte als Trailer dienen, um weitere Filmproduktionen zu promoten.

 

Der Prototyp-Film trug den Titel WITHIN THE WOODS. Neben Raimis Interesse an verschiedenen Horrorfilmen lag eine der Hauptinspirationen in den Schriften von H. P. LOVECRAFT, in denen Raimi das Konzept des BOOK OF THE DEAD erkannte. Er beschäftigte sich mit der Idee magischer Bücher, insbesondere mit dem Necronomicon, das die Grundlage für den seinen nächsten bilden sollte. Campbell beschrieb den Film als eine Kombination aus „kreativem Schreiben und alter Geschichte“. Um die Idee zu konkretisieren, entwickelte Raimi ein Konzept, bei dem eine Gruppe von Teenagern in den Wald geht und von dämonischen Geistern angegriffen wird, die durch die Störung einer indianischen Begräbnisstätte herbeigerufen wurden. Das Book Of The Dead wurde im fertigen Film nicht umgesetzt, tauchte aber in späteren Filmen von Raimi immer wieder auf.

 

Raimi gelang es, 1.600 Dollar für die Produktion des Films zu beschaffen. Der Film wurde von Raimi und Campbell mit einer Gruppe von Freunden und Familienmitgliedern gedreht, die sich an der Produktion des Films beteiligen wollten. Gedreht wurde hauptsächlich in einem Farmhaus in Marshall, Michigan, das einem von Raimis Freunden gehörte. ELLEN SANDWEISS, eine der Hauptdarstellerinnen, die bereits in Raimis frühen Kurzfilmen mitgewirkt hatte, wurde für die Hauptrolle des Films ausgewählt. Man hatte damals die Vorstellung, dass die meisten Horrorfilme zu dieser Zeit weibliche Hauptdarsteller hätten, weil man davon ausging, dass die Zuschauer lieber sehen wollen, wenn ein weiblicher Charakter terrorisiert würde. Der aktuelle Freund von Sandweiss wurde als Antagonist des Films besetzt, ein Dämon, der die Hauptakteure bedroht. Campbell wurde als einer der Hauptdarsteller besetzt, obwohl er mit dem Horrorkino zunächst nicht vertraut war und sich stattdessen als Fan von Komödien bezeichnete. Einer der Filme, die Campbells Interesse an dem Genre weckten, war John Carpenters Film Halloween. Ein weiterer Raimi-Stammgast, Scott Spiegel, wurde aufgrund seiner früheren Zusammenarbeit mit der Gruppe ebenfalls als Protagonist besetzt.

Die Effekte des Films waren komplett Low-Budget. Nahezu jeder Effekt im Film wurde mit Dingen gemacht, die in einem Make-up- und Halloween-Shop in der Nähe des Drehortes gekauft wurden. Die Effekte im Film waren deutlich aufwendiger als die einfachen Effekte in Raimis früheren Projekten und enthielten verstümmelte Körper, abgestochene Körperteile und dämonische Hautapplikationen. Tom Sullivan war einer der Hauptverantwortlichen für das Make-up am Set. Für ihn war es sehr schwierig, mit einem so geringen Budget vorzeigbare Effekte zu erstellen. Ein bemerkenswertes Beispiel war eine Bruststichvorrichtung, die mit Gurten und Klebeband an Spiegels Brust befestigt werden musste.

Campbell musste mit seinem Make-up die Nacht verbringen. Wegen einiger Szenen, die sowohl am Tag als auch in der Nacht gedreht werden mussten, hielt man es für einfacher, Campbell die ganze Nacht in seiner Schminke nächtigen zu lassen, da das Entfernen des Make-ups sehr kompliziert und zeitaufwendig war. Als Campbell die Maske schließlich entfernen ließ, stellte er mit Erschrecken fest, dass sich sein Gesicht aufgrund der langen Tragezeit der Maske tatsächlich verändert hatte, wenngleich es sich nach einer gewissen Zeit wieder normalisierte. Dieses Beispiel zeigt, wie kreativ die Filmemacher sein mussten, um den Film angesichts des geringen Budgets realisieren zu können. Andere Beispiele sind das Abhängen der Fenster, um die Szenen dunkler zu machen, sowie das Drehen in der Nacht, damit der Drehplan eingehalten werden konnte. Raimi musste während der Produktion immer erfinderischer werden und kam oft auf „bizarre“ Ideen, während die Szenen gedreht wurden. Dies führte dazu, dass er mit Kamerabewegungen und -geschwindigkeiten experimentierte und immer ein wenig weiter ging als bisher, zum Beispiel indem er den Synchronton ein Drittel langsamer aufnahm, um einen monströseren Effekt zu erzielen.

 

Obwohl die Produktion für viele der beteiligten Schauspieler, insbesondere für Campbell, schwierig war, wurde der Film schließlich im Rahmen eines akzeptablen Budgets fertiggestellt. Raimi hatte die Dreharbeiten zu seinem „Prototyp“ abgeschlossen und versuchte, den Film so billig wie möglich zu entwickeln und zu bearbeiten. Allerdings war zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt, wie der Film vertrieben werden sollte. Raimi hatte den Film im gleichen Stil wie viele seiner früheren Filme gedreht, nämlich mit 8-mm-Film. Er beabsichtigte, das Material nach den Dreharbeiten auf den Industriestandard 35 mm aufzublasen, um Geld zu sparen. Campbell meinte, dass diese Idee beispiellos war. Obwohl es sich um eine obskure Anfrage handelte, gelang es einer Firma in San Francisco, die Aufgabe ohne große Schwierigkeiten zu bewältigen. Als das Material in einem örtlichen Kino getestet wurde, war es größtenteils akzeptabel, bis weitere Tests des anderen Materials ergaben, dass das Filmmaterial körnig und schwer zu erkennen war.

 

Nach der Produktion hatte Raimi praktisch keine Ahnung, wie der Film vertrieben werden sollte und was aus ihm werden würde. Die Hauptidee hinter den Dreharbeiten war es, einen Trailer zu drehen, um ihn zukünftigen Investoren zu zeigen, aber selbst das erwies sich als schwierig. Schließlich nahm Raimi Kontakt mit einem Manager eines Kinos in Detroit auf, der aufgeschlossen und flexibel war. In diesem Kino wurde jede Woche die ROCKY HORROR PICTURE SHOW gezeigt und man war offen für ungewöhnlichere Filme. Zu Raimis Erstaunen willigte der Manager ein, WITHIN THE WOODS direkt vor einer Mitternachtsvorstellung von THE ROCKY HORROR PICTURE SHOW zu zeigen. Die Premiere des Films wurde vom Publikum positiv aufgenommen, die Darsteller und die Crew erhielten eine Gage von etwas mehr als 10 Dollar, die vollständig an die AMERICAN CANCER SOCIETY gespendet wurde. Der Film wurde dennoch nie in die Kinos gebracht.

Während die Kritiker den lokal vertriebenen Low-Budget-Horrorfilm größtenteils ignorierten, besuchte der Kritiker der Detroit News MICHAEL MCWILLIAMS die Premiere des Films und schrieb: „Er wird wahrscheinlich nie neben den hochglänzenden Big-Budget-Horrorfilmen unserer Zeit beworben werden, aber den lokal produzierten kleinen Film namens WITHIN THE WOODS wird man nicht so schnell vergessen“. Er verglich den Low-Budget-Film mit dem Blockbuster THE AMITYVILLE HORROR und schrieb, er habe mehr Gruselstimmung. TOM SULIVAN, der für die Maske des Films verantwortlich war, sagte, dass der Film „wirklich eine Wucht“ sei, und äußerte sich positiv über die Arbeit an dem Projekt.

 

WITHIN THE WOODS wurde später unter dem Titel THE EVIL DEAD (TANZ DER TEUFEL) mit BRUCE CAMPBELL in der Hauptrolle als Ash Williams neu verfilmt.

 

Für die Produktion eines neuen Films benötigte Raimi fast 150.000 Dollar. Raimi wandte sich an PHIL GILLIS, den Anwalt eines seiner Freunde, und fragte ihn, ob er Geld in die Produktion eines Remakes investieren wolle. Gillis zeigte sich von WITHIN THE WOODS unbeeindruckt, bot Raimi aber rechtliche Beratung an, wie er weitere Produktionen angehen könne. Raimi wandte sich an mehrere Investoren, „bettelte“ um Geld und erhielt schließlich fast 90.000 Dollar der benötigten Mittel und machte sich daran, den Film trotzdem zu drehen.

TANZ DER TEUFEL sollte der erste Teil einer Filmreihe werden, die zwei Fortsetzungen hervorbrachte: TANZ DER TEUFEL II (1987) und ARMEE DER FINSTERNIS (1992), beide unter der Regie von Raimi und mit Campbell als Ash Williams in der Hauptrolle. Ein Remake/Sequel, bekannt als EVIL DEAD, wurde 2013 mit Raimi und Campbell als Produzenten und kreative Berater veröffentlicht. Im Jahr 2015 begann der Fernsehsender STARZ mit der Ausstrahlung der Serie unter dem Namen ASH VS. EVIL DEAD. Für 2022 ist ein weiterer Film unter dem Titel EVIL DEAD RISE angekündigt, an dem Campbell und Raimi als ausführende Produzenten mitgearbeitet haben.

 

Mehrere Aspekte von WITHIN THE WOODS wurden in späteren Raimi-Filmen aufgegriffen, darunter die Verwendung der „Raimi-Cam“, einer Kameraausrüstung, die einen fließenden Bewegungsablauf der Kamera ermöglicht. Andere Elemente, wie grafische Bilder, düstere Enden und Verstümmelungen, prägten viele von Raimis anderen Filmen. Campbell hatte Cameo-Auftritte in allen drei Spider-Man-Filmen von Raimi sowie in mehreren anderen Filmen von Raimi.

Die Coen-Brüder, ein Oscar-prämiertes Filmemacher-Duo ließen sich von Raimis Entscheidung, einen Kurzfilm als Trailer zu produzieren, inspirieren und nutzten das Konzept, um die Finanzierung ihres Debüts BLOOD SIMPLE (1984) zu sichern. Die Coen-Brüder dienten als Cutter für TANZ DER TEUFEL und entwickelten eine Freundschaft mit Raimi. Das Duo besetzte Campbell in einigen ihrer Filme, wie z. B. THE HUDSUCKER PROXY (1994) und FARGO (1996), der von Raimi mitgeschrieben wurde.

3. The Evil Dead

Ursprünglich sollte TANZ DER TEUFEL den Titel BOOK OF DEAD (BUCH DER TOTEN) tragen, denn dieses Buch sollte eine Gruppe Freunde ordentlich das Wochenende versauen.

 

Im Keller der gemieteten „Urlaubs“-Hütte finden sie mehrere Tonaufnahmen auf einem Tonbandgerät so wie ein seltsames Buch. Neugierig geworden, hören sie sich die Bänder an und finden heraus, dass es sich bei dem Buch um das kandarische BUCH DER TOTEN handelt, eine Sammlung von Ritualen und Totenbeschwörungen, die in Menschenhaut gebunden und mit Menschenblut geschrieben worden sind. Das Abspielen der Beschwörungsformeln erweckt das Böse im Wald, und es ergreift nach und nach Besitz von den glücklosen College-Kids.

 

Den Anfang macht Cheryl Williams (Ellen Sandweiss), Ashs Schwester, die von der dunklen Macht in den Wald gelockt wird. Dort wird sie von Baumranken gefesselt und brutal vergewaltigt. Cheryl entkommt nur knapp und kehrt in die Hütte zurück, doch niemand glaubt ihr. Cheryl überredet Ash, sie in die Stadt zu fahren, doch bald müssen sie erkennen, dass die Brücke völlig zerstört und in Form einer Hand verunstaltet ist. Das Böse im Wald will offensichtlich nicht, dass sie gehen.

 

Nachdem sie in die Hütte zurückgekehrt sind, scheint alles in Ordnung zu sein, bis Cheryl vom Bösen im Wald in Besitz genommen wird und Linda mit einem Bleistift in den Knöchel sticht. Scotty springt auf und schlägt sie mit dem stumpfen Ende seiner Axt, wirft sie in den Keller und verschließt die Luke. Kurz darauf wird Shelly von der dunklen Macht besessen, während sie sich in ihrem Zimmer umzieht. Sie greift Scotty an, der sie mit seiner Axt zerhackt und ihren Körper zerstückelt. Scotty und Ash wickeln ihre Leichenteile ein und begraben sie draußen. Scotty beschließt, alleine nach einem anderen Weg aus dem Wald zu suchen.

Ash schaut nach Linda, die jedoch bald vom Bösen besessen wird. Scotty kehrt wenig später zurück, hat aber schwere Wunden am ganzen Körper. Bevor er ohnmächtig wird, teilt er Ash mit, dass er einen Weg aus dem Wald gefunden hat. Linda erscheint in der Tür, besessen, gackernd und Ash verhöhnend. Er zerrt sie nach draußen und geht sofort in die Hütte zurück, um nach Scotty zu sehen, der aber bereits an seinen Wunden verstorben ist. Linda kehrt zurück und versucht, Ash mit dem kandarischen Dolch zu töten, doch Ash kann sie abwehren und sticht ihr in die Brust.

 

Ash bringt Lindas Leiche in den Schuppen im Hinterhof, um sie dort mit einer Kettensäge zu zerstückeln, kann sich aber nicht dazu überwinden und vergräbt sie an einem Stück. Als er fertig ist, kommt Linda aus ihrem Grab zurück und stürzt sich auf Ash, der sich wehrt, eine Schaufel nimmt und sie enthauptet. Er kehrt zur Hütte zurück und findet die Kellertür offen vor. Ash beschließt, in den Keller zu gehen, um nach Cherly zu suchen. Er findet eine Schrotflinte und kehrt nach oben zurück. Als er Geräusche aus dem Zimmer von Shelly und Scotty hört, will er ihnen auf den Grund gehen. Cheryl stürmt durch das zerbrochene Fenster, wird aber von Ash in die Brust geschossen.

 

Aus Angst um sein Leben verbarrikadiert Ash die Vorder- und Hintertür. Ash kehrt in den Keller zurück, um nach weiteren Schrotpatronen zu suchen. Im Keller hört Ash Stimmen und bekommt eine Blutfontäne aus einem zerbrochenen Rohr zu den Klängen eines Plattenspielers direkt in sein Gesicht gesprüht. Nachdem er aus dem Keller nach oben zurückkehrt ist, drückt sich Ash an die Aussentür, und Cheryl packt ihn plötzlich durch die Eingangstür hindurch am Hals. Ash gelingt es, sich zu befreien. Doch bevor Ash zu Atem kommen kann, kehrt Scotty als Deadite zurück, der von den kandarischen Dämonen besessen ist, und greift Ash an, woraufhin dieser ihm die Augen mit seinen Daumen eindrückt. Scotty’S Körper scheint Feuer gefangen zu haben, wodurch Ash bemerkt, dass das Necronomicon an den Kaminrand gefallen ist und durch die Hitze schon leicht zu brennen begonnen hat. Er kommt auf die Idee, dass er die Hütte von den Dämonen befreien kann, wenn er das Buch vernichtet.

 

Bevor Ash das Buch zerstören kann, wird er von allen drei Deadites angegriffen. Ash kämpft, schafft es unter letzten Anstrengungen, in die Nähe des Buches zu gelangen. Er findet Lindas Halskette in der Nähe und benutzt sie, das Necronomicon in die Finger zu bekommen, um es anschließend in den Kamin zu werfen. Das Buch brennt und die Dämonen verlassen die Körper seiner Freunde und beginnen sich zu zersetzen und aufzulösen. Die Morgendämmerung bricht bald an und Ash verlässt erleichtert die Hütte, nur um wieder von der bösen Macht angegriffen zu werden, die auf ihn zurast.

 

Die Produktion

 

Im Mai 1979 hatten Sam, Bruce und Rob ihren Prototyp-Film (WITHIN THE WOODS) im Kasten und legten den Sommer 1979 als voraussichtlichen Drehzeitraum für BOOK OF THE DEAD fest. Das Drehbuch wurde mehrfach umgeschrieben, wobei einer der ersten Entwürfe eher eine Mischung aus Handlungselementen von WITHIN THE WOODS und TEXAS CHAIN SAW MASSACRE war. Zu Beginn fährt das Auto an einem toten Tier im Vordergrund vorbei, ähnlich dem toten Gürteltier in TEXAS CHAIN SAW MASSACRE, dann hält die Gruppe an einer Tankstelle, wo ein verrückter alter Mann sie vor der Hütte und ihren bösen Geistern warnt. Der Rest der Geschichte war viel näher an WITHIN THE WOODS als der endgültige Film. Mit jedem weiteren Entwurf entfernte man sich immer weiter von WITHIN THE WOODS und TEXAS CHAIN SAW MASSACRE. Die Entscheidung, Bruce zum Helden zu machen und nicht zum Dämon wie in WITHIN THE WOODS, wurde schon früh getroffen, was zum Teil daran lag, dass Bruce angesichts seiner Erfahrungen bei WITHIN THE WOODS nicht noch einmal den Make-UP-Prozess durchlaufen wollte. Trotzdem war das fertige Drehbuch nur 66 Seiten lang, mit vielen Elementen, die im fertigen Film nicht vorkommen und umgekehrt. Als sie einige Zahlen zu Papier brachten, kamen sie auf ein erforderliches Drehbudget von 150.000 Dollar oder zumindest auf ein absolutes Minimum von 90.000 Dollar. Schon vor den Dreharbeiten zu WITHIN THE WOODS hatten sie sich mit der Machbarkeit und den rechtlichen Aspekten der Aufbringung des Budgets befasst. Der Vater von ROB TAPERT kontaktierte einen Freund, den Detroiter Anwalt PHILLIP A. GILLIS, der seit 1949 als Anwalt tätig ist, und bat ihn um rechtlichen Rat. Phillip vermittelte sie an Phil Gillis. Sam, Bruce und Rob trafen ihn in seinem neuen Büro im Renaissance Centre in Detroit. Sie zeigten Phil Sam´s Kurzfilm CLOCKWORK und er war gleichermaßen schockiert und beeindruckt. Er informierte sie über die komplizierten und rechtlichen Aspekte der Mittelbeschaffung und bot ihnen an, den Papierkram gegen Gebühr zu erledigen. Da man das Geld nicht im Voraus hatte, stimmte Phil später zu, zwei der fünfzehn verfügbaren 10.000-Dollar-Aktien an dem Film als Bezahlung zu bekommen. Später kaufte er noch anderthalb weitere Anteile aus eigener Tasche.

 

Sie waren davon überzeugt, dass es die beste Lösung wäre, den Film auf Super-8 zu drehen und dann auf 35 mm zu vergrößern, da sie mit diesem Format bereits so gut vertraut waren und es eine Menge Geld sparen würde. Um sicherzugehen, drehte Sam im Dessousladen seiner Mutter einen kurzen Testfilm namens TERROR AT LULU’S mit LIZ DENNISON in der Hauptrolle. Es war eigentlich nur eine Mischung aus hellen, mittleren und dunklen Szenen, für die die beste Ausrüstung verwendet wurde, die sie bekommen konnten. Nachdem sie den 35-mm-Transfer von Interformat Labs in San Francisco zurückerhalten hatten, führten sie die 35-mm-Blow-up-Kopie in den örtlichen Maple 3-Theatern in Birmingham vor. Das Ergebnis war geradezu katastrophal. Der Film hatte Korn in der Größe von Hagelkörnern. Sam, Bruce und Rob waren niedergeschmettert, und die Idee, Super-8 zu verwenden, wurde umgehend ad acta gelegt und damit auch das ganze Projekt für kurze Zeit.

 

ROB TAPERT, der Optimist unter ihnen, überzeugte Bruce und Sam davon, dass sie auf 16 mm umsteigen und das Projekt trotzdem verwirklichen könnten. Damit war BOOK OF THE DEAD wieder in der Spur. Sie wandten sich an einen Mann namens ANDY GRAINGER, um sich Rat zu holen. Andy war ein Freund der Familie Tapert und ein Aussteller bei Butterfield Theatres in Detroit. Er nannte ihnen den Namen eines möglichen Verleihers in New York City: LEVITT-PICKMAN FILMS, und so reisten sie mit dem Zug nach New York, trafen sich mit dem Verleiher und verließen den Ort mit einer Absichtserklärung für den Verleih.

 

Es folgten weitere Treffen mit PHIL GILLIS und dem Wirtschaftsprüfer CHARLIE BOSLER. Sie rieten ihnen, eine Limited Gesellschaft zu gründen, die dann zu Renaissance Pictures wurde. Gemeinsam entwarfen sie ein rechtliches Konstrukt, in dem im Wesentlichen dargelegt wurde, was ein Investor an dem Film bei einer bestimmten Investition besaß, sowie die Risiken, Rechte und Pflichten zwischen den Partnern und Investoren. Sie verkauften fünfzehn Anteile an dem Film zu je 10.000 Dollar. Das Geld ging auf ein Treuhandkonto, auf das erst zugegriffen werden konnte, wenn mindestens neun der Anteile verkauft worden waren. Sie beschlossen, allen potenziellen Anlegern zu sagen, dass sie ihren Anteil in zwei Jahren verdoppeln würden, obwohl dies eher ein Bluff war. Um die Investoren auf dem Laufenden zu halten, sollten sie alle zwei Wochen einen Newsletter erhalten, der sie über die Fortschritte des Films informierte, und jeder Investor erhielt zwei Eintrittskarten für die Weltpremiere.

 

Sam, Bruce und Rob kauften sich Aktentaschen und Anzüge und machten sich daran, Geld aufzutreiben, wobei sie WITHIN THE WOODS als Beweis für ihre Fähigkeiten als Filmemacher hochhielten. Sie begannen mit Verwandten und Freunden und gingen dann dazu über, potenzielle Investoren auf gut Glück anzurufen. Kurz gesagt, sie wandten sich an so ziemlich jeden, dem sie es finanziell zumuten konnten, die gesamte Investition zu verlieren. Nach ein paar anstrengenden Monaten und dem Ausschöpfen aller Quellen hatten sie nur 85.000 Dollar auf ihrem Treuhandkonto, womit sie nicht einmal die Mindestbudgetgrenze von 90.000 Dollar erreichten, und die Zeit lief ihnen davon. Die Sommerfrist war bereits abgelaufen, und der Winter stand vor der Tür. Sie schickten einen Brief an alle Investoren und baten um die Erlaubnis, vorzeitig auf das Konto zugreifen zu dürfen, damit sie mit dem vorhandenen Geld endlich beginnen konnten. Glücklicherweise stimmten alle zu.

 

Als Nächstes stand die Rekrutierung der Besetzung und der Crew auf dem Programm. Bruce war die offensichtliche Wahl für die Hauptrolle des Ash. ELLEN SANDWEISS wurde für die Rolle der Cheryl gecastet, die bereits in mehreren Super-8-Produktionen mitgewirkt hatte und sich für diese Rolle eine Auszeit von ihrem Theaterstudium an der Universität von Michigan genommen hatte. Die anderen drei Rollen wurden in offenen Castings an lokale Schauspieler vergeben: THERESA SEYFERTH als Shelly, die zufällig die Tochter von CHARLIE BOSLER ist, RICHARD DEMANINCOR als Scott und BETSY BAKER als Linda. Nachdem die Besetzung feststand, rekrutierten sie verschiedene Crew-Mitglieder, mit denen sie bereits bei früheren Super-8-Produktionen zusammengearbeitet hatten. Die Schauspieler bekamen 100 Dollar pro Woche, die Crew 40-50 Dollar, und Sam, Bruce und Rob zahlten sich selbst 35 Dollar (obwohl sie das Geld einfach wieder in den Film reinvestierten).

Verschiedene Organisationstreffen wurden in der Küche und im Wohnzimmer von Sams Eltern abgehalten, und einmal im LuLu’s, dem Laden von Sams Mutter. Sie begannen mit der Standortsuche, bei der das Tourismusbüro von Michigan nicht sehr hilfreich war. Da der strenge Winter in Michigan nur noch wenige Wochen entfernt war, dachten sie sich, dass es weiter südlich wärmer sein würde und sie sehr wahrscheinlich auch bessere Drehorte finden würden. Glücklicherweise war die Tennessee Film Commission weitaus entgegenkommender. Die Stadt Morristown, 48 Meilen nordöstlich von Knoxville, wurde ausgewählt. Ironischerweise verzeichnete Tennessee den kältesten Winter seit Jahrzehnten, während es in Michigan am wärmsten war.

 

Der Konvoi aus Fahrzeugen der Schauspieler und der Crew kam am Sonntag, dem 11. November 1979, in Tennessee an. Der örtliche Ausstatter GARY HOLT fand ein Split-Level-Haus (eine Bauweise für Individualisten) mit sechs Schlafzimmern in einem Vorort, etwa zwei Meilen von der Einfahrt der Hütte entfernt, direkt an der Seite eines Berges. Es diente als kombiniertes Wohn- und Produktionsbüro; die Zahl der Bewohner änderte sich, je nachdem, wie viele Schauspieler anwesend waren und wie viele Leute aus Detroit kamen, um mitzuhelfen.

Die erste Hütte, die sie vor ihrer Ankunft als Drehort organisiert hatten, stürzte leider ein, doch mit der Hilfe von Gary fanden sie am 13. November schnell eine zweite Hütte. Die Hütte war schon seit einiger Zeit verlassen und hatte ihre ganz besonderen Tücken: Alle Böden waren mit zentimeterdickem Kuhmist bedeckt, die Räume waren eng, hatten niedrige Decken, praktisch keine Türen, keinen Strom, kein Telefon und kein fließendes Wasser. Da die Zeit drängte, teilten sich die Schauspieler und die Crew ab Mittwoch, dem 14. November, für die erste Woche auf. Einige arbeiteten an den Szenen mit dem Auto, dem Lastwagen und der Brücke, während die Übrigen an der Hütte arbeiteten. Unter anderem schnitten sie das Unterholz und legten einen Weg von der Straße zur Hütte an, schlossen den Strom an und verlegten Stromleitungen in den Zimmern, installierten ein Telefon, strichen alle Wände neu, nahmen alle Decken im Hauptraum heraus und rissen die mittlere Trennwand heraus. Dart baute die Schaukel auf der Veranda, und Don verpasste der Kaminverkleidung ein neues, zerklüftetes Gesicht.

Die Hütte war nicht unterkellert, also schnitt Dart eine Falltür in den Fußboden, grub ein 180cm tiefes Loch und baute ein paar Stufen hinein. Sie wussten, dass sie den Keller im Farmhaus von Freunden der Familie Tapert in Marshall, Michigan, nutzen konnten, der so aussah, wie sie es wollten. Sie richteten die Hütte mit Gegenständen aus örtlichen Geschäften ein, und schließlich war die Aufgabe erledigt, doch das Problem des fehlenden fließenden Wassers konnten sie nicht lösen.

 

Das Straßenbauamt von Tennessee erteilte der Produktion die Erlaubnis, an einer etwa 15 Meilen entfernten stillgelegten Brücke alles zu tun, was sie wollten. Wie Bruce sich erinnert, sah sie nicht besonders sicher aus. Es wurden verschiedene Fahrten gefilmt, dann wurde die Brücke demontiert und die Balken wurden so bearbeitet, dass sie sich wie gekrümmte Finger aufstellten. Obwohl der Effekt in natura spektakulär ist, kommt er im Film nicht wirklich zur Geltung.

Als die Dreharbeiten in der Hütte begannen, war die Rollenverteilung schnell vergessen, und jeder packte mit an, wo immer er gebraucht wurde. Bruce war der Weckdienst der Produktion, er stand früh auf und weckte dann alle anderen auf. Die meisten Dreharbeiten fanden nachts statt, sodass von etwa 18.30 Uhr bis zum Morgengrauen gedreht werden konnte, während man versuchte tagsüber zu schlafen.

 

Sam fertigte täglich Storyboards an, die er an den Kühlschrank in der Küche des Produktionshauses hängte, allerdings schien er sich nie daran zu halten, wenn er am Set war. Während er alle mit seinem visuellen Stil überraschte, sorgten einige seiner Methoden für Spannungen unter den Darstellern. Er drehte selten eine Gesamtaufnahme einer kompletten Szene, sondern zerlegte sie meist in eine Reihe von Aufnahmen, von denen einige besonders kompliziert und langwierig waren, und drehte nur das, was er brauchte.

 

Aufgrund von Budgetbeschränkungen waren professionelle und teure Kameraausrüstungen einfach nicht verfügbar. Noch in Michigan hatte der Kameramann TIM PHILO einige Treffen mit Sam, Bruce und Rob, um verschiedene technische Aspekte der Dreharbeiten zu besprechen. Für die POV-Aufnahmen (Point-of-View, aus der Sicht der Figur) der Truppe wurde ihm versichert, dass der Einsatz einer professionellen Steadycam im Budget vorgesehen war und für einen Teil der Dreharbeiten zur Verfügung stehen würde. Daraus wurden dann zwei Wochen, dann eine, dann ein paar Tage. Am Ende musste Tim sich etwas einfallen lassen, um die gleichen Aufnahmen zu machen, aber ohne die professionelle Ausrüstung. Er erfand die „Shaky-Cam“, ein etwa drei Meter langes Stück Holz, auf dem die Kamera in der Mitte befestigt war. Eine Person hielt die Kamera an beiden oberen Enden, sodass sie sehr nah am Boden laufen konnte, während sie über Büsche und um Bäume herumfuhr.

 

Die „Vas-o-Cam“ war eine weitere Vorrichtung, die Kamerafahrten ohne Dolly ermöglichte. Sie bestand aus mehreren Holzstücken bedeckt mit Klebeband und eingefettet mit Vaseline. Die Kamera wurde an ein umgekehrtes U aus Holz geschraubt, das über Schienen gelegt wurde. So konnte die Kamera bei einer Kamerafahrt sanft nach links und rechts gleiten. Für Ellens Verfolgungsjagd durch den Wald wurde ein Rollstuhl mit einer Schiene aus 120 mal 240 cm großen Sperrholzplatten und einer Reihe von Lichtern verwendet, die die Einfahrt zur Hütte hinuntergeführt wurden. Bei den Dreharbeiten saß jemand seitlich im Rollstuhl und filmte in den Wald, während er geschoben wurde.

Nach dem Diebstahl all ihrer Elektrowerkzeuge, die sie über Nacht unbeaufsichtigt gelassen hatten (während eine Arriflex-Kamera im Wert von 20.000 Dollar und ein Nagra im Wert von 5.000 Dollar unangetastet blieben), musste jemand nach dem Aufräumen jede Nacht in der Hütte bleiben und auf dem harten Boden neben dem erlöschenden Feuer schlafen, bis ihn am nächsten Nachmittag jemand ablöste.

 

Mit Einbruch des Winters fror die schlammige Zufahrt zur Hütte ein, sodass sie mit dem Auto nicht mehr befahrbar war und sie die 1/4 Meile den Weg mit allen benötigten Dingen hinunter laufen mussten. In der Hütte wurde es extrem kalt, selbst mit einem Feuer und zwei Heizgeräten. Die Dreharbeiten forderten ihren Tribut an der Hütte, die langsam, aber sicher auseinanderfiel. Das auf Karo-Sirup basierende Blut war furchtbar klebrig, weshalb sie Asche aus dem Kamin auf den Boden streuten, um dem entgegenzuwirken, woraufhin sich der Boden von braun zu grau verfärbte.

 

Thanksgiving am 22. November brachte eine willkommene Abwechslung. Die Schauspieler und die Crew verbrachten den Tag mit der Familie von GARY HOLT im Haus von Garys Schwiegermutter, der Familie Brock. Sie fuhren mit dem Gokart von Garys Sohn herum, spielten Football, sahen sich das Footballspiel Detroit gegen Chicago an, sahen den Film WITHIN THE WOODS und halfen einem benachbarten Bauern beim Eintreiben von Vieh. Renaissance Pictures schaltete später eine Anzeige in der Lokalzeitung von Morristown, um sich bei den Brocks für die Gastfreundschaft zu bedanken.

 

Alle Beteiligten hatten sechs Wochen für die Dreharbeiten eingeplant, aber daraus wurden erst acht und dann sogar zwölf Wochen. Diese Überschreitungen bedeuteten, dass eine Reihe von Darstellern und Mitarbeitern die Produktion verlassen und in ihr normales Leben in Michigan zurückkehren mussten. Im Laufe von zwei Wochen, beginnend am 23. Dezember, schrumpfte die Zahl der Beteiligten, bis nur noch Sam, Bruce, Rob, Josh und David Goodman übrig waren. Einige Teile des Drehbuchs wurden gestrichen, und andere Szenen wurden umgeschrieben, um der reduzierten Besetzung und Crew gerecht zu werden, was zu einer Menge „Fake Shemping“ führte. Bei einem „Fake Shemp“ werden Schauspieler durch ein Körperdouble ersetzt. Um dies zu kaschieren, wird von starkem Make-UP, Drehen von hinten, Verwendung von altem Filmmaterial und anderen Möglichkeiten Gebrauch gemacht.

 

Gegen Ende der Produktion lief der Mietvertrag für das Haus aus, das ihnen als Produktionsbüro und Wohnhaus diente. Die Gruppe wurde zwangsgeräumt, weil es in ein Bordell umgewandelt werden sollte. Da sie keine andere Wahl hatten, zogen alle fünf in die Hütte. Um sich warm zu halten, verbrannten sie alle Möbel, die nicht mehr gebraucht wurden. Die Drehzeiten wurden immer unübersichtlicher, mit Tagen von 18 bis 20 Stunden, bis am Ende der Dreharbeiten Sam, Bruce, Rob und Josh zweiundsechzig Stunden am Stück drehten, um alles fertigzustellen.

 

Nach Abschluss der Dreharbeiten nahmen sie die Schrotflinte und ein paar Schachteln Patronen und sprengten jede einzelne Requisite im Haus in die Luft. Dann zündeten Josh und Bruce ein großes Feuer im Wald an, das das angrenzende trockene Gras und den Wald in Brand setzte und fast den ganzen Wald entzündete. In Windes Eile versuchten Sie das Feuer zu löschen, in dem sie diverse Dinge auf die Flamen warfen.

Zuletzt legten sie eine Zeitkapsel in das Falltürloch, bevor sie es zuschütteten. Dabei handelte es sich um eine mit Klebeband umwickelte Zigarrenkiste, die Berichten zufolge einige oder alle der folgenden Gegenstände enthalten sollte: eine durchgebrannte Fresnel-Glühbirne, ein Stück eines „IT’S MURDER!“ Beams (Ein Stück eines Styropor-Balkens), ein Stück Gaffer-Klebeband, eine verbrauchte Schrotflintenhülse, eine Probe falschen Blutes und einen handgeschriebenen „visuellen Code“ (wahrscheinlich ein Stück Papier) für den Film. Viele Filmfans haben bereits erfolglos nach der Zeitkapsel gesucht. Auf verschiedenen Conventions soll er den Fans gesagt habe, dass sie nicht weitersuchen sollten. Es wäre nichts zu finde.

 

Schließlich verlud das Team noch einige Teile der Hütte, um die Kontinuität der späteren Aufnahmen zu gewährleisten: ein Stück der Wand, Teile einer Tür und einige der Bodenbretter. Am Sonntag, dem 27. Januar 1980, verließen sie die Hütte auf dem Rückweg nach Detroit, wobei zwischen siebzig und neunzig Prozent des Films im Kasten waren.

 

Post-Produktion

 

Zurück in Detroit angekommen, brachten Bruce und Josh als Erstes die gesamte von der Produktion gemietete Ausrüstung zurück, von der die meisten im Laufe der Dreharbeiten beschädigt oder komplett kaputt gegangen war, sehr zum Ärger der beteiligten Verleihfirmen.

 

Um die Produktion fortzusetzen, brauchten Sam, Bruce und Rob mehr Geld. Sie nahmen zusätzliche Kredite auf und mussten sich an die Investoren wenden, um weiteres Geld zu bekommen. Das alles wurde etwas einfacher, weil die Hauptaufnahmen bereits abgeschlossen waren und das Risiko eines Scheiterns somit geringer war. Die Originalschauspieler wurden wieder engagiert und es wurde noch viel mehr gefilmt, bis zu 40 % des Films wurden nach Tennessee gedreht. Sie verbrachten eine Woche in Gladwin, Michigan, in der Sommerresidenz der Familie Campbell, wo ein Großteil der Vergewaltigungsszene gedreht wurde, zwei Wochen im Farmhaus von Freunden der Familie Tapert in Marshall, Michigan, für die Kellerszenen sowie alle Aufnahmen rund um den Kamin, der dort nachgebaut worden war, ein paar Tage in Hartland, Michigan, auf einem Grundstück, das Joshs Vater gehörte, wo die eröffnende POV-Sumpfsequenz gedreht wurde, während der Rest der Dreharbeiten in der Umgebung von Detroit stattfand, unter anderem im Haus von Sams Eltern; der Hinterhof, in dem die Szenen für die Vergewaltigung durch die Bäume gedreht wurden, und die Garage für die Effektaufnahmen von Shellys Verstümmelungsszene, die auch Teile des Kellers der Hütte darstellte. Darüber hinaus wurden auch einige Aufnahmen für die Linda-Sequenz auf dem Friedhof gemacht.

Im April 1980 begannen sie mit der gewaltigen Aufgabe, über 30.000 Meter 16mm-Film zu schneiden. Durch eine Reihe von Empfehlungen kamen sie in Kontakt mit EDNA RUTH PAUL, einer in New York ansässigen Cutterin, die hauptsächlich an Low-Budget-Filmen arbeitete. Während Bruce und Rob zurückblieben, reiste Sam nach New York, um mit Edna zu arbeiten. Sam, Edna und Joel Coen erstellten einen Rohschnitt von 117 Minuten. Tim Philo erinnert sich, wie er diesen Rohschnitt auf Video sah und bemerkte, dass er sich unglaublich lang und langweilig anfühlte, aber alle waren sich sicher, dass sie es hinbekommen würden.

 

Zurück in Detroit begannen Tom Sullivan und Bart Pierce in der ersten Augustwoche 1980 in Barts Keller und Garage mit der Produktion der Schmelzeffekte. Insgesamt dauerten die Dreharbeiten für die optischen und mechanischen Effekte dreieinhalb Monate. Die Partner waren zufrieden, als sie das gesamte zusätzlich benötigte Filmmaterial zusammen hatten. Bruce und Rob fuhren zu Sam nach New York, wo Edna mit dem endgültigen Schnitt begann. Edna schlug ihnen vor, sich mit Joe Masefield, einem Sound-Editor, in Verbindung zu setzen. Er führte sie durch den Prozess des Einspielens von Dialogen (ADR) und der Erstellung aller Soundeffekte, die sie für den Film benötigten. Für die Filmmusik wandte sich Sam an Joseph Lo Duca. Mit nur wenigen Instrumenten schuf Jo eine großartige, reichhaltige Musik, die den Film perfekt untermalte.

 

Nach ihrer Rückkehr nach Michigan schnitten sie einen vierminütigen Trailer, um mehr Geld aufzutreiben, und setzten JOHN CAMERON als Sprecher ein. Um eine Finanzierung speziell für die Vergrößerung von 16 mm auf 35 mm zu erhalten, fragte Bruce seinen Vater Charlie, ob er ihm ein Grundstück als Sicherheit für einen neuen Kredit der Mid-Michigan Bank in Gladwin, Michigan, zur Verfügung stellen könnte, und zu seiner Überraschung stimmte er zu.

 

Der fertige Film wurde am 15. Oktober 1981 im 1100 Zuschauer fassenden Redford Theatre, Michigan, uraufgeführt und war mit rund 1000 Zuschauern ein großer Erfolg. Ein kostenloses Publikum war eine Sache, aber der wirkliche Test war ein zahlendes Publikum, also wurde der Film an der Michigan State University gezeigt. Die Reaktion war noch größer, je lauter das Publikum, desto besser.

 

Der Vertriebsprozess wurde bereits Monate vor der Premiere eingeleitet und erwies sich schwieriger, als sie es sich hätten vorstellen können. Um den Film bekannt zu machen, entwickelte TOM SULLIVAN einige Werbegrafiken, darunter ein Plakat mit dem Titel „Beloved“ (Geliebte/er), auf dem ein Skelett zu sehen ist, das aus einem sumpfigen Grab steigt und einen abgeschlagenen Kopf umklammert. Er schlug auch einige alternative Titel vor: SEX BAD, MUST KILL! und LICK THE BLOOD OFF MY SHOVEL! Sam, Bruce und Rob reisten im Mai 1981 nach Hollywood, um einen Vertrag zu bekommen, aber im Oktober hatten sie von jedem Verleiher, der den Film an beiden Küsten und in Kanada gesehen hatte, eine Absage erhalten, sodass sie langsam die Hoffnung verloren.

 

Ihr Glück wendete sich, als sie IRVIN SHAPIRO trafen, der die Firma FILMS AROUND THE WORLD leitete, und einen Vertrag für die Veröffentlichung im Ausland am 10. Dezember 1981 schlossen. Irvin schlug vor, den Namen des Films von BOOK OF THE DEAD in THE EVIL DEAD (in Deutschland TANZ DER TEUFEL, im folgenden Text wird hautpsächlich der englische Titel verwendet) zu ändern und stellte das Geld zur Verfügung, um die für den Verkauf des Films im Ausland erforderlichen Elemente wie Standbilder und eine textlose Druckvorlage zu erstellen, zusammen mit verschiedenen anderen Maßnahmen und Werbeartikeln. Bruce und MIKE DITZ taten sich mit BRIDGET HOFFMAN zusammen und machten die berühmt-berüchtigten Fotos wie das mit der Kettensäge über dem Kopf und das mit der Frau, die aus dem Grab ragt.

Im März 1982 gingen sie mit 500 Streichholzschachteln, 150 T-Shirts, 48 Hüten, 200 Buttons, 1.200 Broschüren und 500 Einladungen bewaffnet auf den amerikanischen Filmmarkt. Dort kauften STEPHEN WOOLLEY und NIK POWELL von PALACE PICTURES die britischen Rechte - der erste richtige Verkauf des Films. Nach einigen BBFC-Kürzungen wurde der Film auf dem London Film Festival uraufgeführt und kam dann im Vereinigten Königreich in die Kinos. An den schottischen Kinokassen wurde er nur von Spielbergs E.T. auf den zweiten Platz verwiesen und spielte mehr als 100.000 £ ein. Mit über 50.000 verkauften Exemplaren war er 1983 der meistverkaufte Videofilm im Vereinigten Königreich. THE EVIL DEAD löste zum Teil die berüchtigte VIDEO NASTY aus und wurde verboten, obwohl er später noch einmal überarbeitet im Jahr 1990 wiederveröffentlicht wurde.

Sam reiste im Mai 1982 allein nach Frankreich zu den Filmfestspielen in Cannes, eine Reise, die von IRVIN SHAPIRO finanziert wurde (im folgenden Jahr, im Mai 1983, durften Sam, Rob Tapert und Tom Sullivan übrigens alle nach Cannes reisen, um den Film zu promoten). Dort sah STEPHEN KING den Film zum ersten Mal und schrieb für die Novemberausgabe 1982 des Magazins TWILIGHT ZONE eine begeisterte Kritik mit dem Titel „THE EVIL DEAD: WHY YOU HAVEN’T SEEN IT YET AND WHY YOU OUGHT TO“. (WARUM SIE IHN NOCH NICHT GESEHEN HABEN UND WARUM SIE ES TUN SOLLTEN). Diese Kritik und das rege Geschäft im Vereinigten Königreich machten THE EVIL DEAD in den USA bekannt, und New Line erwarb die US-Vertriebsrechte. Als der Film bei der MPAA eingereicht wurde, erhielt er ein X-Rating, und so wurde er anschließend ohne Altersfreigabe veröffentlicht. Der Film kam am 15. April 1983 in New York in die Kinos, u. a. ins Rivoli und wurde im Wellmont in Montclair, New Jersey, gezeigt.

 

Am 6. Januar 1983 erhielten sie ihren ersten inländischen Scheck und begannen dann, die in den vorangegangenen vier Jahren aufgelaufenen Darlehen, Rechnungen und Investoren zu bedienen, was jedoch nur langsam vonstattenging. Schließlich zahlten sie alle Investoren aus und erreichten nach sechs Jahren die Gewinnschwelle, wobei sie schließlich das Dreieinhalbfache der ursprünglichen Investitionen zurückerhielten, auch wenn dies recht lange dauerte. Wie viel der Film letztendlich gekostet hat, weiß niemand so genau, aber es dürften zwischen 350.000 und 400.000 Dollar gewesen sein. Laut der IMDb sind es 350.000 Dollar.

 

Die Special Effects von Tom Sullivan

 

Tom Sullivan entwickelte sich nach und nach weiter und baute auf dem Wissen auf, das er bei seiner Arbeit an Within the Woods erworben hatte. Sein ursprünglicher Vertrag war auf 6 Wochen angelegt, aber wegen Terminüberschneidungen wurde ein zweiter Vertrag für eine weitere Woche aufgesetzt, in dem auch festgelegt wurde, dass er das Eigentum und das Urheberrecht an allen von ihm hergestellten Requisiten behalten würde. Sam war sehr geheimnisvoll, was die Geschichte anging, und Tom erinnert sich, dass er Fragen bekam, die ihm Hinweise auf das gaben, was kommen würde, z. B. „Kannst du ein Mädchen so schminken, dass ihr Gesicht in Flammen steht und sie trotzdem spricht? Sie diskutierten über Kunstköpfe und die Beweglichkeit durch Kabel, und etwa ein Jahr später wurde auf diese Weise die Szene mit der brennenden Shelly realisiert. Tom bekam das fertige Drehbuch erst etwa drei Wochen vor Beginn der Dreharbeiten zu sehen, also hatte er gerade genug Zeit, um alle benötigten Materialien zu besorgen und ein Minimum an Vorbereitungsarbeit zu leisten. Einige Materialien wurden im Voraus nach Tennessee geschickt, z. B. etwas F&E-Schaumgummi, eine einfache und zuverlässige Mischung, die er für Lindas Bein und Shellys Arme verwendete. Vor und während der Dreharbeiten fertigte Tom Gesichtsabgüsse von Ellen, Theresa, Betsy und Rich an, von Bruce wurde jedoch nie ein Abguss angefertigt. Das Verfahren zur Herstellung der Abgüsse war recht primitiv, denn es wurde Gips direkt auf die Haut aufgetragen.

 

Bei einer Abformung von Betsy Baker bestrich er ihr Gesicht mit Vaseline und goss dann Pariser Gips auf die Haut, der beim Aushärten erwärmt wurde. Er gab ihr ein Stück Papier, auf das sie bei Bedarf schreiben konnte, und sie schrieb, während der Gips sich erwärmte, ihr sei schwindelig. Er hatte große Mühe, den Gips zu entfernen, und als er sich schließlich löste, blieben ihre Wimpern im Gips stecken und ihr Gesicht war knallrot. Die Make-up-Tests wurden auf die gleiche Weise fortgesetzt, was zu entzündeten Gliedmaßen durch übermäßige Hitze und unerwünschte Haarentfernung führte.

Vor seiner Abreise stellte er den kandarischen Dolch fertig, der überraschend schnell und einfach herzustellen war. Er kaufte in einem Eisenwarengeschäft in East Lansing ein 2,5 cm breites, flaches Stück Aluminium, das er mit einer Metallsäge zuschnitt und die Kanten mit einem Elektrowerkzeug abschliff. Für den Griff aus Knochen nahm er einige Handvoll eines Pappmaschee-Produkts namens Celluclay und formte einen dicken gebogenen Griff über der Klinge. In die Celluclay klebte er getrocknete Hühnerknochen und Zwölf-Zoll-Skelett-Modellbausatzteile und ließ sie trocknen. Zum Schluss bemalte er es mit Acrylfarbe. Zusätzlich zu den Aufgaben, die Sam für den Dolch vorgesehen hatte, bohrte Tom ein Loch in den Celluclay und den Miniaturschädel am Griff, damit Schläuche angeschlossen werden konnten und Blut aus dem Mund des Schädels fließen konnte. Tom begann auch an dem Buch der Toten zu arbeiten. Da er bereits die Gesichtsabdrücke hatte, pinselte er etwa zehn Schichten flüssigen Latex in einige der Formen und klebte diese „Häute“ mit Kontaktkleber auf ein Stück Wellpappe. Die Seiten fertigte er aus im Büromarkt gekauftem Pergament an, das er mit Papier aus einer Einkaufstüte zusammenband. Die Seiten wurden vorerst leer gelassen.

Nebenbei sei erwähnt, dass eine Reihe von Requisiten aus THE EVIL DEAD auch in anderen Filmen verwendet wurden. Tom hat seinen Dolch recycelt und in die Version aus EVIL DEAD II umgewandelt, in dem auch die gleiche Uhr in der Hütte zu sehen war. Sowohl die Uhr als auch die Schrotflinte waren in DU SOLLST NICHT TÖTEN... zu sehen. Außer: Bruce hat erklärt, dass die Original-Schrotflinte jetzt bei seinem Bruder DON CAMPBELL liegt. Der EVIL DEAD II Kandarian Dagger (Dolch) hat einen Ehrenplatz in Toms reisendem EVIL-DEAD-MUSEUM, zusammen mit den beiden Büchern, der Lupen-Halskette und verschiedenen anderen EVIL DEAD-Objekten.

 

Bei der Fahrt zum Drehort fuhr Tom zusammen mit JOSH BECKER, TIM PHILO und JOHN MASON in einem Auto Richtung Süden auf dem Highway 75 und nahm verschiedene Materialien mit, darunter eine Gallone flüssigen Latexgummis, einen Beutel Hydrocal-Gips, Lebensmittelfarbe, weiße Clown-Fettfarbe, Krepphaar, Acrylfarben, Pinsel, Eimer, Schüsseln, einen elektrischen Rührmixer, Skizzenblöcke, Bleistifte, strapazierfähige Alufolie, Knetmasse und alle Ausgaben von Cinemagic (DON DOHLERS Zeitschrift SUPER 8MM SPECIAL EFFECTS FOR ARMATURES), die er zu dieser Zeit besaß. Sie sprachen während der ganzen Fahrt über Filme und erreichten Morristown, Tennessee, mit allen anderen im Konvoi am frühen Morgen des Sonntags, 11. November 1979. Sie riefen die örtliche Filmkommission und den Produktionsassistenten Gary Holt an, der sie zu ihrer Unterkunft führte.

Tom schlief zunächst im Wohnzimmer mit einigen der anderen Jungs, aber nach ein paar Wochen konnte er ihr Schnarchen nicht mehr ertragen und begann, in der Waschküche zu schlafen. Im Keller richtete er seine Werkstatt für Spezialeffekte ein und nutzte die Küche, wenn er Latexschaumformen backen musste. Das Book Of The Dead, das vor seiner Ankunft in Tennessee noch unvollständig war, wurde am Küchentisch illustriert und fertiggestellt, wo er sich gewöhnlich mit JOSH BECKER über Filme unterhielt.

 

In der Regel weckte Tom alle Schauspieler, die Make-up oder Gesichtsapplikationen benötigten, 3 bis 5 Stunden vor dem morgendlichen Weckdienst auf. Da keine Zeit für die Anfertigung von Prothesen blieb, wurden die meisten Masken im Schlaf auf den Schauspielern angebracht. Nach jedem Drehtag blieb er lange auf und bereitete die Effekte für den nächsten Tag vor, dann versuchte er, eine Stunde Schlaf zu bekommen, bevor er am nächsten Morgen wieder mit dem Make-up begann. Um Zeit zu sparen, wurden Make-up und Geräte nach Möglichkeit vom Vortag wiederverwendet. Nachdem Tom den Drehort verlassen hatte, musste Rich noch einen ganzen Tag lang sein Evil-Scott-Make-up tragen, bevor er kurz darauf selbst abreiste.

 

Tom sammelte eine Einkaufstüte mit Truthahnknochen ein, die vom Thanksgiving-Essen bei Gary Holts Schwiegermutter übriggeblieben waren. Zu diesem Zeitpunkt war der kandarische Dolch bereits fertig, aber er nahm sie für den Fall mit, dass sie für etwas anderes nützlich sein könnten. Wie sich herausstellte, wurden sie nie benutzt und blieben zurück, als Tom nach Michigan zurückkehrte. Einige Zeit später bemerkten die Leute einen schrecklichen Geruch aus der Waschküche, der schließlich auf die Knochen zurückgeführt wurde, die zu diesem Zeitpunkt bereits zu verrotten begannen.

 

Bart Pierce erfand ein geniales System zur Herstellung von selbst gemachten Blutbeuteln: Saran-Folie zum Abdecken eines mit Blut gefüllten Styroporbechers und eine Angelschnur, die mit einem Gummiband und einer Schnur an einer Heftklammer befestigt wurde. Als er einen der Beutel an seinen eigenen Arm klebte, zog Bart aus Versehen an der Angelschnur und tackerte sich prompt selbst.