Pferdesoldaten 20 - Der Verräter - Michael Schenk - E-Book

Pferdesoldaten 20 - Der Verräter E-Book

Michael Schenk

0,0
1,49 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

"Die Pferdesoldaten" bietet spannende Western aus der Zeit der nordamerikanischen Indianerkriege. Die in sich abgeschlossenen Abenteuer stellen die U.S. Reitertruppen in den Jahren zwischen 1833 und 1893 vor. Entgegen der üblichen Western-Klischees bietet der Autor dabei tiefe Einblicke in Ausrüstung, Bewaffnung und Taktiken, die sich im Verlauf der Jahre immer wieder veränderten. Schicke gelbe Halstücher und Kavallerie mit Repetiergewehren wird der Leser hier nicht finden, wohl aber Action mit einem ungewohnten Maß an Authentizität.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 227

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Michael Schenk

Pferdesoldaten 20 - Der Verräter

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Kapitel 1 Was bisher geschah

Kapitel 2 Hinterhalt

Kapitel 3 Nachschub

Kapitel 4 Uniformwechsel

Kapitel 5 Lagebesprechung

Kapitel 6 Vorstoß in breiter Front

Kapitel 7 Feindselige Blicke

Kapitel 8 Der Plan

Kapitel 9 Vorstoß nach Süden

Kapitel 10 Die Bahnstation

Kapitel 11 Den Feind vor Augen

Kapitel 12 In der Lücke

Kapitel 13 Vorhutgefecht

Kapitel 14 Bewegungen

Kapitel 15 Erneuter Angriff

Kapitel 16 Eine Frage der Ehre

Kapitel 17 Papierpatronen

Kapitel 18 Attacke

Kapitel 19 Die Guten ins Töpfchen

Kapitel 20 Lockvögel

Kapitel 21 Bestandsaufnahme

Kapitel 22 Unter dem Southern Cross

Kapitel 23 Kriegsrat

Kapitel 24 Lauscher in der Nacht

Kapitel 25 Das Geständnis

Kapitel 26 Die Attacke am James River

Kapitel 27 Erschwerte Bedingungen

Kapitel 28 Die Verfolger

Kapitel 29 Überlegungen

Kapitel 30 Angriff auf den Konvoi

Kapitel 31 Nachbesprechung

Kapitel 32 Karte Richmond und Umgebung

Kapitel 33 Karte Coopers Marsch

Kapitel 34 Aufbau eines Regimentslagers Infanterie

Kapitel 35 Foto: Der Autor im Winterlager 1984

Kapitel 36 Ankündigung

Kapitel 37 Historische Anmerkung

Kapitel 38 Allgemeiner Hinweis

Kapitel 39 Maße und Geschwindigkeiten

Kapitel 40 Persönliche Freiheiten in den Romanen

Kapitel 41 Bisher erschienen:

Kapitel 42 Hinweis: Für Freiheit, Lincoln und Lee

Impressum neobooks

Kapitel 1 Was bisher geschah

Pferdesoldaten 20

Der Verräter

Military Western

von

Michael H. Schenk

© M. Schenk 2023

Während sein Sohn Mark als einer der jüngsten Captains der Unionskavallerie in New Mexiko gegen Apachen und Gesetzlose kämpfte, wurde sein Vater Matt Dunhill zum Lieutenant-Colonel und stellvertretenden Kommandeur der fünften US-Kavallerie befördert.

Es ist das Jahr 1865 und der Krieg der Nordstaaten-Union gegen die Konföderation des Südens scheint sich dem Ende zuzuneigen. Während Unionsgeneral Ulysses Simpson Grant eine Stadt des Südens nach der anderen durch Belagerung und Hunger in die Knie zwingt, hinterlässt Unionsgeneral William Tecumseh Sherman verbrannte Erde.

Doch der Kampfeswille der meisten Südstaatler ist ungebrochen, auch wenn viele Truppen unter zusehends schlechter Ausrüstung, mangelndem Nachschub und schmalen Rationen leiden. Immer wieder gelingt es einzelnen Verbänden, Erfolge gegen die Übermacht der Unionstruppen zu erzielen.

Lieutenant-Colonel Matt Dunhill wird mit dem Befehl über eine Brigade Kavallerie betraut, die General Grant dort einsetzen will, wo Einheiten der Union in Bedrängnis geraten.

Als die Brigade von General Elliot Cooper in Not gerät, muss Matt schon bald feststellen, dass der Feind auch in den eigenen Reihen droht.

Kapitel 2 Hinterhalt

Am nördlichen Ufer des North Anna River.

Die Landschaft entlang des North Anna River war abwechslungsreich. Gelegentlich erstreckte sich der Baumbestand bis an die Ufer, an anderen Stellen wuchsen Gras und Buschwerk. Dann gab es wiederum Bereiche, in denen sich ab der Uferböschung dichtes Gras zu sanft oder steil ansteigenden Hügeln hin ausbreitete, die zu mittelgroßen Bergen werden konnten.

Unabhängig von ihrer Ufergestaltung waren Bachläufe und Flüsse ideal, um an ihnen Trails oder Straßen entlangzuführen. Gleichgültig ob Pferd, Maultier, Reiter oder Gespannführer, sie alle brauchten Wasser und so zog sich das Wegenetz an vielen Stellen längs des Leben spendenden Wassers.

Das galt auch für das Jahr 1865 und für die Versorgungskonvois der Union, die immer weiter gegen Süden vorrückte und dabei die Nachschubwege der Konföderation in Bedrängnis brachte oder abschnitt.

Major Clive Bennet hatte eine Stelle ausgewählt, die rund zehn Meilen vom Ziel des erwarteten Konvois entfernt lag. Hier war die Uferböschung relativ hoch. Knapp fünfhundert Yards entfernt erhoben sich felsige Hügel, deren Hänge in Richtung auf den Fluss schroff und steil wirkten.

Die Landschaft war von Schnee und der Fluss von einer dünnen Eisschicht bedeckt. Die Männer trugen Feldmäntel mit langen Pelerinen oder provisorische Ponchos, indem sie Schlitze in wärmende Decken geschnitten hatten.

Bennet langte in die graue Weste und zog seine silberne Taschenuhr hervor. Als er den Deckel aufspringen ließ, verzog er missmutig das Gesicht. „Sie sind spät dran. Wenn sie noch später kommen, dann wird man sie im Lager vermissen und ihnen sicherlich eine Patrouille entgegenschicken. Das könnte den ganzen Plan gefährden.“

Clive Bennet war Kommandeur einer konföderierten Kavallerieeinheit. Die Uniformierung seiner Männer bildete ein Sammelsurium von Ausrüstungsteilen des Nordens und des Südens. Die wenigsten Kavalleristen besaßen noch die vorgesehene graue Jacke mit dem gelben Kragen und keilförmigem Manschetteneinsatz. Seitdem die Unionsmarine die südlichen Häfen weitestgehend blockierte, gab es nicht mehr ausreichend Färbemittel für den Farbton Grau und die im Land wachsenden Erdnüsse verhalfen vielen Jacken zu dem typischen „butternut“ (Erdnussbraun) der späten Kriegsjahre.

Bennet trug die Sterne eines Majors am gelben Kragen und zusätzlich die passenden Schulterstücke eines Yankee-Majors, der dafür keine Verwendung mehr hatte. Über der roten Schärpe lag das schwarze Koppelzeug eines Unionsoffiziers, wobei Bennet das goldene Schloss mit dem silbernen Adler und Eichenlaub auf den Kopf gedreht trug.

Die beiden Colt-Navy-Modelle und der Säbel waren gepflegt und zeigten deutliche Gebrauchs- und Kampfspuren.

Bennet stand im Sichtschutz einer Felsengruppe, an seiner Seite Sergeant Prescott, dessen Kleidung ebenso wenig den Vorgaben des konföderierten Uniformkatalogs entsprach. Er hatte die Lanze mit der Regimentsfahne leger an die Schulter gelegt. Sie zeigte das Staatswappen von South Carolina und trug den beidseitigen gestickten Schriftzug „17th South Carolina Cavalry“.

Major Clive Bennet sah zum Stand der Sonne und dann nochmals auf das Ziffernblatt seiner Uhr, bevor er den bauchigen Deckel wieder einrasten ließ. „Wenn sie nicht in einer halben Stunde da sind, dann müssen wir abbrechen.“

„Bislang waren die Informationen unseres Mannes im Yankee-Lager immer zuverlässig“, meinte Prescott. „Wahrscheinlich wurden die Yankees irgendwie aufgehalten.“

„Hoffentlich wurden sie nicht angegriffen, das hätte gerade noch gefehlt.“

„Keine Sorge, Sir, der General hat doch versichert, dass alle Einheiten informiert sind und den Konvoi passieren lassen. Moment, Major, der Lieutenant gibt Signal.“

Über einem größeren Felsen am Hang war der Oberkörper eines schlanken Mannes sichtbar, der mit seinem grauen Feldhut winkte.

„Dem Herrn sei Dank“, knurrte der Major. „Sie haben sich also doch nur verspätet und sind gerade noch in der Zeit.“

Prescott erwiderte das Zeichen mit der Regimentsstandarte und Lieutenant Kendricks verschwand wieder hinter seiner Deckung. Dann rannte der Sergeant mit dem Major ein paar Dutzend Schritte zurück, wo in einer Lücke zwischen zwei Hügeln die Kompanie „D“ auf sie wartete.

Es war sehr aufwendig gewesen, die bei den Vorbereitungen entstandenen Spuren im Schnee zu beseitigen. Abgeschnittene kahle Baumzweige und Decken hatten ihren Zweck hier ebenso erfüllt wie im Sommer, wenn es galt, eine verräterische Fährte zu beseitigen. Doch jetzt war diese Arbeit wesentlich aufwändiger und anstrengender gewesen.

„Es geht gleich los, Männer“, berichtete Bennet. „Die Yankees kommen.“

„Hoffentlich bemerken sie die Falle nicht.“ Der Lieutenant der Abteilung starrte sorgenvoll in Richtung des Wegs, auf dem der Nachschubkonvoi der Union kommen musste. „Wäre ein Jammer um den schönen Plan.“

„Die Yanks werden so blind sein, wie es alle Yanks sind“, meinte Prescott beruhigend und saß an der Seite des Majors auf. Sorgfältig achtete er darauf, dass sich das Tuch der Fahne nicht um die Lanze geschlungen hatte und schüttelte es aus. „Bereit, Major, Sir.“

„Wir müssen auf Kendricks Schuss warten“, hielt Bennet seine Reiter zurück. „Kann nicht mehr lange dauern. Man kann die Blaubäuche schon hören.“

Der Major übertrieb nicht.

Trecks verursachten eine typische Geräuschkulisse. Zwar dämpfte der Schnee die Laute der Hufschläge und der rollenden Wagenräder, doch der typische „klirrende Trab“ einer Kavallerieabteilung ließ sich nicht vermeiden. Ausrüstungsteile schlugen mit leisem Klappern aneinander und die lose in den Scheiden steckenden Säbel ließen gelegentlich das charakteristische Klingen hören. Dazu das Schnauben der Pferde, die leisen Stimmen ihrer Reiter und die anfeuernden Rufe der Gespannführer.

Auf Hüten, Schultern und Kruppen der Pferde lag eine dünne Schicht von Schnee, denn die Kälte der Witterung ließ ein Schmelzen auf Grund der Körperwärme nicht mehr zu.

Der einzelne Schuss aus einem Revolver war nicht zu überhören, auch wenn der Schnee selbst diesen Laut dämpfte.

Befehlsgemäß sprangen Lieutenant Kendricks und die abgesessenen Soldaten der „B“-Kompanie hinter den Deckungen am Hang auf und richteten ihre Waffen drohend auf die überraschten Yankees.

Gedämpft war der Befehl des Offiziers der Kavallerieeskorte des Konvois zu vernehmen. Er versuchte, Truppe und Wagen in Sicherheit zu bringen, in dem er den Hinterhalt, an seiner linken Flanke, durch einen raschen Vorstoß hinter sich lassen wollte.

„Vorwärts.“ Major Clive Bennet stieß den rechten Arm drei Mal in die Luft. Kompanie „D“ trabte an. Die knapp achtzig Reiter stießen aus der Lücke zwischen den Hügeln vor, schwenkten nach rechts und versperrten Reitern und Wagen der Union unvermittelt den Weg.

Der Unionsoffizier an der Spitze der Kavallerieeskorte schien nicht überrascht. Es war logisch, dass man versuchen würde, ihm bei einem Hinterhalt den Fluchtweg zu versperren.

Major Bennet wusste, dass nun die „A“-Kompanie im Rücken der Yankees auftauchte.

Wie angekündigt war es ein kleiner Nachschubkonvoi. Nur sechs schwere Planwagen, mit einer Eskorte aus einer Kompanie Infanterie und einer kleinen Abteilung von fünfzig Kavalleristen.

Der Anführer der Unionsreiter ließ seine Männer in zwei Linien aufmarschieren. Er schien abzuwägen, ob ihm ein Durchbruch durch den fast doppelt so starken Gegner gelingen könnte, obwohl er an der linken Flanke und im Rücken von gleichstarken Abteilungen bedroht war. Knappe Befehle ließen Infanterie und Gespannführer hinter den Wagen Deckung nehmen, den gefrorenen Fluss im Rücken.

Bennet wollte unnötiges Blutvergießen und vor allem unnötigen Lärm vermeiden. Er zog seinen Säbel und hielt ihn mit beiden Händen über dem Kopf, während er seinen Braunen mit den Schenkeln dirigierte. Es war das Zeichen, dass er das Gespräch suchte. Begleitet von Sergeant Prescott, mit der Regimentsstandarte knapp hinter sich, ritt er im Schritt auf die Yankees zu.

Der Unionsoffizier rief ein paar knappe Befehle, dann kam er Bennet, den Hornisten neben sich, entgegen.

„Major Clive Bennet von der konföderierten Kavallerie“, stellte sich Bennet vor und deutete einen militärischen Gruß an. „Ich muss Sie darauf hinweisen, dass Sie von meinen Männern umzingelt sind und jeder Widerstand sinnlos ist.“

Der Yankee sah instinktiv zum Fluss hinüber, als überlege er, ob der Konvoi über den Fluss entkommen könne.

„Falls Sie erwägen sollten, uns ans andere Ufer zu entkommen“, sagte Bennet eindringlich, „so versichere ich Ihnen, dass Sie uns keinesfalls davonreiten könnten. Und, davon abgesehen, dass das Eis des Flusses Ihre Wagen nicht trägt … Wenn Sie erlauben?“

Ohne auf eine Erwiderung zu warten, schob Bennet seinen Säbel zurück und zog einen seiner Revolver. Hastig rief der Yankee seinen Männern einen Befehl zu, bevor sein Gegenüber einen Schuss in die Luft feuerte.

Schlagartig erschienen über der Kante des Flussufers die Köpfe der „F“-Kompanie.

„Captain Farling, dritte Ohio-Kavallerie“, stellte sich der Unionsoffizier nun seinerseits vor. „Sie werden meine Männer verschonen, wenn wir kapitulieren?“

„Verdammt, Yank, für wen halten Sie mich?“, knurrte Bennet. „Wenn Sie keinen Widerstand leisten, dann werden Sie selbstverständlich verschont. Wobei ich Ihnen und Ihren Männern eins unserer Kriegsgefangenenlager natürlich nicht ersparen kann. Immerhin ist der Krieg dann für Sie beendet.“

„Etwas früher als erwartet“, gestand der Captain missmutig.

Der Yankeeoffizier zog nun seinerseits den Säbel, packte ihn an der Spitze und hielt ihn hoch erhoben quer über den Kopf, das Zeichen der Kapitulation.

Was die Unionssoldaten empfanden, war schwer einzuschätzen. Vor allem die Gespannführer und Infanteristen waren jedoch sicher erleichtert, da sie ja die Konföderierten in ihrem Rücken bemerkt hatten. Ein erneuter Befehl von Captain Farling ließ dessen Reiter von den Pferden steigen. Diese würden eine wertvolle Bereicherung für die Kavallerie des Südens sein, der es an guten Reittieren fehlte und die teilweise als Infanterie kämpfen musste.

„Lassen Sie die Waffen neben den ersten Wagen ablegen“, befahl Clive Bennet und wandte sich an Prescott. „Sergeant, sagen Sie den Wagen Bescheid. Es geht los.“

Lieutenant Kendricks blieb mit seinen Männern noch vorläufig am Hang, da man von dort den besten Überblick besaß. Jetzt gab er der im Rücken der Yankees wartenden „A“-Kompanie Zeichen, dass sie die Pferde der abgesessenen Abteilungen bringen konnte.

Unter den aufmerksamen Blicken der konföderierten Kavalleristen legten die Nordstaatler ihre Waffen ab und mussten sich dann an der Hügelseite sammeln, wo Kendricks sie im Blickfeld behielt.

Aus Bennets Richtung näherten sich mehrere leichte Planwagen, die von den Nordstaatlern verständnislos angesehen wurden. Üblicherweise nutzten die Konföderierten die von ihnen erbeuteten Fahrzeuge und verwendeten bei Überfällen auf feindliche Konvois keine eigenen.

Major Bennet ritt zu Captain Farling, der inzwischen ebenfalls die Waffen auf den sich häufenden Stapel warf. „Captain, ich muss Sie und Ihre Männer bitten, die Mäntel und Hüte abzulegen und an mich zu übergeben.“

Farling ahnte sofort, was das zu bedeuten hatte. „Ich muss wohl nicht darauf hinweisen, dass man Sie und Ihre Männer als Spione erschießen darf, wenn man Sie in unseren Uniformen erwischt.“

„Nein, das brauchen Sie nicht“, bestätigte Bennet lächelnd. „Tun Sie einfach, was ich Ihnen sage. Sie sind ja gut mit Decken ausgestattet, während es uns an Mänteln mangelt.“

Der Unionsoffizier sah zu jenen konföderierten Kavalleristen, die nur ihre behelfsmäßigen Ponchos besaßen. Dennoch hatte er ein ungutes Gefühl, während er seinen Mantel auszog. Während alle Unteroffiziere und Mannschaften der Union himmelblaue Feldmäntel trugen, waren dies bei den Offizieren dunkelblaue. Dieser Unterschied machte Unionsoffiziere leicht zu Zielscheiben, weswegen sie ebenfalls himmelblaue verwenden durften. Für diese gab es dann spezielle, runde Rangabzeichen von ungefähr anderthalb Inches Durchmesser. Man nähte diese „Circletts“ auf Höhe einer Manschette an der Außenseite des Ärmels an.

Bennet nickte dem Captain zu und trabte zum Fahrer des vordersten konföderierten Wagens. „Wir sind spät dran. Beeilt euch mit dem Umladen, sonst werden die Yanks im Lager noch misstrauisch.“

Kapitel 3 Nachschub

Lager von Coopers Brigade, am nördlichen Ufer des North Anna River.

Rund zehn Meilen östlich des Schauplatzes, an dem Major Bennet den Konvoi überfallen hatte, lag das Winterlager der Brigade von Unions-General Elliot Cooper. Cooper befehligte drei Regimenter Infanterie und eine Batterie bespannter Artillerie. Entsprechend groß war das Camp, welches in einem großen Einschnitt zwischen dicht bewaldeten Hügeln angelegt worden war.

Die Regimenter lagerten nebeneinander, wobei ihr jeweiliges Camp exakt nach dem Handbuch ausgerichtet stand. Zehn Kompaniestraßen aus „A“-Zelten, in sauber ausgerichteten Reihen, je zwei mit einander zugewandten Eingängen und mit so geringen seitlichen Abständen, dass man kaum zwischen ihnen hindurchkam. Am Eingang des Lagers standen die beiden, fast vier Quadratmeter großen, Fahnen der Regimenter. Blickte man von vorne auf das Lager, so stand links die Nationalflagge der Union und rechts die Fahne des Regiments. Am entgegengesetzten Ende der Kompaniestraßen erhoben sich in Querreihen die größeren „Wall“-Zelte der Offiziere. Vorne die Captains und Lieutenants als „Company Grade“ (Kompanieoffiziere) und dahinter die Zelte von Majoren, Lieutenant-Colonels und Colonels als „Regimental Grade“ (Regimentsoffiziere). Noch hinter diesen legte man, streng nach Vorschrift, die Latrinen an.

Gegenüber den Regimentslagern war ein weiteres errichtet worden. Hier standen die Zelte und provisorischen Holzbauten der Quartiermeisterei, der Küchenhelfer und großen Messezelte sowie der Marketenderei. Hinzu kamen die der Provost-Marshals (Militärpolizei), das „Q“-Quartier (Gefängnis) und die Zelte einiger fahrender Händler.

In den Zelten wurde mit kegelförmigen Sibley-Öfen geheizt, deren lange und dünne Schornsteine durch eine Öffnung im Zeltdach geführt waren. Das erforderliche Holz schlug man in der Umgebung, weswegen diese, im Verlauf des Winters, zunehmend einem Kahlschlag entsprach.

Pferde und die den Regimentern zugewiesenen Wagen befanden sich in einem Bereich hinter der „Geschäftsstraße“.

Meist versuchte man die Truppen eines Winterlagers in behelfsmäßigen Holzhütten unterzubringen. Wo das nicht möglich oder gewünscht war, versuchten sich die Soldaten weitgehend angenehm einzurichten. Die Böden der Zelte wurden mit Brettern oder Zweigen ausgelegt, das gleiche Material schützte auch die Seiten der Leinwände vor Wind und Kälte.

Captain Frederick Culver, von der 3ten Maine Freiwilligen-Infanterie, tat an diesem Tag in der Quartiermeisterei Dienst. Sorgfältig verglich er die Bestände des Lagers mit den vorhandenen Listen, hakte die Positionen ab oder korrigierte sie. Dank des regelmäßigen Nachschubs gab es keinen Mangel an Vorräten und Ausrüstung, und die Brigade schien für den anstehenden Feldzug im Frühjahr gut gewappnet.

„Sir, der Konvoi ist gerade eingetroffen.“ Der Sergeant wartete die Erwiderung seines Grußes ab und fuhr dann fort. „Ich habe die Wagen zum Bunker fahren lassen, Sir, damit sie entladen werden können.“

„Entladen? Nachschub? Konvoi?“ Culver blickte irritiert von seinen Listen auf. „Mir war nicht bekannt, dass wir heute Nachschub erwarten. Und was für Nachschub? Bunker? Etwa Munition?“

„Jawohl, Sir. Munition und Pulver. Habe die Wagen zum Bunker fahren lassen“, wiederholte der Sergeant mit den drei Winkeln und dem darüber befindlichen Stern, der ihn der „Ordnance“ zuordnete, die für Waffen und Munition zuständig war.

„Haben Sie die Ladepapiere, Sergeant?“, erkundigte sich Culver, der innerlich darüber fluchte, das offensichtlich wieder einmal die rechte Hand nicht wusste, was die linke tat.

„Hier, Sir.“ Der Unteroffizier reichte dem Captain einige gefaltete Seiten, die dieser im Licht einer Laterne las, da es in der hölzernen Baracke keine Fenster und, abgesehen von der offen stehenden Tür und dem Tor für Frachtbewegungen, kein Tageslicht gab.

„Hm“, brummte Culver schließlich. „Die Anforderung wurde vom General persönlich unterzeichnet und nicht vom Ordnance oder Quartermaster.“

„So, wie es da steht, Sir.“ Dem Sergeant knurrte der Magen, in der Messe gab es an diesem Tag Souffle und die Fragen des Captains hielten ihn nur unnötig vom Essen ab. „Ein Teil der Bestände ist wohl feucht und unbrauchbar geworden. Wenn Sie mir die Bemerkung erlauben, Sir, bei dem Wetter wohl kein Wunder.“

„Okay, Sarge, ich kümmere mich darum“, sagte der Offizier schließlich zur Erleichterung des Unteroffiziers. „Sie können abtreten.“

„Sir.“ Ein eher nachlässiger Gruß und schon verließ der Sergeant den Lagerraum.

Auch Frederick Culver knurrte der Magen, aber sein Pflichtgefühl ließ ihn die Baracke des Materiallagers verlassen und in Richtung des Bunkers marschieren. Hier, in der Zone um die Camps der Regimenter und den Versorgungsbereich, gab es viel Bewegung. Der Schnee war von zahlreichen Füßen festgestampft worden, so dass man gut vorankam.

Der Bunker war ein etwas abgelegener Erdhügel, der entstanden war, da man eine große Grube ausgehoben und anschließend mit Bohlen und dem Aushub abgedeckt hatte. Das hier lagernde Pulver und die Munition waren damit weitestgehend vor dem Einschlag eines feindlichen Geschosses geschützt.

Culver sah mehrere Planwagen und eine Kavallerieeskorte am Bunker. Dort hielt die Corporalschaft eines Infanterieregiments Wache.

„Captain Culver, 3te Maine“, stellte er sich vor. „Sie bringen uns Nachschub?“

„Captain Farling, 3te Ohio Kavallerie“, erwiderte der Offizier und lächelte. „Sechs Ladungen Pulver, Gewehr- und Revolvermunition“, bestätigte er. „Direkt vom Arsenal, Mister Culver. Während Sie abladen lassen, würden wir gerne die Pferde versorgen.“

„Selbstverständlich. Wasser, Heu und Hafer gibt es am Versorgungspunkt unserer Remonte. Sie und Ihre Leute sind gerne eingeladen. Heute gibt es ein wirklich gutes Souffle in den Messen.“ Culvers Blick glitt über die Kavalleristen, die an ihren Pferden standen und sich eng in die Feldmäntel hüllten. Die innen gelb gefütterten Pelerinen bewegten sich in einem schwachen Wind, der beißende Kälte brachte. „Sie haben keine Infanterie dabei?“

„Wir mussten mit weiterem starken Schneefall rechnen und der Kommandeur des Arsenals meinte, bei dem Wetter kommen Infanteristen nur schlecht vorwärts.“ Der Kavallerist zögerte kurz. „Leider muss ich Ihr Angebot an uns abschlagen. Das Wetter scheint sich zu verschlechtern und wir müssen heute noch zum Arsenal zurück.“

„Gut, Captain, ich lasse abladen, während Sie die Pferde versorgen.“

Culver schickte einen Private der Wache los, um Männer zum Abladen zu holen.

Eine knappe Stunde später brach der kleine Konvoi wieder auf und verließ das Lager der Brigade. Der Kavallerist behielt recht. Erneut setzte Schneefall ein, der die Spuren schon bald bedeckte.

Kapitel 4 Uniformwechsel

Zehn Meilen östlich von Coopers Lager, am nördlichen Ufer des North Anna River.

Der kleine Konvoi erreichte die Stelle des Überfalls. Der frische Schnee hatte inzwischen alle Spuren des Ereignisses bedeckt. Lieutenant Kendricks führte seine Abteilung mit den erbeuteten Wagen in jenen Abschnitt zwischen den Hügeln, in dem Stunden zuvor Major Clive Bennets Kompanie gewartet hatte. Jetzt war es ein Trupp der 17ten South Carolina Cavalry mit einem der eigenen Wagen.

„Hat alles geklappt?“, fragte der Captain der Gruppe neugierig, obwohl die Ankunft von Kendricks der beste Beweis dafür war, dass der Plan bislang erfolgreich verlief.

„Wir hatten Glück, dass keiner der Yanks unter die Mäntel sah“, gab Lieutenant Kendricks bereitwillig zu. „Ein verdammt komisches Gefühl, sich in einem ihrer Lager zu bewegen, als gehöre man zu ihnen.“

Die Kavalleristen von Kendricks Eskorte saßen ab und begaben sich zu dem wartenden Planwagen, wo sie ihre abgelegten Originaluniformen vorfanden. Mit sichtlicher Erleichterung fand der Wechsel statt.

„Der Major kann froh sein, dass wir genug Männer haben, denen die Yankeeklamotten gepasst haben“, meinte Kendricks, während er seinen Uniformrock schloss. „Und ebenso, dass meine Männer nicht in ein Gespräch verwickelt wurden. Bei einigen ist unser Südstaatenakzent kaum zu überhören.“

Der Captain grinste. „Das ist einer der Glücksfälle in diesem verfluchten Krieg. Es gibt genügend Männer auf beiden Seiten, die aus dem gleichen Staat stammen und somit den gleichen Akzent haben.“

Nachdem Kendricks Gruppe wieder ihre eigentlichen Uniformen angelegt hatte, saßen die Männer auf. Dann bewegte sich der Konvoi zu jener Furt, die zuvor Bennet genommen hatte, um wieder ans südliche Ufer des North Anna River zurückzukehren. Hier war das Wasser kaum knietief und das dünne Eis gebrochen. Jede Yankee-Patrouille würde erkennen, dass man den Fluss überquert hatte, doch das spielte keine Rolle, solange keiner der Nordstaatler ahnte, was mit dem Konvoi von Captain Farling geschehen war.

Kapitel 5 Lagebesprechung

Grants Hauptquartier, eineinhalb Meilen nördlich der Bahnstation Hannover Junction.

Es war Sonntag und Lieutenant-Colonel Matt Dunhill war in General Grants Hauptquartier befohlen worden, gemeinsam mit den anderen Kommandeuren seiner Brigade.

Grant hatte ein zweistöckiges Haus beschlagnahmt, dessen weiß gestrichene Holzwände sich kaum von der mit Schnee bedeckten Landschaft abhoben. Eine große Unionsfahne hing vom Balkon im ersten Stock.

Das Haus war nur knapp anderthalb Meilen von der Bahnstation Hannover Junction entfernt, die derzeit einer der Hauptumschlagplätze der Unionsarmee war. Dort traf, mit den Zügen der Richmond & Fredericksburg Rail Road, der Nachschub an Menschen und Material ein. Von dort fuhren die Züge mit den Erkrankten und Verwundeten zu den großen Hospitälern im Osten der Union.

Das Erscheinen des Generals verzögerte sich. Er war zunächst zum sonntäglichen Gottesdienst des Regimentsgeistlichen gegangen und wurde von einer Gruppe Frauen aus der Umgebung aufgehalten, die er mit ausgesprochener Freundlichkeit behandelte, da sich ein Teil von ihnen an der Versorgung und Betreuung der Verwundeten beteiligte.

Captain Lorring, Adjutant des Generals, hatte dafür Sorge getragen, dass die versammelten Offiziere mit ausreichend Kaffee, Tee und belegten Broten versorgt wurden. Obwohl Lorring sicherlich gut informiert war, hielt er sich bedeckt, um nichts von dem vorwegzunehmen, über das Grant lieber persönlich sprach.

Matt und die anderen Offiziere trugen, da auch sie zuvor am Gottesdienst der Brigade teilgenommen hatten, ihre Paradeuniformen, mit den langen Gehröcken und goldenen Schulterepauletten. Matt mochte diese Uniform nicht, auch weil das Tragen der ausladenden Epauletten unter dem Feldmantel eher unbequem war.

Für die Besprechung hatte Grant die Offiziere mehrerer Brigaden geladen. Während die Runde über einige Interna und Belanglosigkeiten sprach, nahm Matt sich die Zeit, die ihm unterstellten Bataillons- und Regimentskommandeure zu beobachten. Seine Brigade war erst vor Kurzem zusammengestellt worden. Ein jeder Kommandeur besaß seine Eigenheiten und Matt musste versuchen, die Gemeinsamkeiten herauszufinden, damit die so unterschiedlichen Männer gut zusammenarbeiteten.

Matt Dunhill war nun dreiundfünfzig Jahre alt. Seine Frau Mary-Anne begleitete ihn schon viele Jahre durchs Leben. Vor dem Krieg zog sie mit ihm von Garnison zu Garnison, jetzt war sie in Washington geblieben, wo sie sich sozial engagierte. Ihr gemeinsamer Sohn Mark war wohl einer der jüngsten Captains der Union und mit seiner einstigen Freiwilligen-Einheit jüngst offiziell als „H“-Kompanie in Matts 5te US-Kavallerie übernommen worden. General Grant und Präsident Lincoln hatten sich persönlich dafür eingesetzt.

Matt Dunhill besaß eine durchschnittliche Größe und schlanke Figur. Noch immer trug er jene Art von Schnauzbart, die bei den Dragonern so beliebt gewesen war. Als junger Lieutenant war er den U.S.-Dragoons beigetreten, kämpfte gegen die Comanchen, dann gegen die Mexikaner im Krieg von 1848, anschließend erneut gegen Indianer. All dies an der Seite seines Freundes Thomas. Dann begann der Süden den Krieg gegen den Norden. Während es für Matt selbstverständlich war, für den Erhalt der Union einzutreten, quittierte Thomas den Dienst und trat der Kavallerie der Konföderation bei. Ein einziges Mal waren sie sich seitdem begegnet. Matt war froh, dass sie beide sich kampflos und noch immer als Freunde getrennt hatten. Er fürchtete den Tag, an dem sie beide vielleicht doch die Klingen kreuzen mussten.

Der Kongress verlieh dem damaligen Major Matt Dunhill die „Medal of Honor“ für seinen Einsatz bei Gaines Mill. Matt gehörte sicher zu den erfahrensten Offizieren. Er bestand im Auftrag von Grant einige gefährliche Missionen, was ihm das Vertrauen des Generals eingetragen und nun zum Kommando über eine Brigade geführt hatte.

Die Brigade bestand aus Matts zweitem Bataillon der 5ten US-Kavallerie, dem dritten Bataillon der 6ten Pennsylvania Freiwilligen-Kavallerie, „Rush´s Lancers“ genannt, den Minnesota Rangers und der 8ten New Yorker Freiwilligen-Kavallerie. Alles in Allem knapp 2.400 Kavalleristen.

Üblicherweise wurde eine solche Truppe von einem Brigadier-General befehligt. Matt war jedoch nur Lieutenant-Colonel und wurde, dem allgemeinen Sprachgebrauch nach, mit „Colonel“ angesprochen. Dennoch stand er einen Rang unter den „Full-Colonels“ zweier ihm unterstellter Regimenter. Diese ordneten sich Matt nur auf Befehl von Grant unter. Er musste daher Eifersüchteleien befürchten.

Major Kurt Ramses Felton, Kommandeur der Rush´s Lancers, verhehlte seinen Widerwillen nicht, obwohl er im Rang noch unter Matt stand. Er machte, nicht zu Unrecht, geltend, dass die Lancers an einer Unzahl von Kämpfen teilgenommen hatten und ebenfalls über große Erfahrung verfügten. Das Regiment hatte zu Beginn des Krieges, gemäß seinem Namen, tatsächlich mit neun Fuß langen Lanzen begonnen, diese aber, mit der Einsicht, dass diese Stoßwaffen kaum gegen Schusswaffen bestehen konnten, gegen Sharps-Karabiner getauscht. Eine Eigenheit der Lancers war es, dass jeder Reiter schmale gelbe Nahtstreifen an den Hosenbeinen trug, was ihnen den Spottnamen als „Corporals-Regiment“ eintrug. Auch Felton war von schlanker Statur und mittelgroß, trug allerdings einen sauber gestutzten Vollbart. Er war leidenschaftlicher Pfeifenraucher und wenn seine Pfeife nicht qualmte, dann trug er sie zumindest im Mundwinkel und nahm sie nur zum Sprechen heraus.

Die Minnesota Rangers wurden von Colonel Bill Trumbull kommandiert. Einem behäbigen Offizier mit leichtem Bauchansatz und riesigen Koteletten. Er hielt sich mit seiner Meinung gerne zurück, bis er die der anderen kannte und sich dieser dann anschloss.

Als besonderen Fall betrachtete Matt den Colonel der 8ten New Yorker. Hans Keller war Deutscher und das galt auch für das gesamte Regiment. Viele der Soldaten sprachen das Englische nicht ausreichend und so verwendeten sie in ihren Reihen Deutsch. Matt war erleichtert, dass die Befehlssprache immerhin Englisch war und von allen Offizieren und Unteroffizieren beherrscht wurde. Keller war ein ruhiger und sehr sachlicher Mann, der fast jeden Tag einen Brief an seine Familie in New York schrieb. Da er sie nicht jeden Tag auf den Weg bringen konnte, nummerierte er sie sorgfältig und gab sie bei Gelegenheit im Stapel auf.

Es ging auf den frühen Mittag zu, als Ulysses Simpson Grant endlich im Hauptquartier eintraf. Hut und Mantel des Generals waren mit weißen Flocken bedeckt, denn erneut hatte heftiges Schneetreiben eingesetzt. Nachdem Grant beides abgelegt hatte, betrat er den Besprechungsraum, der unmittelbar neben dem Büro des Befehlshabers lag.

„Bedaure, Gentlemen, aber die Ladies haben mich länger aufgehalten, als ursprünglich beabsichtigt“, entschuldigte sich Grant lächelnd und trat an die Rückwand des Raumes, an der eine große Landkarte befestigt war, die von zwei großen Unionsfahnen flankiert wurde. „Lassen Sie uns also keine Zeit verlieren.“

Lorring trat mit einem Zeigestock heran, um die Worte des Generals durch Antippen der entsprechenden Stellen der Karte zu begleiten.