Sky-Navy 34 - Blockadebrecher - Michael Schenk - E-Book

Sky-Navy 34 - Blockadebrecher E-Book

Michael Schenk

0,0
1,49 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Die Serie "Sky-Navy" bietet spannende Unterhaltung im Bereich der Science Fiction. In einer fernen Zukunft stellen sich die Sky-Navy und die Sky-Trooper fremden Völkern und spannungsgeladenen Abenteuern, bei denen das Militär vor allem eine Aufgabe erfüllt - dem Leben zu dienen und Konflikte zu beenden. Schenk bietet dabei faszinierende Einblicke in fremde Kulturen und versieht seine Action immer auch mit einer Prise Humor.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 226

Veröffentlichungsjahr: 2024

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Michael Schenk

Sky-Navy 34 - Blockadebrecher

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Kapitel 1 Was bisher geschah

Kapitel 2 Die Beobachter

Kapitel 3 Verwirrende Fakten

Kapitel 4 Am Abgrund

Kapitel 5 Der Gestaltwandler

Kapitel 6 Honcrest-3

Kapitel 7 Eine bunte Truppe

Kapitel 8 Überstunden

Kapitel 9 Der Blockadebrecher

Kapitel 10 Blockadedienst

Kapitel 11 Tod aus dem Unsichtbaren

Kapitel 12 Die erste Regel des Krieges

Kapitel 13 Der Wille zum Leben

Kapitel 14 Blitzlandung

Kapitel 15 Die Befreiung

Kapitel 16 Um den Horizont

Kapitel 17 Ein ungleicher Kampf

Kapitel 18 Die Spur der Alten

Kapitel 19 Suchen und töten

Kapitel 20 Der Preis des Hiromata

Kapitel 21 Die Verzweifelten

Kapitel 22 Das Licht in der Dunkelheit

Kapitel 23 Jeder Splitter zählt

Kapitel 24 Der Weg eines Mörders

Kapitel 25 In letzter Sekunde

Kapitel 26 Die Fackel der Hoffnung

Kapitel 27 Ankündigung

Kapitel 28 Homepage www.sky-navy.de

Impressum neobooks

Kapitel 1 Was bisher geschah

Sky-Navy 34

Blockadebrecher

Military Science Fiction

von

Michael H. Schenk

© M. Schenk 2024

Das alte Sternenreich der humanoiden Negaruyen stand vor dem Untergang. Ein Sternensystem nach dem anderen fiel dem Ansturm der insektoiden Norsun zum Opfer. Die letzten Ressourcen wurden in den geheimen Bau einer großen Flotte gesteckt, deren Besatzungen im Kälteschlaf auf die Fertigstellung ihrer Schiffe warteten. Doch ein verhängnisvoller Programmfehler verhinderte das Aufwachen der Schläfer.

Keiner der alten Negaruyen ahnte, dass der Krieg zwischen ihnen und den Norsun auf der Intrige eines dritten Volkes beruhte. Das Denken der grauen Gestaltwandler war von Hass auf alle Humanoiden erfüllt. Sie hatten den Untergang der ersten irdischen Menschheit herbeigeführt. Eine dieser langlebigen Kreaturen hatte die Zeiten überdauert und das erneute Erstarken der Menschen beobachten müssen. Der Kontakt zu seinem Volk war verloren gegangen und so nutzte der Gestaltwandler immer neue Identitäten, um unerkannt unter den Menschen zu leben. Ihre erneuten Kenntnisse der interstellaren Raumfahrt sollten ihm die Möglichkeit bieten, sein eigenes Volk zu finden und den endgültigen Untergang der Humanoiden zu betreiben.

In der Gestalt des hohen Rates Bao Wang stieß der Gestaltwandler bei einer seiner interstellaren Suchen auf die Schläfer der alten Negaruyen und deren geheime Flotte. Dieser Zufall schien ihm die Möglichkeit zu eröffnen, die Menschen auch ohne die Hilfe anderer Gestaltwandler zu vernichten. Bao Wang erweckte die Gleichen und belog sie, in dem er behauptete, der Untergang des alten Sternenreiches der Negaruyen sei die Folge eines verräterischen Bundes zwischen den Norsun und den Humanoiden der Menschheit.

Auf Rache sinnend, bestiegen die Gleichen ihre Flotte der Vergeltung und begannen, die besiedelten Welten der Menschheit anzugreifen.

Mit einem Schlag endeten die Feindseligkeiten zwischen dem Directorate of Stars der solaren Menschheit und den abgefallenen Welten der Confederate Stars. Die Vernichtung durch einen übermächtigen Feind vor Augen, vereinten sich die einstigen Gegner zum Kampf, in dem es um das Überleben der Menschheit ging.

Kapitel 2 Die Beobachter

Mars Defense Post MDP-09, nördlich von Mars Central City

Als die schwarzen Walzenschiffe in das solare System einflogen, hatte man sie zunächst für Einheiten der Confederate Stars gehalten, zumal diese Schiffe, wenn auch zufällig, die gleiche rote „Bauchbinde“ um den Rumpf zeigten, wie sie als Kennung für die Konföderation diente. Als man den Irrtum erkannte, war es fast zu spät für Gegenmaßnahmen. Das Direktorat des Mars befand sich in Verhandlungen mit der Konföderation, die inzwischen die Sky-Base Arcturus besetzt hielt und die dort liegenden Schiffe der Sky-Navy internierte. Auf Betreiben der konföderierten Delegation war die Besatzung des einzigen wirklich kampfkräftigen Schiffes im Sol-System, des Trägerschlachtschiffes D.C.S. Clavijo, abgezogen worden, womit der mächtige Träger praktisch wehrlos im Marsorbit stand.

Die Erkenntnis, dass sich ein unbekannter Feind näherte, führte zur Auslösung des Raumalarms auf dem Mars. Damit wurden alle regulären Streitkräfte und die Freiwilligenverbände zu den Waffen gerufen. Doch schon wurden die orbitalen Verteidigungsanlagen ausgeschaltet und die Transporter der Angreifer schleusten Luft- und Bodeneinheiten aus. Viele der Freiwilligen erreichten ihre Sammelpunkte nicht rechtzeitig, andere sahen Widerstand als sinnlos an.

MDP-09gehörte zu den Raumabwehrstellungen der Marsverteidigung. Die Anlage war untermarsianisch angelegt und wurde von einer kleinen Wartungsmannschaft einsatzbereit gehalten. Diese sollte durch die freiwilligen Streitkräfte auf zweihundertfünfzig Männer und Frauen anwachsen, doch letztlich musste sich der kommandierende Offizier mit zweiundsiebzig begnügen. Dies reichte zur Bedienung der Hauptgeschütze, jedoch nicht zur Verteidigung des Forts gegen einen Bodenangriff.

Major Joaquin Santiago hatte vor einiger Zeit den Angriff der Negaruyen der verborgenen Welt erlebt. Damals hatten die schweren HE-Laser und Raketengeschütze einen der Angreifer vernichtet und einen zweiten schwer beschädigt. Unter schweren Verlusten und Schäden wehrte man den Angriff ab. Gemeinsam mit den verbündeten Norsun war es anschließend gelungen, die verborgene Welt aufzuspüren und diese Bedrohung endgültig auszuschalten. Jene Welt war die Letzte des untergegangenen Sternenreiches gewesen. Nun wurde man davon überrascht, dass es doch Überlebende der „Schlitznasen“ gab.

Doch diesmal war die Situation hoffnungslos.

Jene MDPs, die den Kampf aufgenommen hatten, waren durch Luftschläge oder Beschuss aus dem Weltraum vernichtet worden. MDP-09 war vielleicht das letzte intakte Fort. Joaquin wusste es nicht, denn es gab keine Verbindung mehr zu anderen militärischen oder zivilen Stellen. Selbst die Notrufe waren verstummt.

Die Zentrale des Abwehrforts lag fünf Ebenen unterhalb der Oberfläche. Ein kreisrunder Raum von zehn Metern Durchmesser mit zehn Arbeitsstationen, von denen aus man alle Funktionen steuern konnte. Dieser Raum lag innerhalb einer zwanzig Meter durchmessenden Kugel aus Tri-Stahl, zusätzlich mit dämpfendem Material und Mechanismen versehen, welche die Personen und Geräte zusätzlich schützen sollte.

Drei der Konsolen waren besetzt.

Joaquin saß im Hauptkommandosessel, Lieutenant Caren Zerdick an den Kontrollen für Energie und Lebenserhaltung. Corporal Ling Tao bediente die Kommunikationsanlage.

Alle aktiven Scanner und Sender waren abgeschaltet. Nur die passiven Sensoren und Empfänger lauschten nach außen. Eine natürliche Erzader bot zusätzlichen Ortungsschutz.

Ling Tao nahm mit einer resignierten Geste das Headset ab. „Nichts mehr. Keine Meldungen von den anderen Forts oder militärischen Einheiten. Auch keine Notrufe mehr. Die Rinderfarm der Familie Masker ist ebenfalls verstummt.“

„Sieht so aus, als wären wir als Einzige übrig“, kommentierte Caren frustriert. „War wohl die richtige Entscheidung, dass wir uns tot stellen.“

Major Joaquin Santiago hatte die entsprechenden Befehle gegeben und keiner der anderen zweiundsiebzig Männer und Frauen hatte dagegen protestiert. Jeder war erleichtert, am Leben zu sein, auch wenn sich die Frage stellte, wie lange dieses Leben noch währen würde.

Joaquin sah auf die große Hauptkarte. Die einst blau gefärbten Symbole der militärischen Einheiten blinkten nun rot. Die Truppen waren vernichtet oder hatten die Waffen gestreckt. Die Sensoren zeigten die Bewegung feindlicher Flugeinheiten, die den gesamten erkennbaren Luftraum kontrollierten.

Die Medien des Mars übertrugen nicht mehr. Allerdings konnte man von MDP-09 aus auf das öffentliche Kameranetz zugreifen. Die Bilder zeigten Truppen, gedrungene Panzer und kugelförmige Kampfroboter, die in den Straßen von Mars Central City patrouillierten. Der zivile Verkehr war vollkommen zum Erliegen gekommen.

Soldaten in tarnfarbenen Kampfanzügen trieben an einigen Stellen Bewohner der Stadt und deren Verteidiger zusammen. Man wusste, dass es sich bei den Angreifern um Negaruyen handelte, auch wenn diese allesamt schwarze Helme mit spiegelnden Visieren trugen, so dass keine Gesichter zu erkennen waren.

„Da kommt etwas auf der allgemeinen Frequenz.“ Ling Tao setzte das Headset wieder auf. „Übertragung aus dem Saal des hohen Rates“, meldete der Corporal überrascht. „Bild und Ton stabilisieren sich.“

„Muss wichtig sein“, stellte Joaquin fest. „Legen Sie die Übertragung auf alle Empfänger von Null-Neun. Unsere Leute sollen erfahren, um was es geht.“

Der Corporal nickte. Die Hauptkarte wich einer Totalen des Sitzungssaales im Turm des hohen Rates. Man sah die ansteigenden Sitzreihen und die dort anwesenden Angehörigen des hohen Rates des Direktorats. Zwischen ihnen auch einige Delegierte der Konföderation.

Hinter den Sitzreihen standen in regelmäßigen Abständen Soldaten der Negaruyen. Auch sie durch ihre Helmscheiben unkenntlich.

Unmittelbar vor der Kamera stand der bekannte Hochherr Mbuto Sangales. Neben ihm ein Negaruyen, der keinen Helm trug und dessen Gesicht gleichermaßen vertraut wie fremdartig wirkte. Die Negaruyen entsprachen äußerlich absolut den Menschen, wenn man von dem Unterschied absah, dass sie, statt der vorspringenden Nase eines Menschen, zwei senkrechte und muskulöse Atemschlitze aufwiesen. Der Negaruyen neben Sangales vermittelte ganz den Eindruck eines freundlichen Patriarchen, von dem keinerlei Bedrohung ausging. Doch die Worte, die nun gesprochen wurden, belehrten jeden Betrachter eines anderen.

Zunächst sprach der Afro-Marsianer Mbuto Sangales, der sich sichtlich um seine Fassung bemühte.

„Hier ist der ausführende hohe Rat Mbuto Sangales. Ich spreche vom Turm des hohen Rates in Mars Central City aus. Meine Worte gelten den Streitkräften des Directorate of Stars und denen der Confederate Stars sowie allen Bewohnern der besiedelten Welten, die diese Sendung empfangen.“ Sangales deutete mit einer kurzen Bewegung auf den Negaruyen neben sich. Der gütig blickende Mann trug eine schlichte grünweiße Uniform ohne erkennbare Rangsymbole. „Dies ist Rosos-dal-Hargon, Primär-Kommandant des Sternenreiches der Negaruyen und Oberbefehlshaber der Streitkräfte, die unser Direktorat und die Konföderation angreifen. Ich spreche nun in seinem Namen. Jeder Widerstand gegen die Negaruyen ist auf den besiedelten Welten einzustellen, um weitere Verluste unter der Bevölkerung zu vermeiden. Jeglicher weitere Widerstand zieht die gnadenlose Vernichtung nach sich. Kommandos der Negaruyen werden die planetaren Verwaltungen übernehmen. Rosos-dal-Hargon sichert gerechte Behandlung und die volle Versorgung der Planetenbewohner zu. Alle Führungskräfte der produzierenden Industrie haben sich bei den neuen planetaren Befehlshabern zu melden, um ihre Produktion nach den Forderungen der Negaruyen umzustellen. Jede Weigerung hat entsprechende Konsequenzen. Hier spricht der ausführende hohe Rat Mbuto Sangales, im Auftrag des Primär-Kommandanten Rosos-dal-Hargon. Diese Sendung wird nun für zwei Stunden in einer Dauerschleife wiederholt. Mögen die Schöpfer uns allen zur Seite stehen. Sangales Ende.“

Lieutenant Caren Zerdick sah, wie Ling Tao die Sendung, nach einer Geste des Majors unterbrach und wieder auf die Hauptkarte umschaltete.

Joaquin Santiago aktivierte die interne Kommunikation. „Sangales spricht. MDP-09 wird sich still verhalten. Wir werden alles aufzeichnen und dokumentieren und nach Schwachstellen der Negaruyen suchen. Vielleicht finden wir Informationen, die unsere Streitkräfte verwenden können. MDP-09 unterliegt ab sofort dem Verschlusszustand. Niemand verlässt das Fort, bis wir genau wissen, was vor sich geht und was die Negaruyen beabsichtigen.“

„Wir sollten aufgeben, Sir“, meinte der Corporal. „Der Befehl von Sangales war eindeutig.“

„War er das?“ Santiago schüttelte entschieden den Kopf. „Sangales erwähnte weder die Sky-Bases noch unsere im Raum stehenden Kräfte.“

Plötzlich verstand Zerdick. „Sie meinen, der hohe Rat setzt auf Redfeather?“

Ling Tao seufzte. „Die gesamte Sky-Navy wäre nicht in der Lage, die Negaruyen zu vertreiben.“

„Sangales scheint anders zu denken. Der Mann ist Politiker und bei deren Worten muss man zwischen den Zeilen lesen. Sangales glaubt, dass Redfeather noch irgendetwas in der Hinterhand hat. Außerdem sollten wir nicht blindlings auf die Güte eines Hoch-Kommandanten setzen, der unsere Welten gnadenlos angegriffen und Millionen von Menschen getötet hat.“

Kapitel 3 Verwirrende Fakten

Turm des hohen Rates, Mars Central City

Die Situation war bedrückend. Das Kommunikationszentrum des Mars hatte unzählige planetare Notrufe und auch Notmeldungen über den Nullzeit-Funk erhalten. Sie zeigten ein düsteres Bild mit zahlreichen Todesopfern auf den angegriffenen Welten. Lediglich die Bewohner der industrialisierten Welten schienen, zumindest größtenteils, verschont zu werden.

Für Mbuto Sangales und die Mitglieder des hohen Rates des Direktorats stellte sich die Frage, was die alten Negaruyen zu diesem verheerenden Angriff und Massenmord verleitet hatte. Zudem schienen die Negaruyen weit mehr zu beabsichtigen, denn Rosos-dal-Hargon forderte die Umstellung der menschlichen Industrie auf eine Kriegsproduktion im Sinne der Negaruyen. Jeder Mensch kannte die Geschichte des tausendjährigen Krieges zwischen den Negaruyen und Norsun. Mit dem Untergang der verborgenen Welt war dieser Konflikt beendet worden. Scheinbar endgültig, doch nun war die vergessene Flotte des alten Reiches aufgetaucht. Brach der alte Zwist erneut aus und stand die Menschheit zwischen den Fronten oder war gezwungen, auf Seiten der Negaruyen zu stehen, so war ihr Untergang besiegelt.

Die Negaruyen hatten die besiedelten Welten mit kompromissloser Härte angegriffen und auch dort erbarmungslos getötet, wo sie auf keinen Widerstand trafen. Mit der Hälfte aller bewohnten Welten gab es keinen Kontakt und kein Mensch wusste zu sagen, welche Siedlungen noch existierten. Nur einige der industrialisieren Planeten waren von der Auslöschung verschont geblieben. Ihre Bewohner waren nun auf Gedeih und Verderb vom Verhalten der Eroberer abhängig.

Eine unbekannte Anzahl interstellarer Schiffe war unterwegs, die den Angreifern bislang entkommen waren oder noch gar nichts von den Angriffen wussten.

Mbuto Sangales wollte unbedingt ergründen, was Rosos-dal-Hargon bewegte und hatte den Primär-Kommandanten in sein Büro gebeten, das direkt unter dem Landeplatz der obersten Ebene des Ratsturmes und dem Kommunikationszentrum lag.

Tatsächlich erklärte sich dal-Hargon bereit, mit Mbuto zu sprechen. Er kam in Begleitung eines stämmigen Mannes, der ebenfalls auf den verspiegelten Helm verzichtete. Sangales ahnte nicht, dass die Negaruyen ohne verborgenes Gesicht auf natürliche Weise gezeugt und geboren waren, wohingegen die anderen die geklonten Gleichen waren, die einst in Brutkammern aufwuchsen. Es war ein streng gehütetes Geheimnis und die Psychologen des untergegangenen Negaruyen-Reiches hatten eindringlich davor gewarnt, es jemals zu lüften.

„Ich möchte Sie bitten, die Gewalt gegen unsere Bevölkerung einzustellen“, begann Mbuto und bemühte sich um ein freundliches Lächeln. „Sie ist überflüssig. Alle planetaren Regierungen werden sich den Anweisungen Ihrer Negaruyen fügen.“

„Sie bitten also um Gnade, Menschenführer?“ Auch dal-Hargon lächelte, doch in diesem Lächeln lag etwas Kaltes. „Wir werden jene Gnade walten lassen, die Verrätern gegenüber angebracht ist.“

„Verrätern?“ Mbuto sah seine Gegenüber irritiert an. „Ich verstehe nicht. Wieso bezeichnen Sie uns als Verräter?“

Der Begleiter von Rosos stieß ein leises Lachen aus. „Weil Sie als humanoides Volk gemeinsame Sache mit den Eierlingen der Norsun machen. Ihr Verrat führte zum Untergang unseres alten Reiches.“

Rosos-dal-Hargon nickte. „Nun werden Sie jedoch zum Entstehen des neuen Reiches beitragen.“

„Wir Menschen tragen keine Schuld am Untergang Ihres Reiches. Als Ihre Welten den Norsun zum Opfer fielen, da beherrschten wir Menschen nicht einmal die interstellare Raumfahrt.“

„Lüge!“, stieß der Primär-Kommandant wütend hervor. „Wir haben die Berichte Ihrer Medien gesehen. Sie vernichteten die große Raumwerft von Tensa, gemeinsam mit den Eierlingen. Sie vernichteten die verborgene Welt, den letzten freien Planeten unseres Volkes. In beiden Fällen sieht man in den Aufzeichnungen die Hantelschiffe der Eierlinge und die typischen Schiffe Ihrer Menschheit.“

„Das ist nur die halbe Wahrheit und eine sehr einseitige Sicht“, hielt Mbuto dagegen. Plötzlich begriff er, dass die Negaruyen schon vor ihrem Angriff Zugriff auf die menschlichen Medien erhalten hatten. Doch genau das erinnerte ihn an einen wichtigen Bestandteil der gemeinsamen Geschichte mit den Norsun. „Als wir den Norsun erstmals begegneten, kam es zu schweren Kämpfen mit ihnen. Auch wenn sie auf einem Missverständnis beruhten“, fügte er zögernd hinzu.

„Ein Missverständnis?“

„Ein Missverständnis“, bekräftigte Mbuto. Mit wenigen Sätzen versuchte er den Negaruyen die Bedeutung von Werbung zu erläutern. „Auf einer unserer Kolonialwelten wurde eine beliebte Sendung über das Kochen ausgestrahlt. Dabei wurden auch Spiegeleier zubereitet. Die Norsun fingen die Ausstrahlung auf. Sie bezeichnen die Insektoiden als Eierlinge. So können Sie sich sicherlich vorstellen, was die Norsun bewegte, als der Video-Koch ein paar Eier zerschlug und in der Pfanne briet. Jedenfalls griffen die Norsun den Planeten Regan III an, besetzten ihn und ermordeten große Teile der Bevölkerung.“ (Anmerkung: Siehe Sky-Navy 03 und 04 mit den Episoden um Regan III) „Es kam zu verlustreichen Kämpfen, in denen wir die Norsun zurückdrängen konnten.“

„Ein Volk, welches kaum die interstellare Raumfahrt beherrscht, besiegt ein Volk, das unser Reich in einem tausendjährigen Krieg bezwang?“, spottete Rosos-dal-Hargon.

„Unsere Trägerschlachtschiffe und die Railguns spielten eine entscheidende Rolle“, bekräftigte Mbuto.

„Trägerschlachtschiffe“, wiederholte der Primär-Kommandant nachdenklich. „Ah, ein solches Schiff haben wir im Orbit über dieser Welt besetzt. Ich ahnte bereits, dass dieses Schiff von Bedeutung sein wird, daher ließ ich es nicht zerstören. Ter, informiere das dortige Bordkommando, dass es nach dieser ‚Railgun‘ Ausschau halten soll. Die Waffe ist mit Vorrang zu untersuchen. Wenn sie in der Lage ist, ein Norsun-Schlachtschiff zu vernichten, dann sollten wir sie uns zunutze machen.“

„Ajon.“ Der Adjutant und Vertraute von dal-Hargon bestätigte den Befehl mit der Ehrenbezeichnung für Vorgesetzte und sprach leise in sein Kommunikationsgerät.

Mbuto verfluchte seine Gedankenlosigkeit. Vielleicht waren die Feinde zuvor nicht auf diese Waffe aufmerksam geworden und jetzt hatte er sie förmlich darauf gestoßen. Rasch lenkte er das Gespräch auf die erste Begegnung mit den Negaruyen. „Es kam zu einer Art Waffenstillstand. Wir gehen davon aus, dass die Norsun unsere wahre Stärke auskundschaften wollten und auf eine günstige Gelegenheit für ihren nächsten Angriff warteten. Doch es kam anders und das lag an einem Schiff der verborgenen Welt. (Anmerkung: Siehe Sky-Navy 09, „Im Nebel“) Ein Tarnschiff dieser Negaruyen eroberte einen unserer Kreuzer und nutzte diesen zu Angriffen auf Welten der Norsun, die natürlich an unsere Schuld glaubten. Wir waren vom Untergang bedroht und suchten verzweifelt nach dem missbrauchten Schiff. Es gelang uns, es zu finden und unschädlich zu machen. Der Plan der Negaruyen der verborgenen Welt, uns und die Norsun aufeinander zu hetzen, schlug damit fehl. Stattdessen kam es zu einem Zweckbündnis, das zur Vernichtung von Tensa und der verborgenen Welt führte.“ Mbuto seufzte. „Grundgütiger, Primär-Kommandant, an unserer Stelle hätten Sie doch nicht anders gehandelt.“

Rosos-dal-Hargon zeigte ein gewisses Maß an Größe, als er langsam nickte. „Möglicherweise, Menschenführer. Diese Geschichte ist so unglaubhaft, dass sie schon wieder wahr sein könnte. Aber es gibt keine Beweise für Ihre Behauptung.“

„Die gibt es. Primär-Kommandant, Sie haben sich bei den Angriffen auf Tensa und die verborgene Welt auf Berichte unserer Medien gestützt. Es gibt auch die entsprechenden Berichte über die ersten Begegnungen meines Volkes mit den Norsun und den Negaruyen.“

„Davon wissen wir nichts“, räumte Rosos zögernd ein.

„Alle Berichte, gleichwohl in welcher Form, werden im Zentralarchiv des Mars gesammelt und aufbewahrt“, erklärte Mbuto. „Dort finden Sie alle erforderlichen Dateien.“

„Die Sie rechtzeitig haben manipulieren lassen“, vermutete Rosos kalt.

„Sie haben sicherlich Spezialisten, die eine Manipulation erkennen würden“, entgegnete Mbuto. „Primär-Kommandant, ich beschwöre Sie … Morden Sie nicht, weil Sie einem Irrtum unterliegen. Wir mussten uns damals gegen die verborgene Welt wehren, da wir sonst selbst vernichtet worden wären. Aber wir sind keine Feinde der Negaruyen. Im Gegenteil, eine Ihrer Welten steht unter unserem besonderen Schutz.“

Rosos-dal-Hargon sah Mbuto überrascht an. „Was sagen Sie da?“

„Eine Ihrer Welten hat überlebt und die Norsun halten sie irrtümlich für vernichtet. Wir bezeichnen die dort lebenden Negaruyen als das Sandvolk und unterhalten friedliche Kontakte zu ihm.“

„Wo ist diese Welt?“, fragte Rosos eindringlich.

„Sie werden die Koordinaten erhalten, wenn Sie sich im Zentralarchiv die Dateien angesehen haben und die Feindseligkeiten einstellen“, antwortete Mbuto entschlossen.

„Ich werde mich nicht erpressen lassen“, beharrte Rosos. „Wir haben Mittel, um Sie zum Reden zu zwingen.“

„Das ist nicht erforderlich“, beschwor Mbuto erblassend. „Sobald Sie sich die Daten im Archiv angesehen und diese überprüft haben, gebe ich Ihnen die Koordinaten. Es gibt nur zwei Männer, welche die Koordinaten kennen und der zweite ist Ihnen unbekannt.“ Es war eine Notlüge. Es gab hunderte von Navigatoren, welche die Koordinaten jener Welt kannten, auf der die letzte Schlacht gegen die Piraten der schwarzen Bruderschaft stattgefunden hatte. (Anmerkung: Siehe Sky-Troopers 4, „Das Sandschiff“.) „Wenn Sie in meinem Gehirn herumpfuschen, kann es sein, dass Sie wesentliche Teile meines Gedächtnisses schädigen. Warum wollen Sie das riskieren, wenn ich Ihnen doch alles freiwillig geben werde? Kommt es Ihnen wirklich auf einige wenige Stunden an?“

Der Primär-Kommandant sah Mbuto nachdenklich an. „Ter-Gazen, du wirst zu diesem Archiv gehen und persönlich nachforschen. Behandle es vertraulich. Hat der Menschenführer gelogen, so hast du meine Erlaubnis ihn zu töten. Sagt er die Wahrheit, so darf niemand davon erfahren, bis wir jenen gesprochen haben, der uns möglicherweise nicht die ganze Wahrheit sagte.“

Dal-Hargon bezog sich auf Bao Wang, den Mbuto für einen verräterischen hohen Rat hielt, und der die Flotte der Vergessenen nicht nur erweckt, sondern auch gezielt mit falschen Informationen versehen hatte. Beide ahnten nichts von der gestaltwandlerischen Fähigkeit jenes Wesens, das nun in der Gestalt der von ihm ermordeten Hildrun Olsondottir nach einem Fluchtweg suchte.

Kapitel 4 Am Abgrund

High-Command, Sky-Base Arcturus

Die Stimmung in der Sky-Base Arcturus und dem High-Command der Streitkräfte war gedrückt. Nahezu jede besiedelte Welt und jedes interstellare Raumschiff verfügte inzwischen über Hiromata-Funk. Dank des Hiromata-Kristalls konnten Schiffe und Nachrichten ohne Zeitverlust andere Sonnensysteme erreichen. Eine Besonderheit des Nullzeit-Funks war allerdings, dass es nicht möglich war, mit ihm Sprache und Bild zu übertragen. Man war auf die Anwendung kurzer und langer Impulse angewiesen, bei denen man sich das alte Morse-Alphabet zu Nutzen machte. Zudem war der Funkstrahl eines Hiromata sehr stark gebündelt. Man musste die Position der Gegenstation sehr genau kennen und sie anpeilen, um kommunizieren zu können. Dies erforderte entsprechende komplexe astro-navigatorische Berechnungen. Dem gegenüber stand der dreißigfach lichtschnelle Cherkov-Funk, der seine Wellen kugelförmig ausbreitete, aber eben entscheidend langsamer war, auch wenn er Übertragungen mit Bild und Ton ermöglichte.

Kurz nach Beginn des Überfalls der Negaruyen trafen die ersten Notrufe auf der Sky-Base ein. Dies nicht von ungefähr. Gerade die Position der Sky-Base war auf allen Welten bekannt, denn hier befand sich nicht nur das Kommandozentrum der Streitkräfte, sondern auch die Leitstelle des interstellaren Rettungsdienstes. Vor dem Ausbruch der Feindseligkeiten zwischen dem Direktorat und der Konföderation waren stets drei der zwölf Trägerschlachtschiffe als Rettungseinheiten bereitgehalten worden. Mit mobilen Hospitälern und den verschiedensten Geräten, Boden- und Luftfahrzeugen, um in jedem erdenklichen Not- und Katastrophenfall Hilfe leisten zu können.

Dies hatte die Konföderation genutzt, um der hilfsbereiten Sky-Navy auf der Welt Blooming, angeblich von einer Katastrophe betroffen, eine verhängnisvolle Falle zu stellen.

Doch die Zeit der Feindseligkeiten zwischen dem Directorate of Stars und den Confederate Stars, war mit dem Angriff der Negaruyen schlagartig beendet worden. Grau uniformierte Männer und Frauen der Konföderation arbeiteten nun Seite an Seite mit ihren blau uniformierten Pendants des Direktorats.

Das eigentliche Befehlszentrum der Streitkräfte, das High-Command, lag im Zentrum der gewaltigen Raumbasis. In drei terrassenartig angelegten Reihen zogen sich die Arbeitsstationen um die Mitte des Raumes, die von einer riesigen Bildkugel eingenommen wurde. Sie zeigte den von Menschen besiedelten Bereich des Weltraums farbig und dreidimensional. An den Konsolen befanden sich wiederum zahlreiche Monitore, die Einzelheiten oder Daten wiedergaben. Hier waren alle Positionen im Augenblick doppelt besetzt.

An das High-Command schloss sich ein Konferenzraum an, der durch eine transparente Klarstahlwand abgeschirmt war. Hier hatte Hoch-Admiral John Redfeather die wichtigsten Offiziere und Funktionäre zusammengerufen, um die aktuelle Situation zu erörtern und über geeignete Maßnahmen zu beraten.

John Redfeather war ein Sioux-Indianer, Chief der indianischen Ethnien und Oberkommandierender der Streitkräfte, die aus der Sky-Navy als Flotte und den Sky-Troopern als Kampftruppe bestanden. Der Mann mit der kupferbraunen Haut und den typischen Zöpfen seines Lakota-Stammes, war ein ausgezeichneter Taktiker und Stratege, wenn es um interstellare Auseinandersetzungen ging.

An seiner Seite saß Omar ibn Fahed, ein Araber mit einer ausgeprägten Hakennase. Als High-General war er Johns Stellvertreter und Kommandeur der Sky-Trooper. Er war auf planetare Landeunternehmen und Konflikte spezialisiert.

Neben Omar saß Sub-Admiral Pjotr Chukov, der sich, ebenso wie Admiral Carl Uddington, schon in vielen Gefechten bewährt hatte. Uddington war stolz auf seine Familiengeschichte, in der diese schon in der einst nassen Royal Navy gedient hatte.

Benisha Sharma, genannt der „Blitz“, hatte indische Wurzeln und war die Stellvertreterin von ibn Fahed. Sie hatte bei der Abwehr des Angriffs der Negaruyen der verborgenen Welt, auf die Sky-Base Arcturus, eine tragende Rolle gespielt.

Commodore Faso verfügte über ein nahezu fotografisches Gedächtnis und war der persönliche Adjutant von John Redfeather.

General Josh Garland war Kommandeur der auf der Basis befindlichen konföderierten Streitkräfte und hatte an seiner Seite Sub-Admiral Wang Tianyun.

Major Saundra Schwertfeger war die Vertreterin des Military Intelligence, dessen Agenten auf den meisten Welten für nachrichtendienstliche Erkenntnisse sorgten.

Hoch-Koordinatorin Candice Bergner war die wissenschaftliche Koordinatorin der Basis. Sie hatte an der Rettungsmission für die Hanari teilgenommen und immer wieder mit neuen Erkenntnissen unterstützen können. In gewisser Weise war Lieutenant Gerald Muldoon ihr Pendant. Er war ein exzellenter Informationstechniker.

Mit den nun Versammelten erhoffte John Redfeather die Erarbeitung von Maßnahmen gegen die angreifenden Negaruyen.

Alle waren mit Getränken versorgt und hatten die zur Verfügung stehenden Daten studiert. Noch bevor der Hoch-Admiral eine erste Zusammenfassung geben konnte, trat ein Kommunikationsoffizier in den Raum, überreichte eine auf Folie gebrannte Meldung und verschwand wieder.

John nickte betrübt und las die Meldung vor. „Ein erneuter Notruf. Wortlaut: Von Hadgers World … Stopp … An Sky-Base Arcturus … Stopp … Konföderiertes Geschwader greift uns an … Stopp … Schwerste Verluste unter der Bevölkerung … Stopp … Versuchen Evakuierung mit verfügbaren Raumschiffen … Stopp … Benötigen dringend Hilfe … Stopp.“ Redfeather seufzte leise. „Die Meldung wird wiederholt, bricht dann aber ab.“

General Garlands Stimme klang bitter. „Auf dieser Direktoratswelt hält man die Negaruyen für konföderierte Schiffe. Eine verdammte Schande.“

„Darüber sind wir alle uns sicherlich einig.“ John nahm nun die Schilderung der Lage vor. „Seit dem Überfall der Negaruyen haben wir über einhundert Notrufe von Welten oder Raumschiffen empfangen. Die Verbindungen sind allesamt abgebrochen, was ein düsteres Bild aufzeigt. Die Negaruyen scheinen gnadenlos zu morden und es gibt kaum wirksamen Widerstand, da sie stets mit überwältigender Übermacht auftreten.“

„Selbst der Mars und das Sol-System sind gefallen“, fügte Benisha düster hinzu.

Muldoon nickte. „Die, äh, Ansprache von Sangales wurde auch im Hiromata-Morsecode ausgestrahlt. Offensichtlich mit den Peilungen auf die verschiedenen besiedelten Welten, damit sie, wenn auch nicht gleichzeitig, von allen empfangen wird. Die Aufforderung zur Kapitulation ist eindeutig. Im Grunde sind uns damit die Hände gebunden.“

„Keineswegs“, widersprach ibn Fahed entschieden. „Sangales erwähnte die Navy oder Raumschiffe mit keinem einzigen Wort. Ich schätze, dass er sehr genau weiß, dass unsere Flotte die einzige Überlebenschance gegen die Angreifer darstellt.“

Josh Garland fühlte sich angesprochen. Seine Worte kamen nur zögernd. „Ich bin zwar der Oberkommandierende der überlebenden konföderierten Streitkräfte, aber ich, äh, bin Infanterist und kein Raumoffizier.“ Er warf einen raschen Blick auf Sub-Admiral Wang Tianyun. „Ich bin ein ausgezeichneter Bodenoffizier, aber ich habe bereits Probleme, die Luftstreitkräfte effektiv mit meinen Infanteristen zu koordinieren. Die Bewegung von Raumschiffen oder ganzen Flotten … Da muss ich passen.“

Garland hatte seine ganze Überheblichkeit eingebüßt. Das Eingeständnis seiner Unfähigkeit fiel ihm schwer. Sein fehlendes Vermögen, in der Schlacht um Shanyar die Raum-, Luft- und Bodenstreitkräfte zu koordinieren, hatte entscheidend zur Niederlage der Konföderation im Shanyar-System beigetragen.

John Redfeather ging es nicht darum, hier einen ehemaligen Gegner an den Pranger zu stellen. Nun war man auf Gedeih und Verderb aufeinander angewiesen. So klangen seine Worte versöhnlich. „General, meinen Respekt für Ihre Worte. Ihre Fähigkeiten im Bodenkampf werden für uns von großer Bedeutung sein. Wir müssen den Feind nicht nur im Raum besiegen, sondern auch auf dem Boden der Planeten, um diese zu befreien.“

Garland nickte. „Ich werde Sie nach Kräften unterstützen, Hoch-Admiral, und unterstelle mich und meine Streitkräfte Ihrem Befehl.“

Pjotr Chukov meldete sich zu Wort. „Admiral, wie steht es um unsere aktuellen Kräfte? Bevor wir in eine Offensive gehen, müssen wir uns sehr genau überlegen, was wir aufbieten können.“

„Wobei der Schutz unserer einzigen Basis von eminenter Bedeutung ist“, fügte Benisha hinzu.

John sah seinen Adjutanten und Freund an. „Faso?“

Der schob einen Datenkristall in die Steuerung des Konferenztisches. Über diesem baute sich eine dreidimensionale Projektion auf. Ein technischer Kniff ermöglichte es, dass jeder Teilnehmer sie aus der gleichen Perspektive sah.

„Zunächst zu unserer Hauptbasis“, begann Faso. „Arcturus ist wieder voll verteidigungsfähig. Alle Waffensysteme sind wieder online und alle fünfzig Railguns mit Nullzeit-Bolzen beschickt. Ein Angriff auf uns würde für die Negaruyen ganz erhebliche Verluste mit sich bringen.“

„Was sie kaum riskieren werden“, meinte Pjotr zufrieden.

„Vorausgesetzt, sie kennen die Wirkung unserer Nullzeit-Railguns und fürchten sie entsprechend“, schränkte Benisha ein.