Sky-Navy 03 - Kein Kontakt zu Regan III. - Michael Schenk - E-Book

Sky-Navy 03 - Kein Kontakt zu Regan III. E-Book

Michael Schenk

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Beschreibung

Die Serie "Sky-Navy" bietet spannende Unterhaltung im Bereich der Science Fiction. Die in sich abgeschlossenen Abenteuer stellen eine Verbindung zu der Reihe um die "Sky-Troopers" her, die beim Verlag Saphir-im-Stahl erscheint. In einer fernen Zukunft stellen sich die Navy und die Trooper fremden Kulturen und spannungsgeladenen Abenteuern, bei denen das Militär vor allem eine Aufgabe erfüllt - dem Leben zu dienen und Konflikte zu beenden.

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Michael Schenk

Sky-Navy 03 - Kein Kontakt zu Regan III.

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Kapitel 1 Fremdkontakt

Kapitel 2 Kein Kontakt zu Regan III.

Kapitel 3 Die Eroberer

Kapitel 4 Ohne Zweifel

Kapitel 5 Leben mit der Angst

Kapitel 6 Entscheidungen

Kapitel 7 Dies ist keine Übung

Kapitel 8 Flucht

Kapitel 9 Das gläserne Schiff

Kapitel 10 Landung unter erschwerten Bedingungen

Kapitel 11 Erste Erkundung

Kapitel 12 Die Jäger

Kapitel 13 Aktivitäten

Kapitel 14 Gehetztes Wild

Kapitel 15 Kontakt

Kapitel 16 Schlachtplan

Kapitel 17 Operation Backdoor

Kapitel 18 Spähtrupp

Kapitel 19 Niemand bleibt zurück

Kapitel 20 Ankündigung

Impressum neobooks

Kapitel 1 Fremdkontakt

Sky-Navy 3

Kein Kontakt mit Regan III.

Military Science Fiction

von

Michael H. Schenk

© M. Schenk 2016

Regan Area Control, Orbitalstation, geostationär über Kolonialwelt Regan III.

Regan III. war eine Kolonie der ersten Siedlungswelle.

Vor über zweihundert Jahren hatte die Menschheit die Erde verlassen müssen. Umweltzerstörung und Ressourcenmangel zwangen die Bevölkerung sich mit zwölf riesigen Archen auf den Mars und einige solare Stützpunkte zu retten. Immerhin war der Mars so weit terraformiert worden, dass man auf ihm überleben konnte. Die Entwicklung des Überlicht-Antriebs erlaubte es, einige Planeten anderer Sterne zu kolonisieren. Hierzu gehörte auch die dritte Welt des Systems Regan.

Die Kolonisten waren größtenteils auf sich alleine gestellt, denn trotz des Cherkov-Überlichtantriebes benötigte ein Raumschiff Wochen, Monate oder sogar Jahre, um sein Ziel zu erreichen. Besatzungen und Passagiere verbrachten die Reise daher meist im Kryo-Schlaf.

Die Siedler auf Regan hatten das Glück auf einer Welt zu leben, die der alten Erde in vielen Dingen ähnelte und reich an Ressourcen war. Im Gegensatz zu anderen Kolonien blieb Regan von unbekannten Seuchen oder feindseligen Lebensformen verschont. Man lebte sicher, auch wenn man hart arbeiten musste, um einen gewissen Komfort zu erlangen. Die bescheidene eigene Industrie erlaubte noch keine Fertigung von Luxusgütern und diese mussten mit Fernraumschiffen transportiert und teuer bezahlt werden.

Der Kontakt mit den anderen Welten geschah fast ausschließlich über den Nullzeit-Funk. Er erlaubte die Kommunikation ohne jeglichen Zeitverlust, allerdings konnte man nur einfache Nachrichten mit Hilfe eines Morse-Codes übermitteln. In Anlehnung an die „nasse“ Schifffahrt bezeichnete man den Nullzeit-Funk auch als „Krachfunk“, da er nur kurze und lange Töne nutzte. Der Überlichtfunk erlaubte hingegen die Übertragung von Bild und Ton, benötigte zur Überbrückung zwischen den entfernten Sonnensystemen jedoch Tage oder Wochen.

Vor einigen Jahren war der japanischstämmige Professor Hiromata auf eine weitere Besonderheit der nach ihm benannten Kristalle gestoßen. Man konnte sie nicht nur für die Nullzeit-Kommunikation verwenden, sondern auch für einen Raumantrieb. Der Hiromata-Antrieb ermöglichte es nun, jeden Punkt der Galaxis ohne Zeitverlust zu erreichen. Man benötigte acht Stunden um auf Lichtgeschwindigkeit zu beschleunigen, vollzog den Nullzeit-Sturz und brauchte weitere acht Stunden, um die Fahrt wieder abzubremsen. Sechzehn Stunden für einen beliebigen interstellaren Flug…

Die Auswirkungen auf die Raumfahrt und den Handel waren enorm.

Niemand musste seine Reise noch in der Kryo-Kammer verbringen. Da der Hiromata-Antrieb nur wenig Platz beanspruchte, konnte man prinzipiell sogar kleine Shuttles mit ihm ausrüsten. Ein paar Sitzgelegenheiten und die entsprechenden sanitären Einrichtungen genügten um Passagiere zu befördern. Kleine Händler begannen den großen Konzernen Konkurrenz zu machen, indem sie in jene Nischen vorstießen, die für die Handelsriesen bislang nicht lohnend gewesen waren. Wer mit seinen Lebensumständen unzufrieden war, konnte mit einer Gemeinschaft ein Raumschiff erwerben und sich eine eigene Welt suchen.

Allerdings gab es eine wesentliche Einschränkung.

Die Vorkommen an Hiromata-Kristall waren selten und jedes Stück kostbar. Die Menschheit hatte sich zu einem losen Bund zusammengeschlossen, dem sogenannten Direktorat, dessen Senat auf dem solaren Mars residierte. Er legte die Regeln für das friedliche Miteinander fest, befehligte das gemeinsame Militär und regulierte die Verteilung der Kristalle. Ein gewisses Kontingent floss der Raumflotte, der Sky-Navy, und den Raumtruppen, der Sky-Cavalry, zu und man behielt eine Reserve für den Notfall zurück. Ein großer Teil ging in den Besitz von Privatleuten. Handel und der einsetzende Weltraum-Tourismus brachten dem Direktorat ansehnliche Finanzmittel. Damit keine Ungerechtigkeit in der Verteilung auftrat, entschieden ein Verteilerschlüssel und ein zusätzliches Losverfahren über die glücklichen neuen Besitzer der Kristalle.

Auch die Kolonie von Regan III. profitierte vom neuen Nullzeit-Sturzantrieb.

Nutzpflanzen, Hölzer und Fleisch gehörten zu den Exportgütern, mit denen die Reganer zu einem gewissen Wohlstand gelangten. Die Frachtkosten sanken erheblich. Technische Güter und Luxusartikel erreichten jetzt zu vertretbaren Preisen auch die entlegensten Welten. Hiervon hatte Regan seinen Nutzen, denn das System lag am Schnittpunkt zweier Handelsrouten. Hier wurden Waren umgeschlagen und die Verwaltung der Kolonie erhob hierauf eine bescheidene, aber außerordentlich gewinnbringende Steuer.

Vor drei Jahren war die Orbitalstation von Regan III. in Betrieb genommen worden. Bis dahin waren die ankommenden Schiffe in den Orbit gegangen und dort von Pendlershuttles angeflogen worden. Nun dockten die interstellaren Raumschiffe an den beiden Pylonen der Station an und konnten Fracht oder Passagiere direkt übergeben. Das machte die interstellaren Schiffe vom Flugbetrieb der Shuttles unabhängiger und reduzierte die sogenannte „Liegezeit“, für welche Dockgebühren entrichtet werden mussten. Die Raumpendler brachten dafür jene Versorgungsgüter zur Station, mit denen man die Vorräte der Raumschiffe ergänzte und die Waren, mit denen Regan seinen Handel trieb.

Die Orbitalstation, offiziell als „Regan III. Area Control“ bezeichnet, bestand aus vorgefertigten und genormten Teilen, die im Sol-System von Hollmann-Constructions gefertigt und dann vor Ort zusammengebaut worden waren. Es handelte sich um eine einfache Konstruktion, die alle Mindestanforderungen erfüllte, jedoch wenig Komfort bot. Alles war auf Robustheit und Zuverlässigkeit ausgelegt. So verzichtete man größtenteils auf die ansonsten beliebten Sensorfelder oder Implantsteuerungen. Viele Bürger des Direktorats benutzten inzwischen die winzigen Implantate im Schädel, welche die früheren Kurzstreckenkommunikationsgeräte, wie Mobilfunk und ähnliches, überflüssig machten. Immer vorausgesetzt, es befand sich ein entsprechender Datentransmitter in Reichweite der kleinen Sender, die über einen Fingerdruck ein- oder ausgeschaltet und über Sprachbefehle gesteuert wurden.

Auf „Regan III. Area Control“ verwendete man altmodisch wirkende Schalter. Sie arbeiteten rein mechanisch und waren bei Schwerelosigkeit oder beim Tragen von Raumanzügen nicht störanfällig. Die kleine Stationsbesatzung, bestehend aus zwölf Ladearbeitern und Technikern, war zwei Wochen im Raum, bevor sie ein paar Tage auf der Oberfläche verbringen konnte. Trotz der üblichen Nörgelei arbeitete man gerne im Orbit, denn die Tätigkeit im Raum wurde gut bezahlt.

Die eigentliche Zentrale der Station befand sich in einer Kuppel aus Klarstahl und durchmaß kaum fünf Meter im Durchmesser. Abgesehen von den zahlreichen Bedienelementen, Anzeigen und Monitoren, gab es gerade genug Raum für drei Arbeitsplätze, eine offiziell nicht zur Ausstattung gehörende Kaffeemaschine und eine einheimische Glockenkaktee, die auch nach drei Jahren nicht den Anschein erweckte, sich hier wohl zu fühlen. Die Arbeitsplätze waren indirekt beleuchtet. Die meiste Helligkeit kam von den vielfarbigen Anzeigen und zahlreichen Monitoren. Jenseits des Klarstahls der Kuppel bot sich ein prachtvoller Ausblick in den Weltraum. Die Sonne Regan, der Mond von Regan III. und der Saturnähnliche vierte Planet waren gut auszumachen. Die Kuppel der Area Control konnte nur über einen schlanken Schacht erreicht werden, der aus dem eigentlichen Stationskörper aufragte und der Gesamtkonstruktion das Aussehen eines Pilzes verlieh. Wenn man dicht an die Klarstahlscheibe der Zentrale trat konnte man den Außenrand der Station und ihre beiden Andockpylone erkennen.

„Regan III. Area Control“ war eine genormte Station, wie sie überall im Orbit einer Kolonie existierten. Sie erfüllte zwei Grundfunktionen – Die Übermittlung interstellarer Nullzeit-Nachrichten sowie die Regelung der Flugbewegungen im sogenannten „Upper Area“ und dem „Lower Area“. Ersteres betraf alle Bewegungen im Weltraum, Letzteres alle Bewebungen im tiefen Orbit und der hohen Atmosphäre. Jener Bereich, in dem sich atmosphäregebundene Luftfahrzeuge aufhielten, fiel in den Arbeitsbereich der „Ground Control“, die sich in dem kleinen Shuttle-Raumhafen der Hauptstadt befand.

„Regan III. Area Control“ war in doppelter Hinsicht ein Instrument der Sicherheit. Sobald eine Kolonie in das sich ausweitende interstellare Verkehrsnetz eingebunden wurde, trat das IFTS (Interstellar Flight and Transportation Safetyboard), die interstellare Flug- und Transportwesen-Sicherheitsbehörde, auf den Plan. Ihre Aufgabe war es zu gewährleisten, dass die Besatzungen der Orbitalstationen jene Standards erfüllten, die zur Regelung des Flug- und Transportwesens erforderlich waren. Dies galt für den Verkehr der Raumschiffe, welcher im „äußeren“ Bereich der Station stattfand, und für den der Shuttles und Atmosphäreflieger, die in den „inneren“ Sektoren unterwegs waren. Der zweite Sicherheitsaspekt hing mit dem Nullzeit-Sender zusammen. Seit der Entdeckung des Nullzeit-Sturzantriebs war eine schnelle Hilfe für in Not geratene Welten möglich. Im Katastrophenfall konnten die Rettungsträger der Sky-Navy innerhalb von sechzehn Stunden vor Ort sein.

Frederic war der im Augenblick zuständige Chief-Controller des Drei-Mann-Teams. Mit seinem Kollegen John und Sensor-Technikerin Madeleine saß er an einem der Pulte und mischte leicht frustriert die Spielkarten. Obwohl Regan III. ein Knotenpunkt des Handels war, trafen nicht jeden Tag Raumschiffe ein und selbst wenn dies der Fall war, so verstrichen doch viele Stunden ohne Ereignis. So verließ sich die Besatzung der Zentrale auf die Automatik der Instrumente, die jede Bewegung im Raum und jeden Funkspruch zuverlässig anzeigen würden.

„Wer ist mit geben an der Reihe?“, fragte Madeleine und sah mit einer gewissen Schadenfreude auf das Häufchen Pflanzensamen vor ihr, die ihnen als Wertmarke dienten.

„Ich“, knurrte Frederic missmutig. „Würde ich sonst mischen?“

John grinste niederträchtig. „Der Boss ist schlecht gelaunt“, stellte er fest. „War aber auch ein bisschen hart, Mädchen, wie du ihm die Hosen runtergezogen hast.“

Dem Stadium des Mädchens war Madeleine sicher schon lange entwachsen, aber sie nahm es den Kollegen nicht übel, denn auf Regan III. wurde jede unverheiratete Frau als „Mädchen“ bezeichnet. Es war Tradition und gelegentlich fragte sich Madeleine, ob die ersten Siedler eventuell ein Schwung alter Chauvinisten gewesen waren.

Eine der Konsolen gab ein wiederholtes Summen von sich, begleitet von einem pulsierenden gelben Licht.

„Mist. Gerade wo ich ein gutes Blatt in der Hand habe.“ Frederic blickte zur Konsole hinüber. „Schön. Wer geht?“

„Ist ohnehin meine Konsole“, seufzte John. Er schob seine Karten zusammen und nahm sie mit. Gelegentlich hatte er das Gefühl, dass Frederic ein wenig schummelte, wenn er zu viel verlor. „In jedem Fall ein ankommendes bewegliches Objekt. Wartet, ich sehe nach.“

„Wird die Laura Lee sein“, vermutete Frederic. „Freie Händlerfamilie mit einem umgebauten FLV. Ist für heute angekündigt.“

Vor Jahren hatte die Sky-Navy eine großangelegte Rettungsaktion für das Alien-Volk der Hanari durchgeführt und die freundlichen Wesen vor der drohenden Nova ihrer Sonne evakuiert. Dabei waren hunderte von Fast Landing Vehicles, kurz FLV, zum Einsatz gekommen. Viele dieser robusten Landungsboote waren später ausgemustert und zum privaten Erwerb freigegeben worden, nachdem man die Bewaffnung ausbaute. Es war nicht besonders schwierig die Boote nachträglich mit einem Hiromata auszurüsten. So nutzten viele Händler und andere Privatleute sie für ihre Zwecke. Fast zwei Drittel der im Handelsregister verzeichneten Schiffe waren ehemalige FLV der Marine oder der Raumkavallerie.

„Ach ja, die Dretters, nicht wahr?“ Madeleine steckte zwei ihrer Karten um, was für Frederic einem Alarmsignal gleichkam. „Nette Familie. Habe sie bei ihrem letzten Aufenthalt bei uns kennengelernt.“

John nahm an seiner Konsole Platz, aktivierte das Headset und überprüfte die Anzeigen. „Positiver Kontakt auf Höhe der Umlaufbahn von Planet Vier. Noch keine Triebwerksemissionen, die auf ein Abbremsen deuten. Schätze, es ist aber wirklich ein FLV, das gerade aus dem Sturz gekommen ist. Die Masse scheint zu stimmen.“

„Du kennst die Vorschriften“, mahnte Frederic. „Funk sie an.“

„Schon dabei, Boss.“ John beobachtete den blinkenden Punkt auf seinem Monitor. Für eine optische Erfassung war das fremde Schiff noch zu schnell und zu weit entfernt. Die Station verfügte über gute Geräte, aber nicht über die effektivere militärische Hardware der Navy. Ein paar Patente und sonstige Dinge behielt sich das Militär einfach vor. Er aktivierte sein Headset. „Upper Area Control Regan III. an unbekanntes Schiff im Anflug auf Regan III.: Bitte identifizieren Sie sich.“

Sie warteten die fünf Minuten, die der langsamere Überlichtfunk zur Überbrückung benötigte. Die Zeit verstrich ohne dass eine Antwort eintraf.

„Na, heute gehört Händlerfamilie Dretter aber nicht zu den Schnellsten“, flachste Madeleine.

„Upper Area Control Regan III. an unbekanntes Schiff im Anflug auf Regan III.: Bitte identifizieren Sie sich“, wiederholte John. Er prüfte die Messwerte seiner Anzeigen. „Wird langsam Zeit, dass sie abbremsen. Die haben noch immer keinen Bremsschub.“

Erneut erfolgte keine Antwort.

„Geh auf Echoimpuls“, forderte Frederic. Der Schichtführer war nun doch ein wenig beunruhigt.

„Echoimpuls ist raus“, meldete John. „Laufzeit ist um. Echo wird bestätigt. Das ist die Registriernummer der Laura Lee.“

Jedes Raumschiff verfügte über die Einrichtung des Echos. Sie entsprach der militärischen IFF (Identifikation Freund-Feind). Der Absender strahlte einen Krachfunk-Impuls mit der eigenen Registriernummer aus, die der Empfänger mit der eigenen beantwortete. Dieser Vorgang war nicht von der Handlungsfähigkeit der Besatzung abhängig und hatte sich schon bei zahllosen Begegnungen oder Gefechten bewährt.

„Ob der Überlichtfunk und der Normalfunk der Laura Lee beschädigt sind?“ Madeleine ging zu ihrem eigenen Pult hinüber und setzte sich. „Oder den Dretters ist etwas passiert.“

John stieß einen überraschten Laut aus. „Drei neue Echos. Nein, jetzt sind es vier. Grundgütiger, Leute, ich habe hier sieben Echos, die gerade aus dem Sturz gekommen sind. He, das ist doch nicht möglich…“ John sah die anderen verwirrt an. „Die kommen mit Überlicht aus der Nullzeit!“

„Blödsinn, das ist technisch gar nicht machbar. Der Nullzeit-Sturz mit Hiromata funktioniert nur bei exakt Lichtgeschwindigkeit.“

„Dann sieh es dir doch selber an“, fauchte John und deutete auf seine Anzeigen.

„Er hat recht“, bestätigte Madeleine nun. „Meine Sensoren zeigen dass die sieben neuen Objekte mit Überlicht aus dem Sturz gekommen sind.“

„Das kann kein Handelskonvoi sein.“ Frederic strich sich nervös über den Nacken. „Zwei oder drei Schiffe… Okay. Aber keine Sieben. John, strahl die Unbekannten mit Echoimpuls an.“

„Vielleicht macht die Navy ein Manöver?“, fragte Madeleine.

Der Schichtleiter schüttelte den Kopf. „Das hätten die Navy angekündigt. John, eine Antwort?“

Der war nun sichtlich blass. „Kein Echo, Boss. Gütiger Himmel, was ist hier los?“

„Die Fremden haben genauen Kurs auf uns“, meldete Madeleine.

„Sind jetzt dicht hinter der Laura Lee.“ John stieß einen Schrei aus. „Die Laura Lee ist weg, Boss!“

„Was soll das heißen… Weg?“

„Das sie nicht mehr da ist.“ Auf Johns Stirn erschienen Schweißperlen. „Ich habe an ihrer Position nur noch ein diffuses Echo. Wie von… Wie von einem Trümmerfeld.“

„Verdammt, John, gib mir ein Bild. Irgendein Bild. Ich brauche ein Bild. Ich muss wissen, mit wem wir es zu tun haben.“

Frederic starrte durch die Klarstahlkuppel in den Raum hinaus. In jene Richtung aus der die unbekannten Schiffe kommen mussten. Natürlich war es illusorisch sie mit bloßem Auge erkennen zu wollen. „Ich muss das Gouvernement verständigen“, murmelte er. „Ob die schwarze Bruderschaft der Piraten auferstanden ist? Grundgütiger… Sieben Schiffe.“

Die Sensor-Technikerin hatte seine leisen Worte gehört. „Es sind sicher keine schwarzen Schiffe. Auf jeden Fall müssen Sie Regan alarmieren, Boss.“

„Ich weiß doch gar nicht, was oder wer sich uns da nähert“, ächzte Frederic unentschlossen. „Vielleicht ist es doch die Navy.“

„Blödsinn!“, fauchte Madeleine. „Die Navy hätte sich identifiziert. Verdammt, die Laura Lee ist verschwunden und sieben Schiffe kommen auf uns zu! Ich glaube nicht, dass sie uns freundlich gesonnen sind. Boss, verdammt, geben Sie Alarm!“

Frederic behielt immer die Ruhe und die Übersicht. Das war sogar vor zwei Jahren der Fall gewesen, als ein Cargo-Liner mit einem Touristenschiff der „My Starship“-Reederei kollidiert war. Kurz vor dem Andocken an die Orbitalstation. Dutzende waren damals gestorben, viele wurden schwer verletzt. Im Angesicht des Grauens war Frederic besonnen geblieben, hatte die Rettungsträger der Sky-Navy gerufen und die Hilfeleistung geleitet, bis die Kavallerie eingetroffen war. Doch jetzt war er unentschlossen, sah sich mit Etwas konfrontiert, dass er nicht einordnen konnte.

„Ich, äh, ich…“

„Verdammt!“ Madeleine erhob sich, drängte Frederic zur Seite und hieb mit der geballten Faust auf den Knopf des Generalalarms, der, bei Kollisionsgefahr mit Meteoriten oder Raumschiffen, eine Kette von Maßnahmen auslöste.

In der Station wurde auf- und abschwellendes Heulen hörbar. Rote Warnlichter blitzten in jedem Raum und die Sicherheitsschotts begannen sich zu schließen. Im Augenblick waren keine Raumschiffe angedockt, nur eines der planetaren Pendler-Shuttles. Die wenigen Menschen in der Station verharrten erschrocken, bis sie den Ernst der Situation begriffen und hastig versuchten, die Raumanzüge anzulegen.

„Ich habe ein Bild!“, schrie John erregt. „Himmel, seht euch das an!“

Madeleine warf nur einen kurzen Blick auf den Monitor und stellte hastig eine Verbindung zum Gouvernement von Regan III. her, um der planetaren Regierung eine Warnung durchzugeben. John und Frederic starrten hingegen schockiert auf die dreidimensionale Darstellung des Bildschirms.

Die Bilderfassung zeigte nur drei der sieben fremden Objekte, die einander aufs Haar glichen. Perfekte Kugeln aus einem Material, welches in seidigem Grün schimmerte. Die Hüllen waren vollkommen glatt. Es gab keine Fugen, Vertiefungen oder Vorsprünge. Keine erkennbaren Luken oder Lichter.

„Das sind Fremde. Aliens“, ächzte John.

„Die Schiffe sind wunderschön.“ Frederic lächelte verzerrt. „Vielleicht… Vielleicht kommen sie ja in Frieden.“

„Und vernichten die Laura Lee?“

„Das wissen wir nicht.“

„Chief-Controller?“ Madeleine sprach Frederic mit seinem offiziellen Titel an. „Ich habe die Zentrale des Gouvernements in der Leitung.“

Frederic wischte erneut über seinen Nacken und wandte sich ihr zu. „Ja, sicher, die Zentrale. Sagen Sie denen… Nein, ich sage es lieber selber.“ Er machte Anstalten zu ihr zu gehen, doch ein Ruf von John hielt ihn zurück.

„Sie drehen bei! Boss, das sind keine Kugeln!“

Frederic fuhr herum. Die fremden Schiffe schienen auseinander zu fächern und begannen dabei der Station ihre Seiten zu zeigen. Nun wurde ersichtlich, dass die Schiffe nicht aus einer einzelnen Kugel bestanden, sondern aus dreien, wobei die mittlere deutlich kleiner als die vordere und hintere war.

„Ich glaube, da öffnet sich ein Schlitz.“ John wies instinktiv auf den Monitor.

Frederic blickte hingegen in den Weltraum hinaus und erschrak. Er konnte vier der sieben Schiffe nun mit bloßem Auge erkennen. Sie mussten der Station sehr nahe sein.

Madeleine war leichenblass, als sie den Beamten auf dem Bildschirm ihres Funkgerätes ansah. „Wir haben hier sieben fremde Schiffe und…“

An einem der Kugelschiffe blitzte es auf.

Ein gleißender Strahl aus reinem Gold schien nach der Station zu tasten. Sofort folgten ein zweiter und dritter.

„Grundgütiger“, stöhnte Frederic. „Das ist ein Angriff.“

Der Beamte am Funk hatte mitgehört. „Geben Sie Notimpuls an die Navy!“

Madeleine tastete blindlings nach dem plombierten Schalter, doch sie kam nicht mehr dazu, ihn zu betätigen.

Die Strahlen hatten die Orbitalstation im Hauptsegment getroffen. Scheinbar widerstandslos glitten sie durch den Tri-Stahl, der im Bereich der Einschüsse aufglühte. Die goldenen Lichtfinger durchschlugen Zwischenwände, Gegenstände und zwei der Besatzungsmitglieder, bevor sie auf der anderen Seite wieder austraten. Die Kanäle der Durchschüsse durchmaßen fast einen Meter, aber es kam zu keiner explosiven Dekompression. Die enorme Hitze entzündete schlagartig die Atmosphäre der getroffenen Räume und der Explosionsdruck ließ das Hauptsegment zerbersten. Der turmartige Aufbau mit der Kuppel der Zentrale wurde davon gewirbelt.

Schlagartig war die Zentrale ohne Energie. Wie gelähmt starrte Madeleine durch den Klarstahl hinaus. Die Sterne und Regan III. schienen wild um sie herum zu kreisen, doch seltsamerweise galt das nicht für eines der fremden Schiffe. Sie klammerte sich an einer Strebe fest und sah auf den Angreifer, der immer näher kam, als wolle er die Folgen seines Handelns aus allernächster Nähe begutachten.

Dann war da nur noch der goldene Strahl, der alles auslöschte.

Kapitel 2 Kein Kontakt zu Regan III.

D.S. Moskva, Kreuzer, APS-Klasse, Registernummer 79 und

D.S. Bulkhead, FLV-Patrolboat, Registernummer FLV-PB-426, auf Patrouille

Die Sky-Navy hatte nicht genügend Schiffe. Wenn man ihre zahlreichen Aufgaben und die neue Expansionswelle der Menschheit bedachte, war dies auch kein Wunder. Die Navy war ja nicht nur die Kampfflotte des geeinten Direktorats, sondern auch mit vielen Routineaufgaben befasst, zu denen Patrouillen und Eskortendienst gehörten. Die Flotte musste Präsenz bei den besiedelten Welten zeigen, damit die Menschen sich nicht schutzlos fühlten. Ferner gehörte die Erforschung des Weltraums und dessen Kartierung dazu. Der Weltraum war kein statisches Gebilde, denn Planeten und Sonnensysteme befanden sich in steter Bewegung. Ein Navigator konnte nicht einfach ein Ziel anvisieren und in gerader Linie darauf zu fliegen. Man musste vielmehr berechnen, wo es sich zum Zeitpunkt der geplanten Ankunft befinden würde. Mit der Entwicklung des Hiromata-Nullzeit-Sturzantriebs erlangte die exakte Vorausberechnung eine besondere Bedeutung, denn niemand hatte ein Interesse daran, in gefährlicher Nähe zu einem Objekt aus dem Sturz zu kommen. Private, kommerzielle und behördliche Schiffe ermittelten Daten und gaben sie zur Aktualisierung des Kartenmaterials an das Zentralarchiv auf dem Mars weiter.

Kurz nach der Evakuierung der Erde und der ersten Kolonisierungswelle gab es nur eine Handvoll besiedelter Welten und einige Dutzend Stationen, wobei letztere überwiegend der Ressourcengewinnung dienten. Mit der zweiten Kolonisationswelle waren es nun hunderte von Sonnensystemen, in denen sich Menschen aufhielten. Teilweise handelte es sich um kleine Gruppen, bei anderen um Hunderttausende von Siedlern, die ihr persönliches Glück in der Ferne suchten. Es gab Hunderte ziviler Raumschiffe, überwiegend ehemalige FLVs, welche dies ermöglichten.

Die Sky-Navy umfasste dem gegenüber kaum neunzig größere Raumschiffe, vom kleinen Kreuzer älterer Bauart über die modernen APS-Schiffe bis hin zu den elf riesigen Trägerschlachtschiffen, die auch als Rettungseinheiten dienten. Der Mangel an Schiffen führte dazu, dass auch die Navy die Möglichkeit nutzte, ihre Aufgaben, wenigstens teilweise, mit umgebauten FLVs wahrzunehmen.

Die D.S. Moskva und die D.S. Bulkhead bildeten ein ungleiches Paar, welches sich schon oft bewährt hatte. Während die Moskva als Kreuzer zur neuen APS (Assault-Patrol-Ship)-Klasse gehörte, war die Bulkhead ein umgebautes Landungsboot der FLV-Serie (Fast Landing Vehicle), welches man mit einem Hiromata-Antrieb und leistungsstarken Scannern und Sensoren ausgerüstet hatte. Vereinfacht formuliert entsprach die Bulkhead Augen und Ohren des Paares, wohingegen die Moskva seine Arme und Fäuste bildete. Die überdimensionierten Ortungseinrichtungen des FLV ermöglichten die Überwachung eines großen Sektors und konnten den Kreuzer an jenen Ort leiten, an dem dessen Schnelligkeit und Kampfkraft benötigt wurde.

Die D.S. Bulkhead mit der offiziellen Registrierbezeichnung FLV-PB-426 konnte ihre Herkunft als Landungsboot nicht leugnen. Sie war rund fünfzig Meter lang, fünfzehn breit und knapp acht hoch, und wirkte gleichermaßen gedrungen wie robust, da sie ursprünglich für schnelle Planetenlandungen unter Feindfeuer konzipiert worden war. Die flache Bauchseite wirkte sanft gerundet und diente als Tragfläche. Sie war mit Hitzekacheln in dunklem Grau gepanzert. Es gab keine Flügel, sondern nur ein V-förmiges Leitwerk auf dem Heck. An den Flanken und der Oberseite waren die geschlossenen Schächte der Staustrahltriebwerke zu erkennen. Die breite Rampe am Heck war versiegelt und die kleine Mannschleuse an der Backbordseite bildete nach dem Umbau die einzige Zugangsmöglichkeit. Die voll verglaste Kanzel am Bug war ein wenig nach Links versetzt, neben ihr befand sich die tonnenförmige Schutzhülle einer schweren Gatling-Rotationskanone. Auf die neue Funktion des FLV wies der ausladende tellerförmige Aufbau des Hauptscanners hin, den man auf der Oberseite montiert hatte. Das Schiff war im üblichen hellen Grau-Weiß der Sky-Navy gehalten, Namen und Registriernummer in kräftigem Blau. Ein breiter blauer Farbbalken verlief im hinteren Drittel in einem schrägen Winkel nach vorne. Er kennzeichnete die Bulkhead als Bestandteil der Sky-Navy. Die Mannschaft bestand aus neun Personen, die in drei Schichten arbeiteten.

Im Vergleich zur Bulkhead war die Moskva ein Gigant und zeigte jene typische Form, die ausschließlich den Schiffen der Sky-Navy des Direktorats vorbehalten war. Von welcher Position aus man ein Schiff der Flotte auch betrachtete… In seiner Grundform entsprach es stets einem flachgedrückten Achteck, dessen zum Bug weisende Seite gestreckt wirkte. Der Rumpf war somit flach und breit, und durchaus geeignet, innerhalb einer Atmosphäre als Tragfläche zu dienen und jene mächtigen Staustrahltriebwerke zu unterstützen, die unter nahezu jeder atmosphärischen Zusammensetzung arbeiten konnten.

Die D.S. Moskva war um die zweihundertdreißig Meter lang, an die sechzig breit und kaum dreißig hoch. Sie wirkte, trotz ihrer Größe, schlank und fast zierlich. Was die APS von den früheren Baureihen der Navy-Schiffe unterschied, das waren vor allem die beiden Kuppeln an der Oberseite und Unterseite. Sie vermittelten den Eindruck, man habe eine achtzig Meter durchmessende Kugel durch das hintere Drittel des Schiffes geschoben. Es gab keine Antennen oder Radarschüsseln. Nur jeweils vier zusätzliche knapp zwei Meter durchmessende Kuppeln auf der Oberschale und Unterschale des Mittelschiffes. Ansonsten wirkte die Hülle glatt. Nur an den etwas dunkleren Linien war zu bemerken, wo die Segmente der Panzerung miteinander verbunden worden waren.

In Äquatorhöhe konnte man an Backbord und Steuerbord die farbig hervorgehobenen Einfassungen von Hangartoren sehen. Der Kreuzer konnte zwei FLV und zwei Jagdbomber vom Typ Superbolt aufnehmen. An Bug und Heck gab es auf jeder Seite die typischen Schächte der Staustrahltriebwerke. Die Dimension der insgesamt vier Triebwerke ließ keinen Zweifel, dass dieses Schiff für atmosphärische Manöver und Landungen geeignet war. Auch dies war ein Novum gegenüber den älteren Schiffen.

Ein weiterer Unterschied bestand darin, dass die durchsichtige Manöverbrücke am Bug fehlte. Hier befand sie sich auf der Oberschale, im Übergang vom vorderen zum mittleren Rumpfdrittel. Ihre Außenseiten bestanden vollständig aus Klarstahl. Im Gefechtsmodus wurde sie in den Rumpf eingefahren und von einer Panzerblende geschützt.

Die Außenhülle des Kreuzers bestand vollständig aus Tri-Stahl und war ebenfalls in der weiß-grauen Farbe der Direktoratsschiffe gehalten. Auch hier wies der mittelblaue breite Farbbalken auf die Zugehörigkeit zur Sky-Navy hin. Es gab Navy-Schiffe, bei denen ein schmalerer gelber Balken parallel zu dem blauen verlief. Diese hatten dann eine Abteilung Troopers der Sky-Cavalry an Bord.

In kräftiger mittelblauer Schablonenschrift war im vorderen Drittel die Kennung des APS-Kreuzers lesbar. Die große Kennziffer 79 und der Namenszug D.S. Moskva. Ihre Besatzung umfasste 105 Männer und Frauen.

Captain Fjodor Morovich befehligte den Kreuzer. Für ihn und seine Besatzung war es ungewohnt, gemeinsam mit einem FLV Patrouille zu fliegen. Normalerweise flog man getrennt und konnte dadurch ein größeres Gebiet überwachen, aber High-Command, das Oberkommando der Navy, hatte angeordnet, dass mehrere Teams aus APS und FLV gebildet werden sollten, um die Möglichkeiten des jeweils anderen Schiffstyps in der Praxis auszuloten. Beide Typen wurden erst wenige Jahre in ihrer jetzigen Konfiguration verwendet und die Navy suchte immer nach Möglichkeiten, ihre Effektivität zu steigern.

Captain Morovich musste neidlos anerkennen, dass die Scanner und Sensoren der kleinen Bulkhead weitaus empfindlicher und leistungsstärker waren, als die seines großen Kreuzers. Was allerdings nicht bedeutete, dass ihm diese Tatsache auch gefiel.

Fjodor Morovich saß im Kommandosessel auf der kleinen Brücke der Moskva und starrte düster auf die Vergleichsergebnisse der Sensordaten. In der holografischen Projektion wurden die Resultate seiner Moskva und der Bulkhead übereinander gelegt, so dass die Unterschiede deutlich hervortraten.

„Verdammt, Eins-O, unsere Geräte sind doch ebenso gut wie die der Bulkhead. Dasselbe Modell und wir haben sogar mehr Energie zur Verfügung. Wieso bekommt dieser Zwerg die genaueren Daten und das auch noch bei einer größeren Reichweite seiner Scanner?“

Der erste Offizier stand neben dem Captain und betrachtete ebenfalls die Projektion. „Ist das eine ernsthafte Frage? Wir sind ein Kampfschiff, Captain, und…“

„Verdammt, ja, das weiß ich selber“, brummte Morovich griesgrämig. „Unsere Sensoren und Scanner sind in eine zwei Meter dicke Panzerung aus Tri-Stahl eingebettet, damit sie im Gefecht geschützt sind. Verdammt, ich weiß, dass das unsere Ortung beeinflusst und etwas abschwächt, aber gleich in diesem Maße?“

„Tja, in der Hinsicht ist uns der Zwerg über“, meinte der Erste lächelnd.

Die kleine Besatzung der D.S. Bulkhead wäre ihrerseits nicht erfreut gewesen, wenn sie gewusst hätte, dass man ihr Schiff als „Zwerg“ bezeichnete, auch wenn dies in Relation zu dem großen Kreuzer stimmen mochte. Immerhin typisierte man die Bulkhead als Boot und nicht als Schiff. Captain George Armstrong und die übrigen acht Männer und Frauen empfanden Stolz auf das, was ihr FLV-PB-426 zu leisten vermochte.