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"Die Pferdesoldaten" bietet spannende Western aus der Zeit der nordamerikanischen Indianerkriege. Die in sich abgeschlossenen Abenteuer stellen die U.S. Reitertruppen in den Jahren zwischen 1833 und 1893 vor. Entgegen der üblichen Western-Klischees bietet der Autor dabei tiefe Einblicke in Ausrüstung, Bewaffnung und Taktiken, die sich im Verlauf der Jahre immer wieder veränderten. Schicke gelbe Halstücher und Kavallerie mit Repetiergewehren wird der Leser hier nicht finden, wohl aber Action mit einem ungewohnten Maß an Authentizität.
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Seitenzahl: 231
Veröffentlichungsjahr: 2025
Michael Schenk
Pferdesoldaten 23 - Fort Bannister
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Inhaltsverzeichnis
Titel
Kapitel 1 Was bisher geschah
Kapitel 2 Holzeinschlag
Kapitel 3 Marschbefehl
Kapitel 4 Eine unwillkommene Trennung
Kapitel 5 Meldereiter
Kapitel 6 Veränderungen
Kapitel 7 Grenzverletzung
Kapitel 8 Ein Mann, zwei Pferde
Kapitel 9 Von Vorzügen und Nachteilen
Kapitel 10 Eine Frage der Verpflichtung
Kapitel 11 Geänderte Befehle
Kapitel 12 Die Freiwilligen
Kapitel 13 Ein kleiner Handel
Kapitel 14 Ein Bild des Friedens
Kapitel 15 Einsamer Tod
Kapitel 16 Brandrauch
Kapitel 17 Warten ist das Schlimmste
Kapitel 18 Eine furchtbare Entdeckung
Kapitel 19 Keine andere Wahl
Kapitel 20 Holzkommando
Kapitel 21 Federhauben
Kapitel 22 Eine unbekannte Lage
Kapitel 23 Auf Patrouille
Kapitel 24 Biber oder Büffel
Kapitel 25 In Feindesland
Kapitel 26 Jäger und Gejagte
Kapitel 27 Ferne Signale
Kapitel 28 Ferne Schüsse
Kapitel 29 Im Geviert der Palisaden
Kapitel 30 Die Farben der Sioux
Kapitel 31 Im ersten Schnee
Kapitel 32 Ankündigung
Kapitel 33 Karte 1 Militär-Departments nach dem Bürgerkrieg
Kapitel 34 Karte 2 Umgebung Fort Bannister 1865
Kapitel 35 Karte 3 Staatsgrenzen 1865
Kapitel 36 Karte 4 Stammesgebiete um 1865
Kapitel 37 Karte 5 Nächste Umgebung von Fort Bannister
Kapitel 38 Karte 6 Fiktive Umgebung von Fort Bannister
Kapitel 39 Karte 7 Fort Bannister 1865
Kapitel 40 Karte 8 Landraub durch die USA
Kapitel 41 Foto 1 Aller Anfang 1977: Hollywood
Kapitel 42 Foto 2 Es wird authentischer (1979)
Kapitel 43 Foto 3 Kaffeepause (1982)
Kapitel 44 Foto 4 Westernlager Saarlouis (1993)
Kapitel 45 Anzahl der Kämpfe mit Indianern während des Bürgerkrieges
Kapitel 46 Kräfteverhältnis zwischen indianischen Stämmen und der U.S.-Army um 1874
Kapitel 47 Gründung der berittenen U.S.-Regimenter
Kapitel 48 Stärke und Gliederung eines Regiments
Kapitel 49 Stärke und Zusammensetzung einer Company, bzw. eines Troops
Kapitel 50 Statistik der Verluste in den Indianerkriegen
Kapitel 51 Allgemeiner Hinweis
Kapitel 52 Maße und Geschwindigkeiten
Kapitel 53 Persönliche Freiheiten in den Romanen
Kapitel 54 Verluste in den verschiedenen Kriegen
Kapitel 55 Bisher erschienen:
Kapitel 56 Hinweis: Für Freiheit, Lincoln und Lee
Kapitel 57 Für den Frieden (?)
Impressum neobooks
Pferdesoldaten 23
Fort Bannister
Military Western
von
Michael H. Schenk
© M. Schenk 2025
Am 9. April 1865 endete der nordamerikanische Bürgerkrieg mit der Kapitulation des konföderierten Oberbefehlshabers Robert E. Lee im Appomattox Court House. Unions-General Chamberlain, Held der Schlacht von Gettysburg, erwies den geschlagenen Truppen die Ehre, die Waffen seiner Brigaden im Ehrensalut präsentieren zu lassen. Eine Geste der Anerkennung, die von Seiten der vorbeimarschierenden Konföderierten unter General Gordon prompt erwidert wurde.
Lincolns Absicht, den Süden wieder brüderlich in die Union aufzunehmen, wurde erschwert, als der fanatische Südstaatenanhänger John Wilkes Booth den Präsidenten während einer Theateraufführung tödlich verwundete. Der gegenseitige Hass war nicht erloschen und seine Nachwirkungen würden auch in Zukunft spürbar bleiben. Während viele aus Norden und Süden sich im Wiederaufbau engagierten, gab es nicht wenige Geschäftemacher, die darauf aus waren, den Süden auszubeuten.
Die in der ehemaligen Konföderation stationierten „colored troops“ (Afro-Amerikaner) wurden als Erniedrigung der Besiegten empfunden. Gräueltaten an der farbigen Bevölkerung und die Gründung des rassistischen Ku-Klux-Klans waren die Folgen.
Die Truppen der Konföderation wurden entlassen und dies galt auch für die zahlreichen Freiwilligen der Union. Die Mannschaftsstärke der regulären US-Regimenter wurde reduziert und es gab erhebliche Einschnitte und Umstrukturierungen.
Der junge Captain Mark Dunhill hatte in den letzten Tagen des Krieges den Tod seines Vaters zu beklagen, der in der Schlacht von Five Forks gefallen war. Dieser Verlust lag wie ein Schatten über der Hochzeit von Mark mit seiner geliebten Samantha. Nun standen auch dem jungen Paar gravierende Veränderungen bevor.
Fort Bannister, am Ufer des Cheyenne River im Indianergebiet.
„Bei allem gebotenen Respekt, Sir, aber der Major ist ein Narr.“ Sergeant Smithers wies mit einer weit ausholenden Geste um sich. „Holzeinschlag. Fünf Meilen vom Fort entfernt.“ Der Unteroffizier wälzte den Priem von einer Wange in die andere und spie einen Strahl Tabaksaft auf den Grasboden. „Und das, während es um uns von den Wilden wimmelt.“
First-Lieutenant Bromwell blickte zum Bock des Pritschenwagens empor, wischte sich den Schweiß von der Stirn und setzte den schwarzen Feldhut wieder auf. „Es ist noch kein Fort, Sarge. Wir arbeiten daran, dass es eins wird, und deshalb schlagen wir hier Holz. Und der Major ist keineswegs ein Narr. Bald kommt der Winter und dann werden wir mächtig viel Holz für einen warmen Hintern benötigen. Wo wollen Sie sich dann das Holz holen, Smithers? Hier draußen oder lieber nahe beim Fort und im Schutz seiner Palisaden?“
Smithers stieß einen undefinierbaren Laut aus und zuckte mit den Schultern.
Sie beide gehörten der D-Company der 2nd California Volunteer Cavalry an. Wie viele andere Freiwilligentruppen waren sie nicht aufgestellt worden, um gegen den Süden zu kämpfen, sondern um die regulären US-Truppen an den Grenzen zu den Indianergebieten zu ersetzen und so die Sicherheit der Siedler zu gewährleisten. Obwohl die Zahl der Freiwilligen rund drei Mal so hoch war wie die der zuvor stationierten „Regulars“, war es zu Kämpfen mit Indianern gekommen. Im Süden gegen Apachen und Comanchen, im Westen und den nördlichen Plains zu schweren Auseinandersetzungen mit Sioux und Cheyennes.
Major Fairling erhielt daraufhin den Befehl, einen vorgeschobenen Außenposten zu errichten. Das Fort sollte am nördlichen Ufer des Cheyenne River entstehen, dort wo die Stammesgebiete der südlichen Sioux, der Lakota, an die der Cheyennes stießen.
Der Major interessierte sich sehr für die indianischen Kulturen, wobei sein Wissen aus den wenigen vorhandenen Büchern stammte. Praktische Erfahrungen besaß er nicht, aber er war kein arroganter Narr und stützte sich auf das Wissen eines erprobten Captains und zweier Crow-Scouts. Er bewies durchaus Weitsicht, denn im Gegensatz zu den meist offenen Anlagen eines Forts, beschloss er den Schutz durch eine Palisadenanlage.
Fairling erwartete keine ernsthaften Schwierigkeiten, denn sein Baukommando bestand aus zwei Kompanien der 2nd California Volunteer Cavalry und drei Kompanien der 5th California Volunteer Infantry, zuzüglich eines Trosses aus Fuhrwerken mitsamt deren Fahrern sowie einem Zug Maultieren und deren Treibern. Alles in allem über sechshundert Männer. Eine Streitmacht, auf die man keinen leichtfertigen Angriff riskierte.
Das Holzkommando bestand aus einer Kompanie Infanterie und, zu deren Bedeckung, einer Kompanie Kavallerie.
Ein Captain der Infanterie verfügte über die Befehlsgewalt. Er ließ die ausgewählten Bäume schlagen und vor Ort entrinden. Auch hier plante Fairling für die Zukunft und wollte nicht, dass „sein“ Fort wegen ungeschälter Stämme der Verrottung anheim fiel.
Ein anderer Teil arbeitete im Fort. Dort hob man die Gräben für die Palisaden aus und verarbeitete das gelieferte Holz zu Palisadenpfählen, Bohlen und Brettern. Die Zeit drängte, auch wenn man in den vergangenen drei Monaten schon viel geleistet hatte. Aber der Winter würde in drei Monaten hereinbrechen und in Dakota (Anmerkung: später South Dakota) konnte es bitterkalt werden. Bis dahin sollte alles fertig sein.
Die Landschaft strotzte vor Grün. Gras und Wald wechselten einander ab und das Gelände war hügelig. Rund fünfzig Meilen südwestlich lagen die Black Hills, jenes Gebirge, das den Sioux als „Paha Sapa“ heilig war. Rund zweihundert Meilen westlich lag das Powder River Land mit den Big Horn Mountains.
Das Fort, welches den offiziellen Namen „Fort Bannister“ trug, lag somit sehr exponiert und konnte, im Falle eines sich ausweitenden Krieges mit den Indianern, auch rasch isoliert werden. Fairling schickte daher immer wieder Jagdtrupps aus, die schon jetzt zu den Wintervorräten beitragen sollten.
Der Holzeinschlag fand in Ufernähe des Dry Fork Creek statt, des nördlichen Zuflusses des Cheyenne River. Es war eine Lichtung, die sich durch die Arbeiten beständig ausweitete. Hier gab es genug Gras und Wasser, um die Tiere versorgen zu können. Die Männer nutzten abgeschälte Rinde und Knüppelholz, um Kochfeuer zu unterhalten.
Es war eine schweißtreibende Arbeit und die meisten der Infanteristen und Zivilisten arbeiteten mit bloßem Oberkörper. Das Schlagen der Äxte und die Geräusche der Sägen und Schälmesser mischten sich mit den Lauten der Tiere und den Stimmen der Männer.
Lieutenant Bromwell beobachtete Captain Bullmer im Gespräch mit einem der Crow-Scouts und beschloss, sich zu ihnen zu gesellen. Beide verständigten sich in einem Mischmasch aus Englisch, Crow und Zeichensprache, bei dem Bromwell selbst kapitulieren musste. Umso begieriger wartete er, bis der Crow-Indianer wieder auf seinen Mustang stieg und gemächlich davontrabte.
„Etwas Neues, Sir?“, fragte Bromwell mit leiser Stimme.
Der Infanterie-Offizier schüttelte den Kopf. „Nichts, Mister Bromwell. Absolut nichts und ich halte das für beunruhigend.“
„Sir?“
„Unsere Crow stoßen immer wieder auf Spuren von Sioux, gelegentlich bekommen sie sogar einen von deren Späher zu Gesicht.“ Der Captain kratzte sich im Vollbart. „Aber keine Anzeichen für größere Gruppen.“
„Ist doch beruhigend, Sir.“
Der Infanterist nahm sein Bummers-Cap ab und drehte es einen Moment mit den Händen, während er zum Waldrand starrte. „Seit dem Minnesota-Aufstand im September ´62 sind die gesamten Plains im Kriegszustand. Bannister soll ja nicht zuletzt zum Schutz des nahen Bozeman-Trails dienen. Vielleicht ist unser Fort jener berühmte Tropfen, der das Fass zum überlaufen bringt.“ Er setzte das Kepi wieder auf und rückte es zurecht, so dass der Schirm exakt eine Fingerbreite über den Augenbrauen lag. „Sehen Sie, Mister Bromwell, wir haben hier sechshundert Mann. Das ist eine ziemliche Streitmacht, auch wenn uns keine Geschütze zur Verfügung stehen. Ich schätze, die Roten warten derzeit einfach ab, was sich in nächster Zukunft tut.“
„Sir?“ Der Lieutenant wusste nicht, worauf der Captain da gerade anspielte. „Was meinen Sie mit nächster Zukunft?“
Der Infanterist warf Bromwell einen raschen Blick zu, bevor er sich wieder auf den Waldrand konzentrierte. „Der Krieg, Mister Bromwell. Der Krieg. Sie haben doch sicherlich mitbekommen, dass er zu Ende ist, oder? Und dass wir ihn gewonnen haben.“
„Sir!“ Diesmal klang die Stimme des Kavalleristen ein wenig eingeschnappt.
Sein Gesprächspartner grinste. „War nicht despektierlich gemeint, Bromwell, ganz gewiss nicht. Sagen Sie, unter welcher Bedingung haben Sie sich für Ihr Regiment verpflichtet?“
Bromwell begriff. „Bis Kriegsende.“
„Yeah, wie praktisch jeder Einzelne von uns.“ Erneut ein flüchtiges Lächeln. „Abgesehen von den zivilen Wagenführern und den Maultiertreibern, natürlich.“
„Wir sollten alle längst zu Hause sein“, meinte Bromwell nachdenklich. „Natürlich abgesehen von den Fahrern und Treibern.“
„Natürlich.“ Sie mussten beide lachen. Etwas entspannter standen sie nebeneinander und sahen den Arbeiten um sich herum schweigend zu.
„Timber!“, ertönte ein Ruf aus dem Inneren des Nadelwaldes. „Baum fällt!“
Das typische Knacken und Knistern eines stürzenden Baumes war zu hören, dem der dumpfe und von Rauschen begleitete Aufschlag folgte. Ein paar Infanteristen hasteten mit zwei Rückepferden in den Halbschatten am Waldrand. Dort, wo der Baum lag, erklangen nun die Axthiebe, mit denen der Stamm von seinem Geäst befreit wurde. Anschließend würde man ihn an Kette oder Seil legen und mit Hilfe der Pferde zur Lichtung verrücken, wo man ihn dann schälen musste. Mit der Rinde würden auch etwaige Schädlinge am Holzeinschlag zurückbleiben.
„Ich schätze, wir werden bald abziehen“, sagte der Captain plötzlich.
Instinktiv zog Bromwell seine silberne Taschenuhr aus der Weste, unter seiner Uniformjacke hervor, und ließ den Deckel aufspringen. „Wir haben noch eine Stunde, bevor wir zurückkehren müssen.“
Der Kavallerist lachte erneuert. „Heute scheinen wir vortrefflich zu Missverständnissen zu neigen, Mister Bromwell. Ich meine nicht unser Holzkommando, sondern unsere Garnison. Grundgütiger, Bromwell, jeder in Bannister weiß, dass der Krieg zu Ende ist. Hallelujah, kann ich da nur sagen. Yeah, alle wissen das. Alle wissen, was der Meldereiter überbrachte und erinnert sich an die Worte des Majors und den Jubel. Können Sie sich noch daran erinnern, was die meisten von uns bei der Gelegenheit sagten?“
„Das es bald nach Hause geht“, knurrte Bromwell. „Das unsere Verpflichtungszeit abgelaufen ist.“
„Und das war vor über einem Monat, Mister Bromwell. Vor über vier Wochen. Im Grunde sind wir alle längst Zivilisten und es ist höchste Zeit, dass wir heimkehren und abmustern können.“
„Wird aber sicher noch ein paar Wochen dauern, bis Bannister endgültig steht.“
„Und das ist meine Sorge, Bromwell. Genau das. Ich habe mich mal so bei den Jungs umgehört, Bromwell. Die Jungs wollen heim, Bromwell. Sie alle. Und ich will das im Grunde genommen ebenfalls.“
Sie verstummten, als ein Corporal herankam und den beiden Offizieren Becher mit Kaffee brachte. Der Kavallerist mit den beiden Winkeln an den Oberarmen grinste verschwörerisch. „Zerdrückt, Captain, und nicht zerschlagen. Ganz so, wie Sie ihn mögen.“
Die beiden Offiziere dankten und warteten, bis der Mann sich zurückgezogen hatte.
Es gab in der Armee drei verschiedene Methoden, um Kaffeebohnen zu zerkleinern. Man konnte sie in einer kleinen Mühle zermahlen, wobei eine Ausführung des Sharps-Karabiners im Kolben eine eingebaute Vorrichtung dafür besaß. Manche Soldaten schworen darauf, die Bohnen in ein Leinensäckchen zu geben, dieses auf einen harten Untergrund zu legen und dann die Kolbenplatte von Karabiner oder Gewehr darauf hin und her zu bewegen, bis die Kaffeebohnen ausreichend fein zerdrückt, bzw. gemahlen waren. Andere wiederum, vorzugsweise Kavalleristen, da bei der Infanterie nur Sergeants und Offiziere einen Revolver besaßen, bevorzugten es, auf das Leinensäckchen mit dem Revolverkolben einzuschlagen, bis der gewünschte Effekt eingetreten war. Ebenso uneins war man sich darüber, ob man den Kaffee besser mit Kaffeemehl/-pulver oder relativ groben Stückchen aufbrühte. Einig war man sich bei Infanterie und Kavallerie allerdings darin, dass in einem guten Kaffee ein hineingestelltes Bajonett oder ein Säbel nicht umfallen durften.
Die beiden Offiziere bevorzugten ihren Kaffee schwarz. Sie hätten ihn durchaus „weißen“ und/oder süßen können. Die Armeeverpflegung hatte sich in manchem Bereich verändert. Es gab Tomatenmark und Kaffeeweißer in verschraubten Tuben, Dosenfleisch und Dosenfrüchte, vorzugsweise Pfirsiche. Immer vorausgesetzt, der Versorgungstreck kam rechtzeitig. Auch jene, die dem Tabak frönten, verfügten über verschiedene Möglichkeiten. So konnte man Tabak kauen, schnupfen oder rauchen. Bei Letzterem standen Pfeifen, Zigarren und neuerdings auch filterlose Zigaretten zur Verfügung. Letztere waren um das Jahr 1850 nahezu gleichzeitig in Frankreich und Spanien entstanden, wo die meist weibliche Arbeiterschaft beim Rollen von Zigarren die Reste des krümeligen Tabaks in Zeitungspapier rollte und diese „Tüte“ rauchten. Inzwischen waren Zigaretten auch in den USA verfügbar, doch der Kautabak dominierte hier noch.
„Captain, um auf unser Gespräch zurückzukommen …“ Bromwell zögerte unsicher. „Glauben Sie, dass Fairling hier bleibt, bis das Fort fertiggestellt worden ist?“
„Ich weiß es nicht, Bromwell. Keine Ahnung.“
Der Kavallerist wandte sich kurz um, als hinter ihnen lautes Poltern zu vernehmen war. Mit vereinten Kräften hoben einige Soldaten einen frisch entrindeten schlanken Stamm auf einen der fünf Pritschenwagen.
Diesmal sah der Captain auf seine Uhr. „Noch eine halbe Stunde. Den Stamm neben dem dritten Wagen werden sie noch verladen können, dann ist es Zeit zum Aufbruch.“ Er besann sich auf die Frage. „Ich weiß nicht, wie sich der Major entscheiden wird, aber ihm sitzen die Zeit und unser aller Verträge im Nacken. Der Krieg ist nun einmal vorbei und jeder von uns hat irgendwelche Angehörige, die auf ihn warten. Viele auch Frau und Kind. Ja, ich denke, der Major muss uns ziehen lassen, wenn er keine Meuterei riskieren will.“
„Meuterei, Sir?“ Bromwells Blick verriet Fassungslosigkeit. „Das … ist doch nicht Ihr Ernst, Sir, oder?“
„Natürlich nicht“, schnaubte der Captain. „Himmel, das fehlte noch! Nein, dazu würde es der Major niemals kommen lassen.“
„Wenn wir nicht hier bleiben, dann werden die Indianer kommen, alles niederbrennen und damit unsere ganze Arbeit zunichte machen.“
„Möglich. Nun ja, es ist Sache des Majors, eine Lösung zu finden. Er hat das Kommando inne und trägt die Verantwortung.“
„Er kann uns nicht alle abziehen. Das Fort muss geschützt werden. Ich meine, die Leute in Washington haben sich ja etwas dabei gedacht, dass es hier gebaut werden soll. Also will man es auch mit Truppen belegen. Wäre eine Schande, wenn die nur noch Asche vorfänden.“
„Ganz meine Meinung, Bromwell, ganz meine Meinung. Nun, wir werden sehen, was der Major zu tun beabsichtigt. Ihr Captain signalisiert. Schlage vor, Sie begeben sich jetzt zu Ihrem First-Sergeant und machen Ihre Abteilung marschbereit.“
Der Kavallerie-Offizier meinte jenen Captain der Infanterie, der das Holzkommando befehligte. Der Captain von Bromwells Kompanie beaufsichtigte an diesem Tag die Arbeiten im halb fertigen Fort Bannister.
Bromwell nickte, grüßte lässig und schlenderte zunächst zum Kochfeuer, um den geliehenen Becher abzugeben. Dann gab er seine Befehle an seinen First-Sergeant. Ein G-Horn der Infanterie blies zum Sammeln und dann zum Antreten. Ein paar Kavalleristen trabten am Waldrand entlang, um sicherzustellen, dass niemand zurückblieb, während sich der Wagenzug formierte.
Die Infanterie-Offiziere gaben den Soldaten genug Zeit, sich nach der Schweiß treibenden Arbeit im Fluss zu reinigen und ihre Uniformen wieder zu vervollständigen. Eine gesundheitliche Maßnahme, die der Arzt angeordnet hatte, um Läusebefall und Krankheiten zu verhindern. Schließlich marschierte die Kolonne ab, die Tornister auf den Rücken und die Springfield-Gewehre in der Haltung „Arms at will“. Dabei konnte man die Waffe beliebig rechts oder links an der Schulter tragen, von einer oder beiden Händen gestützt und mit der Mündung aufwärts.
Die Infanteristen marschierten in Gruppen zwischen den Wagen, gefolgt von einigen Maultieren und deren Treibern. Die Kavallerie stellte Vorhut, Nachhut und Flankenschutz.
Auf Grund der schwer beladenen Transportwagen kam man nur langsam voran, aber fünf Meilen waren keine unüberwindliche Entfernung.
First-Lieutenant Bromwell betrachtete, wie viele andere, aufmerksam die Umgebung und hing seinen Gedanken nach.
Das Land im Bereich der Black Hills und der ferneren Big Horn Mountains war abwechslungsreich, grün und voller Wild. Es gab Hasen, Wölfe, Antilopen, Bären und Herden von Büffeln und Unmengen anderer Kleintiere, Vögel und Insekten. Am Willow Creek, dem südlichen Zulauf des Cheyenne River und im Bereich der Big Horn Mountains sollte es zahllose Biber geben. Deren Pelze waren noch immer der Hauptgrund für eine Gruppe von Trappern, die sich mitten im Gebiet der Cheyennes aufhalten sollte, rund vierzig Meilen Süd-Südost von Fort Bannister.
Bromwell musste einen Seufzer unterdrücken. Vögel hielten ihr eigenes Konzert ab und alles schien so friedlich. Aber Bromwell war sich sicher, dass sich dieses, von Menschen unberührt scheinende Paradies sehr schnell in ein detonierendes Pulverfass verwandeln konnte.
Fort Coronado, New Mexico, nahe der Grenze zu Mexiko.
Es war früher Vormittag und die sich nun stauende Wärme, im Innenhof von Fort Coronado, ließ bereits erahnen, dass auch dies ein heißer Tag in der Nähe der mexikanischen Grenze sein würde. Der nach dem Frühstück veranstaltete Gottesdienst war vorüber und die Soldaten beeilten sich, die Paradeuniformen gegen die bequemeren Feldjacken, die Sackcoats, zu tauschen und die weißen Stoffhandschuhe, Modell „Berlin“, abzulegen. Die steifen Paradehüte mit den schwarzen Straußenfedern an der Seite wurden durch die dunkelblauen Bummers-Caps (Feldmützen) oder die schwarzen Feldhüte ersetzt.
Einige der Kavalleristen und Infanteristen sprachen über das soeben gehörte. Der Arzt des Forts, Captain Farley, erwies sich immer wieder als engagierter und talentierter Laienprediger und jetzt, wenige Monate nach dem Ende des Bürgerkrieges, mochte es angemessen sein, von Frieden und Versöhnung zu sprechen. Was nicht unbedingt für die Umgebung des Forts galt, denn Apachen und Gesetzlose machten das grenznahe Gebiet immer wieder unsicher. Auch jetzt waren zwei 6-Mann-Patrouillen der Kavallerie unterwegs.
Auf den Laufgängen und in den Türmen wurden die Wachen gewechselt, eingeteilte Gruppen machten sich an die tägliche Arbeitsroutine.
Fort Coronado war ursprünglich als Mission unter den spanischen Conquistadores erbaut worden. Im Verlauf der Jahre waren Mexikaner, Franzosen und wieder Mexikaner seine Besitzer gewesen und passten die Anlage ihren Bedürfnissen an. Seit dem Krieg von 1848 war es, mit einem guten Stück einst mexikanischen Bodens, im Besitz der USA und konstant von deren Truppen besetzt: Zunächst waren es die „Regulars“, die regulären US-Truppen der Staatenunion, während des Bürgerkriegs die „Volunteers“, die in den Einzelstaaten aufgestellten Freiwilligen-Regimenter.
Die meisten modernen Forts verfügten über so starke Garnisonen, dass man auf Befestigungen verzichten konnte. Die Conquistadores umgaben ihre Mission hingegen von vornherein mit einer massiven Mauer. Alle Bauten, von der Mauer über die Türme, bis hin zu den Gebäuden, waren aus Adobe gefertigt. Die getrockneten Lehmziegel besaßen den unschätzbaren Vorteil, das Innere der Gebäude im Sommer angenehm kühl und im Winter halbwegs warm zu halten.
Die Truppe in Fort Coronado bestand ursprünglich aus zwei Kompanien Kavallerie, zwei Kompanien Infanterie und einer Batterie bespannter Artillerie. Mit dem Ende des Bürgerkrieges war es jedoch zu erheblichen Veränderungen gekommen.
Mit Ausnahme von Captain Mark Dunhills „H“-Company der 5th United States Cavalry, bestand die Fortbesatzung aus Freiwilligen. Bei den Volunteers gab es meist zwei Arten der freiwilligen Dienstverpflichtung: Man verpflichtete sich bis Kriegsende oder für einen festgesetzten Zeitrahmen von drei oder fünf Jahren.
Für die Battery „D“ der Socorro Light Artillery und die Company „B“ der 2nd New Mexico Volunteer Cavalry war die vertragliche Dienstzeit mit dem ersten Tag nach Kriegsende abgelaufen. Beide Einheiten hatten Fort Coronado verlassen, um die Heimreise zu jenem Ort anzutreten, wo sie aufgestellt worden waren. Dort würden sie ihre Ausrüstung abgeben, sofern Stadt oder Bundesstaat Wert darauf legten. Viele Volunteers durften ihre Uniformen behalten und würden sich am Unabhängigkeitstag gerne in ihnen präsentieren. Die Waffen und das Lederzeug musste man in der Regel im Depot abgeben, für den Fall, dass es vielleicht wieder zur Aufstellung eines Freiwilligen-Regiments kam. Die Regimentsfahnen und Kompaniezeichen würde man in der Regel dem heimischen Museum überstellen.
Am Vortag war ein Melder eingetroffen. Das Fort war noch nicht an das sich ausweitende Telegrafennetz angeschlossen. So war man begierig zu erfahren, welche Neuigkeiten der Reiter gebracht hatte. Major Bill Selkirk ließ nichts verlauten, lud aber für den kommenden Vormittag zu einer Besprechung aller Offiziere ein.
Nach dem Gottesdienst, dem man aus Platzgründen auf dem von der Sonne beschienen Innenhof beiwohnen musste, waren alle erleichtert, die zunehmende Hitze gegen die angenehme Kühle im Hauptquartier tauschen zu können. Gespannte Erwartung lag über den Offizieren, die sich zunächst mit frischem Kaffee eindeckten und miteinander diskutierten, während man auf den Major wartete.
Das Offizierskorps von Coronado war deutlich geschrumpft.
Mark Dunhill wurde nur von seinem First-Lieutenant Ted Furbanks begleitet. Seine beiden Second-Lieutenants, Jonathan Fillmore und Peter Towns, führten die beiden Patrouillen. Ihre Rückkehr wurde erst in vier Tagen erwartet. Captain Hank Butler kommandierte die „E“-Company der 7th New Mexico Volunteer Infantry, deren dreijährige Vertragslaufzeit die Männer noch zu fünf Monaten Dienst verpflichtete. Er war in Begleitung seines Lieutenants, Jedediah Horner. Captain Farley, der Arzt der Garnison, vervollständigte die kleine Zusammenkunft.
Major Bill Selkirk und sein Adjutant, Lieutenant Jules Debries, stießen erst hinzu, als sich die anderen bereits mit Kaffee und Sitzplätzen versorgt hatten. Das Raunen im Raum verstummte. Alle sahen zu, wie sich der Kommandant nun ebenfalls mit Kaffee versorgte und dann hinter seinem Schreibtisch Platz nahm. Debries trat hingegen an die Karte und nahm den Zeigestab zur Hand.
„Gentlemen.“ Selkirk lehnte sich entspannt zurück und genoss sichtlich die Spannung, die sich erneut im Raum ausbreitete. „Gentlemen, der Krieg ist im April zu einem glückhaften Ende gekommen. Es war ein verheerender Krieg, sowohl was die Menschenleben betrifft als auch die finanziellen Verluste. Im Süden muss nun wieder das aufgebaut werden, was durch die Schuld der Konföderierten zerstört wurde. Die großen Armeen sind nicht mehr erforderlich. Hunderttausende von Soldaten sind heimgekehrt oder werden dies noch. Die Armee wird drastisch verkleinert werden. In welcher Form, das kann ich nicht sagen. Sicher ist allerdings, dass man die Volunteers aus den Camps und Forts abziehen und wieder durch die Regulars ersetzen wird. Nicht jeder, der jetzt noch Uniform trägt, wird diese behalten können. Im Gespräch, mit dem Kurier aus Fort Bliss, erfuhr ich nämlich, dass die Absicht besteht, ehemalige Rebellen in den Unionsdienst zu übernehmen. Als Geste der Aussöhnung. Das bedeutet für uns, Gentlemen, dass die Aussicht auf Übernahme durchaus fragwürdig ist.“ Selkirks Blick richtete sich auf Mark. „Angeblich soll dies auch für jene Offiziere gelten, die einen Rang in der regulären U.S.-Army innehaben. Man wird mit Rückstufungen rechnen müssen.“
Diese Aussicht gefiel keinem der Anwesenden.
Marks Karriere war ungewöhnlich, wenn auch nicht einzigartig. Sein Vater Matt war Berufsoffizier gewesen. Mit Ausbruch des Krieges diente er mit seiner 5th U.S.-Cavalry gegen die Konföderierten. Mark war damals erst fünfzehn und wollte es seinem Vater gleichtun. Auf Grund seines Alters kam für ihn jedoch nur der Dienst in einer Freiwilligen-Einheit in Frage, wo man nicht so genau auf das Alter achtete. Mark gelang es, als Hornist in der „H“-Company der 1st Wisconsin Volunteer Cavalry aufgenommen zu werden. Im Gegensatz zu der Truppe seines Vaters, setzte man Marks Einheit jedoch zum Schutz der Siedler gegen die Indianer ein. Durch Mut und Glück gelang ihm der Aufstieg in den Rang eines Captains. Eine weitere glückliche Fügung war der Umstand, dass es seinem Vater Matt gelang, Präsident Abraham Lincoln vor einer Falle der Rebellen zu bewahren (Anmerkung: Siehe Pferdesoldaten, Band 11, „Unter schwarzer Flagge“). Aus Dankbarkeit setzte sich Lincoln dafür ein, Marks Einheit in den Dienst der 5th U.S.-Cavalry zu übernehmen. Damit gehörte der Sohn nun ebenfalls den regulären Streitkräften an und hatte damit Anspruch, auch nach dem Krieg ins Regiment übernommen zu werden.
Was Selkirk nun mitgeteilt hatte, machte diese Aussicht zwar nicht zunichte, Mark würde aber mit einer Rückstufung im Rang rechnen müssen. Für ihn und seine junge Frau Samantha musste dies einen unerwarteten finanziellen Einschnitt mit sich bringen. Weitaus schwerwiegender war jedoch die Frage der Stationierung. Wichtig war für ihn, seinen Dienst weiter in Coronado versehen zu können. In der Nähe zu seiner Frau Samantha. Bei einer geringeren Besatzung des Forts würde Sam vielleicht sogar ins Fort ziehen können. Einzelquartiere für Offiziere gab es inzwischen ja ausreichend.
„Möglicherweise wird man sogar den Sold kürzen, um die Kasse in Washington zu entlasten“, fuhr der Major fort.
Mark glaubte eine gewisse Frustration aus der Stimme des Kommandanten herauszuhören. Er erinnerte sich daran, dass Selkirk ebenfalls zu den Freiwilligen gehörte und bislang die Hoffnung hegte, nach dem Krieg als Kommandant von Fort Coronado bestätigt zu werden. Diese Erwartung schien sich nun zerschlagen zu haben.
Die möglichen Auswirkungen des Kriegsendes waren in der letzten Zeit oft Thema unter den Soldaten gewesen. Die meisten Männer waren froh, dass ihr Militärdienst nun bald endete. Selbst in Marks Kompanie waren viele erleichtert, bald ins Zivilleben zurückzukehren.
Mark schreckte aus seinen Gedanken auf, da sein Name gefallen war. Verlegen erwiderte er den Blick des Majors. „Sir?“
Selkirk lächelte und deutete auf seinen Adjutanten. „Zuhören, Mister Dunhill, zuhören.“
Jules Debries tippte mit dem Zeigestock wiederholt auf eine bestimmte Stelle der Militärkarte..
Selkirks Lächeln vertiefte sich und seiner Stimme war ein Unterton von Schadenfreude zu entnehmen. „Fort Lyon, Mister Dunhill. Das liegt am Arkansas River, Mister Dunhill. Der Befehl für Sie und Ihre Company lautet, sich in Fort Lyon einzufinden und dort weitere Instruktionen entgegenzunehmen.“
Barrows Ranch, nahe Trail Crossing. New Mexico.
Zwei Patrouillen waren noch unterwegs und sie wurden von Kavalleristen der „H“-Company von Mark durchgeführt. Man erwartete sie erst in einigen Tagen zurück und so hatte der Kommandant von Fort Coronado keine Einwände, als Mark einen Kurzurlaub einreichte, um die Neuigkeiten mit seiner Samantha zu besprechen.
Die Ranch von Samanthas Vater, Hyram Kendrick Barrows, lag rund fünfundvierzig Meilen westlich vom Fort. Der Trail führte in unmittelbarer Nähe der mexikanischen Grenze entlang. Der Süden von New Mexico war immer wieder durch Gesetzlose und räuberische Apachen bedroht und Selkirk teilte Mark vier Kavalleristen als Eskorte zu. Ihr Weg führte über Trails Crossing, was manche Erinnerung an die Kämpfe gegen Apachen und Waffenschieber aufkommen ließ.
Am Trails Crossing trafen sich die Wege von dem mexikanischen Örtchen Santa Rosa und von der südlichsten Siedlung in New Mexico, der Kleinstadt Bancroft. Diese Siedlung war einst in Händen von Gesetzlosen gewesen, bis die Truppen aus Fort Coronado diese vertrieben. Nun wuchs der Ort, nicht zuletzt durch Flüchtlinge aus den ehemaligen konföderierten Staaten.
Die Landschaft war wild und manchmal karg, aber niemals leblos. Kleine Herden von Antilopen, Rudel von Wölfen und einzelne Berglöwen hatten hier ihr Revier. Büffel waren ein seltener Anblick und meist durch streunende Rinder ersetzt. Daneben wimmelte es von Kleintieren, bis hinunter zu Schlangen und Skorpionen sowie kleinsten Insekten. Mit zu den größten Vögeln zählten die Geier. Sie warteten oft längs der Trails auf ihre Beute. Opfer von Überfällen oder den Radwerken der Fuhrwerke und Kutschen, die jetzt, nach dem Bürgerkrieg, vermehrt unterwegs waren.
Wälder gab es in diesem Gebiet kaum. Vereinzelte Bäume und kleine Baumgruppen, Büsche und Kakteen bildeten die Hauptvegetation, dazwischen immer wieder Gras, Geröll oder Sand. Dennoch fanden hier auch Rinderherden ihr Auskommen.