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Pre-Dreadnought Linienschiffe Ein Vergleich: HMS Britannia - SMS Schleswig-Holstein - IJN Mikasa Zu Beginn des 20. Jahrhunderts nahm der Bau von Großkampfschiffen erheblich an Fahrt auf. Alle Nationen versuchten, einander mit dem Bau von immer kampfkräftigeren und besseren Schlachtschiffen zu übertreffen. Und doch wurden all diese Anstrengungen mit einem Mal zunichtegemacht. Denn im Jahr 1906 stellte die britische Royal Navy das Schlachtschiff HMS Dreadnought in Dienst. Es handelte sich dabei im Gegensatz zu all seinen Vorgängern weltweit um das erste Schlachtschiff, dass seine Schlagkraft aus einer gewaltigen Hauptartillerie bezog. Die Sekundärbewaffnung wurde mit einem Mal obsolet und alle früher gebauten Schiffe gehörten plötzlich zum alten Eisen. Dieses Buch stellt drei dieser unmittelbar vor der technischen Zeitenwende gebauten Schiffe vor und versucht einen Vergleich. Das Werk beschreibt die technischen Daten dieser Schiffe und ist zudem mit vielen zeitgenössischen Bildern illustriert. Umfang: 66 Seiten
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Seitenzahl: 37
Veröffentlichungsjahr: 2024
EIN VERGLEICH: HMS BRITANNIA –
SMS SCHLESWIG HOLSTEIN – IJN MIKASA
IMPRESSUM:
Autor: Hans-Jürgen BauerHerausgeber:J. PrommesbergerHändelstr 1793128 Regenstauf
Am 3. Dezember 1906 war plötzlich alles anders im Bau von Großkampfschiffen. Mit der Indienststellung der britischen HMS Dreadnought wurden die Uhren zurück auf Null gestellt und alle bisherigen Linienschiffklassen waren plötzlich altes Eisen. Das Schiff, das von 1906 bis 1920 in der britischen Marine diente, war das erste Schiff des nach ihm benannten neuartigen Dreadnought-Typs und gilt somit als Urahn aller modernen Schlachtschiffe des 20. Jahrhunderts.
Der Stapellauf erfolgte am 10. Februar 1906 in der Marinewerft Portsmouth. Es wurde am 3. Dezember 1906 in Dienst gestellt und hatte keine Schwesterschiffe.
Die in nur 427 Tagen fertiggestellte (und im Vergleich zu den vorangegangenen Linienschiffen um ca. 20 % teurere) Dreadnought wird aufgrund ihres Antriebs mit Dampfturbinen und ihrer Ausstattung mit ausschließlich schwerer Hauptartillerie einheitlichen Kalibers (all big gun one caliber battleship) als erstes modernes Schlachtschiff angesehen. Die mit ihrem Bau einhergehende Entwertung der älteren Schlachtschiffe führte zu einem weltweiten Flottenwettrüsten, das erst durch internationale Verträge (Flottenkonferenzen) nach dem Ersten Weltkrieg gestoppt wurde.
Der nachfolgende Bildband stellt drei Pre-Dreadnought Linienschiffe von drei Nationen vor. Zunächst die britische HMS Britannia (Indienststellung September 1906), dann die deutsche SMS Schleswig- Holstein (Indienststellung Juli 1908) und schließlich die japanische IJN Mikasa (Indienststellung März 1902 – Das Kürzel IJN steht für Imperial Japanese Navy). Die Mikasa ist deswegen so interessant, weil sie immer noch als Museumsschiff erhalten ist.
Hier ein Bild der HMS Dreadnought
Die sechste HMS Britannia der britischen Royal Navy war ein Linienschiff der King Edward VII-Klasse, das 1906 in Dienst gestellt wurde. Zuletzt im Atlantik zur Konvoi-Sicherung im Einsatz war sie das letzte Kriegsschiff, das die Royal Navy im Ersten Weltkrieg verlor, als sie zwei Tage vor dem Waffenstillstand vor Kap Spartel durch ein deutsches U-Boot versenkt wurde.
Obwohl die Britannia und ihre sieben Schwesterschiffe der King Edward VII-Klasse eine Weiterentwicklung der Majestic-Klasse waren, waren sie gleichzeitig auch die erste Klasse mit einem erheblichen Unterschied vom Majestic-Entwurf. Sie waren nicht nur etwa 1.000 ts größer sondern führten auch erstmals auf einem britischen Linienschiff eine Zwischenbatterie von vier 234-mm-Kanonen neben der üblichen 152-mm-Batterie. Die 234-mm-Kanonen waren auch Schnellfeuergeschütze wie die 152 mm-Batterie und ihre schwereren Geschosse machten sie zu einer bedeutenden Waffe zur Zeit des Entwurfs der Klasse. Ihr Einbau erfolgte, weil man die britischen Schiffe für ihre Größe für unterbewaffnet hielt und andere Marinen bereits den Einbau einer Zwischenbatterie von 203 mm-Geschützen begonnen hatten. Die vier 234-mm-Kanonen waren in vier Einzeltürmen seitlich der Masten aufgestellt, sodass jede Breitseite zwei dieser Geschütze enthielt. Der Einbau von 234-mm-Kanonen als einheitliche Mittelartillerie wurden kurzzeitig erwogen, aber verworfen, da eine totale Änderung eine erheblich längere Zeit für die Überarbeitung des Grundentwurfs erfordert hätte. Tatsächlich erwies sich auch der Einbau von 305 mm- und 234 mm-Geschützen als wenig glücklich, da eine Unterscheidung der Einschläge im Wasser der unterschiedlichen Waffen als sehr schwierig erwies. Und dies obwohl man die Gefechtsmasten der Vorläufer-Baureihen aufgegeben und dafür Plattformen für die Feuerleitung eingebaut hatte.
Wie alle britischen Linienschiffe seit der Majestic-Klasse führte auch die King Edward VII-Klasse als Hauptartillerie vier 305-mm-Kanonen in zwei Doppeltürmen (Bug- und Heckturm). Die Britannia hatte als eines der drei letzten Schiffe der Klasse dabei Geschütze der Ausführung L/45-Mark X, während die ersten fünf Schiffe der Klasse noch das 12-Zoll-L/40-Mark IX Geschütz erhalten hatten. Der Einbau der 6-Zoll (152 mm)-Kanonen in Kasematten wurde bei der King Edward-Klasse aufgegeben und sie wurden in einer Batterie mittschiffs aufgestellt, die eine 178-mm-Panzerung erhielt.