Sky-Navy 20 - Die verborgene Welt - Michael Schenk - E-Book

Sky-Navy 20 - Die verborgene Welt E-Book

Michael Schenk

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Beschreibung

Die Menschen und ihre Sky-Navy drohen im Krieg zwischen ihren fragwürdigen Verbündeten, den insektoiden Norsun, und den menschenähnlichen Negaruyen aufgerieben zu werden. Hoch-Admiral John Redfeather entwickelt einen wagemutigen Plan, die Kampfhandlungen doch noch zu beenden.

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Michael Schenk

Sky-Navy 20 - Die verborgene Welt

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Kapitel 1 Was bisher geschah …

Kapitel 2 Ein fragwürdiger Schutz

Kapitel 3 Die Daten des Feinds

Kapitel 4 Entschlüsselung

Kapitel 5 Der schützende Schild der großen Mutter

Kapitel 6 Geheimabsprache

Kapitel 7 Eine Frage der Wortwahl

Kapitel 8 Die Karte

Kapitel 9 Eine Frage der Aufklärung

Kapitel 10 Der Anschlag

Kapitel 11 Das Gerücht

Kapitel 12 Die getarnte Tarnung

Kapitel 13 Intrige auf der verborgenen Welt

Kapitel 14 Abflug im Verborgenen

Kapitel 15 Der Überlebende

Kapitel 16 Verborgene Freuden

Kapitel 17 Überlebenskampf

Kapitel 18 Zwischenstopp im Weltraum

Kapitel 19 Nicht zu erreichen

Kapitel 20 Versteckte Beobachter

Kapitel 21 Der Außenposten

Kapitel 22 Einst herrschte Leben

Kapitel 23 Der Plan der Suna-dal-Sollis

Kapitel 24 Eine Welt des Todes

Kapitel 25 Feindliche Übernahme

Kapitel 26 Eine entscheidende Unregelmäßigkeit

Kapitel 27 Von Treue und Verrat

Kapitel 28 Eine fast perfekte Tarnung

Kapitel 29 Fremder Stern am Himmel

Kapitel 30 Im Verborgenen

Kapitel 31 Feuerschweif

Kapitel 32 Der Eindringling

Kapitel 33 Überraschung

Kapitel 34 Ein Zweckbündnis

Kapitel 35 Jagdbeute

Kapitel 36 Eine Frage guter Planung

Kapitel 37 Aufgeschreckt

Kapitel 38 Voller Einsatz

Kapitel 39 Von Katzen und Mäusen

Kapitel 40 Das Sehen des Avatars

Kapitel 41 Großalarm

Kapitel 42 Die Schlacht um die verborgene Welt

Kapitel 43 Die Übereinkunft

Kapitel 44 Nachgedanken

Kapitel 45 Ankündigung Sky-Navy 21

Kapitel 46 Homepage www.sky-navy.de

Kapitel 47 „Sky-Troopers“- Als e-Book oder Print

Impressum neobooks

Kapitel 1 Was bisher geschah …

Sky-Navy 20

Die verborgene Welt

Military Science Fiction

von

Michael H. Schenk

© M. Schenk 2021

Dem Großangriff der Negaruyen auf das Direktorat der Menschheit konnte unter hohen beiderseitigen Verlusten standgehalten werden. Der angeschlagenen Sky-Navy und den hohen Räten des Mars bleibt keine andere Wahl, als den Schutz durch eine Flotte der verbündeten Norsun zu akzeptieren. Niemand weiß, wie verlässlich die Insektoiden sind und noch immer droht ein weiterer Angriff durch die Primär-Kommandantin Desara-dal-Kellon. In dieser verfahrenen Situation wird auf dem Mars, im Wrack eines abgestürzten Walzenschiffs, ein intakter Datenkern gefunden. Ist dies der Schlüssel für den Weg zur verborgenen Welt des Feinds? Hoch-Admiral John Redfeather sieht keine andere Wahl, als alles auf diese eine Karte zu setzen und er fasst einen gefährlichen Plan, um das Überleben der Menschheit zu sichern.

Kapitel 2 Ein fragwürdiger Schutz

Werfthangar 3, Deck 310, Sky-Base Arcturus

Sky-Base Arcturus, Hauptliegeplatz der Sky-Navy des menschlichen Direktorats, hatte während der Kämpfe erhebliche Schäden an ihren Verteidigungsanlagen und der Außenhülle hinnehmen müssen. Zudem war Andock-Pylon 7 schwer in Mitleidenschaft gezogen worden und der nadelförmige Turm der Area Control South, für die Raumüberwachung des südlichen Bereiches zuständig, war durch Treffer in der Mitte gekappt worden. Innerhalb der Basis beschränkten sich die erforderlichen Instandsetzungen glücklicherweise auf die Äquatorebene, vornehmlich die Decks 297 bis 300.

In den vergangenen Wochen waren keine Mühen oder Kosten gescheut worden, um die Basis wieder voll funktionsfähig zu machen.

Ein Strom von Frachtschiffen und Langstrecken-FLVs hatte Baumaterial geliefert, dazu neue Maschinen und Geräte, Einrichtungsgegenstände und vieles mehr. Zwei der zehn Andock-Pylone waren ausschließlich diesem zivilen Verkehr vorbehalten gewesen. So hatten mittlerweile die meisten Arbeiten abgeschlossen werden können und einer der Pylone war sogar wieder für den Passagierverkehr freigegeben worden. Die Besucherzahlen waren erheblich gestiegen, denn viele Touristen wollten die Gelegenheit nutzen und jenen Stützpunkt besuchen, um den so heftig und verlustreich gekämpft worden war.

Die Area Control South hatte den Betrieb wieder aufgenommen. Der zehn Kilometer durchmessende Diskus des Hauptkörpers der Raumbasis war wieder geschlossen und die zerstörten Kampftürme und Railguns waren ersetzt worden. Teilweise, indem man sie aus Kreuzern ausgebaut hatte, die man erst später würde reparieren können.

In ihrem augenblicklichen Zustand war die Sky-Navy einfach nicht mehr in der Lage, den Schutz des Direktoratsgebiets zu gewährleisten. Zwar waren inzwischen wieder sieben der zwölf Trägerschlachtschiffe voll oder zumindest bedingt einsatzbereit, die anderen würden jedoch noch Monate oder Jahre benötigen, bis sie auslaufen konnten. Nur sechzig der modernen APS-Kreuzer waren unbeschädigt.

Daher bot sich den Besuchern der Sky-Base auch das ungewohnte Bild einerFlotte von zweitausend Hantelschiffen, welche die kleine Mutter Gerrun im System stationiert hatte, um so dessen Schutz gewährleisten zu können. Im solaren System, in dem man noch immer die Schäden auf dem ebenfalls angegriffenen Mars behob, patrouillierten sogar dreitausend Kampfschiffe der verbündeten Norsun, vom kleinen 200-Meter-Kreuzer bis hin zum mächtigen 1.200-Meter-Schlachtriesen.

Im Orbit des Mars entstand der Ersatz für die zerstörten Orbital-Werften, denn die Sky-Navy war auf jedes einzelne ihrer Schiffe angewiesen. Auch an den Schiffen, die an acht Pylonen der Sky-Base festgemacht hatten, wurde gearbeitet, ebenso in den vier Werfthangars, die sich oberhalb des Äquators im Rumpf des Diskus befanden.

Auf Deck 310 lag der Zugang zum Werfthangar 3. Hier wurde an zwei besonderen Schiffen der Sky-Navy gearbeitet und der Zugang blieb all jenen verwehrt, die nicht zu den Besatzungen gehörten oder an den Kreuzern arbeiteten. Mancher hätte sich die beiden gerne angesehen, denn jeder war, für sich gesehen, eine Berühmtheit in der Sky-Navy.

Eines war ein gewöhnlich wirkender APS-Kreuzer, an dessen Flanken in mittelblauer Farbe die Zahl „57“ zu lesen war. Daneben der Name des Schiffs: D.S.Orion. Sie war der erste Serienbau der APS-Reihe und durch die zahlreichen bestandenen Missionen und Kämpfe ebenso bekannt geworden wie ihr weiblicher Captain Tamara Jellenkova.

Das zweite Schiff zeigte die Nummer „84“ und den Namen D.S. Blackwing. Es war gleich in mehrfacher Hinsicht eine Besonderheit. Die Blackwing war der erste Tarn-Landungskreuzer des Direktorats und unterstand nicht der Sky-Navy, sondern der Sky-Cavalry, da es ihre Aufgabe war, eine Truppe der Raumkavallerie unerkannt zum Ziel zu bringen und später wieder aufzunehmen. Dafür war die Konstruktion des APS-Kreuzers modifiziert worden. Die untere Kuppel für die zweite Railgun fehlte, so dass der Abstand zwischen Bodenschleuse und Planetenoberfläche deutlich reduziert war. Stattdessen hatte man die Waffe im Bug eingebaut.

An beiden Kreuzern war man eifrig tätig, wobei sich die Arbeiten an der Orion als weitaus umfangreicher und aufwändiger erwiesen. Das Schiff wurde erneut zu einem Novum, denn es erhielt als erste Einheit der Sky-Navy den neuen Wabenschirm, dessen Konstruktion man den Norsun verdankte und dessen Funktion auf der geheimnisvollen formbaren goldenen Energie des insektoiden Volks beruhte.

An diesem Tag war ein wesentlicher Teil der Arbeiten abgeschlossen worden und Hoch-Admiral John Redfeather kam mit einer kleinen Gruppe in den Werfthangar, um sich von der Funktion des Wabenschirms zu überzeugen. Obwohl die Öffentlichkeit und die Medien von der Vorführung ausgeschlossen waren, würde er anschließend eine Pressekonferenz abhalten, um über die Ergebnisse zu berichten. Im ganzen Direktorat war der Bündnisvertrag mit den Norsun bekannt und ebenso, dass man von den neuen Partnern die Technik des Wabenschirms erhalten hatte. In den Zeiten des Kriegs gegen die Negaruyen und den Verlusten der letzten Zeit war dies eine wichtige gute Nachricht.

John war in Begleitung seines Freunds, Hoch-General Omar ibn Fahed, der die Sky-Cavalry befehligte, und seinem vertrauten Adjutanten, Commodore Faso. Sie wurden von Hoch-Ingenieur Penders, dem Leiter des Werfthangars 3, sowie der wissenschaftlichen Hoch-Koordinatorin, Professor Candice Bergner, und deren Stellvertreterin, Professor Tamilak, erwartet. Die Arbeiten im Hangar waren eingestellt worden und nachdem Johns Gruppe eingetreten war, wurden die Innentore geschlossen.

„Ich hoffe sehr, Candice, Sie haben gute Nachrichten für uns“, sagte John Redfeather nach der kurzen Begrüßung. „Da draußen wartet nachher eine ganze Meute von Medienvertretern auf meinen Bericht, darunter unser spezieller Freund Zoineman. Das gesamte Direktorat ist begierig darauf, endlich wieder gute Nachrichten zu hören.“

Candice lächelte. „Wie so oft gibt es gute und schlechte Neuigkeiten, John. Aber ich kann Sie dahingehend trösten, dass die guten überwiegen. Sie werden vom Erfolg des neuen Schutzschirms berichten können.“

„Manitu sei Dank“, seufzte der Hoch-Admiral. „Also werden wir unsere Schiffe künftig wesentlich besser schützen können.“

„Nicht nur die Schiffe, Hoch-Admiral“, schaltete sich Penders ein. „Auch Basen, Stationen sowie Siedlungen auf Planeten. Dieser Wabenschirm ist fantastisch, Sir. Er wird jede Menge Credits in die klammen Kassen des Direktorats spülen.“

Die Begeisterung des Hoch-Ingenieurs war durchaus verständlich. Nach dem Bündnisvertrag besaß das Direktorat das Recht, die Grundlagen des Wabenschirms nach Belieben zu verwerten. In Anbetracht der finanziellen Lage hatte sich der hohe Rat des Mars dazu entschlossen, dessen Technologie auch privaten Abnehmern verfügbar zu machen. Allerdings gegen saftige Lizenzgebühren und nur eine einzige Firma durfte die Projektoren bauen und liefern: Hollmann Constructions. Deren Aktien würden, wie man es so hübsch formulierte, durch die Decke gehen. Obwohl John Redfeather nichts von den Machenschaften in der privaten Wirtschaft hielt, begrüßte er dies ausdrücklich, denn Hollmann verpflichtete sich weiterhin, alle Projekte und Aufträge der Sky-Navy mit Priorität zu behandeln.

„Ich habe eine kleine Demonstration vorbereitet, John.“ Candice wies in einen Bereich an der Flanke des Kreuzers Orion. „Und zwar zwei Varianten des Wabenschirms. Eine nach den Originalplänen, die uns die Norsun überlassen haben, und eine nach meinen eigenen Vorstellungen. Ich denke, Sie werden den Unterschied sehr schnell erkennen.“

Das Interesse in Johns Gruppe stieg noch weiter an.

Commodore Faso zwinkerte den beiden Hoch-Offizieren zu, während sie der Hoch-Koordinatorin folgten. „Ich wette, Gentlemen, mit Variante Eins meint unsere geschätzte wissenschaftliche Leiterin das, was wir als Hintertür der Norsun befürchtet haben.“

Niemand konnte mit Sicherheit sagen, wie verlässlich das Bündnis mit dem insektoiden Volk tatsächlich war. Aufgrund seiner enormen Vermehrungsrate und einem strikten Verbot jeglicher Geburtenkontrolle, benötigten die Norsun immer mehr Welten und Ressourcen. Dies hatte in der Vergangenheit zu Konfrontationen mit anderen raumfahrenden Völkern geführt. In unbarmherzigen Kriegen waren bereits zwei Fremdvölker ausgelöscht worden und ein drittes, die Suffries, versklavt. Der Versuch auch die menschenähnlichen Negaruyen durch einen überraschenden Vernichtungsschlag zu besiegen, hatte jedoch zu einem Krieg geführt, der inzwischen rund eintausend Jahre währte. Nicht wenige Stimmen im Direktorat vertraten die Auffassung, dass die Norsun ein Bündnis mit den Menschen nur so lange aufrecht erhalten würden, wie es für die Insektoiden von Nutzen war und die Bedrohung durch die Negaruyen bestand. Wie sich die Verbündeten verhalten würden, wenn diese Gefahr beseitigt war, beschäftigte auch John Redfeather und die meisten Angehörigen der Streitkräfte. Umso mehr, da man derzeit auf den Schutz der Verbündeten angewiesen war.

Es hatte sich gezeigt, dass beide Vertragspartner nicht mit ganz offenen Karten spielten. Der Oberkommandierende der Flotte der großen Mutter, Höchst-Wort Gordon-Gor, hatte schon mehrfach bewiesen, dass er nichts von den Menschen hielt. Er verschwieg wichtige Informationen. Außerdem hatte er den Hilferuf des Mars an die große Mutter erst verspätet übermittelt und so verhindert, dass diese ihre Flotte zur Unterstützung hätte schicken können. Das Direktorat wiederum versuchte, einige Details zu verschweigen, die den Menschen, im Falle eines Konflikts, einen taktischen Vorteil verschaffen könnten.

Einer davon war die Fähigkeit der APS-Kreuzer, innerhalb von nur sechs Stunden in die Nullzeit gehen zu können, während alle anderen Schiffe, einschließlich der Typen der Norsun und der Negaruyen, hierfür acht oder sogar neun Stunden benötigten. Der andere waren die neuen Nullzeit-Scanner. Inzwischen war jedes Schiff der Sky-Navy in der Lage, den Raum im Umkreis von dreißig Lichtjahren nicht nur mit dem Cherkov-Scanner zu überwachen, der mit zwanzigfacher Lichtgeschwindigkeit arbeitete, sondern mit einem neuartigen Hiromata-Scanner, bei dem dies ohne Zeitverlust möglich war. Es gab sogar einige wenige leistungsstärkere Modelle, die fünfzig und hundert Lichtjahre ohne Zeitverlust scannen konnten. Gemäß Bündnisvertrag war ein 50-Lichtjahre-Nullzeit-Scanner auf dem Flaggschiff der großen Mutter installiert worden. Ein weiterer, mit einer Reichweite von einhundert Lichtjahren, war an ihre Stammwelt geliefert worden. Die heimliche Trumpfkarte der Menschen waren jedoch zwei Scanner, welche die enorme Reichweite von dreihundert Lichtjahren aufwiesen. Einer dieser Scanner war auf der Oberseite der D.S. Blackwing montiert und von ihrer Besatzung erprobt worden. Den Norsun gegenüber behauptete man, beide Prototypen seien wegen Überlastung durchgebrannt und eine Serienfertigung daher nicht möglich. Es war eine Lüge, denn in den vergangenen Wochen waren an der Blackwing und dem dreißig Meter durchmessenden Diskus auf ihrem Rumpf alles unternommen worden, das Gerät in das Tarnsystem des Schiffs zu integrieren. Dies war nun gelungen.

An diesem Tag ging es jedoch um die Orion und die Frage, inwieweit der Wabenschirm ihr Schutz bieten würde. Candice Bergner trat vor eine Stellage, die in der Mitte geteilt war. Der rechte Teil enthielt acht sechseckige Felder, die wie Bienenwaben aneinander angeordnet waren. Dies entsprach dem üblichen Aufbau des Wabenschirms der Norsun-Schiffe. Jede der Waben war in einen rund zwanzig Zentimeter breiten Rahmen eingefasst. Dicke Kabel führten zu einem Energiekonverter, welcher der norsunschen Technik entlehnt und Grundlage für die Erzeugung der formbaren goldenen Energie war.

Der linke Teil der Stellage zeigte die Wabenfelder hingegen in der Form von achtseitigen Feldern, bei denen ein umgebender Rahmen fehlte. Die Waben saßen Kante an Kante aneinander und zeigten keine erkennbaren Fugen.

„Äh, rechts entsprechen die Waben den Konstruktionsplänen, die wir von den Norsun erhalten haben“, stellte Faso fest. „Die Veränderungen auf der linken Seite, … die wurden von Ihnen vorgenommen, Hoch-Koordinatorin?“

„Ja, in den Plänen der Norsun waren sie so konzipiert, wie Sie es auf der rechten Seite sehen können“, bestätigte Bergner. „Wir haben ihnen acht Seiten verpasst, da es uns so leichter fällt, die Rümpfe unserer Schiffe damit abzudecken. Die Exemplare für die Vorführung messen übrigens nur ein Zehntel dessen, was sie in der Serienfertigung haben werden. Dort, an der Orion, können sie die fertige Struktur sehen. Die Waben haben dann eine Seitenlänge von jeweils fünf Metern. Professor, sind Sie bereit für die Aktivierung von Eins?“

Tamilak nickte. „Bereit.“

„Dann schalten Sie ein.“

Alle sahen gebannt auf die Waben, die exakt den Konstruktionsplänen der Norsun entsprachen. Die einzelnen Segmente wiesen sogar die typische smaragdgrüne Farbe des Bio-Metalls der Norsun-Schiffe auf. Allmählich wurde ein leises Summen hörbar. Die grünen Waben wechselten die Farbe zu einem düsteren Rot, über Orange und Gelb zu einem schimmernden Gold.

„Eins ist aktiv, Kollegin“, meldete Tamilak. Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt und wippte erwartungsvoll auf den Fersen. Sie, Bergner und Penders wussten durch ihre vorherigen Versuche genau, was Redfeathers Gruppe erwartete.

Ibn Fahed streckte eher unbewusst die Hand aus.

„Das würde ich lieber nicht tun“, hielt ihn Tamilak mit ruhiger Stimme zurück. „Die aktive Wabe hat ihre Struktur gewandelt und ist jetzt nichts anderes als ein Kraftfeld dieser formbaren goldenen Energie. Alles, was sie berührt, wird in seine subatomaren Bestandteile zerlegt. Also alles, was Materie beinhaltet, was ja auch für die meisten Energiewaffen gilt. Trifft reine Energie auf das Feld, wird diese Energie förmlich aufgesogen und verstärkt die Kraft der Wabe sogar noch.“

„Allerdings nicht ins Unendliche“, schränkte Bergner ein. „Wir konnten feststellen, dass zu hohe Energiezufuhr zu einer Überladung führt.“

„Die Wabe explodiert?“

„Nein, nichts so Spektakuläres. Sie brennt aus und wird wieder zu einem normalen Segment des Rumpfes. Mit dem Nebeneffekt, dass sie dann ebenso leicht zu zerstören ist wie die übliche Rumpfpanzerung.“

John Redfeather strich sich nachdenklich über einen seiner beiden indianischen Zöpfe. „Und wie viel hält sie aus?“

„Wir haben mit zwei schweren Hochenergie-Lasern auf sie geschossen. Nach dreißig Minuten Dauerfeuer brannte die Wabe aus.“

Faso stieß einen schrillen Pfiff aus. „Verdammt, das ist eine Menge Energie.“

„Das will ich wohl meinen.“ Bergner strahlte, als habe sie die formbare goldene Energie persönlich entdeckt. „Bei Projektilen scheint es sogar überhaupt keine Begrenzung zu geben. Wir haben es mit 30-Millimeter-Gatlings und mit entschärften Raketentorpedos versucht. Die Wabe verschluckt die Projektile förmlich und wandelt sie ebenfalls in Energie um, die jedoch nicht stark genug ist, um ein Durchbrennen zu bewirken.“

„Phänomenal“, meinte John Redfeather anerkennend. „Das ist ein ganz erheblicher Schutzzuwachs für unsere Schiffe.“

„Ja, nicht wahr?“ Das Lächeln von Bergner vertiefte sich. „Da sollten wir unseren guten Freunden so richtig dankbar sein, welches Geschenk sie uns so selbstlos überlassen haben.“

John erwiderte den Blick der Hoch-Koordinatorin und nickte schließlich. „Na schön, Candice, wo ist der Haken bei der Sache?“

„Es ist Ihnen nicht aufgefallen, John?“

Er runzelte die Stirn. „Was soll mir aufgefallen sein?“

Candice Bergner nickte ihrer Kollegin zu, die daraufhin einen kleinen Handwagen mit einem schlichten Monitor heranschob. „Gentlemen, Sie sehen nun zwei parallele Aufnahmen. Rechts unsere Versuchsanordnung Eins und links die Vergrößerung der Aktivierung des Wabenschirms bei einem Norsun-Kreuzer. Die Ausschnittvergrößerung haben wir von einer Gefechtsaufzeichnung bei Tensa. Die Qualität ist aufgrund der Entfernung ein wenig grob, aber ausreichend. Ach, und bedenken Sie bitte, dass wir die Aufnahmen so geschnitten haben, dass die Zeitabläufe absolut synchron sind. Tamilak, lass laufen.“

Der direkte Vergleich der Vorgänge machte deutlich, was Bergners Missfallen erregt hatte, und

Redfeather sah die beiden Wissenschaftlerinnen skeptisch an. „Das ist wirklich zeitlich synchronisiert?“

„Schön, dass es Ihnen aufgefallen ist, Sir.“ Candice lächelte entschuldigend. „Ich muss aber zugeben, dass wir auch erst recht spät auf diesen kleinen Unterschied gestoßen sind.“

Omar ibn Faheds gebräunter Teint war noch einen Hauch dunkler geworden. „Die Aktivierung erfolgt bei den Norsun von einem Augenblick auf den nächsten. Bei uns dauert es hingegen … Wie lange? Fünf Sekunden? Sechs Sekunden?“

„Ausgezeichnet geschätzt, Sir“, lobte die Hoch-Koordinatorin. „Exakt 5,7 Sekunden.“

„Diese Mistkerle“, knurrte der Hoch-General. „Sie sorgen also dafür, dass sich unsere Schutzfelder deutlich langsamer aufbauen?“

„Und das ist nicht der einzige nette Unterschied“, antwortete die Bergner. „Vielleicht ist Ihnen auch der zweite aufgefallen?“

„Ja, ist er“, brummte Faso. „Bei den Norsun sitzen die Wabenfelder praktisch Stoß an Stoß, bei den an uns übergebenen Konstruktionsplänen gibt es einigen Abstand zwischen den einzelnen Feldern, was bedeutet, dass sie dort keinen Schutz bieten, was die Wahrscheinlichkeit für einen Treffer erhöht.“

Tamilak nickte. „Diese überflüssigen Rahmen, mit denen sie in den Konstruktionsplänen für uns die Waben einfassen, bewirken, dass ein paar Prozent unserer Schiffsrümpfe nicht geschützt werden können. Was natürlich ohnehin für alle Bereiche gilt, in denen der Rumpf durch Antrieb, Sichtluken, Hangartore, Personenschleusen und dergleichen nicht mit Wabenfeldern versehen werden kann.“

„Die Burschen haben sich eine Hintertür offen gelassen“, stellte John Redfeather fest. „Falls es doch zu einem Kampf zwischen uns kommt.“

„Was uns zwei Dinge beweist, John“, sagte Omar mit harter Stimme. „Man kann ihnen nicht trauen und sie rechnen mit einem künftigen Konflikt.“

„Wenn man ihre Geschichte kennt, dann kann uns das nicht verwundern.“ John schüttelte den Kopf. „Trotzdem, diese Sollbruchstellen erscheinen mir ziemlich plump. Die Norsun müssen doch damit rechnen, dass wir genauer hinschauen und sie entdecken.“

„Davon sollten wir ausgehen“, stimmte die Hoch-Koordinatorin zu. „Und wir haben etwas gefunden, das diese Annahme untermauert.“

„Bei Allah, was denn noch?“ Der Grimm in ibn Faheds Stimme war nicht zu überhören.

„Bevor ich darauf eingehe, möchte ich Ihre Aufmerksamkeit auf unsere Versuchsanordnung Zwei lenken. Wir schalten Anordnung Eins erst einmal ab und aktivieren Nummer Zwei alleine. Danach werden wir Eins und Zwei gleichzeitig aktivieren, auch wieder zeitlich synchronisiert.“

Redfeather verschränkte die Arme. „Jetzt bin ich aber gespannt, Candice.“

Die zweite Versuchsanordnung wurde aktiviert. Bei ihr waren die Wabenelemente im hellen Grau-Weiß der Sky-Navy gehalten. Von einem Moment zum nächsten flimmerten sie in sattem Gold.

Ibn Fahed ließ ein zufriedenes Brummen hören, dann wurden beide Versuchsanordnungen gleichzeitig eingeschaltet, was den Unterschied noch auffälliger machte.

„Ausgezeichnete Arbeit, Ladies“, lobte John die beiden Wissenschaftlerinnen. „Jetzt reagieren unsere Wabenfelder ebenso schnell wie die der Norsun und es gibt keinen Abstand mehr zwischen den Waben.“

„Ein Verdienst von Hoch-Ingenieur Penders.“ Candice deutete auf den Leiter des Werfthangars 3.

Penders strahlte erneut tiefe Zufriedenheit aus. „Hollmann Constructions freut sich, der Navy wieder einmal behilflich sein zu können“, sagte er in gespielter Bescheidenheit. „Wir haben die Waben nicht mit seitlichen Rahmenelementen verbunden, sondern von unten her. So, wie es wahrscheinlich auch die Norsun machen.“

Vermutlich würde Hollmann Constructions dem Ingenieur einen ansehnlichen Bonus zahlen. Redfeather gönnte es ihm. „Ausgezeichnet. Damit haben wir die beiden Hintertüren beseitigt. Aber das wird den Norsun sicher auffallen.“

Commodore Faso räusperte sich. „Die Abänderungen, welche die Norsun in den Konstruktionsplänen für uns vorgenommen haben, sind eigentlich so offensichtlich, dass sie uns auffallen müssen. Könnte es sein, dass es sich hierbei um einen Test handelt?“

„Dann wäre es ein recht plumper Test“, gab Candice zu, „aber wir halten es für möglich. Es könnte allerdings auch sein, dass die Norsun dadurch feststellen wollen, wie tief unser Verständnis für ihre formbare goldene Energie reicht. Immerhin basiert ein wesentlicher Teil ihrer Defensivmaßnahmen und Offensivkraft auf dieser speziellen Energieform.“

Mehrere Grafiken erschienen auf dem Monitor. Als Gesamtansicht, Explosionsgrafik und Detailansicht. Da die Norsun die menschliche Sprache, Schrift und Werte sehr gut kannten, war alles im Interlingua ausgeführt.

„Nun, dann habe ich da einen Vorschlag.“ Fasos Lächeln wurde zu einem breiten Grinsen. „In einigen Tagen ist doch die Konferenz auf dem Mars, an der unsere Hoch-Offiziere und auch die Kommandanten der Norsun teilnehmen werden. Ganz abgesehen von der gesamten Presse des Direktorats. Das wäre doch die ideale Gelegenheit, unseren ersten Kreuzer mit Wabenschirm vorzustellen. An der Reaktion der Norsun müssten wir erkennen können, ob sie unsere Veränderungen ihrer Konstruktionspläne bemerken.“

„Na schön, aber was sollte das für Auswirkungen haben?“

Faso brauchte nicht lange zu überlegen. „Wenn sie unsere Weiterentwicklung als gefährlich einstufen, werden sie sich künftig hüten, uns weitere Einblicke in ihre Technologie zu gestatten. Wenn sie es hingegen hinnehmen und auch künftig einen begrenzten Technologietransfer befürworten, dann ist das vielleicht ein Zeichen dafür, dass man sie, wenn auch mit gebotener Vorsicht, als verlässliche Partner betrachten kann.“

Ibn Fahed lachte und schlug dem verdutzten Faso auf den Rücken. „Bei Mohammed, Faso, wenn John Sie eines Tages feuert, dann bekommen Sie sofort einen Job bei meiner Cav.“

„Genau so werden wir es machen“, sagte John.

„Ich protestiere, Sir, ich habe nicht vor, zur Cav zu wechseln.“

Der Hoch-Admiral war einen Moment irritiert, bis er begriff, dass sein Adjutant einen Scherz gemacht hatte. So ungelenk er auch sein mochte, so löste er doch die Anspannung, die sich aufgebaut hatte.

Penders hatte lange genug im Auftrag von Hollmann Constructions für die Navy gearbeitet und wusste, über welche Dinge man schweigen musste. „Die Orion und die Blackwing werden in drei Tagen fertig sein, Admiral.“

Hoch-Admiral John Redfeather ließ seinen Blick von der Versuchsanordnung zur D.S. Orion schweifen. „Ausgezeichnet, Mister Penders, ganz ausgezeichnet. Dann trete ich jetzt vor die Medienmeute und berichte ihr, dass wir anlässlich der Konferenz auf dem Mars den ersten Kreuzer der Navy mit Wabenschirm vorstellen werden.“

Kapitel 3 Die Daten des Feinds

Labor 408-SR-06, Wissenschaftliche Forschungsabteilung, Deck 408, Sky-Base Arcturus

Jennifer Hartmann war eine ausgesprochen hübsche Frau, die schon dadurch auffiel, dass ihr ihre kupferroten, seidigen Haare bis weit über den Rücken fielen. Sie war jung, intelligent und einer der wenigen Menschen, die zu den Spezialisten auf dem Gebiet der Hiromata-Technologie und der Tetronik gehörten. Sie war Tech-Lieutenant und hatte zur wissenschaftlichen Forschungsabteilung der Sky-Navy gehört, bis Major Joana Redfeather sie in den Stab ihres ersten Bataillons der fünften Raumkavallerie geholt hatte. In den Missionen, die Jennifer anschließend erlebt hatte, hatte sie gelernt, dass sie sich weit mehr für ein Forschungslabor begeistern konnte als dafür, irgendeinem Feind als Zielscheibe zu dienen. So war sie wieder in der Forschungsabteilung der Sky-Base Arcturus gelandet und, gemeinsam mit Hoch-Koordinatorin Candice Bernger, maßgeblich an der Entwicklung der Nullzeit-Scanner beteiligt gewesen. Noch vor wenigen Wochen hatte sie daran geforscht, welche Möglichkeit es vielleicht geben könnte, mit dem Nullzeit-Funk nicht nur kurze und lange Impulse, sondern auch Bild und Ton zu übermitteln. So sehr sie dieses Thema fasziniert hatte, es hatte nicht ihr Leben bestimmt. Im Gegenteil, sie war den Vergnügungen der Basis ausgiebig nachgegangen und hatte dabei nicht viel anbrennen lassen. Nun schien es jedoch, als gäbe es für sie nichts anderes mehr als das fremdartige Objekt, welches auf einer Säule inmitten des Labors 408-SR-06 stand.

Es handelte sich um einen ungefähr kopfgroßen Würfel aus blau schimmerndem Metall. Die Unterseite war glatt. Eine Seite war mit mehreren Anschlussbuchsen versehen und die übrigen mit zahllos erscheinenden glasartigen Punkten bedeckt. Um den unteren Rand zogen sich mehrere Klammern, die in ihrem Aussehen und ihrer Funktion eine frappierende Ähnlichkeit mit den üblichen Schnellverschlüssen von Transportbehältern aufwiesen.

Welche besondere Bedeutung diesem Objekt zukam, wurde auch daran deutlich, dass Labor 408-SR-06 als Sperrgebiet galt und von einem halben Platoon der Sky-Cavalry bewacht wurde. Diese Männer und Frauen trugen die volle Gefechtsausrüstung und alle Systeme ihrer Kampfanzüge waren aktiviert.

Der geheimnisvolle Würfel war der Datenkern des kleinen Kreuzers Liramaar, der beim Angriff der Negaruyen auf den Mars von den Verteidigungskräften abgeschossen worden war. Wie durch ein Wunder war der Datenträger intakt geblieben und nach seiner Entdeckung unter höchster Geheimhaltung zur Sky-Base gebracht worden. Die Sicherheitsmaßnahmen waren extrem, denn noch immer mussten sich genetisch angepasste Negaruyen, die sogenannten Infiltratoren, unerkannt unter den Menschen aufhalten. Es gab keinen Zweifel, dass sie zu jeder Verzweiflungstat bereit sein würden, sollten sie von dem Würfel erfahren, denn auch die Menschen erhofften sich nichts weniger, als mit seiner Hilfe die Positionsdaten der verborgenen Welt zu finden.

Seit sich der Würfel auf der Basis befand, hatte Jennifer Hartmann das Labor kaum verlassen und wenn sie eine der kleinen Offiziersmessen oder ihr Quartier aufsuchte, dann stets in Begleitung eines handverlesenen Quartetts wachsam dreinblickender Trooper. Gleiches galt für die Handvoll anderer Spezialisten, die im Labor arbeiteten.

Hoch-Koordinatorin Candice Bergner pendelte immer wieder zwischen dem Labor und den Versuchen im Werfthangar 3 hin und her. An diesem Tag war die Endabnahme der Umbauten an der Orion erfolgt. Der Wabenschirm konnte, nach Zustimmung des hohen Rats des Mars, endlich in Serienfertigung gehen. So war Candice erleichtert, wenigstens diesen Punkt auf ihrer To-do-Liste abhaken zu können.

Obwohl man sie natürlich kannte, wurde sie sorgfältig kontrolliert, bevor man sie in das Labor einließ. Gemeinsam mit Jennifer Hartmann waren derzeit fünf weitere Männer und Frauen dabei, an dem Würfel zu arbeiten. Eine davon war Doktor Yuki Hasagawa von der Firma Mars-Tetra-Tronics, eine für die Navy vereidigte Tetronik-Spezialistin, die schon bei der Hanari-Mission mitgeflogen war.

Das Licht im Labor war gedämpft und indirekt. In der Mitte stand die Säule mit dem Datenkern, entlang der Wände Arbeitsplätze und Konsolen mit einer Vielzahl tetronischer Untersuchungs- und Messgeräte. Etliche Monitore und holografische Bildschirme zeigten den Würfel und laufende Messungen. Allein die richtigen Anschlüsse und die korrekte Stromversorgung zu ermitteln, hatte fast zwei Wochen in Anspruch genommen. Der Erfolg darin war im Grunde nur einem glücklichen Zufall zu verdanken gewesen.

Vor einiger Zeit war es den Negaruyen unter Primär-Kommandantin Desara-dal-Kellon gelungen, den APS-Kreuzer D.S. Nanjing in eine Falle zu locken und zu erobern. Die Negaruyen hatten das Schiff benutzt, um Überfälle auf Norsun durchzuführen und so Unfrieden zwischen diesen und den Menschen zu säen. Ein letztes Mal war die Nanjing verwendet worden, um den heimtückischen Überfall auf die Sky-Base Rigel durchzuführen. Dabei war die Nanjing wieder in die Hände der Menschen gefallen.

Hier hatte es sich als Glücksfall erwiesen, dass die Negaruyen das Schiff für ihre Zwecke verwendet hatten. Die Tetroniken der Menschen und die eTroniken der Negaruyen unterschieden sich bedeutend voneinander und es war den Negaruyen nicht gelungen, alle Kodierungen zu entschlüsseln. So waren sie gezwungen gewesen, ihre eigenen eTroniken entsprechend zu modifizieren, um wichtige Funktionen der Nanjing kontrollieren zu können. Diese Modifikationen hatten den Menschen nach der Rückeroberung des Schiffs eine ganze Reihe von Erkenntnissen über die Datenformate und die Datenübertragung des Feinds geliefert. Informationen, die bei der Entschlüsselung und Auswertung des Datenkerns der Liramaar hilfreich waren, ihn jedoch keineswegs leichter machten.

Bei aller Ordnung und Sterilität hatte sich das Labor 408-SR-06 in etwas verwandelt, was gegen die Prinzipien von Candice Bergner verstieß, das sie jedoch notgedrungen tolerierte, da das Wohlbefinden der hier Tätigen ein wesentlicher Faktor war, der zum Erfolg beitrug. So sah sie mit heimlichem Zähneknirschen über das hinweg, was sie im Inneren als Müllhalde verurteilte.

Zwei Labortische waren abgeräumt, mit Polsterauflagen und Schlafsäcken versehen worden und als Candice ins Labor trat, konnte sie das leise pfeifende Schnarchen eines Laborassistenten vernehmen. Leere Essensbehälter und Trinkgefäße stapelten sich neben der Tür, ein paar private Holografien und sogar zwei Kuscheltiere schufen so etwas wie eine private, gemütliche Atmosphäre, und um eine altmodische Kaffeemaschine war eine erkleckliche Anzahl an Bechern und Kaffeeringen auf der Tischplatte verteilt.

Der Hoch-Koordinatorin sträubten sich die Nackenhaare, doch noch mehr missfielen ihr die dunklen Schatten, die um die Augen des Untersuchungs-Teams zu erkennen waren. Die Männer und Frauen arbeiteten bis zur Erschöpfung und das war nicht gut. Wer übermüdet war, der machte auch Fehler.

An der Wand hing ein handgemaltes Schild mit einem Spruch, der Candice merkwürdig bekannt vorkam, den sie jedoch nicht zuordnen konnte: „Wenn man alles Wahrscheinliche als unmöglich ausgeschlossen hat, so wird das Unmögliche zum Wahrscheinlichen.“

Jennifer Hartmann nippte gerade an ihrem Becher und bemerkte dabei ihre Vorgesetzte. Ein müdes Lächeln umspielte ihre Lippen. Es war ein Lächeln, wie es die junge Spezialistin schon lange nicht mehr gezeigt hatte. Candice ahnte sofort, dass es einen erheblichen Fortschritt gegeben haben musste.

„Nun, Jennifer, wie sieht es aus? Sie strahlen, als wäre es Ihnen endlich gelungen, die Daten zu entschlüsseln.“

„Nicht wirklich“, antwortete Jennifer müde und deutete auf Yuki Hasagawa, die neben ihr saß und deren Kopf unter einem Virtual-Reality-Helm verschwand, mit dessen Hilfe sie sich im Datenstrom bewegte. „Aber Yuki hat etwas entdeckt, dass uns endlich weiterbringt.“ Sie beugte sich vor und klopfte gegen den Helm. Das musste sie mehrfach tun, bis die japanischstämmige Tetronik-Spezialistin reagierte.

Bergner erschrak zutiefst, als sie in ihre Augen sah. „Sie haben etwas entdeckt, Doktor Hasagawa?“

Die junge Frau atmete mehrmals tief durch, warf den schweren Helm achtlos auf einen benachbarten Tisch und füllte ihren Becher auf. Erst nach einigen kräftigen Schlucken und undefinierbaren Seufzern nickte sie langsam. „Eigentlich verdanken wir es unseren Chiffrier-Spezialisten vom Nachrichtendienst, Professor. Es geht dabei um die Häufigkeit. Sehen Sie, bei der Dechiffrierung eines Textes geht man davon aus, das bestimmte Buchstaben des Alphabets in unserer Sprachen nun einmal am häufigsten vorkommen und benutzt werden. Dann sucht man im kodierten Text nach den Zeichen, die ebenfalls am häufigsten vorkommen. Eine uralte Methode, die schon zu Napoleons Zeiten angewandt wurde.“

„Nun, wer immer auch Napoleon war“, brummte die Hoch-Koordinatorin, „inwieweit bringt er oder sie oder es uns in unserer Sache weiter?“

Hasagawa nahm einen neuen Schluck. „Es ist nur eine Kleinigkeit, aber das am häufigsten vorkommende Zeichen sind bei einem Datenspeicher keine Buchstaben oder Zahlen, sondern die Trennungen. Zwischen jedem Ordner, jeder Datei, jedem Buchstaben und jeder Zahl muss es ja ein trennendes Zeichen, das Leerzeichen, geben. Das muss am häufigsten vorkommen und dieses Zeichen habe ich gefunden.“

Jennifer Hartmann deutete Applaus an und grinste. „Und noch mehr.“

„Danach war es wieder ausgesprochene Teamarbeit“, erklärte die Spezialistin weiter. „Im Allgemeinen kann man davon ausgehen, dass eine Textdatei weniger Zeichen benötigt als eine Grafik- oder Bilddatei und dass die größte Anzahl an Daten in Video- oder holografischen Sequenzen enthalten sein müssen.“

„Ich glaube, es ist uns gelungen, diese Dateitypen voneinander zu trennen“, meldete sich Jennifer zu Wort. „Wobei uns eine Sache wirklich hilfreich war. Das Speichern der Nachrichten, welche die Negaruyen über ihren Schwingungsfunk senden. Dabei sind sie ja denselben Problemen unterworfen wie wir. Auch sie können nur mit kurzen oder langen Impulsen den Nullzeit-Funk nutzen. Wir haben also versucht, eine entsprechende Datei zu finden und diese darzustellen. Und jetzt sehen Sie einmal auf den Monitor.“

Hartmann und Hasagawa deuteten auf einen der Bildschirme hinter Candice und diese wandte sich um. Auf dem Monitor baute sich ein verwirrendes Durcheinander aus weißen, schwarzen und grauen Pixeln auf. Die Hoch-Koordinatorin glaubte einen Schatten zu erkennen, war sich aber in seiner Deutung nicht sicher. „Recht hübsch“, murmelte sie. „Sieht aus wie eines dieser überteuerten Gemälde von Schalabionaski, der im Augenblick in der Kunstszene so Furore macht.“

„Nun, das sind die Rohdaten, die wir dem Würfel entnommen haben. Wir haben sie mit jeder Menge Programmen überarbeitet und letztlich das hier daraus gemacht.“

Der Stolz in der Stimme von Hasagawa war verständlich.

Candice Bergner stieß einen leisen Pfiff aus. „Ist das eine Karte?“

„Und ob sie das ist. Und zwar eine Karte des Sol-Systems und des Mars. Vermutlich eine taktische Karte für den Angriff auf den Mars. Wir haben ein bisschen herumexperimentiert und ich lege Ihnen eine von unseren Karten darüber. Dann sehen Sie die Abweichungen.“

Eine halbtransparente und detailscharfe Karte legte sich über die andere. Candice nickte. „Ja, die Ähnlichkeit ist trotz vieler Abweichungen nicht zu verkennen.“

„Wir haben unsere Karte ebenfalls in Pixel für eine Nullzeit-Nachricht zerlegt. Ich denke, wir können die Unterschiede jetzt verwenden, um ein paar Lücken in unseren Kenntnissen über die eTronischen Zeichen der Negaruyen zu schließen. Es ist natürlich erst ein Anfang und noch dazu ein sehr kleiner, aber es ist ein Anfang.“

„Ausgezeichnete Arbeit“, lobte Candice, „und das gilt für alle im Team. Ich werde Sker-Lotar rufen. Der Wissende der Norsun kann vielleicht weitere Erkenntnisse liefern.“

Einer der Dechiffrier-Spezialisten des Nachrichtendienstes wiegte den Kopf. „Halten Sie das für empfehlenswert, Hoch-Koordinatorin? Bislang weiß kein Norsun, dass wir in den Besitz des Datenkerns gelangt sind.“

„Die Norsun kennen wenigstens eine Teil der Sprache und Schriftzeichen der Negaruyen, auch wenn es nicht zur Verständigung ausreicht. Grundgütiger, dank der Übersetzungsgeräte können wir uns mit den Insektoiden nahezu fehlerfrei unterhalten, aber bei den so menschenähnlichen Negaruyen ist uns das nicht möglich. Da sind wir zur Kommunikation auf jene angewiesen, die unsere Sprache erlernten.“

„Wenn wir ebenfalls ein paar Infiltratoren in deren Gesellschaft hätten einschleusen können, bestünde das Problem nicht“, sagte Hasagawa leise.

„Haben wir aber nicht. Schön, ich rede mit dem Hoch-Admiral und schlage vor, dass sich Sker-Lotar ansieht, was Sie hier bislang entdeckt haben.“

Vier Stunden später

Der Wissende Sker-Lotar lebte nun schon einige Zeit bei den Menschen, die ihn vor den Negaruyen gerettet hatten. Die Möglichkeit, wieder zu seinesgleichen gebracht zu werden, war von ihm ausgeschlagen worden, denn seine Begierde, mehr über diese Menschen zu erfahren, war übergroß. Inzwischen wusste er so viel von ihrer Kultur und Technik und hatte so viele von ihnen näher kennengelernt, dass er sich ihnen verbunden fühlte, als seien sie die Eier seines eigenen Stamms.

Dies brachte ihn zunehmend in Gewissenskonflikte, da er erkannte, dass im Bündnis beider Völker auf beiden Seiten nicht mit offenen Karten gespielt wurde. Sein daraus resultierender Wunsch, doch wieder zu seinem Volk zurückzukehren, war ihm jedoch von der großen Mutter aller Norsun verwehrt worden. Seine Kenntnisse über die Menschen und seine Stellung als ihr Berater machten ihn zu wertvoll. An ihm lag es, die Interessen der Norsun wahren.

Diese Verpflichtung belastete ihn noch mehr und er fühlte sich auf verhängnisvolle Weise der angeborenen und anerzogenen Loyalität den Norsun gegenüber ebenso verpflichtet wie seinen Rettern. Seine Einsamkeit wurde in den vergangenen Monaten etwas gelindert, da sich nun auch das ebenfalls von den Menschen gerettete alte Höchst-Wort Surus-Galmon auf der Sky-Base Arcturus aufhielt. Die kleine Mutter Gerrun hatte ihn zum Kommandanten der Schutzflotte des Arcturus Systems erhoben. Sicherlich sehr zum Ärger des Höchst-Worts Gordon-Gor, welcher der Oberbefehlshaber der Flotte der großen Mutter und ein persönlicher Gegner des Alten war.

Sker-Lotar war zunächst enttäuscht gewesen, dass die Menschen ihm bislang den Fund des Datenspeichers vorenthalten hatten, doch nun, da er vor dem Gerät stand, wurde er von schierer Neugierde und der Zuversicht erfüllt, dass der lange Krieg gegen den Erzfeind Negaruyen vielleicht doch bald mit einem Sieg über sie enden könnte.

„Ihr Menschen nicht erzählerisch sagen Sker-Lotar von gefundenem Fund“, wandte sich der Wissende anklagend an den begleitenden Hoch-Admiral. „Ihr nicht vertrauensvoll vertrauen Sker-Lotar.“

John Redfeather fühlte die Verletztheit des Norsun und legte ihm in vertrauensvoller Geste die Hand auf die Schulter. „Wir vertrauen Sker-Lotar und wissen, dass er unser Freund ist. Ohne ihn wären die Schiffe der kleinen Mutter Gerrun niemals rechtzeitig gekommen, um uns gegen die Negaruyen beizustehen. Das werden wir niemals vergessen, mein Freund.“

Diese offenen Worte berührten Sker-Lotar, der dies jedoch zu verbergen suchte. „Warum verbergen Fund in Verborgenheit vor Sker-Lotar? Sker-Lotar vielleicht kann hilfreich helfen.“

„Wir fürchteten Enttäuschung“, sagte Candice Bergner lächelnd. „Wir setzen alle Hoffnung auf die Daten des Würfels und wenn wir ihn nicht knacken können, wäre die Enttäuschung maßlos.“

„Sker-Lotar verständnisvoll verstehen.“ Der Wissende legte zustimmend die Kopffühler nach vorne und trat hinter Jennifer Hartmann. Er deutete auf ihren Monitor. „Zeige zeigend gefundene Daten von Würfel. In rascher Schnellfolge. Sker-Lotar sehend will sehen schnell.“

Inzwischen hatten sich die Menschen an die eigenartige Sprechweise der Norsun gewöhnt und wussten die merkwürdigen Doppelungen zu deuten. Selbst die Menschen hatten schon oft nicht begriffen, dass eine verdoppelte Verneinung im Grunde einer Bejahung gleichkam. Genau genommen besagte der historische Liedtext „We don´t need no education“ genau das Gegenteil von dem, was das Lied eigentlich aussagen wollte, nämlich, dass man Erziehung brauche. Solche Feinheiten schienen dem Idiom der Norsun jedoch fremd zu sein.

Tech-Lieutenant Jennifer Hartmann ließ die Ergebnisse der bisherigen Untersuchungen über den Monitor laufen.

„Schnellere Schnelligkeit“, forderte Sker-Lotar und wiederholte die Forderung. Dann ließ er einen klickenden Laut hören, den die Menschen bei ihm inzwischen als amüsiertes Kichern interpretierten. „Noch schnellere Schnelligkeit. Ich sagen, wann haltender Halt.“

Die Menschen konnten den Abbildungen auf dem Monitor kaum noch folgen, geschweige denn, die erforderlichen Details erkennen, als der Wissende endlich mit der Geschwindigkeit zufrieden war.

Jennifer und die anderen warfen sich bezeichnende Blicke zu. Keiner von ihnen hatte gewusst, mit welcher Geschwindigkeit Sker-Lotar Informationen in sich aufnahm. Das Wissen, welches er inzwischen über das öffentliche Informationsnetz des Direktorats erworben hatte, musste enorm sein. John Redfeather bekam ein ungutes Gefühl, wenn er bedachte, dass ihr nichtmenschlicher Freund auch etliches militärisches Wissen besaß.

„Haltender Halt und rückwärtiger Halt“, kam es von Sker-Lotar.

Nach einigem Hin und Her war der Norsun zufrieden. Auf dem Monitor war das Innere des Würfels schematisch dargestellt. Es wirkte kompakt und wie eine geschlossene Masse, so viele Informationseinheiten schienen darin enthalten.

„Machen zeigende Karte auf dreidimensionaler Räumlichkeit“, bat der Wissende.

Der Assistent, der zuvor auf einem der Tische geschlafen hatte und nun einen halbwegs ausgeruhten Eindruck machte, fegte Polster und Schlafsack mit einer raschen Armbewegung von seinem Tisch und nickte Jennifer zu. Augenblicklich entstand das Hologramm des Würfels und wurde auf die Bitte des fremden Wissenschaftlers hin vergrößert.

Wenn man sich konzentrierte, konnte man nun die verschiedenen Symbole erkennen, da ihnen verschiedene Farben zugeordnet waren.

„Zeigender Finger?“ Der Norsun streckte die Hand aus und Candice reichte ihm einen Pointer. Langsam trat er näher an die Projektion, umkreiste sie und legte dabei seinen elliptischen Kopf von einer Seite zur anderen.

Niemand störte ihn in seiner Konzentration. Keiner wagte eine Frage zu stellen oder sich zu unterhalten. Yuki Hasagawa griff in Zeitlupe zu ihrem Becher und ging zur Kaffeemaschine. Sie biss sich auf die Unterlippe, als das Gerät den Becher mit vernehmlichem Gluckern auffüllte, und zuckte entschuldigend mit den Schultern.

Dann hob der Norsun den Pointer und markierte rasch und entschlossen einige Bereiche des Würfels und einzelne Symbole. „Lesbare Textdatei“, erläuterte er, „tönende Tondatei … Das da abbildende Bilddatei … Das da lebhafte Bilddatei … Dies funktionale Systemdatei … Dieses Symbol für trennende Trennung der Dateien und unterordnenden Ordner. Ha, gefundener Fund! Großartige entdeckte Entdeckung! Dies Kartendatei! Beim Feuerfall von Istwagh, dies muss navigierende Navigationsdatei sein. Bewegungskarten der Flachschlitznasen!“

Die Fühler auf dem Kopf des Norsun scheinen einen eigenartigen Tanz aufzuführen und verrieten die immense Erregung des Wissenschaftlers.

„Bist du dir sicher, Sker-Lotar?“, fragte John Redfeather nervös nach. „Sind das wirklich Karten der Negaruyen?“

„Ha, sind navigierende Navigationsdateien“, versicherte der Gefragte. „Nun müssen trennende Trennung der einzelnen Einzeldateien vornehmen. Dann einzelne Einzeldatei räumlich machen und mit räumlicher navigierender Navigationsdatei von Menschen vergleichend vergleichen.“

Ein intensiver Austausch entspann sich zwischen dem Norsun und den menschlichen Forschern, in der herausgearbeitet wurde, wie man die Sternenkarten der Negaruyen lesbar machen konnte. Im Grunde ging es darum, die einzelnen dreidimensionalen Navigationskarten der Menschen mit den dreidimensional gemachten Dateien der Negaruyen zu vergleichen. Diese mussten ebenfalls dreidimensional projiziert werden und dann in den verschiedensten Varianten und Blickwinkel sowie Vergrößerungsstufen auf die menschliche gelegt und mit dieser verglichen werden, bis es zur Deckung kam.

„Eine enorme Arbeit, speziell für unsere Astronomen und Kartografen“, seufzte Candice Bergner. „Zumal sich die Karten von ein und demselben Gebiet nicht hundertprozentig decken müssen. Die Negaruyen sind weit länger als wir im All unterwegs und haben wahrscheinlich weit mehr Kenntnisse als wir. Auch wissen wir nicht, welche Eintragungen sie für bedeutsam halten. Es wird Wissen und auch Fantasie benötigen, diesen Job zu erledigen.“

„Candice, das ist bei Ihnen und Ihrem Mitarbeiterstab in besten Händen“, meinte John Redfeather. „Sie haben Vollmacht, alles einzuspannen, was Sie hierfür für erforderlich halten. Ich brauche wohl kaum zu erwähnen, dass das hier absolute Priorität hat.“

„Sker-Lotar hilfreich helfen“, bot sich der Norsun an.

„Wird dankend angenommen“, stimmte die Hoch-Koordinatorin lächelnd zu. „Ich habe schon eine Vorstellung von ein paar fähigen Leuten, die wir hinzuziehen sollten. Wie sieht es bei euch aus? Jemand Vorschläge? Ja, Yuki?“

Als die Tetronik-Spezialistin einen Namen nannte, vertiefte sich das Lächeln der Hoch-Koordinatorin. „Steht auch ganz oben auf meiner persönlichen Liste. Da Sie beide schon miteinander gearbeitet haben, schlage ich vor, dass Sie sich mit ihr in Verbindung setzen. Weitere Ideen?“

Es wurde noch eine Reihe von Fachkräften genannt und einige wenige wurden abgelehnt, da diese Männer oder Frauen erkrankt waren oder man Sicherheitsbedenken hatte.

Schließlich schlug Candice Bergner erneut die Hände ineinander. „Ein letzter Job für den heutigen Arbeitstag. Wir brauchen ausreichend Kopien der entsprechenden Dateien. Wer die Kandidaten persönlich kennt, setzt sich auch persönlich mit diesen in Verbindung. Dafür habt ihr nun zwei Stunden Zeit. Danach wird dieses Labor für vierundzwanzig Stunden geschlossen. Ich brauche ausgeruhte Mitarbeiter. Zwangspause. Jeder geht für mindestens zwölf Stunden schlafen und gönnt sich danach ein ausgezeichnetes Frühstück. Danach ein zweites Verdauungsschläfchen. Und versucht nicht, wieder ins Labor zu schleichen. Die Trooper erhalten Befehl, euch für zwölf Stunden in die Quartiere zu sperren und danach nicht mehr aus den Augen zu lassen. Morgen haben wir den wichtigsten Job im Direktorat und ich will jeden topfit erleben. Wer nur einen Augenring hat, der wandert zurück auf die Matratze.“

Kapitel 4 Entschlüsselung

E.S. Vasco da Gama (Exploration Ship), außerhalb des Pferdekopf-Nebels

Das Exploration Ship Vasco da Gama gehörte zu gleichen Teilen dem Mars Institute of Technologie (M.I.T.) und der Harvard University of Mars (H.U.M.). Es war nach deren Vorstellungen konstruiert und erbaut worden und diente der Erforschung und Vermessung des Weltraums sowie der Erforschung von biologischem und nicht-biologischem Material unter den Bedingungen des Weltraums, was, im Bezug auf die Vasco da Gama, auch die Exposition unter den verschiedenen Strahlungsbedingungen einschloss. Ein Schwerpunkt des Auftrags war die mögliche Mutation von Gewebe in fernen Sonnensystemen, die zur Besiedlung geeignet erschienen, und die exakte Vermessung für Navigationskarten.

Das Schiff war der Nachfolger der vorherigen Vasco da Gama, die sich bei der Hanari-Mission einen legendären Ruf erworben hatte, da man auf ihr erstmals die Gefahr der manipulierten Daten über die Hanari und deren Welt erkannt hatte. Das alte Schiff genügte den modernen Anforderungen einfach nicht mehr und war deshalb außer Dienst gestellt worden. Seitdem diente es als The Legendary Vasco da Gama in der Umlaufbahn um den Mars der studentischen Ausbildung.

Das neue Forschungsschiff war vierhundertsiebzig Meter lang und ähnelte auf frappierende Weise einem Delfin, wenn auch ohne Flossen. Die Unterbringung der Flugmannschaft, der Studenten, des Lehrkörpers und der Forscher war durchaus bequem. Der größte Teil des Innenraums wurde aber von den zahlreichen großzügigen Labors eingenommen. An Stelle der Flossen eines Delfins verzierte eine Unzahl von Antennen, Schüsseln und Kuppeln den Rumpf, welche die verschiedensten Aufgaben erfüllten. Die Vasco da Gama verfügte über das größte mobile astronomische Zwillingsfernrohr des Direktorats, mit dem unglaublich exakte Aufnahmen und Messungen möglich waren. Siebenundfünfzig Männer und Frauen gehörten zur Besatzung, die das Schiff am Laufen hielt und für das leibliche Wohl an Bord sorgte, rund fünfhundert Personen waren in der Forschung tätig.

Derzeit stand das Schiff am südlichen Rand des Pferdekopfnebels und man wartete auf die Messergebnisse einer Reihe von Raumsonden, die man tief in das Sternengebilde hineingeschickt hatte.

Professorin Doktor Heike Waldbauer war die wissenschaftliche Leiterin. Ihr Spezialgebiet waren die geschichtliche Entwicklung des Universums, die Berechnung seiner Ausdehnung und der Bewegung der Sterne sowie deren Berücksichtigung bei der Erstellung von Navigationskarten. Inzwischen war sie in Ehren ergraut und wurde trotz der Konkurrenz und der Empfindlichkeiten, die es nun einmal unter Wissenschaftlern gab, allgemein anerkannt und als Leiterin akzeptiert.

Während der Hanari-Mission war sie bereits wissenschaftliche Leiterin auf dem vorherigen Forschungsschiff gewesen und sie hatte sich nie damit anfreunden können, dass ihre Forschungsarbeit vom Militär vorgegeben wurde. So hatte sie auch prompt ein ungutes Gefühl, als die E.S. Vasco da Gama unerwartet von einem Langstrecken-FLV der Navy angeflogen wurde, das eine persönliche Botschaft ihrer ehemaligen Mitarbeiterin Yuki Hasagawa, zwei Kisten mit Datenspeichern und eine Gruppe Sky-Trooper an Bord brachte.

Der Anblick der gepanzerten Soldaten erfüllte alle an Bord mit äußerstem Unbehagen, doch als Heike Waldbauer erkannte, welche Aufgabe ihr da plötzlich zufiel, überwand sie ihren Widerwillen. Sie mochte kein Militär, sie mochte keinen Krieg und sie mochte schon gar keine heimtückischen Überfälle auf die Bevölkerung, wie sie die Negaruyen begangen hatten. Die Welt dieses hinterhältigen Alien-Volks zu finden, mochte endlich zum Ende der Kampfhandlungen führen und so machte sich die Wissenschaftlerin mit Eifer und Geduld an die Arbeit.

Andere mochten versuchen, die Karten der Negaruyen mit den Rändern der Direktoratskarten in Deckung zu bringen oder dies in Ausschnitten vorzunehmen, bis es irgendwie passte, da man den Maßstab des fremden Volks nicht kannte. Heike Waldbauer beschritt einen anderen Weg. Sie nahm sich eine Karte des Direktorats und legte eine Fremdkarte nach der anderen nach ihrer eigenen Methode über diese. Dabei projizierte sie zwei Sterne deckungsgleich übereinander und veränderte die Negaruyen-Karte, in der sie diese in alle Richtungen bewegte und zusätzlich vergrößerte oder verkleinerte. Ihre Hoffnung war, dass sich immer mehr Sterne decken würden, bis sie den richtigen Blickwinkel und Maßstab herausfand.

Nach zehn Tagen hatte sie ihren ersten Durchbruch. Doch aus ihrer langjährigen Arbeit wusste sie, dass dies kein Grund zum Jubel war. Zufälle mussten erst zur Regel werden, bevor man von einem wirklichen Erfolg sprechen konnte. Weitere zehn Tage später setzte sie sich im Funkraum, der für private Gespräche eingerichtet war und über einen eigenen Hiromata-Sender verfügte, mit Hoch-Koordinatorin Candice Bergner in Verbindung. Das Gespräch war kurz, durchaus lebhaft und gipfelte darin, dass Heike Waldbauer widerwillig die Brücke kontaktierte: „Captain, wir haben Befehl vom High-Command der Navy, uns sofort zur Sky-Base Arturus zu begeben. Diese Anordnung wurde mir soeben vom M.I.T. und auch der H.U.M. bestätigt. Ich informiere unsere Mannschaft, dass unsere Arbeit auf unbestimmte Zeit unterbrochen werden muss.“

Wenig später hatte der Navigator den Kurs berechnet und die E.S. Vasco da Gama beschleunigte der Nullzeit entgegen.

Kapitel 5 Der schützende Schild der großen Mutter

Ratsversammlung, hoher Rat des Direktorats, Mars-Central, Mars, solares System

Der Turm des hohen Rats, im Zentrum der Direktoratshauptstadt Mars-Central, hatte bei dem Angriff auf den Mars keinerlei Beschädigung erlitten. Wenn man von einigen Lücken in der Silhouette der Stadt absah, waren die sichtbaren Schäden behoben. Alle Trümmer waren beseitigt worden, die Toten geborgen, die Verletzten versorgt und das normale Leben war, zumindest äußerlich, wieder zurückgekehrt. Innerlich saß der Schock bei den Bewohnern tief, denn seit über hundertfünfzig Jahren war keine von Menschen besiedelte Stadt mehr in einem solchen Ausmaß von Gewalt betroffen gewesen, wenn man von Regan III. absah, welches vor Jahren irrtümlich von den Norsun attackiert worden war. So drängten die Menschen auf dem Mars nun nach dem Ausbau der Sky-Navy und nach einer starken Raumverteidigung des Planeten.

Von den großen besiedelten Systemen kamen Güter und Lebensmittel herein, um die Produktionsausfälle auf dem Mars auszugleichen. Fieberhaft wurde an den Agrarfarmen, Fertigungsanlagen und den Orbitalwerften gearbeitet. Ein neues Satellitennetz stand vor seiner Vollendung und es gab wieder zwei Upper Area Controls, die den Raumverkehr überwachten und regelten.

Ebenso eifrig wurde an der neuen Akademie der Streitkräfte gebaut. Sie würde deutlich größer als ihre Vorgängerin werden. Neben der Baustelle waren zwei Container- und Kuppeldörfer entstanden: eines für die Arbeiter und eines für einen Notbetrieb der Schulungsstädte, neben dem auch ein provisorisches Landefeld angelegt worden war.

All dies geschah unter den wachsamen Augen der Norsun.

So sehr der Schutz der Norsun die Menschen auch beruhigen mochte, da kein erneuter Angriff der Negaruyen zu befürchten schien, so beunruhigend war zugleich die Tatsache, dass man auf den Schutz durch die Bündnispartner angewiesen war. Immerhin führte dieses Unbehagen endlich zu einer überwältigenden Mehrheit im hohen Rat des Direktorats, dass der Wiederaufbau und Ausbau der Sky-Navy absoluten Vorrang genießen musste.

An diesem Tag war wieder einmal eine Vollversammlung des hohen Rats einberufen. Zwei besondere Gäste waren eingetroffen. Die kleine Mutter Gerrun, deren Flotte die Menschen schützte und die ihnen fraglos freundlich gesonnen war, und das Höchst-Wort Gordon-Gor, Oberbefehlshaber aller Streitkräfte der großen Mutter und bestenfalls ein sehr fragwürdiger Verbündeter. Gordon-Gor würde die kleine Mutter mit höchstem Respekt behandeln müssen, dennoch wussten alle Beteiligten, dass ihre Flotte dem Oberbefehl der großen Mutter unterstand. Die gelegentlich nur mühsam verborgene Feindseligkeit von Gordon-Gor ließ Schlimmes befürchten, zumal sich die Menschheit in keiner starken Verhandlungsposition befand.

Am frühen Morgen war die D.C.S. Saratoga eingetroffen. Das Trägerschlachtschiff brachte Hoch-Admiral John Redfeather, Hoch-General Omar ibn Fahed, die Hoch-Koordinatorin Candice Bergner und den Wissenden Sker-Lotar, die an der Versammlung teilnehmen sollten. In Begleitung des derzeitigen Flottenflaggschiffs kam der APS-Kreuzer D.S. Orion, auf dessen Modifikation große Hoffnungen gesetzt wurden.

Der Saal des hohen Rats war sorgfältig hergerichtet worden. Er lag in der Äquatorebene der großen abgeflachten Kugel, die den Turmbau des Ratsgebäudes krönte. Dieser mehrere Kilometer hohe Turm saß auf einem flachen, scheibenförmigen Basisgebäude, welches der Öffentlichkeit zugänglich war und wo sich jeder Bewohner des Direktorats mit seinem Anliegen an seinen Vertreter im hohen Rat wenden konnte. Eine kleine Abteilung Sky-Trooper, in prächtiger Paradeuniform und mit traditionellem Säbel, bildete die Ehrenwache, eine weitere Abteilung, allerdings in voller Kampfausrüstung, schützte den Turmaufbau und die krönende Kugel, auf deren abgeflachter Oberseite nur jene Fahrzeuge landen durften, die den hohen Räten als Zubringer dienten. Heute gesellten sich ein FLV der Navy und eine Dreikugel der Norsun hinzu.

Der Saal nahm die gesamte Ebene ein. Seine Außenseite bestand aus selbsttönenden Panoramascheiben, die einen fantastischen Ausblick auf Mars-Central gestatteten. An einer Seite des Innenraums stand das Rednerpult, davor, im Zentrum, das riesige in den Boden eingelegte Logo des Direktorats. Darüber konnte eine holografische Kugel jede beliebige Datei wiedergeben. Die bequemen Polstersitze der Ratsmitglieder waren in hintereinander ansteigenden Reihen angeordnet. Jeder Sitz verfügte über eine Steuerungseinheit für den Holoprojektor, ein Abstimmungsmodul, Kopfhörer, Mikrofon und Norsun-Translator sowie eine Abstellmöglichkeit für Getränke und kleine Stärkungen. Dazwischen erhoben sich flache Pflanzenkübel. Alle Pflanzen waren sorgfältig untersucht worden. Jene, die möglicherweise Allergien bei den Gästen auslösen konnten, waren entfernt. Ein zusätzlicher Getränkespender für Orangensaft war angeschlossen worden, da man von Sker-Lotar wusste, wie sehr die Norsun dieses Getränk schätzten. Der Raum war in hellen und angenehmen Farben gehalten, das Licht indirekt und nicht blendend.

Eine Ehrenwache und die ausführenden hohen Räte Mbuto Sangales und Bao Wang empfingen die drei Norsun und geleiteten sie in den Ratssaal, wo sich alle respektvoll erhoben, um die hohen Gäste zu begrüßen.

Norsun kannten, abgesehen von ihren Raumanzügen, keine Bekleidung und auch keine Rangabzeichen. Als höfliche Geste den Menschen gegenüber, hatten die kleine Mutter Gerrun, ihr Hoch-Wort Kentor-Ger und das Höchst-Wort Gordon-Gor Westen angelegt, die reich mit Zierrat bestickt waren. Gordon-Gor schien seinen Rang noch durch eine zusätzliche Schärpe sowie sehr üppige, fantasievolle Zeichen und Symbole betonen zu wollen. Jene Menschen, die ihm bereits persönlich begegnet waren, verwunderte das nicht. Im Gegensatz zu der breiten Mehrheit der Norsun ordnete er sich nicht ausschließlich den Bedürfnissen des Volkes unter, sondern vertrat, mehr oder weniger offen, auch durchaus eigene Interessen.

An diesem Tag hatte Bao Wang den Vorsitz des Rates. Wie Mbuto Sangales hatte auch er eine besondere Funktion inne. Es gab insgesamt fünf ausführende Räte, welche bevollmächtigt waren, in Krisensituationen gültige Direktiven zu erlassen, die erst nachträglich durch Mehrheitsbeschluss des gesamten hohen Rates bestätigt werden mussten. Damit umging man die oft endlosen Debatten, bis endlich eine Entscheidung gefällt wurde, wenn es auf Schnelligkeit ankam.

In letzter Zeit beobachteten Mbuto Sangales und John Redfeather den hohen Rat Wang mit einem gewissen Unbehagen. Bao Wang war für die sogenannte schwarze Flotte zuständig, einer starken Streitmacht aus ehemaligen Kreuzern und Schlachtschiffen der Piraten der vernichteten schwarzen Bruderschaft, deren Schiffe man erobert und modernisiert hatte. Nun hatte Wang sie zu Privateigentum im Dienste einiger der großen besiedelten Sternensysteme erklärt und sie damit dem direkten Befehl der Sky-Navy entzogen. Die Weigerung, sie zum Schutz des Mars einzusetzen, hatte für böses Blut zwischen den Vertretern der „großen“ und der „kleinen“ bewohnten Systeme geführt. Sangales und Redfeather hatten die Wogen durch einen Kompromiss geglättet, denn der Krieg gegen die Negaruyen duldete keine Zwistigkeiten.

Sangales und Redfeather waren sich auch in ihrer Befürchtung einig, dass Bao Wang weniger an der Einigkeit des Direktorats, als vielmehr an der Stärkung einiger ausgewählter Systeme interessiert schien. Beide hatten das unangenehme Gefühl, dass Bao Wang eine Spaltung des Direktorats anstrebte, zumindest aber Sonderrechte für die Welten, die er vertrat. Ähnliches hatte einst zum kolonialen Krieg geführt, der mit dem Sturz der Solaren Föderation endete und zur Gründung des Direktorats führte. So hofften sie, die Situation weiter entschärfen zu können, denn die Menschheit hatte nur dann eine Überlebenschance, wenn sie geeint war und nicht zerfiel. Kein leichtes Unterfangen, denn dank des Hiromata-Antriebs gab es immer mehr Gruppen, die nach eigenen Vorstellungen zwischen den Sternen leben wollten. Der hohe Rat war der Versuch, sie alle in einer demokratischen Vertretung und einem Minimum gemeingültiger Regeln, der Direktiven, zu einen.

Nach einer kurzen Begrüßung, in der Bao Wang betonte, wie dankbar die Menschheit für den Schutz der Norsun sei und wie sehr er es bedauere, dass die Sky-Navy kaum in der Lage sei, diesen zu gewährleisten, übergab er das Mikrofon an Gordon-Gor.

Die beiden Hoch-Offiziere konnten inzwischen die Mimik und Gestik eines Norsun, dank Sker-Lotar, relativ gut deuten und registrierten, dass die kurze Ansprache von Bao Wang dem Höchst-Wort geschmeichelt hatte. Auch die kleine Mutter Gerrun und ihr Flottenbefehlshaber Kentor-Ger hatten mehrfach ihre Kopffühler zustimmend nach vorne gelegt.

„Es ist der großen Mutter ein bedürftiges Bedürfnis, den verbündeten Menschenwesen die hilfreiche Hilfe ihrer schützenden Hand reichlich zu überreichen“, erklärte das Höchst-Wort. „Daher hat die große Mutter mit gütiger Güte der kleinen Mutter Gerrun gewahrlich gewährt, die Stachel der großen Mutter durch die Stachel der kleinen Mutter vertretend zu vertreten. Durch den beklagenswert beklagten Zustand der menschlichen Stachel, deren schwächliches Vermögen unleugbar nicht zu leugnen ist, folgt die große Mutter dem gütlichen ratenden Rat ihres wortführenden Befehlshabers aller Stachel und erwartet die rasche bauliche Errichtung einiger Stachelhorste im umfassenden Gebiet der Menschenwesen. Nur auf diese Weise kann eine rasche hilfreiche Hilfe im umfassenden Gebiet der Menschenwesen zugreifend gewährleistet werden.“