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SMS Goeben & SMS Breslau Der Kampf des kaiserlichen Mittelmeergeschwaders unter osmanischer Flagge Die Mittelmeerdivision war ein von 1912 bis August 1914 bestehender, unabhängig operierender Verband der deutschen Kaiserlichen Marine, der am 12. August 1914 während des Ersten Weltkriegs aufgelöst wurde, als die beiden Schiffe der Division in die Osmanische Marine überführt wurden. Als im August 1914 mit dem Beginn von Feindseligkeiten zu rechnen war, führte Konteradmiral Souchon seine beiden Schiffe, die Goeben und die Breslau, aus der Adria ins westliche Mittelmeer und beschoss nach Kriegsausbruch die Hafenanlagen von Bône und Philippeville in Algerien. Briten und Franzosen erwarteten einen Durchbruch der Deutschen in Richtung Gibraltar. Doch Souchon gelang es, seine Verfolger zu täuschen und gelangte fast unbehelligt bis nach Konstantinopel. Dort wurden die Schiffe offiziell an das osmanische Reich verkauft und spielten in den folgenden Kriegsjahren unter deutscher Besatzung aber türkischer Flagge noch manche entscheidende Rolle. Es werden dabei die technischen Details und die Einsatzgeschichte der Schiffe beschrieben. Umfangreiches zeitgenössisches Bildmaterial ergänzt dieses Werk. Umfang: 52 Seiten
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Seitenzahl: 27
Veröffentlichungsjahr: 2024
SMS Goeben & SMS Breslau
IMPRESSUM:
Autor: Hans-Jürgen BauerHerausgeber:M. PrommesbergerHändelstr 1793128 Regenstauf
Entwurf und Bau
Die SMS Goeben war ein Großer Kreuzer (Schlachtkreuzer) der Kaiserlichen Marine der Moltke-Klasse. Gegenüber der vorhergehenden Von der Tann gab es einige moderne neuen Konstruktionsmerkmale, so wurden Bewaffnung, Panzerung und Geschwindigkeit erhöht, was die Verdrängung ebenfalls vergrößerte. Zugleich wurde erstmals im deutschen Kriegsschiffbau die Anwendung überhöhter Türme, d.h. das Überschießen des unteren durch den überhöhten Turm, praktiziert. Die Anzahl der Kessel wurde um 6 auf nunmehr 24 erhöht. Der maximale Dampfdruck betrug 16 bis 18 atü. Konstruktive Verbesserungen in diesem Bereich gab es erst wieder in den 1920er Jahren, so dass Leistungssteigerungen ausschließlich über eine erhöhte Anzahl realisiert werden konnten.
Die beiden Schiffe wurden von 1909 bis 1911 bei Blohm & Voss in Hamburg gebaut. Benannt wurde sie nach dem preußischen General August von Goeben.
Das Schiff lief am 28. März 1911 bei Blohm & Voss vom Stapel und war dann Flaggschiff der Mittelmeerdivision der Kaiserlichen Marine. Ab August 1914 fuhr der Kreuzer unter türkischer Flagge, erhielt den Namen Yavuz Sultan Selim (später kurz Yavuz), nach Sultan Selim I. Yavuz, und wurde im Schwarzen Meer gegen die russische Flotte und ihre Häfen eingesetzt.
Kommandant der Goeben war vom 4. April 1914 bis zum 2. Januar 1918 Kapitän zur See Richard Ackermann.
Verbleib nach dem Ersten Weltkrieg
Bedingt durch die Kriegsschäden blieb das Schiff fahruntüchtig und verwendungslos bis 1926 im Hafen liegen. Dann wurde es von einem eigens dafür aus der französischen Werft Penhoet bei St. Nazaire in die Türkei verbrachten Schwimmdock bis 1930 vor Ort generalüberholt und als Yavuz Selim wieder in Dienst gestellt.
1927: Die Flender-Werke liefern ein neues Trockendock an die neu gegründete Gölcük Marinewerft. Die Tragkraft von 26.000 Tonnen reichte endlich aus, die Yavus zu tragen und dauerhaft zu reparieren. Die Arbeiten wurden an die französische Werft Chantiers de l’Atlantique vergeben und dauerten drei Jahre. Sie waren begleitet von zahlreichen Unfällen und Schmiergeldaffären. Der Generalstabschef, Marschall Fevzi Çakmak war gegen einen weiteren Flottenausbau und drosselte alle Schiffbauten. Dies änderte sich erst, als der Erzrivale Griechenland 1928 große Flottenmanöver an der türkischen Grenze abhielt. Neue Kessel kamen an Bord sowie ein neues, französisches Feuerleitsystem. Diese Baumaßnahmen an der Yavuz alleine reichten schon aus, dass die griechische Regierung ein 10-jähriges Schiffbaumoratorium vorschlug. Dies wurde aber von der türkischen Regierung abgelehnt, da die Türkische Flotte wegen der Roten Flotte aufgerüstet wurde.
1930: Die Umbauarbeiten sind beendet und Yavuz wird erneut in Dienst gestellt
1933 und 1934: Politiker verwenden das Schiff zu Repräsentationszwecken. Ministerpräsident İsmet İnönü fährt von Istanbul nach Varna und der Schah von Persien, Reza Schah Pahlavi wird bei seinem Türkeibesuch von Trabzon nach Samsun gebracht.
1936: Die neue Republik ändert den Schiffsnamen in TCG Yavuz (Türkiye Cumhuriyeti Gemisi /Schiff der Republik Türkei). Es ist ab jetzt das Flaggschiff der neuen türkischen Marine. Im November Flottenbesuch im britischen Malta.
1938: Im November überführte die Yavuz Sultan Selim die sterblichen Reste von Mustafa Kemal Atatürk von Haydarpaşa nach İzmit.