Das Berghotel 165 - Verena Kufsteiner - E-Book

Das Berghotel 165 E-Book

Verena Kufsteiner

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Beschreibung

Mühsam tuckert Hannis Auto über die steilen Straßen hinauf nach St. Christoph. Plötzlich springt vor ihr ein Kaninchen auf die Straße. Sie bremst abrupt!

Hinter ihr ertönt ein durchdringendes Hupen, eine Autotür wird aufgerissen, dann nähern sich schnelle Schritte. Ein Fremder klopft wütend an ihre Fensterscheibe.
"Hey, sind Sie deppert?", fährt sie die tiefe Männerstimme an.

Hanni atmet tief durch, kurbelt das Fenster herunter und hat schon eine deftige Antwort parat. Ein kurzer und heftiger Streit entbrennt, dann fahren beide wütend weiter.
Doch schon einige Tage später, als Hanni gar nicht mehr an die turbulente Episode denkt, begegnet sie dem Fremden abermals. Am Steg des Kuckuckssees treffen die beiden Streithähne erneut aufeinander - und plötzlich ist da dieser Zauber ...


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Seitenzahl: 122

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Inhalt

Cover

Impressum

Stelldichein am Kuckuckssee

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2018 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Anne von Sarosdy / Bastei Verlag

Datenkonvertierung eBook: Blickpunkt Werbe- und Verlagsgesellschaft mbH, Satzstudio Potsdam

ISBN 978-3-7325-6393-7

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

Im idyllischen St. Christoph, dort, wo auch der »Bergdoktor« lebt und praktiziert, liegt das Hotel »Am Sonnenhang«. Es ist ein Haus, in dem sehr viel Wert auf Tradition und Gastlichkeit gelegt wird – und sich für die Gäste so mancher Traum erfüllt.

Stelldichein am Kuckuckssee

Wenn der Frühling zwei Herzen verführt

Von Verena Kufsteiner

Mühsam tuckert Hannis Auto über die steilen Straßen hinauf nach St. Christoph. Plötzlich springt vor ihr ein Kaninchen auf die Straße. Sie bremst abrupt!

Hinter ihr ertönt ein durchdringendes Hupen, eine Autotür wird aufgerissen, dann nähern sich schnelle Schritte. Ein Fremder klopft wütend an ihre Fensterscheibe.

»Hey, sind Sie deppert?«, fährt sie die tiefe Männerstimme an.

Hanni atmet tief durch, kurbelt das Fenster herunter und hat schon eine deftige Antwort parat. Ein kurzer und heftiger Streit entbrennt, dann fahren beide wütend weiter.

Doch schon einige Tage später, als Hanni gar nicht mehr an die turbulente Episode denkt, begegnet sie dem Fremden abermals. Am Steg des Kuckuckssees treffen die beiden Streithähne erneut aufeinander – und plötzlich ist da dieser Zauber …

»Tschüß und bis morgen!«, rief Hanni ihren Kolleginnen gut gelaunt zu, während sie die Schleife der Kellnerinnen-Schürze löste und ihre langen rotbraunen Haare aus dem praktischen Zopf befreite, sodass sie locker über ihren Rücken fielen.

»Pfiat di!«, schallte ihr die Antwort entgegen.

Mit beschwingten Schritten verließ sie das bodenständige, gemütliche Kaffeehaus am Stadtrand von Innsbruck, in dem sie als Serviermadel arbeitete. Auf dem Weg zum Bus musste sie sich zusammenreißen, um nicht zu rennen. Ihr Herz pochte vor Vorfreude so schnell, als wollte es ihr aus der Brust springen. In ihrem Bauch breitete sich die Mischung aus Aufregung und einem Hauch Nervosität aus, die sie immer empfand, bevor sie Matthäus traf.

Seit fast einem halben Jahr waren sie nun schon ein Paar, doch Hanni konnte noch immer nicht ganz glauben, dass es ihr tatsächlich geglückt war, das Herz dieses Mannes zu erobern. Matthäus war ein Freigeist und Lebenskünstler, der von Anfang an keinen Hehl daraus gemacht hatte, dass er sich eigentlich noch lange nicht fest binden wollte. Seine Freiheit ging ihm über alles.

Schon so manches hoffnungsvolle Madel hatte versucht, ihn zu zähmen, doch keiner war es geglückt. Bei den meisten hatte es ihn nur für eine Nacht gehalten. Dass sie ihn nun seit Monaten als ihren Freund bezeichnen konnte, empfand Hanni insgeheim sogar als Ehre.

Rasch kontrollierte sie ihr Spiegelbild in einem Schaufenster, als sie den vereinbarten Treffpunkt erreichte: die Straßenecke vor einer Bar, aus der jetzt schon laute Musik schallte. Ihre Wangen waren zart gerötet, die kastanienbraune Mähne vom Wind zerzaust. Die bernsteinfarbenen Augen funkelten freudig. Hastig fuhr sie sich mit den Fingerspitzen durch ihr Haar, um ihre Frisur in Ordnung zu bringen. Für Matthäus wollte sie so hübsch wie möglich aussehen.

Wie üblich verspätete er sich, Hanni musste auf ihn warten. Pünktlichkeit war einfach nicht sein Ding, das hatte er ihr schon beim Kennenlernen klargemacht. Sie seufzte und lächelte resigniert, als der Minutenzeiger ihrer Armbanduhr immer weiter voranschritt.

Mit dieser kleinen Macke musste sie sich wohl arrangieren, ändern konnte sie ihren Freund nicht. Wenn sie ihm wegen seiner Unpünktlichkeit Vorwürfe machte, würde er sie womöglich als Zicke abstempeln. Das Letzte, was sie wollte, war, ihn von sich fortzutreiben. Je unkomplizierter sie sich gab, desto größer war die Chance, diesen freiheitsliebenden Mann auf Dauer halten zu können, überlegte sie. Zumindest war heute ein angenehm milder Frühlingstag, dessen letzte warme Sonnenstrahlen sie genießen konnte, während sie auf Matthäus wartete.

Plötzlich legten sich von hinten zwei Hände über ihre Augen. Ihr Herz machte einen Satz.

»Rate, wer ich bin.« Wie so oft hörte man Matthäus’ rauer Stimme an, dass er grinste.

Sie musste schmunzeln. »Sebastian? Tobias? Johannes?«, neckte sie ihn.

Lachend nahm Matthäus die Hände von ihren Augen, strich ihre Haare zur Seite und hauchte ihr einen Kuss auf den Nacken.

»Wer sind denn all diese Männer? Muss ich mir Gedanken machen?«, fragte er gespielt eifersüchtig, aber sein Tonfall machte klar, dass er es nicht ernst meinte.

Sie unterdrückte ein Seufzen. Manchmal wünschte sie beinahe, er wäre zumindest ein bisschen eifersüchtig. Wenn sie sich mit männlichen Freunden traf, schien ihm das stets ganz egal zu sein. Einerseits freute sie sich freilich über sein Vertrauen, aber hin und wieder beschlich sie doch das unangenehme Gefühl, er sei ihr viel wichtiger als sie ihm.

Dann schüttelte sie diesen Gedanken jedoch ab, drehte sie sich zu ihm um und schlang die Arme um seinen Nacken. Zärtlich betrachtete sie ihn; seine widerspenstigen hellblonden Haare, die grünen Augen, das unwiderstehliche Lächeln. Die leicht abgetragene Lederjacke und die zerrissenen Jeans unterstrichen seine verwegene Aura. Ein Prickeln breitete sich in ihrem Bauch aus, als er die Arme fest um ihre Taille schlang. Und als er ihre Lippen mit einem stürmischen Kuss verschloss, schob sie alle unangenehmen Gedanken und Unsicherheiten beiseite und schmiegte sich glücklich an ihn.

***

Die Sonne schien auf den gemütlichen Biergarten herab, in dem sich Hanni und ihre Freundinnen am nächsten Tag verabredet hatten. Angeregt plaudernd saßen sie an einem der großen Holztische, genossen eine deftige Jause und erfrischende Getränke.

»Wie läuft’s eigentlich mit dir und dem Matthäus?«, fragte Trixie neugierig.

Sofort richteten sich alle Augenpaare auf Hanni.

»Oh ja, erzähl uns von ihm!«, forderten die anderen Madeln.

Der fesche Matthäus zog stets die Aufmerksamkeit vieler Frauen auf sich. Hanni war bewusst, dass ihre Freundinnen ihn auch sehr interessant fanden.

»Ach, er ist ein Traumtyp«, schwärmte sie lächelnd. »Manchmal kann ich gar nicht so recht glauben, dass wir wirklich ein Paar sind.«

Ein sehnsüchtiges Seufzen war die Antwort.

»Du hast wirklich Glück«, versicherte Maria, eine von Hannis engsten Freundinnen. »Zwischen euch scheint alles so perfekt zu sein.«

Hanni zögerte kurz, dann entschied sie sich für die ehrliche Antwort: »Eigentlich … Ja, eigentlich ist alles gut. Aber manchmal, na ja, manchmal hab ich Angst.«

Die Worte waren ausgesprochen, jetzt gab es kein Zurück. Ihre Freundinnen sahen sie bestürzt an.

»Angst? Aber wovor denn?«, fragte Maria besorgt. Ihre warmen braunen Augen blickten sanft drein.

Verlegen blickte Hanni in ihr Almdudler-Glas. Es war ihr ein bisserl unangenehm, darüber zu sprechen. Aber wem sollte sie sich anvertrauen, wenn nicht ihren Freundinnen?

»Angst, ihn zu verlieren«, gestand sie. »Er ist nun einmal kein Beziehungstyp, daraus macht er keinen Hehl. Irgendwie hab ich immer ein bisserl die Befürchtung, zu sehr zu klammern und ihn damit zu verschrecken.«

»Oh, das darfst du auch auf keinen Fall machen«, warf Trixie sofort ein. »Die Burschen verlieren das Interesse, wenn eine Frau zu anhänglich ist.«

Hannelore, eine hübsche Schwarzhaarige, nickte eifrig.

»Jaja! Bloß net zu bedürftig wirken!«

Hanni seufzte. Damit bestätigten ihre Freundinnen genau das, was sie ohnehin schon gedacht hatte. Um sicherzustellen, dass Matthäus an ihr interessiert blieb, musste sie sich cool und lässig geben. Kein Mann wollte eine Frau, die wie eine Klette an ihm hing. Das war doch allgemein bekannt, oder nicht?

Willst du gelten, mach dich selten, hatte schon ihre Oma zu sagen gepflegt.

Nur Maria war anderer Meinung. Sie wickelte nachdenklich eine ihrer honigblonden Haarsträhnen um den Finger und schüttelte langsam den Kopf.

»Ich weiß net so recht. Denkt’s ihr echt alle so? Ich glaub, wenn’s der Richtige ist, muss man keine Spielchen spielen«, erklärte sie im Brustton der Überzeugung. »Dann muss man sich net verstellen, sondern kann einfach sagen und zeigen, was man fühlt.«

Stirnrunzelnd sah Trixie sie an. »Du meinst, man soll dem Mann hinterherlaufen wie ein kleines treues Hunderl?«

Maria verdrehte die Augen und schüttelte erneut den Kopf.

»Aber nein, das hat doch nix mit Hinterherlaufen zu tun. Wenn es wirklich der richtige Mann ist, dann gibt er einem ein Gefühl von Sicherheit. Dann sagt und zeigt auch er einem, was er für einen empfindet. Warum sollte man in einer Liebesbeziehung die Emotionen verbergen müssen? Das ergibt doch gar keinen Sinn.«

»Woher willst du das eigentlich so genau wissen?«, fragte Trixie etwas spitz. »Du bist doch seit über einem Jahr Single, wenn ich mich recht erinner, gell?«

Darauf wusste Maria nichts zu erwidern. Schon gingen die Madeln zu anderen Themen über und unterhielten sich über die Neueröffnung einer Boutique in der Innenstadt.

Hanni war unterdessen ganz still geworden und ließ sich die Worte ihrer Freundinnen durch den Kopf gehen. Es gab eine Sache, die sie noch gar nicht angesprochen hatte und die sie tief in ihrem Herzen verschloss. Etwas, was sie bedrückte und ihr keine Ruhe ließ: ihr Kinderwunsch.

Immer öfter wanderten ihre Gedanken in letzter Zeit auf diesen Pfaden. Sie dachte darüber nach, ob sie und Matthäus eines Tages heiraten und eine Familie gründen würden. Nichts wünschte sie sich sehnlicher als ein Kind von ihm.

Doch sie wagte nicht, ihn darauf anzusprechen. Er hatte schon einige Male angedeutet, sich noch viel zu jung für eine solche Verantwortung zu fühlen. Zu Beginn ihrer Beziehung hatte er sogar ausdrücklich gesagt, so etwas käme für ihn nicht infrage.

Darum versuchte sie, den sehnlichen Herzenswunsch zu verdrängen, doch das war nicht so einfach. Immer wieder lag ihr die Frage auf der Zunge, ob er sich denn wirklich nicht vorstellen könne, eine Familie mit ihr zu gründen. Jedes Mal schluckte sie die Worte herunter, ohne sie auszusprechen, denn sie hatte Angst, ihn durch eine solche Frage in die Flucht zu schlagen.

***

Schneeweiße Wolken zogen über den azurblauen Himmel. Ein angenehm süßer und frischer Duft von Frühlingsblumen und frisch gemähtem Gras hing in der Luft. Die Vögel zwitscherten melodische Lieder. Die Natur zeigte sich in zartem Grün und herrlichen Pastellfarben. Nichts ließ mehr vermuten, dass hier vor Kurzem noch Schnee gelegen hatte.

Genussvoll atmete die Hotelchefin Hedi Kastler ein, schloss für einen Moment die Augen und genoss das Gefühl der Sonne auf ihrem Gesicht. Ihr geliebtes Zillertal zeigte sich wieder einmal von seiner schönsten Seite. Es war herrlich anzusehen, wie die Natur Jahr für Jahr zu neuem Leben erwachte und in voller Pracht erstrahlte.

Das Berghotel, das Hedi gemeinsam mit ihrem Mann Andi leitete, erforderte freilich viel Arbeit, doch trotzdem gönnte sie sich jeden Tag kleine Auszeiten, in denen sie die Schönheit ihrer Umgebung bewunderte und dankbar für ihre wunderbare Heimat war. Sie stand auf der Terrasse des Sporthotels »Am Sonnenhang« und ließ den Blick über die Berge und Täler schweifen.

»Ist’s net einfach herrlich hier?« Andi war neben sie getreten und legte sanft einen Arm um ihre Schultern.

Sie lächelte. »Ja, das hab ich auch grad gedacht. Wir sind schon echte Glückspilze. Wir wohnen am schönsten Platzerl auf der ganzen Welt und haben unser geliebtes Hotel, das läuft, wie geschmiert.«

»Und das Wichtigste: Ich hab dich«, sagte er schmunzelnd und gab ihr ein zärtliches Busserl.

»Du alter Charmeur!«, kicherte sie, während sie das Küsschen erwiderte. »Aber du bist sicher net nur hergekommen, um Süßholz zu raspeln, gell?«

Mit dem Kopf deutete er auf das Gebäude.

»Du bist in der Küche gefragt. Eines der Serviermadeln will demnächst heiraten und wegziehen. Wir müssen uns um Ersatz kümmern.«

Sie schob die Ärmel ihrer Bluse hoch und stemmte tatkräftig die Hände in die Hüften.

»Freilich, kein Problem! Ich geh mich gleich kurz mit dem Jakob besprechen und lass dann eine Anzeige in die Zeitung setzen.«

Die kurze Verschnaufpause, die sie sich gegönnt hatte, war schon vorbei, doch das machte ihr nichts aus. Gut gelaunt lief sie ins Hotelgebäude, um sich an die Arbeit zu machen. Sie war fest entschlossen, dafür zu sorgen, dass demnächst eine tüchtige, liebe Serviererin das Team des Berghotels bereicherte.

***

Hanni erwachte in Matthäus’ Armen. Das Erste, was sie sah, war sein Gesicht, das von den goldenen Sonnenstrahlen, die gedämpft durch den Stoff des Vorhangs fielen, sanft beleuchtet wurde. Wie zufrieden und sanft er im Schlaf aussah! Der leicht gehetzte Zug, der ihr sonst manchmal in seinem Gesicht auffiel, fehlte nun völlig.

Ein Lächeln umspielte ihre Mundwinkel, als sie sich an die vergangene Liebesnacht erinnerte. Jemand, der so zärtlich war, musste sie doch einfach aufrichtig lieben! Marias Worte kamen ihr in den Sinn. Wenn Matthäus der Richtige für sie war, war es vielleicht das Beste, ganz offen mit ihm über ihre Gefühle und Sehnsüchte zu sprechen.

Er schlug die Augen auf und sah sie schläfrig an.

»Guten Morgen«, nuschelte er und zog sie fester an sich.

Sie schmiegte sich an ihn, doch dann drückte sie sich ein kleines bisschen von ihm weg, sodass sie ihm ins Gesicht sehen konnte.

»Matthäus, ich wollte mit dir über was sprechen«, begann sie vorsichtig.

»Was denn?« Seine Stimme klang, als würde er gleich wieder ins Reich der Träume gleiten.

Hanni schluckte. Sie hatte Angst vor seiner Reaktion, doch die Worte mussten einfach ausgesprochen werden. Ihre Stimme zitterte leicht.

»Matthäus, ich weiß, du hast gesagt, du willst keine Kinder. Aber ich dachte … Ich meine … Wir sind doch glücklich miteinander, und …« Sie verhaspelte sich und setzte neu an: »Wäre es nicht schön? Wäre es nicht wundervoll, wenn wir ein kleines Baby hätten?«

Schlagartig war er hellwach. Er stemmte sich auf die Ellenbogen hoch und starrte sie ungläubig an.

»Hanni, was soll das denn jetzt?«, fragte er entsetzt. »Ich hab doch von Anfang an gesagt, dass ich für so was net bereit bin. Net einmal ansatzweise. Ich will mein Leben leben! Wieso kommst du denn auf einmal mit so einer Idee um die Ecke?«

Sie biss sich auf die Unterlippe und senkte den Blick.

»So plötzlich kommt das gar nicht«, gestand sie. Ihre Stimme war kaum mehr als ein Hauch. »Ich … ich denk oft darüber nach. Ich wünsch es mir so sehr.«

War das etwa Panik, die da plötzlich in seinem Blick aufflammte? Seine Miene verschloss sich vor ihr, er stand aus dem Bett auf.

»Ich glaub, wir haben sehr unterschiedliche Erwartungen an unser Leben … Und an diese Beziehung«, brachte er schwach hervor.

Schmerzhaft krampfte sich ihr Herz zusammen.

»Was? Nein. Was willst du sagen?«, fragte sie und umklammerte mit zitternden Händen den Rand der Bettdecke. Was hatte sie nur getan? Hatte sie gerade alles zerstört? Ihre Stimme war hoch und brüchig, als sie die Frage aussprach, die sie plötzlich in Panik versetzte: »Machst du gerade Schluss mit mir?«

Er schluckte und wich ihrem Blick aus.

»Ich glaub einfach nur, es wäre für uns beide das Beste, wenn wir getrennter Wege gingen. Ich mag dich sehr, Hanni, aber wir sind einfach zu unterschiedlich. Es tut mir leid, ehrlich, es tut mir so leid!«