Das Berghotel 306 - Verena Kufsteiner - E-Book

Das Berghotel 306 E-Book

Verena Kufsteiner

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Beschreibung

Die Zwillingsschwestern Ida und Greta ähneln sich äußerlich wie ein Ei dem anderen, sind charakterlich aber sehr unterschiedlich. Gemeinsam verbringen sie ihren Urlaub in diesem Jahr in St. Christoph. Hier greift Ida oft zum Handy, um ihre Dating-Apps zu öffnen und einen heißen Flirt zu suchen. Greta verdreht nur die Augen, als ihre Schwester triumphierend ausruft, sie hätte ein vielversprechendes Exemplar gefunden: Markus, einen Großbauernsohn aus dem Dorf. Schon verabredet sich Ida zu einem Date mit ihm.
Doch am Tag vor dem Rendezvous holt sie sich einen üblen Sonnenbrand am Pool. So kann sie ihn unmöglich treffen. Greta soll an ihrer Stelle gehen. Die macht sich am nächsten Tag widerwillig auf den Weg ins Dorf. Doch sobald sie Markus und seinen süßen Hund trifft, hellt sich ihre Laune schlagartig auf. Was für ein sympathischer und gut aussehender Mann! Das Date ist ein voller Erfolg. Als Markus sie schließlich fragt, ob sie sich wiedersehen werden, sagt Greta ohne zu zögern zu. Dabei spürt sie einen Stich: Diejenige, die zum nächsten Date auftauchen wird, ist wohl nicht Greta selbst, sondern ihre Schwester. Aber auch am nächsten Tag geht es Ida noch nicht besser, und Greta trifft sich erneut mit Markus. Die Stimmung in der Natur ist so romantisch, dass sich beide von ihren Gefühlen mitreißen lassen. Es kommt zu einen ersten zärtlichen Kuss. Greta schwebt im siebten Himmel - und doch ist da ihr schlechtes Gewissen, dass sich meldet ...


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Inhalt

Cover

Glückstreffer

Vorschau

Impressum

Glückstreffer

Romantischer Heimatroman um ein Blind Date

Von Verena Kufsteiner

Die Zwillingsschwestern Ida und Greta ähneln sich äußerlich wie ein Ei dem anderen, sind charakterlich aber sehr unterschiedlich. Gemeinsam verbringen sie ihren Urlaub in diesem Jahr in St. Christoph. Hier greift Ida oft zum Handy, um ihre Dating-Apps zu öffnen und einen heißen Flirt zu suchen. Greta verdreht nur die Augen, als ihre Schwester triumphierend ausruft, sie hätte ein vielversprechendes Exemplar gefunden: Markus, einen Großbauernsohn aus dem Dorf. Schon verabredet sich Ida zu einem Date mit ihm.

Doch am Tag vor dem Rendezvous holt sie sich einen üblen Sonnenbrand am Pool. So kann sie ihn unmöglich treffen. Greta soll an ihrer Stelle gehen. Die macht sich am nächsten Tag widerwillig auf den Weg ins Dorf. Doch sobald sie Markus und seinen süßen Hund trifft, hellt sich ihre Laune schlagartig auf. Was für ein sympathischer und gut aussehender Mann! Das Date ist ein voller Erfolg. Als Markus sie schließlich fragt, ob sie sich wiedersehen werden, sagt Greta ohne zu zögern zu. Dabei spürt sie einen Stich: Diejenige, die zum nächsten Date auftauchen wird, ist wohl nicht Greta selbst, sondern ihre Schwester. Aber auch am nächsten Tag geht es Ida noch nicht besser, und Greta trifft sich erneut mit Markus. Die Stimmung in der Natur ist so romantisch, dass sich beide von ihren Gefühlen mitreißen lassen. Es kommt zu einem ersten zärtlichen Kuss. Greta schwebt im siebten Himmel – und doch ist da ihr schlechtes Gewissen, dass sich meldet ...

Durch Kurven und über Hügel fuhr das rote Auto seinem Ziel entgegen. Ida ließ das Fenster auf der Beifahrerseite herunter und streckte übermütig die schlanken, gebräunten Beine hinaus.

Ihre Schwester Greta saß hinter dem Steuer. Tadelnd schnalzte sie jetzt mit der Zunge.

»Wenn das die Polizei sieht. Ich hoff, wir werden net kontrolliert.«

Ida konnte darüber nur lachen.

»Ach, Greta. Wie kann man sich nur so viel den Kopf zerbrechen, wie du? Sei ehrlich: Gibt's auch mal einen Moment in deinem Leben, in dem du dir net um irgendwas Sorgen machst? Sei net immer so verkrampft.«

Greta verdrehte die Augen. »Und du net so leichtsinnig.« Von wegen, verkrampft. Sie war eben vernünftig! Was man von ihrer Zwillingsschwester Ida wahrlich nicht behaupten konnte.

Doch auch sie ließ das Fenster auf ihrer Seite herunter. Warme Sommerluft und der Duft von Wald und Wiesenblumen erfüllten das kleine Auto. Die Landschaft, durch die sie fuhren, war atemberaubend schön. Da konnte man gar nicht anders, als gute Laune zu haben und zu lächeln.

Je weiter sie sich von Wien entfernten und ins Zillertal vordrangen, desto märchenhafter sah es draußen aus. Sie hatten schon eine lange Fahrt hinter sich und Greta, die den größten Teil hinter dem Steuer übernommen hatte, wurde allmählich müde. Doch der Anblick der schönen Natur schenkte ihr neue Energie. Sie konnte es kaum erwarten, das Zillertal bei ausgedehnten Wanderungen zu erkunden und bei nächster Gelegenheit mit ihren neuen Outdoor-Schuhen, einer guten Jause und einer Wanderkarte bewaffnet loszuziehen.

»Versprich mir, dass du in dem Urlaub net die ganze Zeit nur für die Uni lernen wirst.« Ida schob sich die Sonnenbrille hoch auf die Stirn und schaute Greta von der Seite an. »Das wär viel zu schade. Wir machen uns eine schöne Zeit, ja? Das Leben ist zu kurz, um immer nur zu büffeln.«

»Versprochen«, sagte Greta aus ganzem Herzen. »Ich hab net vor, mich nur hinter meinen Büchern zu verschanzen, dazu ist's hier viel zu schön. Das wär ja ewig schade.« Und sie konnte sich nicht verkneifen: »Bei dir ist's sicherlich net zu befürchten, dass du zu viel für die Klausuren nach der vorlesungsfreien Zeit lernst.«

Ida konnte nur wieder lachen.

»Sicher net, ich bin ja net deppert. Das wär mir viel zu fad. Wir machen uns hier eine richtig gute Zeit. Bis zu den Klausuren ist's ja gefühlt noch eine Ewigkeit.«

»Die Zeit schmilzt schneller dahin, als man glaubt. Und ehe wir uns versehen, ist's wieder der Tag vor der Klausur. Und dann schiebst du wieder Panik, weil du noch net genug für ›Logistik‹ oder für ›Methoden der Marktforschung‹ gelernt hast.«

Jetzt verdrehte Ida die Augen.

»Oh, du machst es schon wieder. Du bist schon wieder so bierernst und vernünftig. Sei doch mal ein bisserl locker.«

Beide Schwestern studierten BWL. Nach der Matura hatte sich die Frage, welchen Weg sie einschlagen und welchen Studiengang sie ergreifen sollten, im Grunde genommen gar nicht gestellt. Ihr Vater hatte beschlossen, dass sie in seine Fußstapfen treten sollten. Idas Noten ließen allerdings zu wünschen übrig, während Greta sich stets pflichtbewusst auf alle Prüfungen vorbereitete und zu den Jahrgangsbesten zählte.

Geduldig seufzte Greta, während sie durch ein Dörfchen kurvte und das Auto durch die schmalen Straßen steuerte. Auf dem Ortsschild stand, dass sie sich gerade in Mayrhofen befanden. Nicht mehr lange, dann hatten sie ihr Ziel St. Christoph erreicht.

»Ich mein's ja nur gut. Am Ende fliegst du noch aus dem Studium. Ich will net, dass du dir deine Zukunft verbaust«, sagte sie.

Ida schnaubte leise. »Du klingst schon fast wie der Papa. Ich weiß, ich weiß, du meinst es nur gut. Aber ich weiß schon, was ich mach. Ich werd eine gute Partie machen! Einen feschen, wohlhabenden Mann kennenlernen und mir ein schönes Leben machen. Dazu brauch ich keinen BWL-Abschluss. Dann muss ich ja eh net arbeiten.«

Sie sagte es so locker daher, als wäre es nur ein Scherz. Aber Greta kannte ihre Zwillingsschwester gut genug, um zu wissen, dass eine Menge Wahrheit darin steckte.

Greta widerstand dem Drang, sich an die Stirn zu fassen.

»Ach komm schon«, stöhnte sie. »Du weißt, wie ich drüber denk. Es ist doch viel gescheiter, auf eigenen Beinen zu stehen. Wenn du dich voll und ganz auf einen Mann verlässt, bist du abhängig von ihm.«

Beide konnten nur den Kopf übereinander schütteln. Obwohl sie sich äußerlich ähnelten wie ein Ei dem anderen, hätten sie charakterlich nicht unterschiedlicher sein können.

Und trotzdem hingen sie sehr aneinander und verstanden sich gut miteinander. So gut, dass sie sogar beschlossen hatten, ihren Sommerurlaub gemeinsam zu verbringen.

Bevor sie das Thema weiter vertiefen konnten, rief Ida plötzlich aus: »Da musst du abbiegen! Schau, da ist ein Schild nach St. Christoph!«

Von da an war es nicht mehr weit. Schon tauchte ein bezauberndes Örtchen vor ihnen auf; ein idyllisches kleines Dorf, das so friedlich wirkte, als befände man sich in einer anderen Welt oder in einem romantischen Heimatfilm. Auf einer Anhöhe thronte ein hübsches, gelbes Barockschlössl über dem Dorf. Und auf der gegenüberliegenden Seite war ein großes, ganz im alpinen Stil gehaltenes Gebäude, das seinen Namen zurecht trug: Das Sporthotel »Am Sonnenhang« wurde ins Licht der Abendsonne getaucht.

»Wie hübsch«, rief Ida aus.

Und auch Greta strahlte bei dem Anblick übers ganze Gesicht.

»Da verbringen wir die nächsten Wochen.«

***

Hedi Kastler summte bei der Arbeit fröhlich vor sich hin. Die Chefin des Sporthotels »Am Sonnenhang«, unter den Leuten in St. Christoph nur als das Berghotel bekannt, liebte es, an der Rezeption zu arbeiten. Hier hatte sie engen Kontakt mit ihren Gästen, nahm das Ein- und Auschecken vor, stand aber auch für Fragen und alle möglichen Anliegen zur Verfügung und nutzte jede Gelegenheit, um ein wenig zu plaudern.

»Grüß euch! Die Familie Thorben. Na, wie war's auf dem Hexenkogel?«, rief sie gut gelaunt beim Anblick einer kleinen Familie, die gerade von einer Wanderung zurückkam und den Eingangsbereich des Hotels betrat: Herr und Frau Thorben und der kleine Jens, ein zuckersüßer Zehnjähriger mit weißblondem Haarschopf, dessen Haut vom vielen Spielen an der frischen Luft tiefgebräunt war. Heute Morgen hatte Hedi der Familie eine Wanderkarte gegeben und eine schöne, nicht zu anstrengende Route empfohlen.

»Es war wunderbar«, sagte Luise Thorben lächelnd. »Wir sind alle ganz kaputt, na ja, außer Jens, der hat endlos Energie. Danke noch mal für den Tipp.«

»Die Wanderroute war auch ganz einfach zu finden«, stimmte ihr Mann Max zu. »Ganz tolle Aussichtspunkte haben wir gesehen.«

Hedi beugte sich über die Rezeption vor und reichte Jens ein Zuckerl aus dem Glas, das auf der Theke stand.

»Und dir hat's auch getaugt, gell? Du schaust ja ganz glücklich drein.«

»Au ja.« Der kleine Bursche strahlte übers ganze Gesicht, steckte sich das Zuckerl in den Mund und schob es in eine Wange. »Und morgen wandern wir noch weiter! Durchs ganze Zillertal.«

Lächelnd schaute Hedi der Familie hinterher, als diese aufs Zimmer ging, um sich fürs Abendessen frischzumachen. Nicht lange, dann ging die große Eingangstür wieder auf. Zwei Madeln kamen herein. Jede von ihnen hatte einen großen Koffer; das Gepäck trug Kilian Garnreiter hinter ihnen her, der im Hotel als eine Art »Mann für alle Fälle« arbeitete.

»Grüß Gott! Was kann ich für Sie beide tun?«, fragte Hedi herzlich. »Willkommen hier im Berghotel.«

Beide jungen Frauen hatten lange, schokoladenbraune Haare. Während die eine ein auffälliges, rotes Kleid aus einem leichten Seidenstoff trug, war die andere ganz schlicht gekleidet: eine dunkle Jeans und ein dunkelgraues Shirt aus Funktionsmaterial. Auch die Haare hatte die eine zu modischen Wellen eingedreht, die andere trug einen praktischen Zopf.

Die im roten Kleid kam auf Hedi zu.

»Grüß Gott. Ida Meininger. Und das ist meine Schwester, die Greta. Wir würden gern einchecken.«

»Aber ja, sicherlich. Ein Momenterl, dann such ich Ihre Buchung heraus.«

Mit ein paar Klicks rief Hedi die Zimmerbuchung auf, dann legte sie einen Schlüssel und einen Anmeldebogen auf die Rezeption.

Während die Madeln den Zettel ausfüllten und unterschrieben, hatte Hedi die Gelegenheit, sie aus der Nähe zu betrachten.

»Sind Sie beide etwa Zwillinge?«, konnte sie sich die neugierige Frage nicht verkneifen.

Diesmal war es Greta, die antwortete. »Ja, genau.«

»Eineiige Zwillinge«, fügte Ida hinzu und lachte. »Sie glauben ja net, was für ein Spaß das oft war, als wir Kinder waren. Die Leute haben uns gar net auseinanderhalten können.«

Hedi schmunzelte. Ja, bei genauerem Hinschauen bemerkte sie, dass die zwei sich im Gesicht ähnelten wie ein Ei dem anderen. Ihre Gesichtszüge waren völlig gleich.

Doch auf den ersten Blick war das der Hotelchefin gar nicht aufgefallen, weil sich die Madeln so unterschiedlich kleideten. Und auch charakterlich schienen sie sich stark voneinander zu unterscheiden, dachte Hedi: Greta sprach ruhig, überhaupt sagte sie wenig. Ida hingegen schien viel lebhafter und extrovertierter zu sein und plapperte jetzt gut gelaunt von der langen Fahrt, die sie hinter sich hatten.

»Wenn Sie irgendein Anliegen oder Fragen haben, dann zögern Sie bitte nicht, mich anzusprechen. Oder meinen Mann, den Andi, oder unsere Mitarbeiter. Ich wünsch Ihnen beiden einen wunderbaren Aufenthalt hier im schönen Zillertal«, sagte Hedi freundlich und überreichte ihnen den Zimmerschlüssel.

Während Greta ein paar Informationsbroschüren zusammensuchte, die an der Rezeption auslagen, lächelte Ida beschwingt.

»Ich bin mir sicher, wir werden eine tolle Zeit haben.«

***

Neugierig schaute sich Greta im Hotelzimmer um.

»Wie gemütlich es hier ist. Beinahe wie aus einem Märchen.«

Urige Holzmöbel und duftige, weiße Baumwollstoffe dominierten das Bild.

»Und gut riechen tut's.«

Ida war schon dabei, ihren großen Koffer auszuräumen und die Klamotten sorgfältig in den Schrank zu hängen. Dann wandte sie sich Gretas Koffer zu, der ebenso groß, aber zur Hälfte mit Idas Kleidern gefüllt war.

»Das scheint das heimische Zirbelholz zu sein.« Greta hatte die Broschüre überflogen, die auf dem Tisch neben dem Obstkorb lag. »Dem wird eine beruhigende Wirkung zugesprochen. Sag mal, Ida, warum tust du dir da eigentlich diese Arbeit an? Du kannst die Sachen ja einfach im Koffer liegen lassen und bei Bedarf rausholen. Kein Grund, sie so penibel im Kastl zu verstauen. Wir ziehen hier ja net ein.«

Entsetzt riss Ida die Augen auf.

»Was? Aus dem Koffer leben? Bist du denn von allen guten Geistern verlassen? Das kann man vielleicht mit deinen Jeans und schlichten, weiten T-Shirts machen. Aber schau dir doch zum Beispiel den Pulli hier an!« Sie hielt demonstrativ einen ihrer Pullover in die Höhe, ein hochwertiges Kaschmir-Teil. »Der muss glatt liegen. Ist sehr empfindlich. Wenn der Wochenlang im Koffer zusammengeknäuelt herumliegt, kann ich ihn danach wegwerfen. Und diese Bluse!« Sie wedelte mit einer Seidenbluse mit auffälligem Leopardenprint. »Die muss ich hängend aufbewahren, sonst knittert wie höllisch. Die Sachen sind kostbar, Greta.«

Greta lächelte über die Modebegeisterung ihrer Schwester. Idas teure Klamotten waren ihre Schätze.

»Ist ja gut. Mach du nur, wie du glaubst. Meinen Kram kannst du einfach im Koffer liegen lassen.«

»Hab ich vorgehabt. Darunter liegen ja deine ganzen Lernbücher. Im Traum würd ich net dran denken, die im Urlaub anzufassen. Net einmal mit spitzen Fingern. Urlaub ist Urlaub.«

Ida holte ein wallendes Kleid mit farbenfrohem Print aus dem Koffer, hielt es prüfend hoch und hängte es dann an einen Kleiderbügel.

Greta stellte sich ans Fenster und schaute hinaus. Wie herrlich die Natur aussah! Unermesslich hoch reckten sich die Berge in den Himmel, die Gipfel ragten ins klare Blau. Manche von ihnen waren sogar jetzt, im Hochsommer, von Schnee bedeckt. Dunkle Wälder wechselten sich ab mit sanft geschwungenen, grünen Hügeln; schroffe Hänge fielen in tiefe Täler ab.

Sie konnte es jetzt schon kaum erwarten, die Natur zu erkunden und zu langen Wanderungen aufzubrechen. Heute war es etwas zu spät für einen langen Ausflug; die Sonne sank schon tiefer und die Schwestern wollten gleich zum Abendessen gehen. Doch zumindest ein wenig wollte sie noch ums Hotel herum spazieren, um die frische Luft zu genießen.

Ida warf sich aufs Bett, das mit blütenweißer Baumwolle bezogen war. Sie nahm ihr Handy und begann zu scrollen.

»Wenn das net ein vielversprechendes Exemplar ist«, rief sie schließlich triumphierend aus.

Greta drehte sich zu ihr um. »Hm? Worum geht's denn?«

Ida reckte das Handy hoch. So konnte Greta sehen, dass auf dem Display wie so oft eine Dating-App zu sehen war. Wann immer sich Ida nicht mit ihrem größten Hobby beschäftigte, der Mode, jagte sie von einem Rendezvous zum anderen. Sie lernte dabei so viele Männer kennen, dass Greta sich die Namen schon kaum mehr merken konnte.

»Markus?«, las sie den Namen vor. »Schaut nett aus.«