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Kai Hayashi, der Erbe des Erddrachenclans, hat bereits seine Mutter an die Rebellen verloren, die den Rat zu stürzen drohen. Als sein Großvater eine arrangierte Paarung mit nicht nur einem, sondern gleich zwei Männern vorschlägt, von denen jeder gewisse Fähigkeiten besitzt, um Kai zu beschützen, lässt der junge Drachenprinz sich nicht lange bitten. Der Wiederbeschaffungsexperte und Leopardenwandler Jace Dashwood arbeitet bereits seit einem Jahr für die Hayashi-Familie und ist hoffnungslos in den Enkelsohn seines Arbeitgebers verliebt. Kai ist alles, was Jace niemals sein könnte, unschuldig und sanftmütig. Jace glaubte, seine Gefühle für sich behalten zu müssen, doch dann macht der Drachenkönig ihm ein Angebot, das beinahe zu gut ist, um wahr zu sein. Nachdem er schon viel zu lange als bezahlter Söldner gearbeitet hat, beschließt der Bärenwandler Ted Graves endlich, Wurzeln zu schlagen. Er ist eigentlich der Meinung, dass er über eine Paarungsagentur den Weg in ein normales Leben finden würde, doch stattdessen bekommt er ein unwiderstehliches Angebot. Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt und einer MMM-Dreierbeziehung, bei der alle Männer sexuelle Kontakte miteinander haben. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein und kann einzeln gelesen werden. Länge: rund 49.700 Wörter
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Veröffentlichungsjahr: 2019
Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Epilog
ÜBER JANE WALLACE-KNIGHT
LESEPROBE:
Der Drachenprinz
Kai Hayashi, der Erbe des Erddrachenclans, hat bereits seine Mutter an die Rebellen verloren, die den Rat zu stürzen drohen. Als sein Großvater eine arrangierte Paarung mit nicht nur einem, sondern gleich zwei Männern vorschlägt, von denen jeder gewisse Fähigkeiten besitzt, um Kai zu beschützen, lässt der junge Drachenprinz sich nicht lange bitten.
Der Wiederbeschaffungsexperte und Leopardenwandler Jace Dashwood arbeitet bereits seit einem Jahr für die Hayashi-Familie und ist hoffnungslos in den Enkelsohn seines Arbeitgebers verliebt. Kai ist alles, was Jace niemals sein könnte, unschuldig und sanftmütig. Jace glaubte, seine Gefühle für sich behalten zu müssen, doch dann macht der Drachenkönig ihm ein Angebot, das beinahe zu gut ist, um wahr zu sein.
Nachdem er schon viel zu lange als bezahlter Söldner gearbeitet hat, beschließt der Bärenwandler Ted Graves endlich, Wurzeln zu schlagen. Er ist eigentlich der Meinung, dass er über eine Paarungsagentur den Weg in ein normales Leben finden würde, doch stattdessen bekommt er ein unwiderstehliches Angebot.
Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt und einer MMM-Dreierbeziehung, bei der alle Männer sexuelle Kontakte miteinander haben. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein und kann einzeln gelesen werden.
Länge: rund 49.700 Wörter
JANE WALLACE-KNIGHT
Die Happy End-Paarungsagentur präsentiert:
Der Drachenprinz
Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene
ME AND THE MUSE PUBLISHING
www.meandthemuse.com
Copyright © der englischen Originalausgabe „The Dragon Prince“:
Jane Wallace-Knight
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:
Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe
Hohenstaufenring 62, 50674 Köln
Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs
Übersetzt von: Betti Gefecht
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Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.
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Der Leopardenwandler Jace Dashwood stand im Eingang zum Zimmer des Enkelsohns seines Arbeitgebers. Es war spät am Abend, und die restlichen Bewohner des Herrenhauses schliefen. Nur weil Jaces eigenes Schlafzimmer so nah an Kais lag, hatte er gehört, wie der einundzwanzig Jahre junge Prinz sich in seinem Zimmer bewegt hatte. Das riesige Anwesen in Kalifornien, auf dem er nun lebte, war etwas ganz anderes als die enge, winzige Wohnung in London, wo er seine ersten Lebensjahre zusammen mit seiner Mutter verbracht hatte.
Jace verweilte in der Tür und beobachtete Kai Hayashi, Enkel und einziger lebender Erbe von Hiro Hayashi, der im Schneidersitz auf seinem Bett saß. In den Händen hielt er eine Akte, die mittlerweile schon ein wenig abgegriffen aussah. Jace kannte diese Akte gut. In den letzten paar Monaten hatte er sie selbst oft genug gelesen.
„Dir ist schon klar, dass darin nichts steht, was du nicht ohnehin schon weißt“, stellte Jace fest.
Kai zuckte an seinem Platz zusammen, dann lächelte er. „Verdammter Katzenwandler. Ich höre dich nie kommen.“
Jace grinste ihn an und lehnte sich lässig an den Türrahmen. „Nun ja, das ist irgendwie der Sinn der Sache. Wenn du mich nicht kommen hören kannst, dann kann das auch sonst niemand.“
Für jemanden, der sich in einen Drachen verwandelte, war Kai ziemlich schmächtig und wirkte nicht gerade imposant. Der junge Prinz war gut fünfzehn Zentimeter kleiner als Jace, und mit seiner blassen Haut, den whiskyfarbenen Mandelaugen, der kleinen Nase und dem Schmollmund sah er gleichzeitig sehr attraktiv und unscheinbar aus.
Jace wirkte äußerlich auch nicht gerade gefährlich, aber hier täuschte das Aussehen. Mit seinem leichten britischen Akzent und seinem perfekt frisierten, blonden Haar sahen die Leute oft über ihn hinweg. Er wirkte nach außen hin ausgeglichen und selbstbewusst. Es war eine Fassade, die er vor langer Zeit perfektioniert hatte. Kai war die einzige Person, die ihm jemals nahe genug gekommen war, um sein wahres Ich zu kennen.
Jace lebte und arbeitete nun seit über einem Jahr auf dem Anwesen von Hiro Hayashi, seit er den Erddrachenkönig im Hauptquartier des Rats der Gestaltwandler kennengelernt hatte, wo Mr. Hayashi Vorstandsmitglied war. Damals hatte Jace für den Rat als Experte in Sachen Suche und Wiederbeschaffung gearbeitet, nachdem sie ihn ein Jahr zuvor verhaftet hatten – er war auf dem Radar des Rates aufgetaucht, als er einige wertvolle Informationen von der menschlichen britischen Regierung gestohlen und durch ein altes Malbuch ersetzt hatte.
Der Rat hätte ihn für sein Verbrechen einsperren können, hatte ihm aber stattdessen einen Job angeboten. Und für den Rat zu arbeiten, war besser, als ein Auftragsdieb zu sein. Es bedeutete, exklusiv für Leute zu arbeiten, die ihm den Luxus von Vertrauen gewährten, oder dem zumindest so nahe zu kommen, wie es ging. Zu seinen Aufgaben hatte nicht nur die Beschaffung von Informationen gehört, sondern manchmal auch die von Personen. Es gab Leute, die nur wegen ihm noch am Leben waren. Das war etwas, das zu begreifen ihm schwer fiel.
Letztere Fähigkeit war es gewesen, die Mr. Hayashi auf ihn aufmerksam werden ließ und weshalb er Jace gebeten hatte, sich um die Sicherheit seiner Familie zu kümmern. Nicht nur als Vorstandsmitglied, sondern auch als einer der vier Drachenkönige hatte Mr. Hayashi einen Angriff der Rebellen befürchtet, die ohne die strengen Gesetze des Rats leben wollten.
Unglücklicherweise hatte er mit dieser Befürchtung recht gehabt.
Jace wusste, es war nicht seine Schuld, dass Mr. Hayashi sein einziges Kind und Kai seine Mutter verloren hatte, aber es quälte ihn dennoch. In der Nacht des Rebellenüberfalls war es Jaces Aufgabe gewesen, Kai zu beschützen, und er hatte seinen Job erledigt. Der Mann, der Kais Mutter beschützen sollte, hatte das jedoch nicht getan.
„Ich weiß, dass ich nichts Neues herausfinden kann, wenn ich es noch einmal lese“, sagte Kai schließlich, als Jace den Raum betrat und sich neben ihn setzte. „Ich glaube, es beruhigt mich einfach nur ein bisschen. Wir kennen ihn nicht. Nicht wirklich. Ich meine, wir können immer und immer wieder über ihn lesen, aber bevor wir ihn treffen, werden wir nicht wirklich wissen, was für eine Person er ist.“
Kai bedeutete Jace etwas. Nicht nur, weil er die Verantwortung für ihn trug, sondern auch, weil Kai, anders als die meisten, gütig und liebenswürdig war. Hiro Hayashi hatte beschlossen, dass der beste Weg, um die Sicherheit seines Enkels zu gewährleisten, eine arrangierte Verpaarung war.
So etwas war nicht ungewöhnlich für Gestaltwandler. Jace selbst hatte nie daran gedacht, sich freiwillig mit jemandem zu verpaaren. Er konnte sich ehrlich nichts Schlimmeres vorstellen, als für den Rest seines Lebens an jemanden gebunden zu sein. Aber das war, bevor er Kai kennengelernt hatte.
Es war nie etwas zwischen ihnen gewesen, und es würde wahrscheinlich auch nie etwas zwischen ihnen sein, wenn Kais Großvater nicht gezielt Jace gefragt hätte. Hiro Hayashi hatte beschlossen, dass es für Kai das Beste wäre, zwei Gefährten zu haben. Zwei Männer, die jeweils unterschiedliche Fähigkeiten mitbrachten. Zwei Gefährten, die bereit wären, ihr Leben zu opfern, um Kai zu beschützen.
Es gefiel ihm besser, für Mr. Hayashi zu arbeiten als damals freiberuflich für den Rat, aber er hätte dennoch die Verpaarung abgelehnt, wäre da nicht der Umstand, dass er sich vollkommen und hoffnungslos in Kai verliebt hatte.
„Hast du immer noch vor, ihn morgen zu treffen?“, fragte Kai.
Jace nickte und lehnte sich zurück auf seine Hände, um es etwas bequemer zu haben.
So weit er wusste, hatte Kai keine Ahnung von Jaces Gefühlen ihm gegenüber. Er war sich nicht ganz sicher, wie Kai ihn sah, aber sie waren sich im Verlauf des vergangenen Jahres sehr nahe gekommen. Jace hatte Kai in seinen besten und schlimmsten Momenten erlebt.
Das Anwesen, das sie hier in Kalifornien bewohnten, war praktisch eine Festung. Hiro Hayashi hatte es so umgebaut und eingerichtet, dass es seine japanischen Wurzeln reflektierte, es aber trotzdem sehr modern gehalten. Rings um das Grundstück verliefen dicke Mauern, an der jede Sekunde des Tages Wachen postiert waren. Nach dem Verlust seiner Tochter hatte Mr. Hayashi die Sicherheitsmaßnahmen drastisch erhöht.
„Bist du nervös?“, fragte Kai nach einigen Minuten angenehmen Schweigens.
„Weswegen?“, fragte Jace stirnrunzelnd.
„Weil du deinen neuen Gefährten kennenlernst“, erklärte Kai, als wäre das offensichtlich.
Jace schnaubte und schüttelte amüsiert den Kopf. „Von allen Missionen, die ich unternommen habe, ist das Arrangieren eines ,zufälligen‘ Zusammentreffens mit einem Mann eher einfach.“
Kais Gesichtsausdruck wurde nur besorgter. „Das meine ich nicht. Du wirst morgen den für uns bestimmten Gefährten treffen, den Mann, mit dem wir den Rest unseres Lebens verbringen werden. Macht dich das nicht nervös?“
Jace wusste nicht, wie er darauf antworten sollte. Soweit es ihn betraf, reichte es, wenn der andere Kerl halbwegs anständig war, solange Jace nur Kai bekam. Er hatte Ted Graves’ Akte gelesen und heimlich Informationen von einem der Bekannten des Mannes eingeholt. Er wusste, dass Ted ein guter Mann war, ein starker Mann, der in der Lage war, Kai zu beschützen. Das war für Jace gut genug.
Kai hatte es geschafft, in seinem Kopf eine große, romantische Sache aus dieser Verpaarung zu machen. Er fragte sich, ob Kai ebenso darüber empfand, für den Rest seines Lebens mit Jace zusammen zu sein.
Er betrachtete eindringlich das Gesicht des jungen Mannes, der ihm versprochen war, studierte dessen zarte Gesichtszüge, wie er es schon viele Male getan hatte. Kai war wunderschön. Er wirkte wie die Anmut in Person, war aber in Wirklichkeit eher tollpatschig. Und unter der Oberfläche brodelte außerdem ein leidenschaftliches Feuer, dessen Jace nur wenige Male Zeuge geworden war. Er konnte die Nächte schon nicht mehr zählen, in denen er in seinem Zimmer neben dem von Kai wachgelegen und sich ausgemalt hatte, wie der Drache wohl im Bett sein würde.
Jace hatte zuvor noch nie wirklich einen festen Freund gehabt, nur eine Reihe von kurzen Liebschaften und One-Night-Stands. Es kam ihm ein wenig extrem vor, von da aus direkt den Sprung in eine feste Verpaarung zu machen, aber Jace hatte noch nie irgendetwas nur halbherzig getan.
Er schluckte heftig und wandte den Blick ab. „In zwei Tagen werden wir verpaart sein.“
Kai lächelte ihn schüchtern an. „Ich hoffe nur, Ted wird uns mögen.“
Es war der Geruch von schalem Bier und heißen Nachos, der Ted Graves um zwei Uhr an diesem Nachmittag in die Kellerbar gelockt hatte. Er hatte nicht vorgehabt, in der Stadt zu bleiben, aber sein Motorrad hatte unterwegs schlapp gemacht, und Ted war gezwungen gewesen, für ein Motelzimmer in die Tasche zu greifen, während sein Baby repariert wurde. Zum Glück war er mit einem Meter neunzig und zweihundert Pfund reiner Muskelmasse niemand, bei dem Mechaniker dazu neigten, zu viel zu berechnen oder ihm irgendwelchen Mist von teuren Ersatzteilen zu erzählen, die erst noch bestellt werden müssten.
Als er in die Bar spazierte, drehten die sieben anderen Gäste die Köpfe, um ihn kurz prüfend anzusehen, dann wandten sie sich wieder ihren Drinks zu. Ehrlich gesagt war Ted überrascht, um zwei Uhr nachmittags an einem Freitag so viele Leute beim Trinken zu sehen. In einer Ecke neben einem schäbig aussehenden Pooltisch waren zwei Typen dabei, Dartpfeile zu werfen. Beide schienen etwa Mitte zwanzig zu sein und sahen ganz nett aus, waren aber nichts Besonderes. Ted fragte sich, ob er sie überreden könnte, ihn eine Runde mitspielen zu lassen, ihnen vielleicht einen Drink zu spendieren und angelegentlich das Gespräch auf ihr Liebesleben zu lenken, um herauszufinden, ob sie schwul waren. Es würde ihm gut tun, etwas Dampf abzulassen, und um ehrlich zu sein, könnte er auch die Ablenkung gut gebrauchen. Vielleicht war seine Motorpanne ja ein Glück im Unglück.
„Was soll’s sein?“, fragte der alte Typ hinter der Theke. Bargeruch und der Gestank von Zigarettenrauch klebten an dem Mann. Ted ging hinüber und setzte sich etwas abseits von den anderen auf einen leeren Barhocker. Er achtete darauf, immer noch freie Sicht auf die Jungs an der Dartscheibe zu haben.
„Ein Bier und ein paar von den Nachos, die ich rieche. Danke.“
Während Ted sein Bier trank und die Nachos vertilgte, fing er den Blick von einem der jungen Männer auf. Er lächelte und nickte ihm zu, aber der Kerl runzelte nur die Stirn, als wäre Ted schon verdächtig, nur weil er freundlich war. Dann sah er wieder weg.
Tja, Scheiße, dachte Ted bei sich. Das war’s dann wohl.
Wenn er ehrlich war, dann waren die beiden ohnehin nicht gerade das, was er als heiß bezeichnen würde. Sie waren menschlich und insofern schon im Nachteil, wenn sie im Bett mit ihm mithalten wollten. Außerdem rochen sie, als würden sie nicht annähernd genug Früchte und Gemüse zu sich nehmen, was ihnen beiden einen künstlich-süßen Geruch verlieh, der für Teds Geschmack zu sehr an welkende Blumen erinnerte. Als Bärenwandler mochte Ted Leute, die gesund rochen. Es kam ihm gar nicht darauf an, ob sie groß oder klein waren, dick oder dünn, solange sie gute Nahrung zu sich nahmen. Ordentliches Fleisch anstatt irgendwelche Fertigprodukte. Das roch besser, wenn es ausgeschwitzt wurde. Ihm war es lieber, jemand aß einen kompletten Kuchen als irgendwelche Süßigkeiten, die mit künstlichen Aromastoffen hergestellt wurden.
Er würde wohl einfach eine andere Ablenkung für den Abend finden müssen. Es war immerhin sein letzter als freier Mann. Eigentlich war er heute Abend im Haus seines neuen Gefährten zu einem Kennenlern-Abendessen erwartet worden, hatte aber dort angerufen, um die Familie wissen zu lassen, dass er es nicht schaffen würde. Es war seltsam, darüber nachzudenken, dass er in Kürze ein verpaarter Mann sein würde, vor allem, da er seinen Zukünftigen bisher noch nicht einmal kennengelernt hatte. Es gab reichlich Geheimnistuerei rund um diese Verpaarung, und man hatte Ted ausdrücklich wegen seiner früheren Tätigkeit bei einem privaten Sicherheitsdienst im Irak ausgewählt.
Bärenwandler neigten nicht dazu, lange zusammen zu bleiben. Zumindest in seiner Familie war es so gewesen. Seine Eltern waren beieinander geblieben, so lange er noch ein Kind gewesen war. Dann waren sie getrennte Wege gegangen und hatten beide andere Gefährten gefunden und neue Familien gegründet. Es fiel Ted schwer, sich ihnen zugehörig zu fühlen.
Nach zweiunddreißig Jahren als Einzelgänger hatte Ted beschlossen, dass es an der Zeit war, einen Gefährten zu finden und sich an einem Ort niederzulassen. Bisweilen machte er sich Sorgen, diese Entscheidung vielleicht eines Tages zu bereuen und dann keinen Rückzieher mehr machen zu können, aber er hatte zu viele Nächte in fremden Betten verbracht, mit Männern, an die er sich nicht einmal mehr erinnerte. Es war an der Zeit, Wurzeln zu schlagen. Eine Paarungsagentur aufzusuchen, schien der richtige Weg zu sein, aber nachdem monatelang niemand angebissen hatte, war Ted allmählich etwas niedergeschlagen gewesen, da offenbar nicht einmal ein professioneller Vermittler einen passenden Gefährten für ihn finden konnte. Dann hatte er vor ein paar Wochen einen Anruf erhalten, und der Vermittler hatte ihm gesagt, dass er einen Telefonanruf von einem potenziellen Gefährten erwarten durfte – was nicht das übliche Prozedere war.
Es war eigentlich der Großvater des Gefährten gewesen, mit dem er am Telefon geredet hatte, und man hatte ihm nicht eine Verpaarung als solche, sondern eher einen Job angeboten. Hiro Hayashi war ein sehr wohlhabender Mann, der im Staate Kalifornien lebte. Er war außerdem auch einer der vier Drachenwandlerkönige und einer der hochrangigsten Würdenträger innerhalb des Rats der Gestaltwandler. Er hatte Ted mitgeteilt, sein Enkelsohn benötige einen Gefährten, der ihn beschützen konnte, und dass er ihn gut bezahlen würde.
Ted hatte lange über das Angebot nachgedacht. Was er gesucht hatte, war eine richtige Verpaarung und keine geschäftliche Transaktion, aber es gab sowieso keine Garantie dafür, mittels einer Paarungsagentur die Liebe zu finden. Der Mann, der sein Gefährte wurde, würde ebenso sein Auftrag sein, und zumindest würde er zum ersten Mal in seinem Leben ein echtes Zuhause haben. Also hatte er schließlich das Angebot angenommen und sich auf den Weg gemacht, um sie vor der Zeremonie am nächsten Abend zu treffen. Aber er hatte schon heute Morgen das Gefühl gehabt, dass mit seinem Motorrad irgendetwas nicht stimmte, sobald er darauf gesessen hatte, und es war schlimmer geworden, je länger er fuhr.
Ted lebte nun schon seit einer ganzen Weile von dem Geld, das er im Ausland verdient hatte, weshalb die Bezahlung durch den Großvater seines Gefährten ein zusätzlicher Anreiz war. Er hatte noch nicht einmal ein Foto seines Gefährten gesehen. Es gab also keine Garantie, dass er ihn überhaupt attraktiv finden würde. Es war ziemlich genau so wie in alten Zeiten, und Ted konnte nicht leugnen, dass ihm dabei ein wenig unwohl war. Aber er hatte in seinem Leben schon vieles getan, das ihm Unwohlsein verursacht hatte. Und wenn heute Abend seine letzte Gelegenheit war, ein bisschen Spaß zu haben, der niemandem schadete, dann würde Ted sich woanders umschauen müssen. Hier war jedenfalls tote Hose.
Er bestellte noch ein Bier und beschloss weiterzuziehen, sobald er es getrunken hatte. Die Dartspieler waren gegangen, und Ted nahm sein Bier mit zu der Ecke, wo der Pooltisch stand. Er steckte etwas Kleingeld hinein und stellte die Bälle auf.
Er hatte noch nicht einmal angefangen zu spielen, als er hörte, wie sich die Tür öffnete und wieder schloss. Er machte sich nicht die Mühe, den Blick von dem Stoß zu heben, den er im Begriff war auszuführen, bis ihm der Geruch von Gestaltwandler in die Nase stieg. Katzenwandler, um genau zu sein.
Immer noch über den Tisch gebeugt sah er auf, und sein Blick begegnete dem eines hinreißenden, blonden Mannes. Der Typ war groß und schlank und trug ein hellblaues Poloshirt und dazu eine Jeans, die so eng war, als wäre sie auf seine Haut gemalt. Die goldenen Locken auf seinem Kopf waren kurzgeschnitten und auf eine Weise gestylt, die ihn wie einen Filmstar aus den Fünfziger Jahren aussehen ließ. Er hatte warme, braune Augen und einen breiten Mund. In seinen Wangen bildeten sich Grübchen, als er in Teds Richtung grinste. Jede seiner Bewegungen war pure Verführung.
„Suchst du jemanden zum Spielen, Großer?“, schnurrte der Katzenwandler mit einem leichten, britischen Akzent, als er zum Pooltisch kam. Ted grinste zu ihm hoch und neigte den Kopf. Es war nett, einem anderen Gestaltwandler zu begegnen, der keine Angst vor ihm hatte. Ted war ein riesiger Kerl, und Gestaltwandler neigten normalerweise dazu, sich wegen uralter Vorurteile an ihre eigene Spezies zu halten. Im Irak hatte er viele verschiedene Gestaltwandler gekannt, weshalb er die Vermischung von Gattungen gewohnt war.
„Schnapp dir einen Stock“, sagte Ted, dann zog er seinen Queue nach hinten und stieß die weiße Kugel an. Er richtete sich auf und sah zu, wie drei der Kugeln in den Taschen versanken.
„Netter Anstoß“, sagte der Katzenwandler und trat näher. „Ich bin Jace.“
„Ted.“
Jace lachte schnaubend, und irgendwie schaffte er, es sexy klingen zu lassen anstatt würdelos. „Teddy Bär? Ernsthaft?“
Ted verdrehte nur die Augen und machte sich daran, eine weitere Kugel zu versenken. „Theodore Graves. Obwohl manche Gestaltwandler in meiner Einheit tatsächlich angefangen hatten, mich Teddy Bär zu nennen, weil … na ja, weil es Arschlöcher waren. Ist irgendwie hängen geblieben.“
Jace schmunzelte. „Nein, ich glaube, da steckt noch etwas mehr dahinter.“
Ted mochte Jaces Akzent. Seine Stimme war sanft und sexy. Er sah aus und klang wie der junge Jude Law. Das passte zu ihm. „Na gut, ich habe vielleicht ab und zu meine Ration ein paar streunenden Hunden überlassen.“
Jace lachte leise und beugte sich so weit herüber, dass Ted dessen Atem an seinem Ohr fühlen konnte. „Und da beschlossen sie, dass du tief in dir drin einfach nur ein alter, knuddeliger Teddy bist.“
Durch die plötzliche Nähe des anderen Mannes vermasselte Ted einen Stoß, und er vermutete, dass genau das Jaces Absicht gewesen war.
Mit einem entspannten Lächeln auf den Lippen beugte Jace sich über den Tisch, sobald Ted einen Schritt zurücktrat. Der Katzenwandler wackelte mit dem Hintern, während er das Queue für seinen Stoß ausrichtete. Und nach der Art und Weise, wie er Ted über seine Schulter hinweg ansah, wusste er ganz genau, was er da tat. Gott sei Dank war Ted nicht mit den anderen beiden abgezogen. Wenn dies seine letzte Nacht als Single war, dann war er auf jeden Fall froh, jemanden wie Jace gefunden zu haben. Nach Teds persönlichen Erfahrungen waren alle Katzenwandler gut im Bett.
„Ich sag’ dir was“, begann Jace, während er auf sein Queue hinuntersah. „Wir wär’s, wenn wir die Sache ein wenig interessanter machten?“
Ted schmunzelte. Sein Blick war fest auf den knackigen Arsch direkt vor ihm gerichtet. „Ich bin mir nicht sicher, dass das möglich ist.“
Jace sah erneut über seine Schulter und zwinkerte Ted neckend zu. „Sagen wir, wenn ich gewinne, dann nimmst du mich mit zu dir nach Hause und vögelst mich durch die Matratze.“
Ted war jedenfalls froh, dass er nicht gerade einen Schluck von seinem Bier genommen hatte, sonst hätte er ihn komplett über Jace herausgeprustet. „Warum in aller Welt sollte ich dann gewinnen wollen?“
„Weil, wenn du gewinnst, du den besten Blowjob der Welt bekommst. Bevor du mich durch die Matratze vögelst.“
Bei Jaces Worten wurde Ted die Jeans eng. Er hätte den anderen Mann am liebsten einfach gepackt – zum Teufel mit dem Poolbillard – und ihn hier auf der Stelle genommen. Ted rückte die Dinge in seinem Schritt diskret zurecht und nahm einen beruhigenden Atemzug.
„Die Wette gilt“, sagte er. Er war selbst angenehm überrascht, wie normal seine Stimme klang. „Mach dein Spiel.“
Ted trat zurück und beobachtete den kleineren Mann, als der seinen Stoß berechnete, das Queue zurückzog und dann die weiße Kugel genau in der Mitte traf. Die Kugel schoss über den Tisch und prallte an der Bande ab, bevor sie die anvisierte Zielkugel traf und sie sauber in der Ecktasche versenkte.
Es war ein beeindruckender Stoß, und Ted musste unwillkürlich lächeln, während Jace sich um den Tisch herum bewegte und zwei weitere Kugeln mit einem einzigen Stoß einlochte.
„Wieso habe ich das Gefühl, dass ich hier gerade abgezogen werde?“
„Ich spiele immer, um zu gewinnen, Teddy Bär“, sagte Jace mit einem sorglosen Lächeln. Er machte weiter und versenkte all seine Kugeln bis auf eine. Anstatt aber seinen Sieg komplett zu machen, beugte sich Jace über den Tisch und schubste die schwarze Kugel in eine Tasche, um das Spiel absichtlich zu verlieren. „Ups.“
Ted grinste ihn an, und Jace zuckte nur die Achseln.
„Was soll ich sagen?“, fragte Jace und strich mit der flachen Hand über Teds Brust. Dann beugte er sich vor und flüsterte in Teds Ohr: „Sieht so aus, als wollte ich unbedingt deinen Schwanz in meinem Mund haben.“
Sobald sie im Motelzimmer waren, warf Ted Jace von innen gegen die Tür und küsste ihn fordernd. Als Leopardenwandler war Jace ein sehr sinnliches Wesen, so wie alle Katzengattungen. Er mochte es, angefasst zu werden und mit allen Sinnen zu genießen. Viele Männer standen nicht so aufs Küssen, vor allem nicht bei One-Night-Stands, aber bei Ted war das anscheinend nicht der Fall. Dieser große Bär von einem Mann drückte Jaces Körper an die Tür, nahm sein Gesicht in beide Hände und küsste ihn mit brutaler Kraft. Jace wollte seinen Körper an Teds reiben, dessen nackten Rücken zerkratzen, sein Zeichen dort hinterlassen.
Er riss seinen Mund von Teds, drehte den Kopf und präsentierte seinen Hals. „Zieh das aus“, forderte er, zerrte Teds T-Shirt aus dessen Hosenbund und knüllte es in einer Faust, als er es nach oben zog.
Ted hob seine Arme und erlaubte Jace, ihm das Shirt vom Leib zu reißen, bevor er anfing, sich an der weichen Haut von Jaces Hals festzusaugen. Teds Lippen fühlten sich gut an, und seine rauen Bartstoppeln kratzten schön. Jace gefiel das Gefühl, von dem großen Körper des Bärenwandlers gegen die Tür gepresst zu werden. Er fuhr mit den Händen an Teds Rücken abwärts und schob sie in den Bund seiner Jeans.
„So gut, wie das hier auch ist – ich würde gern meine Wettschuld bei dir einlösen“, sagte Jace mit einer Stimme, die selbst in seinen eigenen Ohren ein wenig atemlos klang. Mit einem weiteren Kuss auf Jaces Lippen ließ Ted ihn los und drehte sie beide um, sodass nun er mit dem Rücken zur Tür stand. Jace verlor keine Zeit, öffnete Teds Hosenstall und schob das Denim an Teds Beinen nach unten. Der Bär trug keine Unterwäsche, und sein harter Schwanz schnellte aus einem Nest dunkler Locken in die Höhe. Jace konnte die Erregung des anderen Mannes riechen und stöhnte unwillkürlich auf.
Als Ted seine Jeans zur Seite strampelte, während er hart und nackt an der Tür lehnte, trat Jace einen Schritt zurück und sah ihn an. Er hatte noch nie einen so muskulösen Mann wie Ted gesehen, jedenfalls nicht persönlich. Und der Bärenwandler war überall groß. Um den anderen Mann aufzureizen, begann Jace, seine eigenen Sachen auszuziehen. Er zog sich das Hemd über den Kopf und enthüllte seine ausgeprägten Bauchmuskeln vor Teds intensivem Blick.
„Perfekt“, flüsterte Ted. Jace war ein ziemlich abgeklärter Mann. Er hatte Dinge getan und gesehen, bei denen die meisten Leute rot werden würden. Gesagt zu bekommen, er sei perfekt oder gutaussehend, sogar wunderschön manchmal, war für Jace nichts Neues. Aber es von Ted zu hören, gab ihm aus irgendeinem Grund ein warmes Gefühl. Er machte seine Jeans auf, schob sie nach unten und trat aus ihr heraus. Zu wissen, was sie schon bald füreinander sein würden, machte die Vorstellung, mit Ted zu schlafen, ein wenig schwindelerregend. Es bedeutete mehr, als es normalerweise würde, und er wollte Ted die bisher beste Nacht seines Lebens verschaffen. Es überraschte ihn, dass er so empfand. Dass ihm das überhaupt wichtig war.
Er beugte sich vor und küsste Ted langsam und aufreizend, dann sank er auf seine Knie und nahm Teds dicken Ständer in die Hand. Er streichelte die seidige Haut einige Male, bevor er einen zärtlichen Kuss auf die Seite drückte. Ted sog zischend den Atem durch die Zähne, wandte aber nicht den Blick von dem, was Jace tat. Ohne den Blickkontakt zu unterbrechen, leckte Jace eine lange, aufreizende Bahn an der Unterseite von Teds Schwanz aufwärts. Der Bärenwandler stöhnte und ballte die Hände zu Fäusten. Jace musste schmunzeln, bevor er ihn ganz in den Mund nahm. Teds Schaft fühlte sich schwer auf Jaces Zunge an. Er bewegte seinen Kopf langsam auf und ab und ließ seine Lippen sanft über die ganze Länge gleiten. Von allen Schwänzen, die Jace über die Jahre gelutscht hatte, war Teds zweifellos einer der größten.
Während er sich an Teds Erektion zu schaffen machte und alle Tricks nutze, die er bisher so aufgeschnappt hatte, dachte er daran, wie geil es sich anfühlen würde, in ihm zu sein. Er fühlte Hände, die über sein kurzgeschorenes Haar streichelten und sah auf in Teds haselnussbraune Augen. Der Bär wirkte fast wie weggetreten, während er zärtlich Jaces Haar liebkoste. Es passierte ihm nicht oft beim Sex, aber als er mit den Lippen um Teds Ständer leise summte, begann Jace plötzlich zu schnurren.
Tja, das ist jetzt peinlich, dachte er und verlangsamte seine Bewegungen. Offenbar hocherfreut über Jaces Laute grinste Ted zu ihm herunter und lachte leise.
„Verdammt, wenn das nicht das Drolligste ist, das ich jemals …“, sagte Ted lächelnd. Jace runzelte die Stirn und schaffte es, das Schnurren zu beenden. Er ließ Teds Schwanz mit einem leisen Plopp aus seinem Mund gleiten und setzte sich auf seine Fersen.
„Das muss eines der schlimmsten Dinge sein, die man zu dem Mann sagen kann, der einem gerade den Schwanz lutscht“, beschwerte sich Jace und sah Ted finster an. Der große Mann lachte. Sein Schwanz stand aufrecht und Speichel glänzte darauf. Jaces hungrige Augen sogen Teds Schönheit auf, und bei dem Gedanken, was als nächstes kommen würde, spürte Jace, wie sein eigener Schwanz schwoll.
„Tut mir leid“, sagte Ted mit einem verlegenen Grinsen. Er drückte sich von der Tür ab und streckte seine Arme nach unten zu Jake aus. Er nahm Jaces Gesicht in die Hände und bedeutete ihm, aufzustehen. Als Jace wieder auf den Füßen war, beugte Ted sich vor und küsste ihn erneut.
Jace seufzte in den Kuss und machte seinen Körper weich und anschmiegsam, als Teds kräftige Arme sich um seinen Rücken schlangen. Ohne große Mühe hob Ted Jace hoch und trug ihn zum Bett hinüber.