Mein Boss ist ein grantiger Werwolf und ich glaube, er will mich heiraten! - Jane Wallace-Knight - E-Book

Mein Boss ist ein grantiger Werwolf und ich glaube, er will mich heiraten! E-Book

Jane Wallace-Knight

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Beschreibung

Vor vier Monaten hat sich Cole Morgan, ein menschlicher Angehöriger der schreibenden Zunft, der an verbalem Durchfall leidet, in seinen Boss Evan West verliebt. Vor zwei Monaten wurde er von Evans Vater als Geisel genommen. Jetzt geht es ihm richtig gut, oder zumindest würde es das, wenn nicht ständig alle darauf warten würden, dass er deswegen einen Zusammenbruch erleidet. Evan, andererseits, geht es gar nicht gut. Der Werwolf hat inzwischen entschieden, dass Cole sein Gefährte ist, und es fällt ihm schwer, seinen Beschützerinstinkt unter Kontrolle zu halten. Außerdem drohen seine gewalttätigen Alpträume auch in den Wachzustand überzugreifen. Mit Problemen und gefährlichen Enthüllungen, die von beiden Seiten ihrer Familien auf sie einprasseln, ganz zu schweigen von Coles Neigung, in Schwierigkeiten zu geraten und Geheimnisse aufzudecken, sieht sich das Paar ständig neuen Herausforderungen gegenüber. Cole ist sich jedoch ziemlich sicher, dass er damit klarkommt. Schließlich kann nichts schlimmer sein, als ihre Beziehung der furchteinflößenden Personalchefin zu enthüllen. Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Dies ist Band 2 der Reihe. Die einzelnen Bände der Reihe knüpfen aneinander an und sollten in der Reihenfolge ihres Erscheinens gelesen werden. Länge: rund 45.800 Wörter

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Veröffentlichungsjahr: 2019

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Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Epilog

ÜBER DEN AUTOR

Mein Boss ist ein grantiger Werwolf und ich glaube, er will mich heiraten!

Vor vier Monaten hat sich Cole Morgan, ein menschlicher Angehöriger der schreibenden Zunft, der an verbalem Durchfall leidet, in seinen Boss Evan West verliebt. Vor zwei Monaten wurde er von Evans Vater als Geisel genommen. Jetzt geht es ihm richtig gut, oder zumindest würde es das, wenn nicht ständig alle darauf warten würden, dass er deswegen einen Zusammenbruch erleidet.

Evan, andererseits, geht es gar nicht gut. Der Werwolf hat inzwischen entschieden, dass Cole sein Gefährte ist, und es fällt ihm schwer, seinen Beschützerinstinkt unter Kontrolle zu halten. Außerdem drohen seine gewalttätigen Alpträume auch in den Wachzustand überzugreifen.

Mit Problemen und gefährlichen Enthüllungen, die von beiden Seiten ihrer Familien auf sie einprasseln, ganz zu schweigen von Coles Neigung, in Schwierigkeiten zu geraten und Geheimnisse aufzudecken, sieht sich das Paar ständig neuen Herausforderungen gegenüber. Cole ist sich jedoch ziemlich sicher, dass er damit klarkommt. Schließlich kann nichts schlimmer sein, als ihre Beziehung der furchteinflößenden Personalchefin zu enthüllen.

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Dies ist Band 2 der Reihe. Die einzelnen Bände der Reihe knüpfen aneinander an und sollten in der Reihenfolge ihres Erscheinens gelesen werden.

Länge: rund 45.800 Wörter

JANE WALLACE-KNIGHT

Mein Boss ist ein grantiger Werwolf und ich glaube, er will mich heiraten!

Band 2

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene

ME AND THE MUSE PUBLISHING

www.meandthemuse.com

Copyright © der englischen Originalausgabe „My Boss is a Grumpy Werewolf and I Think He Wants to Marry Me!“:

Jane Wallace-Knight, 2016

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:

Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe

Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2017

Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs

Übersetzt von: Betti Gefecht

URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZT:

Dieses Buch darf ohne vorherige eindeutige schriftliche Zustimmung des Urheberrechtsinhabers in keinerlei Form, weder ganz noch auszugsweise, vervielfältigt und / oder vertrieben werden. Dies beinhaltet auch die elektronische und fotografische Vervielfältigung sowie zukünftig entwickelte Methoden. Ebenso ist die kostenlose Weitergabe dieses Buches, beispielsweise über sogenannte File-Sharing Sites ausdrücklich untersagt.

Mit dem Erwerb eines E-Books erhält der Käufer die Lizenz zur persönlichen Nutzung, ist jedoch nicht zur Weitergabe des Inhaltes an Dritte, weder gegen Entgelt noch kostenlos, berechtigt.

Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.

Bitte beachten:

Einige unserer Titel enthalten Hinweise auf und Beschreibungen sexueller Handlungen, die möglicherweise eine Gefährdung körperlicher und geistiger Gesundheit darstellen können. Mit der Beschreibung solcher Praktiken erheben wir keinen Anspruch auf deren tatsächliche Durchführbarkeit und übernehmen keine Verantwortung für etwaige Verletzungen oder Schäden, die bei der Nachstellung solcher oder vergleichbarer Handlungen entstehen. Generell raten wir unseren Lesern davon ab, potenziell gefährliche Sexualpraktiken ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Anleitung durch Personen mit ausreichender Sachkenntnis durchzuführen.

Kapitel 1

Die untergehende Sonne warf seltsame Schatten an die Schlafzimmerwand. Evan West wohnte im obersten Stock seines Gebäudes, weshalb man hier keine Bäume sehen konnte. Dennoch – die dunklen Schattenumrisse sahen aus wie die verdrehten Äste eines Baumes, tanzten umeinander, kreuzten sich auf unheimliche Weise.

„Es sieht aus wie zwei kämpfende Wölfe“, sagte Cole flüsternd zu ihm. Er hatte Cole nicht hereinkommen gehört, was ungewöhnlich war. Er wusste nicht, warum – aber irgendetwas stimmte hier nicht.

Er drehte sich zu seinem Boyfriend um und keuchte beim Anblick des Menschen. Quer über dessen Kehle verlief eine große Wunde, aus der heftig pulsierend Blut quoll und auf die Schatten an der Wand spritzte.

„Cole!“, schrie er. Seine Hände griffen nach Coles Hals in dem vergeblichen Versuch, die Blutung zu stoppen.

„Das ist sinnlos.“ Carlos – der Mann, den Evan für seinen Vater gehalten hatte – sprach von der anderen Seite des Raumes zu ihm. „Er ist ein Mensch. Er ist schwach.“

Evan stieß ein wildes Knurren aus und sprang. Noch während er durch die Luft flog, nahm er Wolfgestalt an, dann schlug er seine Zähne in den Hals des anderen Werwolfes und warf ihn zu Boden.

Sein Zorn und der pure, unbändige Hass wurden überschattet von einem augenblicklichen Hochgefühl. Es fühlte sich gut an, seinen Wolf freizulassen und die Kontrolle aufzugeben, die aufrechtzuerhalten er sein ganzes Leben lang so hart gekämpft hatte. Er war nicht länger Evan West. Er war die Bestie.

Sein Körper vibrierte vor Erregung, als er an dem empfindlichen Fleisch riss. Dieses Mal würde er sich nicht zurückhalten. Er würde nicht aufhören. Es gab keinen Grund.

„Evan.“ Coles Stimme drang an sein Ohr, sanft und melodisch. „Evan.“

Evan erstarrte, ließ den Hals zwischen seinen Zähnen los und trat entsetzt einen Schritt zurück. Wo Carlos hätte sein sollen, lag nun Cole. Seine Kehle war zerfetzt, Hackfleisch. Evan würgte und begann, vor Cole zurückzuweichen, aber der Mensch fing an, hinter ihm her zu kriechen.

„Evan.“

„Nein!“, schrie Evan und drückte sich von Cole weg. Er hatte das getan. Er hatte Cole abgeschlachtet.

* * * *

„Evan!“

Evan erwachte abrupt. Für einen Augenblick wusste er nicht, wo er war. Er schlug mit seinen Krallen um sich und wich zurück, bis er an das Kopfende des Bettes stieß. Und dann wurde ihm wieder alles klar. Er hatte mal wieder geträumt. Carlos war in Gewahrsam, und Cole war sicher. Die Geiselnahme lag bereits einen Monat zurück. Er hätte inzwischen längst darüber hinweg sein sollen.

„Es tut mir leid“, sagte Evan. Er rieb sich die Augen und sah zu seinem Boyfriend hinüber. Kein Traum hätte ihn mit mehr Grauen erfüllen können als der Anblick vor ihm. Flammend rote Kratzer – drei, um genau zu sein – verunstalteten die blasse Haut an seinem Hals.

„Oh Gott, Cole!“, rief Evan aus. Er wollte sich ihm nähern, aber dann wurde ihm klar, dass Cole gerade jetzt vielleicht nicht von ihm getröstet werden wollte. Schließlich war Evan derjenige gewesen, der ihn verletzt hatte. „Was habe ich getan?“

„Ist schon gut“, versicherte Cole ihm hastig, obwohl er geschockt wirkte. „Es war ein Unfall. Ich hätte es besser wissen müssen, als dich so zu wecken.“

Evan runzelte die Stirn und ließ den Blick über den Hals seines Boyfriends wandern. Die Kratzer gingen bis hinunter zu seinem Schlüsselbein. Sie waren nicht tief genug, um zu bluten, sahen aber dennoch schmerzhaft aus.

„Tu das nicht“, sagte Evan zu ihm. „Tu nicht so, als wäre das deine Schuld oder als wäre es nicht so schlimm. Ich habe dich verletzt.“

Cole verdrehte die Augen und rutschte näher, sodass er seinen Kopf an Evans Brust legen konnte. „Mir geht’s gut. Es war ein Versehen. Mach deswegen jetzt nicht den totalen Evan.“

Evan konnte nicht anders – er stieß ein schnaubendes Lachen hervor. „Den totalen Evan?“

„Ja, du weißt schon, wenn du zu viel über alles nachdenkst und immer die Kontrolle über alles haben musst. Manche Dinge kann man nicht kontrollieren“, sagte Cole. „So wie das, was letzten Monat passiert ist.“

„Ich kann immer noch nicht fassen, dass es dir nichts ausmacht, in meiner Wohnung zu bleiben. Nach dem, was hier passiert ist“, sagte Evan und hob die Hand, um Coles Haare zu streicheln. Er konzentrierte sein übermenschliches Gehör auf Coles Herzschlag, gleichmäßig und ein wenig schnell, so wie immer. Er fragte sich, ob er Cole dazu anhalten sollte, zu einem Arzt zu gehen und sein Herz untersuchen zu lassen.

„Ich hab’ geträumt, ich hätte mit Carlos gekämpft, und dass es mir gefallen hätte“, gestand Evan. „Ich genoss es, ihn zu töten.“

„Aber du hast ihn nicht getötet“, betonte Cole.

„Aber das hätte ich, wenn du mich nicht aufgehalten hättest. In meinem Traum verwandelte Carlos sich in dich“, gab Evan zu. „Es war deine Kehle, die ich zerriss.“

Cole drehte den Kopf und küsste Evans Schlüsselbein. „Du würdest mich nie verletzen.“

Evan sah ihn ungläubig an. „Die Kratzspuren an deinem Hals sagen etwas anderes.“

Cole verdrehte erneut die Augen. Es war eine Angewohnheit von ihm, die ebenso nervig wie liebenswert war. „Okay, Schluss jetzt. Du bist kein Ungeheuer. Du bist Evan Scheiß-West, Chefredakteur des Prowl Magazins und Sexgott. Seit unserer ersten gemeinsamen Nacht machst du dir schon Sorgen, dass du mich verletzen könntest, aber es ist nicht ein einziges Mal vorgekommen.“

„Bis gerade eben“, stellte Evan fest. Cole schnaubte verärgert und rückte von Evan ab, um ihn anzusehen.

„Das war nur, weil du einen Alptraum hattest. Mal wieder“, entgegnete Cole. „Dein durchgeknallter Vater … entschuldige, Stiefvater … hat mich als Geisel genommen, und die durchgeknallte Tussi hat so getan, als wäre sie seine Tochter. Jetzt sind sie beide im Gefängnis. Ich bin nicht mehr in Gefahr. Ich bin sicher. Du kannst dich entspannen.“

Evan nickte, aber Cole warf ihm einen wissenden Blick zu. Alles, was Cole sagte, ergab vollkommen Sinn, aber es half Evan kein bisschen. Er konnte das unablässige Gefühl, das Cole etwas zustoßen würde, einfach nicht abschütteln. Nie zuvor hatte ihm ein Geliebter soviel bedeutet. Er wusste, wenn Cole irgendetwas passieren würde, dann würde er daran zerbrechen, vielleicht sogar völlig den Halt verlieren und zu dem Monster werden, dass er seit jeher fürchtete zu sein.

„Tja, du wirst dich wohl nicht entspannen, oder?“, fragte Cole, der die Antwort eindeutig bereits kannte. Plötzlich stahl sich ein unartiges Grinsen in sein Gesicht. „Naja, ich kenne ein paar Tricks, wie ich dich dazu bringen könnte, dich zu entspannen.“

Evan sah seinen Boyfriend zum Nachtschränkchen hinübergreifen. Cole holte die Flasche mit dem Gleitmittel heraus, die sie dort aufbewahrten. Sie hatten vor dem Zubettgehen schon unter der Dusche Sex gehabt – die Sorte langsamen, schlichten und genüsslichen Sex von zwei Leuten, die nach einem langen Arbeitstag müde waren, aber dennoch den Körper des jeweils anderen begehrten.

Er beobachtete, wie Cole den Verschluss aufschnappen ließ und etwas von der Flüssigkeit auf seine Finger drückte. Sie schliefen beide nackt und liefen auch oft ohne Kleidung durch die Wohnung. Manchmal fragte sich Evan, ob er wohl jemals unempfänglich für den Anblick von Coles nacktem Körper werden würde. Er hoffte, nicht.

Evan zog die Bettdecke von sich herunter. Sein Schwanz zeigte bereits eine Reaktion auf die Vorstellung dessen, was als Nächstes passieren würde. Als Cole sich rittlings auf ihn setzte, versuchte Evan, nicht die Kratzspuren an seinem Hals anzusehen.

Cole erhob sich auf seine Knie und sah Evan ins Gesicht, während er hinter sich griff und seine Finger in seinen Eingang schob. Er war so wunderschön in diesem Moment. So viel selbstsicherer als damals, als sie sich gerade erst begegnet waren.

Evan ließ seinen Blick an Coles Körper hinab wandern bis zu seinem Schwanz, der noch schlaff war. Er nahm ihn in die Hand und wünschte sich, sie wären in einer anderen Position, sodass er ihn in den Mund nehmen konnte. Aber so war es auch gut. Er massierte Coles Schwanz langsam, aber kräftig, und sein Blick hing erneut an Coles Gesicht.

Das Gefühl seiner eigenen Finger tief in seinem Arsch, die sich langsam rein und raus bewegten, in Kombination mit Evans Hand an seinem Schwanz, ließ Cole schneller atmen. Sein Mund war leicht geöffnet, und Evan konnte seine rosa Zunge sehen. Er hörte sich selbst stöhnen, als er mit seiner freien Hand Coles Hinterkopf ergriff. Er zog ihn zu sich herunter und küsste ihn, schob seine Zunge hinein und liebkoste Coles.

Sie stöhnten beide auf. Der Ton vibrierte durch Evans Körper bis hinunter in seinen Schwanz, der nun schön steif war.

„Bereit?“, fragte er Cole. Sein Boyfriend nickte und zog seine Finger aus sich heraus, dann rutschte er etwas nach vorn und ließ sich langsam auf Evans Ständer sinken. Evan hielt den Blick stets fest auf Coles Gesicht gerichtet, wenn er in ihn eindrang. Er liebte den Moment, wenn die Augenlider des Menschen sich flatternd schlossen.

Das Gefühl ihrer sich vereinigenden Körper ließ beide scharf den Atem ausstoßen. Evan legte seine Hände an Coles Taille und ließ sie dort, während Cole das letzte Stück auf ihn heruntersank.

Er war sich voll bewusst, dass er beinahe anbetend zu Cole aufblickte. Er verstand selbst nicht ganz, wie dieser nervtötende, sarkastische, zerbrechliche Mensch es geschafft hatte, dass Evan sich so vollkommen in ihn verliebt hatte. Er wusste nur, dass er den Gedanken an ein Leben ohne ihn nicht ertragen konnte.

Cole bewegte ein wenig die Hüften, drückte sich auf Evans Ständer. Beide stöhnten leise, und Evan konnte nicht anders als sich vorzubeugen und einen Kuss auf Coles Schulter zu drücken. Coles Hand hob sich, und er streichelte Evans Kopf.

Der Werwolf ließ seine Lippen hinauf zu Coles Hals wandern, erstarrte aber, als er die Kratzer sah, die er dort zurückgelassen hatte. Es war, als hätte ihm jemand Eiswasser über den Kopf gegossen.

Cole spürte den plötzlichen Stimmungsumschwung. Er nahm Evans Gesicht in seine Hände und neigte seinen Kopf so, dass er ihn ansehen konnte.

„Es geht mir gut“, sagte Cole zu ihm. „Es geht mir besser als gut.“

Damit schloss Cole die Augen und hob seinen Körper, bis er beinahe ganz von Evans Schwanz herunter war, dann sank er wieder herab. Seine Bewegungen waren langsam und bewusst. Evan zwang sich, Coles Gesicht anzusehen und nicht seinen Hals, während Cole sich an seinen Schultern festhielt und ihn langsam und genüsslich ritt. Evan wusste nicht, wie spät es war, aber es musste bereits früh am Morgen sein. Er fühlte sich ein wenig schuldbewusst, nicht nur wegen Coles Verletzung, sondern auch, weil er Cole geweckt hatte und der nun das Gefühl hatte, er müsste Evan dabei helfen, sich zu entspannen und wieder einschlafen zu können.

Hastig schob er diese Gedanken beiseite und konzentrierte sich wieder auf Cole. Er ergriff die Hüften seinen Gefährten und begann, aufwärts zu stoßen und jeder von Coles Bewegung entgegen zu kommen.

Cole lächelte und öffnete seine Augen. Er hatte einen vollkommen glückseligen Ausdruck im Gesicht. Sein Schwanz war hart und hüpfte bei jedem Stoß auf und ab. Ihre Bewegungen waren langsam, fast ein bisschen träge, was angesichts der frühen Morgenstunde nicht überraschend war.

„Scheiße“, keuchte Cole, als er schließlich nachgab und seinen Schwanz ergriff, um sich etwas Erleichterung zu verschaffen. Evan beobachtete, wie sein Gefährte sich selbst wichste und langsam seinen geschwollenen Ständer drückte und rieb. Es war ein wunderbar erotischer Anblick. Seine Brust war blass, aber wie immer, wenn sie Liebe machten, überzog eine leichte Röte seinen Hals. Coles stumpfe Fingernägel drückten sich in Evans Schulter. Wäre Evan ein Mensch, hätte das vielleicht wehgetan, aber stattdessen erregte es ihn nur noch mehr.

Er hörte sich selbst tief in seiner Kehle knurren, während seine Hüften aufwärts stießen. Jeder Gedanke an seinen Traum und das, was er Cole unabsichtlich angetan hatte, trieb davon. Sein Körper war viel zu sehr erfüllt von Lust, als dass er sich in diesem Moment um irgendetwas anderes hätte kümmern können.

„Cole“, grunzte Evan und ergriff Coles Hüften fester. „Jesus.“

Cole öffnete die Augen und grinste ihn an. Der Mensch wusste ganz genau, was er tat.

„Bist du soweit?“, fragte Cole atemlos.

Evan antwortete nur mit einem Grunzen, pumpte die Hüften und fickte Cole von unten. Coles Hand begann sich an seinem Schwanz schneller zu bewegen, den Schaft fester zu reiben. Seine Augen waren fest auf den Punkt auf Evans Bauch gerichtet, wo er jeden Moment seinen Samen verspritzen würde.

Evan antwortete nicht. Er konnte nicht. Er spürte, wie Coles Arsch um ihn herum enger wurde, und sein Körper verspannte sich, als sein Orgasmus sich näherte.

„Oh, Scheiße“, rief Cole aus, als er kam. Sein Sperma spritzte auf Evans Bauch. Cole hatte nie schöner ausgesehen als in diesem Moment, diesem absolut perfekten Moment. Er hielt plötzlich still, als er kam, was Evan ganz wahnsinnig machte, aber dennoch genau das war, was auch ihn schließlich die Kontrolle verlieren ließ.

„Cole“, stieß er hervor und ergoss sich in den Menschen. Cole atmete lang und tief aus, sank gegen Evans Körper und vergrub sein Gesicht an dessen Hals. Evan hob die Hand und fuhr zärtlich mit den Fingern durch Coles Haar. Er genoss es sehr, wie sein Gefährte sich an ihn kuschelte. Er drückte einen Kuss oben auf den Kopf des Menschen und hielt ihn ganz fest.

Er war nun auf jeden Fall entspannter, aber er wusste, dass an Schlaf nicht so bald zu denken war.

Wenn diese Kratzer nur etwas tiefer gewesen wären …

Kapitel 2

Cole war sich seiner Unzulänglichkeiten sehr wohl bewusst. Besonders, was sein Äußeres anging. Sein hellbraunes Haar machte nie, was es sollte. Und ganz gleich, was für eine Brille er kaufte, sie schien nie sehr lange auf seiner Nase sitzen zu bleiben. Er versuchte nicht einmal zu zählen, wie oft am Tag er sie wieder hochschieben musste, aber es war auf jeden Fall ziemlich oft. Manchmal fragte er sich, ob mit dem Neigungswinkel seiner Nase etwas nicht stimmte.

Das Schlimmste aber war – nach Ansicht seiner besten Freundin, die in der Modereaktion des Magazins arbeitete – sein Modegeschmack. Er war so, als würde er es immer nur fast richtig hinbekommen, aber letzten Endes war an seinem Outfit stets ein Teil zuviel oder ein Teil zu wenig.

„Morgen“, begrüßte er seinen Freund Andrew, als er sich an seinen Schreibtisch im Großraumbüro setzte.

Was heute jedoch anders war als sonst, war die Tatsache, dass Cole sehr genau wusste, wie albern er aussah. Es war Sommer, und das Wetter in Seattle war zur Zeit sehr heiß und trocken. Und er war in einem Rollkragenpulli zur Arbeit erschienen.

Andrew drehte sich auf seinem Stuhl und sah Cole verwirrt an. Zum Glück blieb es ihm erspart, seine merkwürdige Kleiderwahl erklären zu müssen, denn plötzlich leuchteten Andrews Augen auf.

„Oh, der Boss hat dir einen Knutschfleck gemacht, oder?“ Andrew lachte ein bisschen schadenfroh. „Witzig – ich dachte, du gehst mit einem Werwolf aus und nicht mit einem Vampir.“

Cole nickte nur. „Mh-hmm, du bist zum Brüllen.“

„Du weißt schon, dass du mit dem Knutschfleck wahrscheinlich weniger auffallen würdest als mit dem Ding, das du da anhast?“, sagte Andrew und nickte mit dem Kinn zu Coles Rollkragen. „Ich weiß auch gar nicht, wieso du dir überhaupt die Mühe machst. Es wissen inzwischen sowieso alle über euch zwei Bescheid. Falls seine öffentliche Liebesbekundung letzten Monat hier im Büro nicht gereicht haben sollte, um jedermann ins Bild zu setzen, dann hat auf jeden Fall die Tatsache, dass ihr beide in den Nachrichten wart, den Rest erledigt.“

Cole duckte sich und schaltete seinen Computer ein. Wegen seiner bekannten Geschäftsunternehmen und wohltätigen Einrichtungen stand das Rudel der Wests stets im Fokus der Öffentlichkeit, weshalb der Umstand, dass der Enkel des West-Alphas ein Geiseldrama vereitelt und dabei seinen menschlichen Geliebten gerettet hatte, es auf die Titelseiten jeder lokalen – und auch ein paar weniger lokalen – Zeitung geschafft hatte.

„Wie geht es dir übrigens? Ich weiß ja, dass ich dich das seitdem praktisch jeden Tag frage und du jedes Mal sagst, dass es dir gut geht, aber ich bin ziemlich sicher, dass du irgendwann auf meine Frage hin schreiend auf dem Boden hin und her schaukeln wirst“, sagte Andrew mit sanfter Stimme. „Deshalb frage ich einfach weiter.“

Cole sah ihn an und schmunzelte. „Also … du legst es darauf an, dass ich einen Nervenzusammenbruch kriege?“

Andrew zuckte mit einer Schulter. „Ich will, dass du mit dem, was dir passiert ist, klarkommst.“

Cole stieß heftig den Atem aus und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Ehrlich gesagt war er es recht leid, dass jeder meinte ihm sagen zu müssen, wie er sich zu fühlen hatte.

„Zwei Trickbetrüger haben mich glauben gemacht, sie wären Evans verschollener Vater und seine Schwester, und mich dazu gebracht, sie in seine Wohnung zu lassen. Dann haben sie mich mehr oder weniger gekidnappt. Ich wurde dabei nicht verletzt, naja, kaum. Und jetzt sind sie im Gefängnis“, sagte Cole schnippisch. „Tut mir leid, dass ich keine nachhaltigen Schäden erlitten habe, sodass sich alle besser fühlen können.“

Andrew wirkte ein wenig verlegen und nickte. „Okay. Tut mir leid, Mann. Ich will nur, dass du weißt, dass ich für dich da bin, falls du darüber reden willst oder irgendwas.“

Cole lächelte ihn an. Sie waren erst seit kurzem befreundet, aber Cole war niemand, der viele Freunde hatte. Er musste jemanden schon wirklich mögen und ihm sehr vertrauen, um ihn in seinem Leben haben zu wollen. Er sah keinen Sinn darin, sich ein Bein auszureißen, um den Kontakt mit Leuten aufrecht zu erhalten. Wenn Leute aufhörten, miteinander zu reden, dann gab es wahrscheinlich einen guten Grund dafür.

Er rieb an den Kratzspuren unter seinem Rollkragen. Das blöde Ding juckte wie verrückt, und er fing auch schon an zu schwitzen.

Eine Stunde später war es dann richtig schlimm, und er ertrug es keinen Moment länger, in diesem Rollkragenpullover zu stecken. Er verließ seinen Schreibtisch und begab sich nach oben in die Requisitenkammer der Moderedaktion. Er zog den Kragen weg von seiner Haut, damit sie ein bisschen Luft bekam.

„Hallo, Brautjungfer“, begrüßte Naomi ihn, als sie ihn hereinkommen sah.

„Danke, das ist kein bisschen entmännernd“, sagte er.

Naomi rollte mit den Augen. „Du meinst entmannend. Mit a und ohne r. Das solltest du doch eigentlich wissen, so als Angehöriger der schreibenden Zunft.“

„Ehrlich, ich glaube, dieses Ding zerkocht mir das Gehirn“, sagte er zu ihr, als er näher kam. Sie arbeitete an einem Herrenanzug, der über eine Kleiderpuppe drapiert war, die mitten im Raum stand.

„Ja, was hast du da überhaupt an und warum?“, fragte sie und sah ihn von oben bis unten an.

„Hast du irgendwas, das ich mir für heute leihen könnte? Ein T-Shirt oder sowas? Und vielleicht ein Halstuch?“

Naomi warf ihm einen wenig beeindruckten Blick zu. „Weißt du, ich hatte gehofft, mit einem der bestangezogendsten Männer Seattles zusammen zu sein, würde ein bisschen auf dich abfärben.“

„Ja, vor allem, wenn man bedenkt, wie oft er sich an mir reibt, oder?“, erwiderte er mit einem bewusst anzüglichen Grinsen.

Naomi beschloss, ihn zu ignorieren und stattdessen in einem Haufen Klamotten zu wühlen. „Ich gebe dir ein T-Shirt – der Boss wird mich dafür schon nicht feuern – aber auf keinen Fall lasse ich dich dazu ein Halstuch kombinieren. Dein mangelnder Sinn für Mode verursacht mir körperliche Schmerzen, Cole.“

Er wusste, er würde ihr sagen müssen, was passiert war, wenn er wollte, dass sie ihm half, es zu verbergen. „Okay, hör zu, reg dich jetzt nicht auf, aber Evan hatte letzte Nacht einen Alptraum, und er hat mich ein bisschen am Hals gekratzt irgendwie.“

Sie drehte sich hastig zu ihm um und sah ihn mit großen Augen an. „Zeig’s mir.“

Cole sah sich kurz um, um sicherzugehen, dass sie allein waren, dann zog er das nervige Kleidungsstück über den Kopf. Die kühle Luft fühlte sich gut an auf seiner Haut, und er seufzte erleichtert.

„Oh, mein Gott“, sagte Naomi. Sie kam näher und drehte seinen Kopf auf die Seite. Es sah schlimmer aus, als es sich anfühlte. Die Kratzer begannen gleich unter seinem Kinn und liefen den ganzen Hals hinunter.

„Cole, du hattest Glück, dass er dich nicht umgebracht hat“, sagte sie sichtbar schockiert.

„Ach, komm. Sei nicht so dramatisch. So schlimm ist es nicht“, wehrte er ab.

„Nein, hätte es aber sein können“, beharrte sie. „Ich war noch nie mit einem Menschen zusammen und hab’ nie im selben Bett mit einem geschlafen. Das ist zu sehr wie neben einem Kätzchen zu schlafen. Ich würde ständig Angst haben, es zu zerquetschen, wenn ich mich im Schlaf umdrehe.“

„Wow. Und weiter geht’s mit der Entmannung, oder was?“, witzelte er. „Könnten wir mir jetzt bitte einfach etwas anziehen?“

„Tja, das wäre aber eine Schande“, sagte eine Stimme hinter ihm. Cole wirbelte herum und erblickte eine Person, die er am allerwenigsten zu sehen erwartet hätte. Drake Collins – Werwolf, Filmstar und Prowl Magazin-Covermodel des Monats.

„Großer Gott“, sagte Cole, bevor er seinen verbalen Filter einschalten konnte.

„Nein, Drake Collins, aber ich lass mich gern auch so anreden“, sagte er zwinkernd. Seine Augen wanderten über Coles Hals und die Kratzer, die Evan dort hinterlassen hatte.

Cole fühlte sich unbehaglich unter seinem Blick. Er nahm Naomi hastig das T-Shirt ab und zog es an, sodass wenigstens etwas von den Kratzspuren verdeckt war.

„Sie sind, äh … wow“, sagte Cole, als er den scharfen, dunkelhäutigen Mann vor sich betrachtete. Drake trug seine Haare so kurz, dass nur Stoppeln seinen Kopf bedeckten. Cole hätte am liebsten seine Hand ausgestreckt, um zu sehen, wie sie sich anfühlten.

„Sie müssen Cole entschuldigen“, sagte Naomi angesichts Coles Hilflosigkeit mit der Situation. „Er ist ein großer Fan.“

Das machte Cole ein wenig widerborstig. Es war so wie früher, wenn seine Mom der Mutter eines seiner Freunde im Beisein besagten Freundes betont hatte, wie sehr sich Cole die ganze Woche darauf gefreut hatte, bei besagtem Freund zu übernachten. Es war peinlich. Cole wollte gar nicht, dass Drake Collins erfuhr, dass er für ihn schwärmte.

„Nicht auf irgendeine schräge Weise“, versicherte Cole dem Filmstar eilig.

„Was ist denn eine schräge Weise?“, fragte Drake Collins in dem Augenblick, als zwei Leute den Raum betraten, von denen Cole annahm, dass sie zu Drake gehörten.

„Naja, so wie … ich meine, ich habe nicht vor, Ihnen die Haut abzuziehen und als Anzug zu tragen oder sowas“, versuchte Cole es mit einem Scherz. Er ernüchterte aber auf der Stelle, als er die entsetzten Blicke der anwesenden Personen sah, Naomi eingeschlossen. „Ich sagte, dass ich das nicht vorhabe.“

Drake biss sich auf die Unterlippe wie um sich ein Lachen zu verkneifen. „Sie sind ein interessanter Mann, Cole.“

Cole wusste, dass das eine Beleidigung war. Er drehte sich hastig zu Naomi um. Er musste schnell da raus, bevor er sich blamierte.

„Können wir das mit einem Schal kaschieren oder so?“, fragte er sie.

„Nicht, ohne dass du wie ein Trottel aussiehst“, entgegnete sie schnippisch.

Er sah sie scharf an, woraufhin sie eilig begann, in ihrer Handtasche zu wühlen, bis sie ihr Schminktäschchen herauszog.

„Warum wollen Sie es denn kaschieren?“, fragte Drake, streckte die Hand aus und fuhr mit einem Finger über die Kratzspur. „Es ist wunderschön. Es gibt Magazine und Webseiten, die viel zahlen würden für ein Foto Ihres Halses, so wie er jetzt ist.“

Und so einfach verwandelte Drake Collins sich von Coles größtem Filmschwarm in einen stinknormalen Perversling.

Na, toll!, dachte Cole. Begegne nie deinen Helden im echten Leben.

Cole wusste, dass solche Magazine und Webseiten existierten. Für manche Werwölfe war das so ein Fetisch-Ding; sie standen drauf, wenn ein Mensch zerkratzt und zerbissen aussah. Cole war ein ziemlich vorurteilsfreier Kerl, aber er wollte mit dieser Sorte Lebensstil nichts zu tun haben.

Er drehte sich wieder zu Naomi und sah sie flehend an. „Kannst du da nichts machen?“

Sie seufzte und sah zu Drake Collins hinüber. „Entschuldigung. Es dauert nur fünf Minuten.“

Sie rief jemanden herbei – eine Frau, die Cole noch nie gesehen hatte – und bat sie, Mr. Collins einen Kaffee zu bringen, während er wartete. Als Naomi ihn in den Umkleideraum zerrte, drehte Cole sich noch einmal für einen letzten Blick auf Drake Collins um und sah, dass der Mann ihm auf den Arsch starrte.

Naja, dachte Cole, Perversling hin oder her, schmeichelhaft ist es trotzdem.

---ENDE DER LESEPROBE---