Der vergessene Gefährte - Jane Wallace-Knight - E-Book

Der vergessene Gefährte E-Book

Jane Wallace-Knight

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Beschreibung

Rowan Adams erwacht umgeben von Werwölfen, ohne jegliche Erinnerung daran, wer er ist. Der Mann vor ihm, Devon Carter, ist der Alpha des Rudels und, seinen Worten zufolge, Rowans Gefährte. Hineingeboren in einen Hexenzirkel, der sich mehr wie ein Kult verhält, ergriff Rowan mit seiner Schwester zusammen die Flucht und sie waren jahrelang unterwegs, ehe sie Devons Revier erreichten. Es gelang Rowan, den Alpha davon zu überzeugen, ihn als seinen Gefährten zu nehmen, in dem Wissen, dass seine Fähigkeiten als Hexer dem Rudel von Nutzen sein würden und die kleine Armee aus Werwölfen im Gegenzug ihm und seiner Schwester Schutz bieten konnte. Der Plan funktionierte, bis irgendetwas bei dem Paarungsritual schiefging und Rowan keine Ahnung mehr hat, wer er ist oder was zur Hölle vor sich geht. Als der Hexenzirkel näher kommt und es Probleme mit einem anderen Rudel gibt, bleibt Rowan kaum Zeit, sich an sein verrücktes Leben zu gewöhnen – oder an den Mann, mit dem er offenbar verheiratet ist. Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Länge: rund 50.200 Wörter

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Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Epilog

ÜBER JANE WALLACE-KNIGHT

LESEPROBE:

Der vergessene Gefährte

Rowan Adams erwacht umgeben von Werwölfen, ohne jegliche Erinnerung daran, wer er ist. Der Mann vor ihm, Devon Carter, ist der Alpha des Rudels und, seinen Worten zufolge, Rowans Gefährte. Hineingeboren in einen Hexenzirkel, der sich mehr wie ein Kult verhält, ergriff Rowan mit seiner Schwester zusammen die Flucht und sie waren jahrelang unterwegs, ehe sie Devons Revier erreichten. Es gelang Rowan, den Alpha davon zu überzeugen, ihn als seinen Gefährten zu nehmen, in dem Wissen, dass seine Fähigkeiten als Hexer dem Rudel von Nutzen sein würden und die kleine Armee aus Werwölfen im Gegenzug ihm und seiner Schwester Schutz bieten konnte.

Der Plan funktionierte, bis irgendetwas bei dem Paarungsritual schiefging und Rowan keine Ahnung mehr hat, wer er ist oder was zur Hölle vor sich geht. Als der Hexenzirkel näher kommt und es Probleme mit einem anderen Rudel gibt, bleibt Rowan kaum Zeit, sich an sein verrücktes Leben zu gewöhnen – oder an den Mann, mit dem er offenbar verheiratet ist.

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt.

Länge: rund 50.200 Wörter

JANE WALLACE-KNIGHT

Der vergessene Gefährte

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene

ME AND THE MUSE PUBLISHING

www.meandthemuse.com

Copyright © der englischen Originalausgabe „The Forgotten Mate“:

Jane Wallace-Knight

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:

Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe

Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2019

Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs

Übersetzt von: Betti Gefecht

URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZT:

Dieses Buch darf ohne vorherige eindeutige schriftliche Zustimmung des Urheberrechtsinhabers in keinerlei Form, weder ganz noch auszugsweise, vervielfältigt und / oder vertrieben werden. Dies beinhaltet auch die elektronische und fotografische Vervielfältigung sowie zukünftig entwickelte Methoden. Ebenso ist die kostenlose Weitergabe dieses Buches, beispielsweise über sogenannte File-Sharing Sites ausdrücklich untersagt.

Mit dem Erwerb eines E-Books erhält der Käufer die Lizenz zur persönlichen Nutzung, ist jedoch nicht zur Weitergabe des Inhaltes an Dritte, weder gegen Entgelt noch kostenlos, berechtigt.

Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.

Bitte beachten:

Einige unserer Titel enthalten Hinweise auf und Beschreibungen sexueller Handlungen, die möglicherweise eine Gefährdung körperlicher und geistiger Gesundheit darstellen können. Mit der Beschreibung solcher Praktiken erheben wir keinen Anspruch auf deren tatsächliche Durchführbarkeit und übernehmen keine Verantwortung für etwaige Verletzungen oder Schäden, die bei der Nachstellung solcher oder vergleichbarer Handlungen entstehen. Generell raten wir unseren Lesern davon ab, potenziell gefährliche Sexualpraktiken ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Anleitung durch Personen mit ausreichender Sachkenntnis durchzuführen.

Kapitel 1

Da war kein Licht, keine Geräusche, nur die Gegenwart des Schmerzes. Es war, als würde glühendes Eisen in sein Gehirn gestoßen. Ein Schraubstock, der sich um seinen Kopf zusammenzog. Ihm war übel von dem pochenden Schmerz, und der Magen drehte sich ihm um. Er hatte Angst, so ganz allein in der Dunkelheit. Und dann hörte er es. Den Klang einer Stimme, so tief und ruhig wie der Ozean an einem windstillen Tag.

„Rowan“, rief die Stimme durch den Nebel.

Rowan?, dachte er bei sich. Wer ist Rowan?

Abrupt und ohne Vorwarnung schraubte sich die Welt zurück in sein Gesichtsfeld. Er konnte nur verschwommen sehen, aber er erkannte die Umrisse von vielen Leuten, die alle gleichzeitig redeten. Hohe, grüne Bäume erhoben sich über ihnen. In seinem derzeitigen Zustand überwältigte ihn das alles.

„Ruhig“, rief jemand, bevor er sich vor ihm hinkniete. „Rowan, geht es dir gut?“

In diesem Augenblick wurde ihm bewusst, dass er auf allen vieren im Gras kauerte.

Er blinzelte, um den Nebel aufzulösen, und sah auf in das schroffe Gesicht des großen Mannes, der vor ihm hockte. „Wer bist du?“

Der Mann zuckte zusammen, und in der Menge erhob sich erneut Gemurmel.

„Ich bin’s, Devon.“

„Und … wer bin dann ich?“

Devons Gesicht wurde nach und nach klarer, so wie alles andere auch. Er befand sich im Wald, auf dem Erdboden, und um ihn herum standen acht Leute. Es brannten Kerzen, und in einen Baumstamm waren seltsame Symbole eingeritzt.

„Du bist Rowan. Rowan Adams“, erklärte Devon ruhig. Er streckte eine Hand aus und wischte Laub aus Rowans Haar. „Ist schon gut. Es wird alles gut.“

Die Sache war die: Rowan glaubte ihm. Er nickte, wünschte sich aber sofort, er hätte das nicht getan. Die Bewegung verschlimmerte seine Kopfschmerzen. Er hob die Hände an seinen Kopf und drückte, als würde er den Schmerz auf diese Weise loswerden können.

„Hey“, sagte Devon. Er legte seine Hände über Rowans und zog sie behutsam weg. „Sieh mich an.“

Rowan zwang seine Augen, den Mann vor sich anzuvisieren. Das erste, was er wahrnahm, waren Devons eisblaue Augen. Ihr eindringlicher Blick wurde von dichten, dunklen Wimpern eingerahmt. Devons Haut hatte eine tiefe Bräune, die ohne Zweifel daher rührte, dass er jahrelang viel Zeit draußen verbracht hatte. Ein gepflegter Drei-Tage-Bart betonte seine vollen Lippen und den kräftigen Kiefer.

Rowan beugte sich unwillkürlich nach vorn und atmete den Duft des Mannes ein. Er roch nach warmer Erde und Sägemehl.

„So ist es gut“, sagte Devon. „Konzentrier dich ganz auf mich. Alles wird gut werden.“

Der Schmerz in Rowans Kopf ließ etwas nach und machte der einsetzenden Panik Platz. Er hatte keine Ahnung, wer er war, wer die Leute um ihn herum waren, oder warum er sich hier draußen mitten im Wald befand.

Er betrachtete seine Umgebung. Über ihm schien ein voller Mond und tauchte den Wald in ein gespenstisches Silberleuchten. Er nahm den Geruch von verbrannten Kräutern wahr. Er spürte sie in seiner Kehle.

„Geht nach Hause“, wandte Devon sich an die anderen Leute.

„Devon“, sagte ein Mädchen im Teenageralter. Ihre Stimme klang unsicher und flehend.

„Ist schon gut, Gia“, antwortete Devon beruhigend. „Geh einfach zum Haus zurück. Ich bringe ihn nach Hause. Wir kommen gleich nach.“

Eine andere, ältere Frau nahm Gias Hand. „Komm, Liebes. Devon macht das schon.“

Gia schaute Rowan mit so furchtsamen Augen an, als würde sein Wohlergehen ihr alles bedeuten. Es tat ihm leid, und er hätte gern etwas gesagt, um sie zu beruhigen, aber er hatte keine Ahnung, wer sie war oder was vor sich ging. Er wusste nur, dass seine Haut sich anfühlte, als hätte sie ein Eigenleben, als würde sie unter elektrischer Spannung stehen.

„Was geschieht hier? Warum sind wir hier draußen?“, fragte er Devon, während die anderen zögernd gingen. Devon, der noch immer vor ihm hockte, hielt ihm seine Hand hin.

„Wir waren wegen des Rituals hier draußen“, erklärte Devon ihm, während er Rowan aufhalf.

„Was für ein Ritual? Wovon zum Henker redest du?“

Die Panik drohte ihn zu ersticken. Er hatte so viele Fragen, wusste aber nicht, wo er anfangen sollte.

„Es ist … wenn ich es dir sage, dann flippst du nur aus“, erklärte Devon.

Rowan stand auf, und Devon tat es ihm gleich. Jetzt konnte Rowan sehen, wie unterschiedlich groß sie waren. Devon war ein hochgewachsener Mann, kräftig und mit breiten Schultern. Rowan war gute zehn Zentimeter kleiner.

„Diese Sorte Antwort bringt mich zum Ausflippen!“, schrie Rowan.

Devons Mundwinkel verzogen sich zu einem leichten Lächeln; rasch legte er eine Hand auf Rowans Schulter.

„Ich weiß nicht, was heute Abend schiefgegangen ist, oder ob es so passieren sollte. Und eigentlich hatte ich es dir von Anfang an nicht recht zugetraut“, sagte Devon. „Ich hätte mich nicht von dir dazu überreden lassen sollen.“

„Wovon redest du?“, schrie Rowan erneut. „Ich habe keine Ahnung, wozu ich dich überredet haben soll. Sag’s mir endlich. Ich komme schon damit klar.“

Devon hob eine Augenbraue und verschränkte die Arme vor der Brust. „Du kommst damit klar? Na gut. Ich stimmte zu, dich zu meinem Gefährten zu nehmen, und dass du dich diesem Ritual unterziehst, damit wir im Austausch für deinen Schutz unsere Kraft mit dir teilen können.“

Rowan betrachtete erneut seine Umgebung – die Kerzen, die silbernen Schalen mit den brennenden Kräutern. Es war alles so bizarr.

„Ich habe keine Ahnung, was das alles bedeutet!“, rief Rowan.

„Ich bin ein Werwolf“, sagte Devon, packte Rowans Oberarme und drehte ihn wieder zu sich. „Und du bist ein Magier. Du, und deine Schwester ebenfalls. Heute Abend hielten wir eine Zeremonie ab, die uns beide für immer aneinander bindet. Dadurch solltet ihr zwei stärker werden, und mein Rudel hätte zwei mächtige Magier in seiner Mitte.“

Rowan starrte den Mann vor sich fast eine volle Minute lang an, während er versuchte, aus den Worten schlau zu werden, die aus Devons Mund kamen. Es gab wirklich nur eine Möglichkeit, wie das alles irgendeinen Sinn ergab – dieser Mann und seine Freunde waren verrückt, und sie hatten ihn gekidnappt.

Rowan hatte keine Zeit zum Nachdenken – er riss sich von dem Mann los und rannte. Er musste entkommen. Er musste eine Polizeiwache finden. Sie hatten ihn offenbar unter Drogen gesetzt. Das würde alles erklären. Er sah sich um und stellte fest, dass Devon ihm nicht folgte. Der Mann stand einfach da, die Arme vor der breiten Brust verschränkt, und beobachtete ihn.

Rowan sah den tief hängenden Ast nicht, aber todsicher spürte er ihn. Er lief direkt hinein, knallte mit dem Kopf dagegen und ging zu Boden. Erneut wurde seine Sicht verschwommen, dann wurde ihm langsam schwarz vor Augen. Er hörte Schritte und sah gerade noch Devons Gestalt in sein Gesichtsfeld treten. Als er das Bewusstsein verlor, spürte er, wie Devon einen Arm unter ihn schob.

Ich werde sterben.

Kapitel 2

Devon Carter konnte nicht fassen, was aus seinem Leben geworden war. Er hatte überhaupt keinen Gefährten gewollt, und schon gar keinen menschlichen, aber zum Wohle des Rudels hatte er eingewilligt. Einen Magier im Rudel zu haben – oder zwei, um genau zu sein – war sehr nützlich. Oder sollte es zumindest sein. Devon hatte keine Ahnung, wie viel ihnen Rowan nützen würde, falls er sich nicht erinnern konnte, wie man Magie anwendete.

Rowan war noch jung, gerade Mitte zwanzig. Als Teenager war er aus seinem Zirkel davongelaufen und hatte seine kleine Schwester mitgenommen. Die Einzelheiten waren etwas vage, aber ein paar Jahre lang waren sie zu zweit geblieben, bis sie schließlich in das Gebiet von Devons Rudel gewandert waren.

Devon fasste sich in den Nacken und befühlte die Narbe, die Rowan bei der Zeremonie als Zeichen seines Anspruchs auf ihn in seine Haut gebrannt hatte. Alles war wie erwartet verlaufen bis zu dem Teil, als Devon Rowan gebissen hatte. Er hatte einen kurzen Moment lang Lust in Rowans Gesicht gesehen, dann hatte es sich schmerzerfüllt verzogen, und Rowan war schreiend zu Boden gefallen.

„Der arme Junge“, sagte Devons Tante Louisa, als sie neben ihn trat. Er stand in seinem Schlafzimmer am Fenster und schaute in den Nachthimmel hinauf. Bald würde der Morgen dämmern, und er hatte noch kein Auge zugetan. Heute Nacht hätte seine Paarungsnacht sein sollen. Trotz seiner Vorbehalte betrachtete er Rowan als einen gutaussehenden Mann. Es lag in Devons Natur als Werwolf, seinen Gefährten zu beanspruchen, ihn festzuhalten und zu ficken, bis sein Geruch überall an und in Rowan war. Darüber hinaus hatte er gehofft, dass die gemeinsame Nacht ihnen helfen würde, einander näher zu kommen. Ob es ihm gefiel oder nicht – sie waren nun Partner fürs Leben.

Stattdessen hielt er nun Wache und wartete darauf, dass sein Gefährte zu sich kam, und dieses Mal hoffentlich mit intaktem Gedächtnis.

„Wie geht es Gia?“, fragte Devon. Rowans Schwester war erst siebzehn und hatte alle Charaktereigenschaften einer Maus. Die Geschwister waren in einem Zirkel aufgewachsen, der streng an die Rollenverteilung der Geschlechter glaubte, und daran, dass die Männer des Zirkels sämtliche Entscheidungen treffen sollten. Um die Magie nicht zu schwächen, wurde den Mitgliedern vorgeschrieben, wen sie zu heiraten hatten.

Rowan hatte erfahren, dass seine Schwester an einen älteren Mann mit einer Neigung zur Boshaftigkeit verheiratet werden sollte. Anstatt Gias Volljährigkeit oder seine eigene arrangierte Hochzeit abzuwarten, holte er Gia eines Tages von der Schule ab und fuhr einfach immer weiter, bis sie am anderen Ende des Landes waren. Sie hatten nichts mitgenommen außer den Büchern ihrer Mutter mit allen Zaubersprüchen.

Sie waren erst seit zwei Wochen bei Devons Rudel – nicht lange genug, um sich Devon gegenüber wirklich zu öffnen, aber er konnte deutlich erkennen, dass die beiden eine Menge durchgemacht hatten. Er hoffte, mit der Zeit würde Gia ein wenig mehr aus sich herausgehen.

„Sie ist unten und schläft“, antwortete Louisa. „Sie hat sich praktisch in den Schlaf geweint.“

„Wie zum Teufel ist das nur passiert?“, fragte Devon. „Sie sagten, es wäre ein einfaches Ritual.“

„Ich weiß es nicht“, beharrte Louisa. „Es war eine ganz normale Paarungszeremonie, abgesehen von dem Hokuspokus, den Rowan gemacht hat.“

„War es der Biss? Könnte er ihn zurückweisen?“

„Nein, das ist nicht möglich“, sagte Louisa. „Es muss die magische Komponente sein.“

Rowan hatte darauf beharrt zu wissen, was er tat, und dass das Ritual keinerlei Einfluss auf die Wölfe haben, aber etwas von der Stärke und den Selbstheilungskräften des Rudels auf ihn und seine Schwester übertragen würde.

Devon gab sich nicht der Illusion hin, dass Rowan irgendwelche Gefühle für ihn hegte, aber er war eine Bereicherung für das Rudel, und Devon hatte nichts dagegen, Zeit mit ihm zu verbringen. Er hatte gehofft, sie würden wenigstens eine feste Freundschaft aufbauen können, wenn schon nichts darüber hinaus, während sie zusammen das Rudel führten.

Er wusste, dass Rowan ihn zumindest attraktiv fand. Der Magier war nicht gerade subtil, wenn er Devon bei der Farmarbeit beobachtete.

„Es sah aus, als hätte er Schmerzen“, sagte Devon zu Louisa. Er wandte sich vom Fenster ab und betrachtete die schlafende Gestalt im Bett. Rowan sah im Schlaf weicher aus, weniger besorgt über die Welt. Das typische, sorgenvolle Stirnrunzeln war verschwunden.

„Du solltest etwas schlafen“, sagte er zu seiner Tante.

„Das solltest du auch“, gab sie zurück und warf ihm einen wissenden Blick zu.

Er schaute noch einmal zum Bett, sagte aber nichts. Mit einem Seufzen küsste seine Tante ihn auf die Wange.

„Habe ich das Richtige getan?“

Louisa lächelte ihn nachsichtig an. „Tja, jetzt ist es zu spät, um noch einen Rückzieher zu machen.“

„Du solltest mich eigentlich trösten.“

Louisa kicherte und legte ihm eine Hand an die Wange. „Es wird alles gut werden, mein Schatz“, sagte sie. „Du wirst schon sehen.“

Das war alles, was Devon brauchte, um sich besser zu fühlen. Louisa war mehr eine Mutter für ihn gewesen, seit seine echte Mutter – Louisas Schwester – das Rudel verlassen hatte, als er ein Teenager gewesen war.

Er wartete, bis Louisa gegangen war, bevor er sich behutsam neben seinen bewusstlosen Gefährten aufs Bett legte. Als Werwolf kreisten nun all seine Instinkte um Rowan. Er hatte einen Gefährten. Jemanden, den er beschützen sollte. Und alles, was er tun konnte, war warten und hoffen, dass er wieder in Ordnung kam.

Er wusste, dass er überstürzt gehandelt hatte, als er zugestimmt hatte, Rowans Gefährte zu werden. Rowan hatte ihm einen Antrag gemacht, als wäre es eine geschäftliche Vereinbarung, und nach einigem Nachdenken hatte Devon eingewilligt. Zwei Magier dabei zu haben, machte das Rudel stärker, auch wenn einige Rudelmitglieder der Ansicht gewesen waren, dass er abwarten sollte.

Rowan hatte ihm mehr oder weniger ein Ultimatum gestellt. Er und Gia waren nie lange an einem Ort geblieben, seit sie davongelaufen waren. Er war nicht gewillt gewesen zu bleiben, ohne Sicherheiten zu haben. Als Gefährte des Alphas würden alle Mitglieder des Rudels ihn mit ihrem Leben beschützen, und Gia ebenfalls.

Vorsichtig hob Devon die Hand und strich Rowan eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Der junge Magier war so lange vor seiner Vergangenheit davongelaufen. Devon hoffte nur, dass er nun, da er einen Gefährten und ein ganzes Rudel hinter sich hatte, endlich das Gefühl haben würde, irgendwo hinzugehören.

Kapitel 3

Dieses Mal kam Rowan leichter zu sich. Er hatte keine Schmerzen, abgesehen von einem leichten Hungergefühl. Der warme Geruch eines ersten Frühlingsregens stieg ihm in die Nase und gab ihm ein Gefühl von Sicherheit.

Als er die Augen aufschlug, sah er den Mann aus dem Wald schlafend neben sich im Bett liegen. Er erinnerte sich an das, was der Fremde zu ihm gesagt hatte, und das Gefühl von Sicherheit löste sich rasch auf.

Der Mann neben ihm war verrückt und hatte jede Menge verrücktes Zeug geredet. Rowan wusste nicht, wo er war. Zum Teufel, er kannte seinen eigenen Namen nur, weil der fremde Mann neben ihm ihn genannt hatte. Er setzte sich langsam auf. Er wollte den Fremden nicht wecken.

Devon, so hatte er gesagt, war sein Name.

Im Schlaf sah Devon nicht wie ein Psycho-Kidnapper aus. Allerdings wusste Rowan auch nicht, wie ein Psycho-Kidnapper eigentlich aussah. Devon sah irgendwie gut aus, auf raubeinige Art.

Zumindest hatte Rowan noch Kleidung an, also hatte der gut riechende Verrückte ihm nichts angetan. So leise wie möglich schlüpfte Rowan aus dem Bett. Er schaffte es ungehindert bis zur Tür und stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, als er sie öffnete und in den Flur hinaustrat. Draußen im Wald waren noch eine Menge anderer Leute gewesen, was Rowan zu der Ansicht brachte, dass es sich um einen seltsamen Kult handeln musste, der an Werwölfe glaubte.

„Rowan“, rief eine hohe, aufgeregte Stimme hinter ihm. Er drehte sich um und sah das junge Mädchen von gestern Abend. Bevor er die Gelegenheit hatte, sich zu bewegen oder etwas zu sagen, stürzte sie sich auf ihn und schlang ihre Arme um seinen Hals. „Geht es dir gut? Ich hatte solche Angst um dich.“

Sie war ein vertrautes und tröstliches Gewicht in seinen Armen, und er drückte sie instinktiv an sich. Und als sie den Kopf zurückneigte und ihn ansah, stand in ihren Augen nichts als Aufrichtigkeit.

„Ich weiß nicht“, antwortete er schließlich. Es war die Wahrheit. „Ich weiß nicht, was vor sich geht. Hat er dich auch entführt?“

Das Mädchen runzelte die Stirn und streichelte seinen Arm. „Meinst du Devon? Nein, Rowan, er hat niemanden entführt. Wir haben uns dafür entschieden, hier zu leben.“

„Haben wir?“

Sie trat einen Schritt zurück; ihr Gesicht wurde traurig. „Du kannst dich immer noch nicht an mich erinnern, oder?“

Er schüttelte den Kopf. „Tut mir leid.“

Sie zwang ein Lächeln auf ihr Gesicht und nahm seine Hand. „Ich bin Gia, deine Schwester.“

Rowan hatte keinerlei Erinnerungen an den Teenager vor sich, und doch konnte er nicht sagen, dass sie log. Er verspürte einen starken Drang, sie zu beschützen, und es war etwas Vertrautes und Tröstliches an ihr.

„Er sagte, er … er wäre ein Werwolf“, sagte Rowan. „Und ich wäre–“

„Ein Magier“, beendete Gia für ihn den Satz. Sie griff nach der Kette, die sie um ihren Hals trug, und zog einen Kristall aus ihrem Ausschnitt. „Du hast auch so einen.“

Er sah an sich herab. Er hatte ein hellblaues T-Shirt mit Gras- und Erdflecken an. Um seinen Hals trug er eine Silberkette, genau wie Gia. Er zog sie aus dem Ausschnitt seines Shirts heraus und hielt einen Kristall in der Hand.

Gia umklammerte ihren Kristall und murmelte etwas vor sich hin. Rowan erkannte die Sprache nicht, die sie sprach, aber irgendwie verstand er, was sie sagte. Der Kristall in seiner eigenen Hand erwärmte sich. Als er ihn ansah, leuchtete er – nicht nur so ein blasses Glühen, sondern ein helles Licht.

„Wie–“

„Auf diese Weise können wir einander um Hilfe rufen“, erklärte sie ihm. „Wenn der Kristall aufleuchtet, wissen wir, dass der andere uns braucht. Allerdings haben wir strenge Regeln darüber, wann es okay ist, ihn zu benutzen – seit ich ihn einmal benutzte, als du nicht an dein Telefon gingst und ich wollte, dass du Pizza mitbringst.“

Rowan lächelte darüber, ernüchterte aber schnell wieder. „Dann sind wir also wirklich Magier?“

Gia nickte.

„Und der Mann, neben dem ich gerade aufgewacht bin–“

„Werwolf“, sagte Gia. „Um genau zu sein, ist hier jeder ein Werwolf, außer uns.“

Rowan schaute sich nach der Schlafzimmertür um. „Und was tun wir dann hier?“

Gia atmete lang und geräuschvoll aus. „Oh, Mann. Das wird eine lange Unterhaltung, und ich glaube, es wäre besser, wenn das Rudel dabei wäre.“

„Das Rudel?“, fragte Rowan, bevor ihm klar wurde, was sie meinte. „Oh. Richtig.“

Er konnte bereits jetzt sehen, dass es ein großes Haus war. Er versuchte sich daran zu erinnern, wie viele Leute er gestern Abend gesehen hatte.

„Wie viele von denen gibt es hier?“, fragte er. Er wusste nicht, warum, aber er glaubte Gia, was sie sagte. Trotzdem hatte er das Gefühl, mehr Informationen über all die anderen zu brauchen. So als würde er sich darauf vorbereiten müssen, in eine Schlacht zu ziehen.

„Insgesamt zwölf. Mit uns zusammen vierzehn“, sagte Gia. „Aber ich glaube, es sind nur vier unten im Haus.“

Rowan nickte. Er wusste nicht, was er tun sollte. In seinem Hinterkopf arbeitete noch immer der Kampf-oder-Flucht-Reflex. Am liebsten hätte er sich Gia geschnappt und wäre weggerannt, aber er hatte keine Ahnung, wohin.

„Sind wir hier sicher?“, fragte er. Sich in einem Haus voller Werwölfe aufzuhalten, erschien ihm nicht gerade sicher. Aber schließlich hatte er auch gerade erst erfahren, dass sie überhaupt existierten.

Gia zuckte mit den Schultern. „Du schienst es hier für sicherer zu halten, als wenn wir nur zu zweit sind. Ein paar von ihnen sind scheinbar … ganz nett.“

Das war nicht gerade eine glühende Fürsprache. Er hatte unendlich viele Fragen, bezweifelte aber, auf alle sofort eine Antwort zu bekommen.

Dann hörte Rowan den unverwechselbaren Klang von Schritten auf der Treppe und stellte sich instinktiv schützend vor Gia. Als er sah, dass es ein kleiner Junge war, entspannte er sich. Der Junge war nicht älter als vielleicht zehn und schaute ihn durchs Geländer an.

„Großmutter sagt, du sollst zum Frühstück herunterkommen, aber nicht Devon aufwecken, weil er die ganze Nacht wach war und auf dich aufgepasst hat“, sagte der Junge, bevor er wieder die Treppe hinunterlief.

„Wer war das?“, fragte Rowan.

„Kit“, antwortete Gia. „Er ist Louisas Enkel.“

Rowan sah sie nur an. Er hatte eindeutig keine Ahnung, wer Louisa war.

„Louisa ist Devons Tante“, sagte Gia. „Sie ist so etwas wie die Matriarchin des Rudels.“

Rowan nickte kurz und holte tief Luft. Er wusste wirklich nicht, was er am besten tun sollte. Aus irgendeinem Grund vertraute er Gia. Wenn sie also sagte, die Leute wären in Ordnung, dann würde er ihr vorerst glauben.

„Ich schätze, wir frühstücken dann jetzt.“

Gia strahlte ihn an. „Werwölfe haben das beste Essen.“

Er ließ Gia auf der Treppe vorausgehen. Das Haus sah wie ein ganz normales Farmhaus aus. Es hatte cremeweiß getünchte Wände und große Fenster, durch die man die Felder und Wälder in der Ferne sehen konnte.

Der Duft von gebratenem Speck und Würstchen stieg Rowan in die Nase, bevor er das Ende der Treppe erreichte, und sein Magen knurrte vor Hunger.

„Wie lange war ich weggetreten?“, fragte er Gia.

„Nur seit gestern Abend“, antwortete eine Frau aus der Küche. „Aber du sagtest, du und Devon dürftet vor dem Ritual nichts essen. Es ist also kein Wunder, dass du hungrig bist.“

Rowan blieb wie angewurzelt stehen. Er hatte nicht besonders laut gesprochen. Die Frau in der Küche hätte ihn gar nicht hören dürfen. Aber der Junge, Kit, hatte ebenfalls mit ihnen gesprochen, als hätte er sie reden gehört.

„Werwölfe“, erklärte Gia, die seine Verwirrung bemerkte. „Du gewöhnst dich daran.“

Als sie die Küche betraten, sah Rowan als Erstes einen großen Holztisch, der mit allen möglichen Frühstücksspeisen bedeckt war. Zwei Kinder und zwei Männer saßen am Tisch und hauten bereits rein.

„Nun denn. Ich nehme an, du erinnerst dich immer noch nicht, wer du bist“, sagte die Frau, die zuvor gesprochen hatte. Sie stand am Herd und wendete Pfannkuchen. Da sie die einzige Frau hier war, musste man kein Genie sein, um herauszufinden, dass es sich bei ihr um Louisa handelte. Er war allerdings überrascht, wie jung sie aussah dafür, dass sie schon Großmutter war. Sie wirkte kaum älter als vierzig.

„Äh, nein, Ma’am.“

Louisa starrte ihn mit hochgezogenen Brauen an. „Ma’am? Hat dir dein eigenes Ritual plötzlich Manieren beigebracht?“

Gia schmunzelte neben ihm.

„Ich, äh … Moment. Ritual?“, fragte er. Er erinnerte sich vage daran, dass Devon etwas von einem Ritual gesagt hatte, und … dass Rowan sein Gefährte wäre. Er wusste genug über Wölfe, um sich im Klaren zu sein, was das Wort bedeutete. Er hatte sich selbst an einen Werwolf gebunden, obwohl er nicht im Geringsten verstand, warum.

Bevor er ernsthaft darüber ausflippen konnte, was das für ihn bedeutete, führte Louisa ihn zum Tisch und drückte ihn auf einen Stuhl.

„Fühlst du dich besser?“, fragte einer der beiden Männer. „Entschuldige, ich sollte mich wohl besser noch einmal vorstellen. Ich bin Mike, Devons Bruder … hm … jetzt dein Schwager, schätze ich.“

Rowan stockte der Atem.

„Und ich bin Kalvin, der Vater von diesen beiden Monstern“, sagte der andere Mann und nickte zu den Kindern hinüber. Außer Kit war da noch ein kleines Mädchen von etwa fünf Jahren, die Wangen verklebt mit Haferbrei.

„Hi, Missy“, sagte Gia, die sich neben das kleine Mädchen setzte.

Missy grinste Gia an und reichte ihr eine Erdbeere von ihrem Teller.

„Danke“, sagte Gia und steckte sie sich in den Mund.

Louisa begann Rowans Teller mit Essen zu füllen. „Du musst wieder zu Kräften kommen. Wie willst du mit leerem Magen dein Gedächtnis zurückerlangen?“

Rowan hatte im Augenblick nicht genug Hirnschmalz, um einen Fehler in ihrer Logik zu finden. Er sah auf seinen Teller herab, und sein Magen schlug vor Hunger einen Purzelbaum. Er nahm Messer und Gabel, schnitt ein Stück Wurst ab und steckte es sich in den Mund. Als der leicht würzige Geschmack auf seiner Zunge erblühte, stöhnte er genüsslich und schloss die Augen.

„Also?“, sagte Mike und zog Rowans Aufmerksamkeit wieder auf sich. „Ich fragte, ob du dich besser fühlst.“

„Na ja, er versucht nicht, vor mir davonzulaufen. Das ist schonmal ein Fortschritt“, sagte Devon, dessen große Gestalt plötzlich den Türrahmen ausfüllte. Er war offenbar gerade erst aufgewacht – sein Haar stand in alle möglichen Richtungen vom Kopf ab.

Rowan verschluckte sich ein wenig an dem Würstchen, und Devon schlenderte lässig zum Tisch und klopfte ihm auf den Rücken. Rowan nahm ein Glas mit Saft und trank etwas davon. Offenbar wenig besorgt wegen Rowans Husten und Keuchen, schnappte Devon sich den Rest des Würstchens von Rowans Teller und nahm einen Bissen.

„Du hast nicht gerade lang geschlafen“, sagte Louisa tadelnd.

„Bemuttere mich nicht“, entgegnete Devon in einem Tonfall wie ein mürrisches Kind.

„Ich bin deine Tante“, stellte Louisa klar. Sie brachte die Pfannkuchen zum Tisch und legte einen auf Rowans Teller und einen auf den Teller vor dem leeren Stuhl neben ihm. Rowan drehte den Kopf und sah, wie sich Devon darauf niederließ.

„Ich bin dein Alpha“, antwortete Devon seiner Tante.

Louisa benutzte den Pfannenheber, um den Pfannkuchen wieder von seinem Teller zu nehmen. „Und ich habe dir früher deine Rotznase geputzt.“

„Igitt, Mama“, beschwerte sich Kalvin und legte seine gefüllte Gabel hin.

Kit und Missy lachten.

Devon schnaubte und drehte den Kopf, um zu Louisa aufzusehen. Er lächelte sie liebevoll an. Rowan fiel zum ersten Mal auf, dass der Mann unter seinen Bartstoppeln Grübchen hatte.

„Bitte, Tante Louisa, darf ich einen Pfannkuchen haben?“, fragte Devon zuckersüß.

Louisa beugte sich ein wenig herab und küsste ihn auf die Wange. „Du darfst zwei haben.“

Devon grinste sie an.

Sie schienen so normal zu sein, wie eine glückliche Familie. Rowan wusste nicht, was er von einem Rudel von Werwölfen erwartet hatte, aber jedenfalls nicht das.

Ihm wurde erst bewusst, dass er Devon anstarrte, als der Werwolf ihn ansah und die Augenbrauen hob, wie um zu sagen: „Was?“

Rowan wandte rasch den Blick ab und schaute auf seinenTeller. Er nahm ein Stück Speck und biss hinein.

„Ich muss nach dem Frühstück zu Shay, falls jemand etwas aus der Stadt braucht“, sagte Kalvin.

„Kann ich mitkommen?“, fragte Kit.

„Sicher, Welpe“, antwortete Kalvin. „Was ist mit dir, Missy?“

Das kleine Mädchen schüttelte den Kopf. Rowan hatte sie bisher noch nicht sprechen gehört. Das sollte ihn eigentlich nicht auf den Gedanken bringen, dass daran irgendetwas ungewöhnlich war, aber das tat es. Er fragte sich allerdings, ob es ein Zeichen war, dass seine fehlenden Erinnerungen zurückkehrten.

Und er fragte sich, wie lange Devon schon wach war, und ob er vielleicht jedes Wort gehört hatte, das Rowan seit dem Aufstehen gesprochen hatte. Gott, er hoffte nicht.

„Du kannst für mich bei der Bäckerei vorbeischauen“, sagte Louisa. „Ich habe einen Kuchen für die Party heute Abend bestellt.

Devons Hand kam mit der Gabel voll mit Pfannkuchen vor seinem Mund zum Halt. „Oh, richtig.“

„Ziehen wir das trotzdem durch?“, fragte Mike. „Ist irgendwie komisch, eine Verpaarungsparty zu feiern, wenn einer der beiden sich nicht einmal an irgendetwas erinnern kann.“

Rowan sah sich am Tisch um. Alle schauten ihn an. Bevor er dazu kam, irgendetwas zu sagen, sprach Devon.

„Natürlich feiern wir“, sagte der Alphawolf. „Das ist Tradition, und es sendet eine Botschaft.“

„Stimmt, aber ihr zwei habt die Paarung ja nicht einmal vollzogen, und–“

Mikes Satz wurde von dem dunklen, warnenden Klang von Devons Knurren abgeschnitten.

„Weißt du, Kalvin, ich glaube, ich komme mit dir in die Stadt“, sagte Mike und starrte auf seinen Teller.

„Was bedeutet vollzogen?“, fragte Kit seinen Vater.

„Es bedeutet, das erkläre ich dir, wenn du älter bist“, antwortete Kalvin, ohne mit der Wimper zu zucken.

Kit schaute Devon an, als würde er hoffen, der Alpha möge seinen Vater überstimmen, aber Devon grinste den Jungen nur an.

„Gia, warum fährst du nicht auch mit?“, wandte Devon sich an Rowans Schwester. Rowan wusste nicht, warum, aber bei dem Gedanken, sie nicht in seiner Nähe zu haben, begann sein Herz zu rasen.

---ENDE DER LESEPROBE---