Der unsichtbare Killer (Die Barren Pines-Reihe – Band 3) - Kate Bold - E-Book

Der unsichtbare Killer (Die Barren Pines-Reihe – Band 3) E-Book

Kate Bold

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Beschreibung

"Ein Pageturner der Extraklasse! Wer damit anfängt, sollte sich auf eine schlaflose Nacht einstellen!"– Leserstimme zu "The Killing Game"⭐⭐⭐⭐⭐ In der makellosen Vorstadt Barren Pines verbergen sich hinter einheitlichen Häuserfassaden und gepflegten Rasenflächen die dunklen Geheimnisse ihrer Bewohner. Ein enger Freundeskreis wird erschüttert, als eine der ihren tot in der Wildnis Vermonts aufgefunden wird. Obwohl der Tod offiziell als Unfall eingestuft wird, verwandelt sich der Zweifel einer Frau in Besessenheit. Durch den Nebel ihrer alkoholbedingten Amnesie versucht sie verzweifelt, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Während ihre Glaubwürdigkeit schwindet und Freundschaften zerbrechen, muss sie sich durch ein Labyrinth aus Lügen und Täuschung kämpfen. Handelt es sich wirklich um Mord, der als Unfall getarnt wurde, oder ist es nur die Paranoia eines zerrütteten Geistes, der dem Vorstadtskandal zum Opfer gefallen ist? DER UNSICHTBARE KILLER (BARREN PINES: BUCH 3) ist der dritte Band einer fesselnden neuen Psychothriller-Reihe der Bestsellerautorin Kate Bold, deren Thriller "NOT NOW" (kostenloser Download) über 600 Fünf-Sterne-Bewertungen erhalten hat. Weitere Bände der Reihe sind in Vorbereitung! "Ein Buch, das man nicht aus der Hand legen kann! Die Seiten fliegen nur so dahin, jede voller Spannung. Man fiebert die ganze Geschichte über mit den sympathischen Charakteren mit ... Ich kann es kaum erwarten, den nächsten Teil zu lesen!"– Leserstimme zu "The Killing Game"⭐⭐⭐⭐⭐ "Kate hat hier ganze Arbeit geleistet. Ich war vom ersten Kapitel an gefesselt!"– Leserstimme zu "The Killing Game"⭐⭐⭐⭐⭐ "Ein wirklich packender Roman. Die Charaktere sind authentisch und die Bösewichte erschreckend realistisch – wie aus den täglichen Nachrichten. Ich freue mich schon auf Band 2."– Leserstimme zu "The Killing Game"⭐⭐⭐⭐⭐ "Ein hervorragendes Buch. Die Hauptfiguren sind glaubwürdig, fehlerhaft und menschlich. Die Geschichte nimmt rasch Fahrt auf, ohne sich in unnötigen Details zu verlieren. Hat mir sehr gut gefallen."– Leserstimme zu "The Killing Game"⭐⭐⭐⭐⭐ "Alexa Chase ist eigenwillig, ungeduldig, aber vor allem mutig. Sie gibt niemals – ich wiederhole: niemals – auf, bis die Schurken dort sind, wo sie hingehören. Eindeutig fünf Sterne!"– Leserstimme zu "The Killing Game"⭐⭐⭐⭐⭐ "Fesselnder und spannender Thriller mit einer Prise schwarzem Humor ... Sehr gelungen."– Leserstimme zu "The Killing Game"⭐⭐⭐⭐⭐ "Wow, was für ein Krimi! Ein teuflischer Mörder! Ich habe jede Seite verschlungen und freue mich schon darauf, weitere Bücher dieser Autorin zu lesen."– Leserstimme zu "The Killing Game"⭐⭐⭐⭐⭐ "Ein echter Pageturner. Tolle Charaktere und Beziehungen. Ich war sofort mitten im Geschehen und konnte nicht mehr aufhören zu lesen. Ich freue mich auf mehr von Kate Bold."– Leserstimme zu "The Killing Game"⭐⭐⭐⭐⭐ "Kaum aus der Hand zu legen. Die Handlung ist hervorragend und die Spannung genau richtig dosiert. Ein wirklich gelungener Thriller."– Leserstimme zu "The Killing Game"⭐⭐⭐⭐⭐ "Brillant geschrieben und jeden Cent wert. Ich kann es kaum erwarten, den zweiten Band zu lesen!"– Leserstimme zu "The Killing Game"⭐⭐⭐⭐⭐

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Seitenzahl: 287

Veröffentlichungsjahr: 2025

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DER UNSICHTBARE KILLER

DIE BARREN PINES-REIHE – BAND 3

Kate Bold

Die Bestsellerautorin Kate Bold ist Verfasserin zahlreicher Thriller-Reihen, darunter:

- Die ALEXA CHASE SUSPENSE THRILLER-Reihe (6 Bände, in Vorbereitung)

- Die ASHLEY HOPE SUSPENSE THRILLER-Reihe (6 Bände, in Vorbereitung)

- Die CAMILLE GRACE FBI SUSPENSE THRILLER-Reihe (8 Bände, in Vorbereitung)

- Die HARLEY COLE FBI SUSPENSE THRILLER-Reihe (11 Bände, fortlaufend)

- Die KAYLIE BROOKS PSYCHOLOGICAL SUSPENSE THRILLER-Reihe (5 Bände, fortlaufend)

- Die EVE HOPE FBI SUSPENSE THRILLER-Reihe (7 Bände, fortlaufend)

- Die DYLAN FIRST FBI SUSPENSE THRILLER-Reihe (5 Bände, fortlaufend)

- Die LAUREN LAMB FBI SUSPENSE THRILLER-Reihe (5 Bände, fortlaufend)

- Die KELSEY HAWK SUSPENSE THRILLER-Reihe (9 Bände, fortlaufend)

- Die NORA PRICE SUSPENSE THRILLER-Reihe (5 Bände, fortlaufend)

- Die NINA VEIL FBI SUSPENSE THRILLER-Reihe (5 Bände, fortlaufend)

- Die BARREN PINES PSYCHOLOGICAL SUSPENSE-Reihe (7 Bände, fortlaufend)

Als leidenschaftliche Leserin und lebenslange Liebhaberin des Krimi- und Thriller-Genres freut sich Kate über deine Nachricht. Besuche www.kateboldauthor.com, um mehr zu erfahren und in Kontakt zu bleiben.

Copyright © 2024 von Kate Bold. Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Veröffentlichung darf ohne vorherige schriftliche Genehmigung der Autorin in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen Mitteln reproduziert, verbreitet oder übertragen oder in einem Datenbanksystem gespeichert werden, es sei denn, dies ist im Rahmen des US-amerikanischen Urheberrechtsgesetzes von 1976 gestattet. Dieses E-Book ist ausschließlich für den persönlichen Gebrauch lizenziert und darf nicht weiterverkauft oder an Dritte weitergegeben werden. Wenn du dieses Buch mit jemandem teilen möchtest, erwirb bitte für jeden Empfänger ein zusätzliches Exemplar. Falls du dieses Buch liest, ohne es gekauft zu haben, oder es nicht ausschließlich für deinen eigenen Gebrauch erworben wurde, gib es bitte zurück und kaufe dein eigenes Exemplar. Vielen Dank, dass du die harte Arbeit der Autorin respektierst.

Dies ist ein fiktionales Werk. Namen, Charaktere, Unternehmen, Organisationen, Orte, Ereignisse und Vorfälle sind entweder Produkte der Fantasie der Autorin oder werden fiktiv verwendet. Jegliche Ähnlichkeit mit tatsächlichen Personen, lebend oder tot, Ereignissen oder Schauplätzen ist rein zufällig.

Umschlagbild: Copyright Aydin Hassan, verwendet unter Lizenz von Shutterstock.com.

Kapitel Eins

Kapitel Eins

Kapitel Zwei

Kapitel Drei

Kapitel Vier

Kapitel Fünf

Kapitel Sechs

Kapitel Sieben

Kapitel Acht

Kapitel Neun

Kapitel Zehn

Kapitel Elf

Kapitel Zwölf

Kapitel Dreizehn

Kapitel Vierzehn

Kapitel Fünfzehn

Kapitel Sechzehn

Kapitel Siebzehn

Kapitel Achtzehn

Kapitel Neunzehn

Kapitel Zwanzig

Kapitel Einundzwanzig

Kapitel Zweiundzwanzig

Kapitel Dreiundzwanzig

Kapitel Vierundzwanzig

Kapitel Eins

Ich hole scharf Luft, als sich die Pracht der abgelegenen Skihütte vor uns entfaltet. Sie steht in krassem Gegensatz zu dem geschäftigen Treiben und dem Gläserklirren, das man in der Hochsaison erwarten würde. Doch um Merediths fünfunddreißigsten Geburtstag zu feiern, hat ihr Mann Daniel keine Kosten gescheut – er hat die gesamte Hütte für uns gemietet, sogar außerhalb der Saison. Jetzt durchbrechen nur noch unsere Schritte die Stille, als wir die Schwelle zu dem höhlenartigen Raum überqueren.

Meredith geht voran, ihr Lachen ist wie ein goldener Faden, der durch die Luft webt und uns zusammenhält. Wir sind schließlich ihretwegen hier, um ihren Eintritt in ein weiteres Lebensjahr zu feiern. Ihr blondes Haar fängt das Licht ein, als sie sich zu uns umdreht, und ihre Augen funkeln mit demselben blauen Schimmer wie in den Abenteuern unserer Kindheit.

"Wahnsinn, was hier los ist", ruft sie aus und breitet die Arme aus, als wolle sie den leeren Saal umarmen.

Die Hand meines Verlobten Nathan ergreift meine, seine Berührung ist erdend und doch voller Vorfreude, ein stilles Versprechen, dass dieser Ausflug unvergesslich sein wird. Ich erwidere den Druck und lasse meinen Blick über seine vertrauten Gesichtszüge gleiten – die Art, wie seine Augen funkeln, wenn er lächelt, das dunkle Haar, das immer perfekt zu sitzen scheint, egal zu welchem Anlass.

"Allerdings", antworte ich Meredith, meine Stimme ein Flüstern, das sich in der Weite verliert. Wir folgen ihr tiefer in das Herz der Lodge, vorbei an kalten Kaminen und leeren Sesseln, die auf die Wärme von Geschichten und geteilten Geheimnissen zu warten scheinen. Es ist eigenartig, im Sommer an einem solchen Ort zu sein, aber das Gebäude, das größtenteils aus Holzstämmen besteht, strahlt trotzdem eine wohlige Wärme aus.

Um uns herum schreitet Emma zielstrebig, ihr braunes Haar fällt ihr in Wellen über die Schultern. Ihr Ehemann Jack, der schon immer ein Rätsel war, hält neben ihr Schritt. Sein salz- und pfefferfarbenes Haar verleiht ihm eine vornehme Ausstrahlung, die ihm sowohl in Vorstandsetagen als auch in Bars gute Dienste geleistet hat.

Rachels Pferdeschwanz wippt, während sie über ihre neuesten Eskapaden im Klassenzimmer plaudert, ihre Worte sind wie Balsam, der die unheimliche Stille um uns herum mildert. Und dann ist da noch Daniel, nachdenklich wie immer, der die architektonischen Besonderheiten dieses Ortes mit einer professionellen Neugierde betrachtet, die meine eigene Wertschätzung für Design widerspiegelt. Wir sind jetzt alle in unseren Dreißigern, aber wir sind schon seit einer gefühlten Ewigkeit befreundet, seit wir Kinder oder Teenager oder junge Erwachsene waren, die gerade in die Zukunft blickten.

Das Lachen explodiert im Raum wie eine Reihe kleiner, entzückender Feuerwerke. Nathan lässt mit einer Handbewegung eine Kaskade von Spielkarten über den Tisch regnen und erinnert an die Zeit, als er während unserer unbeholfenen Jugend versuchte, ein Zauberer zu werden. Wir alle jubeln ihm zu und ziehen ihn mit seinen weniger gelungenen Zaubertricks in Barren Pines, Connecticut, auf, wo wir aufgewachsen sind. Diese Hütte ist gut fünfundvierzig Autominuten von zu Hause entfernt, aber es fühlt sich an, als wären wir in einer ganz anderen Welt. Das süße Brennen der Nostalgie ist fast greifbar, denn jede Anekdote fördert eine weitere Schicht unserer gemeinsamen Vergangenheit zutage.

Ich nippe an meinem Wein, die rote Flüssigkeit wirbelt im Glas, ihr Bouquet ist die perfekte Ergänzung zum Reichtum der Freundschaft, die den Raum erfüllt. Ich beobachte Rachels lebhafte Gesten, als sie erzählt, wie wir die Lautsprecheranlage der Schule für ein improvisiertes Rockkonzert in Beschlag genommen haben. Es war Meredith, die uns das Nachsitzen für diesen Streich ersparte, ihr diplomatisches Geschick war schon damals offensichtlich. Wir erheben unsere Gläser auf unsere gemeinsame Teenager-Rebellion und die Bande, die in diesen prägenden Jahren geknüpft wurden.

"Erinnert ihr euch an das Halloween, als wir die Scheune von Old Man Ketchum in ein Spukhaus verwandelt haben?", wirft Jack ein, dessen Augen sich an den Rändern kräuseln, während ein Lachen aus seiner Brust dröhnt. "Meredith hat die Geisterbraut gespielt. Hat die halbe Stadt zu Tode erschreckt."

"Die halbe Stadt? Eher ganz Barren Pines", fügt Daniel mit einem ansteckenden Grinsen hinzu.

In der Tat ist der heutige Abend aus dem Stoff vergangener Zeiten gewebt, jede gemeinsame Erinnerung ein Faden, der durch die Zeit gezogen wurde, um uns hier und jetzt zu verbinden. Ich schätze diese Geschichten und fühle, wie sie mich einhüllen, wie ein tröstender Mantel gegen die unbekannte Zukunft.

Meredith steht auf, ihr blondes Haar fängt das Licht ein, während sie sich mit einer Anmut bewegt, die sie fast ätherisch erscheinen lässt. Ihr Lachen erklingt, rein und klar, und gibt den Ton für die Party an. Sie tanzt zwischen den Gesprächen, ihre Energie hat sich durch die Jahre oder das Gewicht ihrer Rolle in unserer Gruppe nicht verringert.

"Olivia! Du bist an der Reihe! Erzähl uns von dem Desaster beim Abschlussball!", ruft sie, und ihre blauen Augen funkeln schelmisch.

Ich zögere, bin kein geborener Geschichtenerzähler wie die anderen, aber als ich ihrem Blick begegne, löst sich etwas in mir. In diesem Freundeskreis herrscht eine Wärme, eine Glut der Vertrautheit, die heller leuchtet, wenn ich mich öffne.

"Na gut, na gut. Aber denkt dran, wir haben geschworen, nie wieder darüber zu reden." Ein kollektives Gelächter ertönt, während sie sich in ihren Stühlen zurücklehnen und auf die Erzählung unseres legendären Abschlussball-Fiaskos warten. Es ist eine Geschichte, die sie immer zum Lachen bringt, für mich jedoch stets mit einem Hauch von Peinlichkeit verbunden ist.

"Du meinst, als Nathan mit dem Traktor seines Vaters statt einer Limousine aufkreuzte?", wirft Emma neckisch ein, ihre feinen Gesichtszüge voller Vorfreude.

"Ich wollte Eindruck schinden", verteidigt sich Nathan grinsend, lehnt sich in seinem Stuhl zurück und zieht mich näher an sich heran. Der selbstsichere Investmentbanker von heute ist meilenweit von dem unbeholfenen Teenager entfernt, der einst mit einem John Deere zum Abschlussball fuhr.

"Na, das ist dir auf jeden Fall gelungen", erwidere ich und stupse ihn in die Seite, während ich mit der Geschichte beginne. Die Hütte füllt sich mit Gelächter und gutmütigen Sticheleien, während ich erzähle und kein peinliches Detail auslasse. Beim Sprechen treffen sich meine Augen mit Nathans. Sein blauer Blick ruht fest auf mir, seine Mundwinkel zucken vor unterdrücktem Lachen.

Es fühlt sich wie ein Zuhause an - diese Kameradschaft, die wir teilen. Trotz unserer unterschiedlichen Lebenswege ist es uns gelungen, dieses Band zu bewahren, das bis in unsere Kindheitstage in Barren Pines zurückreicht.

Nach ein paar Stunden des Trinkens und Geschichtenerzählens beobachte ich, wie die Glut des Feuers schwächer wird und die Schatten wie eine weiche Decke über unseren Freundeskreis kriechen. Unser Lachen ist verstummt, die Gespräche sind zu einem Gemurmel geworden, das den großen Raum mit einem vertrauten Summen erfüllt. Die flackernden Kerzen auf dem Geburtstagskuchen werfen ein warmes, goldenes Licht, das sich in den Gläsern spiegelt, die sanft in müden Händen klirren.

Es ist eine angenehme Ruhepause, ein kollektives Ausatmen. Ich sehe, wie Rachel ein Gähnen unterdrückt, mit schweren Augen, und Emma ihren Kopf an Jacks Schulter lehnt, die Augen geschlossen, ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen. Nathans Anekdoten sind seltener geworden, seine Stimme hat jetzt einen tiefen, beruhigenden Klang, der sich kaum über das Knistern der sterbenden Glut erhebt.

Ich spüre den Alkohol in meinen Adern, eine sanfte Flut, die mit jedem Herzschlag ebbt und fließt. Die Ausgelassenheit von vorhin fühlt sich wie ein fernes Echo an, ersetzt durch diese stille Kameradschaft, die uns mit jedem gemeinsamen Schweigen, jedem wissenden Blick durchströmt. Wir treiben in einem Meer der Nostalgie, getragen von den Erinnerungen, die wir heute Abend wieder aufleben ließen.

Ich bin gerade in ein Gespräch mit Daniel vertieft, als ich sehe, wie Meredith in die warme Nacht hinausschlüpft. Ich überlege, ihr zu folgen, aber Daniel lenkt mich ab.

"Olivia, erinnerst du dich an dein Konzept für die Renovierung des Strandhauses? Wir sollten das nochmal überdenken. Ich glaube, in deiner Idee steckt mehr Potenzial, als wir zunächst dachten."

Obwohl seine Bemerkung meine Aufmerksamkeit von Merediths plötzlichem Aufbruch ablenkt, kann ich mich nicht ganz auf das Gespräch konzentrieren. Mein Blick schweift zu den Glastüren, die nach draußen führen. Ihre Klarheit verschwimmt für einen Moment, als sie das schwindende Feuerlicht in den Raum zurückwerfen.

"Sie kommt schon wieder", murmelt Nathan neben mir und liest meine unausgesprochene Sorge. "Mere mag sich zwar hartnäckig geben, aber der Gedanke, fünfunddreißig zu werden, macht ihr mehr zu schaffen, als sie zugibt."

"Hör auf deinen Verlobten", pflichtet Daniel bei. "Ich kenne meine Frau und weiß, wann sie etwas vorspielt. Sagt mal, wer hat Lust auf eine weitere Runde Kurze?"

"Daniel, du bringst mich um, Kumpel!" ruft Nathan aus.

Der Raum verschwimmt um mich herum. Ich sollte wohl langsamer machen, aber der Spaß fängt doch gerade erst an, oder? Wir sind vielleicht nicht mehr so jung, aber heute Abend geht es darum, das Leben zu feiern, also folge ich Nathan und Daniel zur Bar, während meine Sorgen um Meredith in den Hintergrund rücken.

Sie wird bald zurück sein. Da bin ich mir sicher.

***

Ich schrecke hoch, mein Kopf pocht im Rhythmus meines Herzens - ein Trommelschlag des Schmerzes, der den Raum erfüllt. Das Licht dringt durch die Vorhänge, gedämpft und weich, aber es brennt trotzdem in meinen Augen. Ich stöhne auf und greife mit einer Hand nach oben, um mein Gesicht zu schützen, während ich mit der anderen nach dem Glas Wasser taste, das ich hoffentlich gestern Abend vernünftigerweise neben dem Bett abgestellt habe.

Die Nachwehen der Feier sind noch deutlich zu spüren: die Schwere in meinen Gliedern, der pelzige Geschmack im Mund, das unangenehme Ziehen im Magen. Merediths 35. Geburtstag... Es sollte ein Wochenende voller Lachen und Nostalgie werden, eine willkommene Auszeit vom Alltagstrott unserer Karrieren und Routinen. Doch hier sitze ich nun, allein in diesem Zimmer, und fühle mich alles andere als erholt.

Ich wende meinen Kopf auf dem Kissen und versuche, meine Gedanken zu ordnen. Sie kommen nur langsam, wie Schnappschüsse, die aus dem Nebel auftauchen: das Klirren der Gläser, Daniels sonore Stimme beim Anstoßen auf seine Frau, das Flackern des Feuerscheins an den Wänden der großen Skihütte. Während ich so daliege, bemühe ich mich, weitere Details aus dem Dunst von Alkohol und nächtlichen Gesprächen hervorzukramen.

Dann, wie bei einem Foto, das sich in Zeitlupe entwickelt, wird Merediths Lächeln scharf. Ihre blauen Augen strahlten, ihr Lachen war ansteckend. Sie war schon immer der Mittelpunkt unseres kleinen Universums, diejenige, die selbst die dunkelsten Tage mit nur einem Wort oder einem Blick erhellen konnte. Ich erinnere mich, wie sie gestern Abend aussah, ihr blondes Haar, das das Licht einfing, als sie sich durch die Menge bewegte, ihre Präsenz so vertraut und tröstlich wie die Hütte selbst.

Doch als die Erinnerung klarer wird, macht sich ein ungutes Gefühl in meiner Magengrube breit. Meredith, die sich von der Party wegschleicht, die Tür leise hinter sich schließt. Warum erinnere ich mich jetzt mit solcher Klarheit an diesen Moment? Er scheint wichtig zu sein, bedeutsam, aber die Verbindung bleibt mir verschlossen. Ich zwinge mich, mich aufzusetzen, trotz des Protests meines schmerzenden Körpers, weil ich weiß, dass ich sie finden muss, um sicherzugehen, dass es ihr gut geht. Irgendetwas an ihrem Verschwinden nagt an mir, hartnäckig und unerbittlich. Ich muss wissen, dass sie sicher zurückgekommen ist.

Ich schiebe die Decke weg und schwinge meine Beine über die Bettkante. Die Kühle des Bodens steht in krassem Gegensatz zur Wärme der Laken. Mein Kopf pocht im Takt meines Pulses, und ich presse meine Finger an die Schläfen, in der Hoffnung, die Kopfschmerzen zu lindern. Die andere Seite des Bettes ist leer, Nathans Abwesenheit eine stumme Bestätigung für den schleppenden Start in den Morgen.

Mit einem Seufzen stehe ich auf und stemme mich gegen die Schwindelanfälle, die mich überkommen. Jeder Schritt zur Tür fühlt sich an, als würde ich durch Sirup waten, aber die Aussicht auf Kaffee treibt mich voran. Als ich die Treppe hinuntersteige, dringen die Geräusche des Lebens von unten an meine Ohren - das leise Summen von Gesprächen, das gelegentliche Klirren von Besteck auf Tellern und das beruhigende Brutzeln von Essen auf einer Grillplatte.

Der Hauptraum der Hütte ist übersät mit den Überbleibseln der nächtlichen Feierlichkeiten. Die "Leichen" liegen auf den Möbeln verstreut und in Decken eingewickelt, ihre Gesichtsausdrücke reichen von verschlafen bis erbärmlich. Ein Lächeln zerrt an meinen Mundwinkeln; wir sind wirklich ein jämmerlicher Anblick.

Nathan steht am Herd, mit dem Rücken zu mir, und wendet die Pfannkuchen mit einer Leichtigkeit, die im krassen Gegensatz zum Zustand des Raumes steht. Sein kariertes Hemd ist an den Ärmeln hochgekrempelt und lässt seine sehnigen Unterarme erkennen, die von seiner ländlichen Herkunft zeugen. Der Duft der Pfannkuchen vermischt sich mit dem Aroma von Ahornsirup und wirkt trotz meines aufgewühlten Magens beruhigend.

"Morgen", krächze ich, als ich mich dem Küchentisch nähere, meine Stimme rau vom Schlaf.

"Hey, du bist wach." Nathan dreht sich um, seine blauen Augen funkeln besorgt. "Wie geht's deinem Kopf?"

"Es fühlt sich an, als würde eine Blaskapelle eine Parade abhalten", antworte ich und verziehe das Gesicht.

Er schmunzelt leise, und sein gelassenes Auftreten trägt wenig dazu bei, das quälende Gefühl des Unbehagens zu unterdrücken, das sich seit meinem Aufwachen breit gemacht hat. "Kaffee wird helfen. Setz dich."

Ich nicke dankbar, doch als ich mich umdrehe, um einen Platz unter unseren Freunden zu finden, bleibt mein Blick an einem leeren Stuhl hängen. Merediths üblicher Platz ist unbesetzt, eine deutliche Erinnerung an ihre Abwesenheit. Ich lasse meinen Blick durch den Raum schweifen, aber sie ist nirgends zu sehen.

"Wo ist Meredith?", frage ich und versuche, meine Stimme ruhig zu halten. Mein Herz schlägt schneller, die vergangene Nacht kommt mir wieder in den Sinn - Merediths Lachen, ihre strahlenden Augen und dann ihr Verschwinden in die Dunkelheit draußen.

"Ist sie noch nicht runtergekommen?", fragt Nathan und zieht die Brauen zusammen, während er meinem Blick zu dem leeren Stuhl folgt.

Ich schüttle den Kopf und spüre, wie sich meine Brust zusammenzieht. Meredith verpasst nie das Frühstück, schon gar nicht, wenn sie selbst die Gastgeberin des Treffens ist. Es ist untypisch für sie, ohne ein Wort abwesend zu sein, ohne eine Spur ihrer Absichten zu hinterlassen.

"Vielleicht hat sie einfach länger geschlafen", schlägt Nathan vor, aber die Sorge in seiner Stimme spiegelt meine eigene wider.

"Mag sein", erwidere ich, obwohl mich der Gedanke kaum beruhigt. Wir alle wissen, dass Meredith - die zuverlässige, pünktliche Meredith - zumindest einem von uns Bescheid gegeben hätte, wenn sie vorgehabt hätte, auszuschlafen. Doch es gibt keine Nachricht, kein Lebenszeichen von ihr, nur das Echo einer Tür, die sich in der Nacht schließt, und ein wachsendes Gefühl der Beklemmung.

Ein Hauch von Unbehagen schleicht sich in meine Gedanken und lüftet den Nebel der vergangenen Nacht. Das Bild von Meredith, wie sie in die kühle Umarmung der Nachtluft tritt, lässt mich nicht los, hartnäckig und beunruhigend. Ich war ihr nicht gefolgt, abgelenkt von Rachels verworrener Anekdote, die meine Aufmerksamkeit beanspruchte. Aber ich hätte es tun sollen. Ich hätte dafür sorgen müssen, dass sie sicher zurückkommt.

"Olivia, alles in Ordnung bei dir?" Nathans Stimme reißt mich aus meiner Gedankenspirale. Er sieht mich mit diesen sanften, besorgten Augen an, aber ich kann mich kaum auf ihn konzentrieren.

"Ja, klar", lüge ich und zwinge mich zu einem Lächeln, das sich so dünn anfühlt wie Papier. "Ich... denke nur an Meredith." Meine Stimme ist kaum mehr als ein Flüstern, aus Angst, der Beklemmung, die meine Brust umklammert, Leben einzuhauchen.

"Hey, sie lässt sich heute Morgen bestimmt nur Zeit", versucht er mich zu beruhigen, aber die Plattitüden klingen hohl in der Weite der Berghütte.

Ich nicke, nicht überzeugt, und erhebe mich vom Stuhl. Jeder Schritt auf Daniel zu fühlt sich schwerer an als der vorherige. Er liegt zusammengerollt auf der Couch, eine Decke über sich geworfen wie ein Schutzschild gegen die Morgenkälte oder vielleicht gegen die Welt selbst. Seine Augen sind geschlossen, die Falten in seinem Gesicht selbst im Schlaf tief eingegraben.

"Daniel", rufe ich, lauter als beabsichtigt. Seine Augen reißen auf, Verwirrung trübt die mir so vertraute Schärfe.

"Ist Meredith gestern Abend in dein Zimmer gekommen?" Meine Frage schwebt zwischen uns, ein Gespenst, das keiner von uns wahrhaben will.

Er blinzelt langsam, um das Gewicht meiner Worte zu verarbeiten, dann setzt er sich auf und reibt sich das Gesicht, als wolle er den Schlaf und die Überreste des Exzesses der letzten Nacht vertreiben. "Nein, ich..." Er setzt an, seine Stimme bricht ab, und ich sehe es - die Erkenntnis dämmert in seinen haselnussbraunen Augen.

"Verdammt, Olivia, ich weiß es nicht. Ich bin ziemlich früh eingepennt", murmelt er, die Decke rutscht von seinen Schultern, während er sich umschaut, als ob Meredith hinter den Vorhängen oder versteckt in einer stillen Ecke auftauchen könnte. Aber das tut sie nicht, und der Raum bleibt schmerzlich leer von ihrer Anwesenheit.

"Denk nach, Daniel. Bitte." Meine Stimme bricht, die Dringlichkeit schärft jedes Wort. "Hat sie vorher nichts zu dir gesagt?"

Er schüttelt den Kopf und presst die Lippen zu einer dünnen Linie zusammen. "Nichts. Sie schien die Party zu genießen..." Seine Stimme verklingt, und ich merke, dass er seine eigenen Erinnerungen zurückverfolgt, auf der Suche nach einem Hinweis, den wir übersehen haben könnten.

Ich durchquere den Raum, meine Hände zittern, während ich versuche, die Bruchstücke der letzten Nacht zusammenzusetzen. Das Lachen und das Klirren der Gläser hallen jetzt mit einem unheimlichen Unterton wider. "Sie kann doch nicht einfach vom Erdboden verschluckt sein", murmle ich vor mich hin, mehr um die Stille zu füllen als alles andere.

"Olivia, sie brauchte wahrscheinlich nur etwas frische Luft oder einen Kaffee", schlägt Rachel vor, ihre Stimme ist fest, aber ihre Augen treffen meine nicht. Sie alle versuchen, rational zu sein und den eisigen Knoten der Angst in meinem Bauch als Überreaktion abzutun.

Doch dann sehe ich es - das rosafarbene Gehäuse von Merediths Handy, das unter einem zerknitterten Kissen auf dem Boden hervorlugt. Ihre Lebensader zur Welt, zurückgelassen. Mein Herz setzt einen Schlag aus, als ich mich bücke, um es aufzuheben. "Leute", sage ich und halte das Handy hoch, damit sie es sehen können, "sie geht nirgendwo ohne das hier hin".

Daniel steht auf, die Decke fällt jetzt vollständig zu Boden. Sein Gesicht ist blass, anstelle seiner üblichen Gelassenheit sieht er aus, als hätte er einen Geist gesehen. "Das stimmt", bestätigt er, seine Stimme ist kaum mehr als ein Flüstern. "Das tut sie nie."

Die Wärme der Hütte verflüchtigt sich, als ob ein kalter Wind über uns hinwegfegt und die verbleibende Glut der Feier von gestern Abend auslöscht. Alle schweigen, ihre Mienen wandeln sich von leichter Besorgnis zu dämmerndem Entsetzen, als sie erkennen, dass Meredith tatsächlich verschwunden ist.

"Okay, wir müssen nach ihr suchen", erkläre ich mit fester Stimme trotz des Chaos, das in mir herrscht. Ich erhalte ein, wenn auch zögerliches, Nicken, als uns der Ernst der Lage bewusst wird. Wir teilen uns auf und verteilen die Bereiche, die wir absuchen müssen, denn die einst gemütliche Hütte hat sich in ein bedrohliches Labyrinth verwandelt. Jeder Schritt fühlt sich schwer an, jeder Ruf nach Meredith hallt unbeantwortet durch die kalten, großen Räume.

Kapitel Zwei

Die Lodge, normalerweise ein Ort des Lachens und gemeinsamer Erinnerungen, fühlt sich jetzt wie ein bedrückendes Labyrinth an. Mit schnellen, zielgerichteten Schritten führe ich den Weg zu Merediths Zimmer. Ich stoße die Tür auf. Der Raum, seit gestern Abend akribisch aufgeräumt und unberührt, empfängt uns mit höhnischem Schweigen. Das Bett ist gemacht, der Koffer geschlossen. Ich suche nach Hinweisen, nach irgendetwas, das uns verraten könnte, wohin sie gegangen sein könnte oder warum. Aber nichts - kein hastig hingekritzelter Zettel, kein Anzeichen von Verzweiflung. Nur Merediths Abwesenheit.

"Sie muss irgendwo sein", sage ich. Meine Stimme verrät die Angst, die sich wie ein Schraubstock um mein Herz legt. Ein Schauer durchfährt mich, nicht wegen der Kühle des Zimmers, sondern wegen der dämmernden Erkenntnis, dass etwas ganz und gar nicht stimmt. Daniels blasses, gezeichnetes Gesicht nickt, in seinen Augen spiegelt sich dieselbe Panik, die mich innerlich zerreißt. Wir tauschen einen Blick aus, der keine Worte braucht; wir müssen unsere Suche ausweiten.

Wir teilen uns auf und durchkämmen jeden Winkel der Lodge. Die Erhabenheit der hohen Decken und breiten Gänge wirkt jetzt erdrückend. Meine Schritte hallen auf dem Hartholzboden wider, eine rhythmische Erinnerung an die Dringlichkeit, die durch meine Adern pulsiert. Die Lounge, in der wir uns noch vor wenigen Stunden zu Drinks und Geschichten versammelt hatten, ist menschenleer - die Überbleibsel unserer Feier liegen auf den Tischen verstreut wie Relikte aus einer Zeit, bevor die Angst überhandnahm.

"Irgendetwas?", ruft Rachel vom Flur her. Ihre Stimme, sonst so ruhig und beruhigend, zittert vor Anspannung.

"Nichts!", rufe ich zurück, während sich in meinem Magen ein Knoten der Frustration bildet. Die anderen sind still, ihre Anwesenheit nur durch das leise Klopfen ihrer Suche oder das gelegentliche Knarren einer Tür zu hören. Wir durchforsten die Hütte von oben bis unten, aber Meredith bleibt unauffindbar, ein Geist, der in den Räumen spukt, die sie einst mit Wärme und Lachen erfüllte.

Wir versammeln uns in dem Bereich, wo die Luftschlangen noch immer schlaff hängen und die Reste des Geburtstagskuchens unberührt auf einem Tablett liegen. Das Lachen, das diesen Raum einst erfüllte, ist nun einer angespannten Stille gewichen. Ich räuspere mich und versuche, meine Stimme nicht schwanken zu lassen, während ich das Kommando übernehme. "Wir müssen uns draußen umsehen", sage ich und streiche mir eine Strähne meines kastanienbraunen Haars hinters Ohr. "Die Wälder, die Felder - überall, wo Meredith hingegangen sein könnte."

Die Köpfe nicken, aber ihre Augen sind groß vor Angst. Die heitere Stimmung von gestern Abend scheint nur noch eine ferne Erinnerung zu sein, ersetzt durch Angst und Verwirrung. Daniel, dessen Gesicht jetzt noch aschfahler ist als zuvor, steckt die Hände in die Taschen und blickt auf das weite Land, das die Hütte umgibt.

"Wir sollten uns aufteilen", schlage ich vor und versuche, etwas Ordnung in das Chaos zu bringen. "So kommen wir schneller voran." Mein eigener Vorschlag lässt mir die Galle hochsteigen, der Gedanke, allein in der weiten Wildnis zu sein, zermürbt mich, aber ich schlucke ihn herunter. Wir haben keine andere Wahl.

"Gut", sagt Rachel, und ihre Stimme ist zum ersten Mal an diesem Morgen ruhig. "Lass es uns tun."

Als ich nach draußen trete, trifft mich die warme Sonne direkt ins Gesicht - ein Kontrast zu der Kälte, die sich tief in meinen Knochen eingenistet hat. Die hohen Kiefern werfen lange Schatten auf den Boden, das Gelände ist ohne seine übliche Schneedecke ungewohnt. Es ist bizarr, sich eine Skihütte ohne den Hauch des Winters vorzustellen. Der Sommer verwandelt das, was eigentlich weiße Pulverschneehänge sein sollten, in eine raue, grüne Wildnis.

Trotz der Wärme wickle ich meine leichte Jacke enger um mich. Dies sollte ein kühler Rückzugsort vom hektischen Stadtleben sein, eine Chance, Merediths Meilenstein im Kreise von Freunden zu feiern. Jetzt fühlt sich jeder Schritt weg von der Sicherheit der Lodge wie ein Abstieg in einen unergründlichen Albtraum an.

"Lasst eure Handys laut laufen", rufe ich der Gruppe zu und täusche Zuversicht vor. "Ruft, wenn ihr etwas findet."

Stumm nickend brechen sie in verschiedene Richtungen auf. Während ich sie gehen sehe, wird mir die bedrückende Weite bewusst, die darauf wartet, uns zu verschlingen. Die offenen Felder dehnen sich endlos aus, die dichten Wälder flüstern Geheimnisse, von denen ich nicht weiß, ob ich sie lüften will. Aber irgendwo da draußen ist Meredith, und ich muss sie finden.

Ich gehe vorsichtig, der Waldboden dämpft meine Schritte, während ich nach Meredith suche. Der Wald verschluckt den Klang unserer Stimmen, eine beunruhigende Stille, die uns schwer umgibt. Plötzlich bleibt mein Fuß an etwas hängen - ein goldener Schimmer inmitten der gefallenen Blätter. Ich bücke mich und hebe einen zarten Ohrring auf, der unverkennbar Meredith gehört. Seine Anwesenheit hier ist falsch, so auffällig fehl am Platz, dass es mich erschaudern lässt.

Kapitel Zwei

Die Lodge, normalerweise ein Ort des Lachens und gemeinsamer Erinnerungen, fühlt sich jetzt wie ein bedrückendes Labyrinth an. Mit schnellen, zielgerichteten Schritten führe ich den Weg zu Merediths Zimmer. Ich stoße die Tür auf. Der Raum, seit gestern Abend akribisch aufgeräumt und unberührt, empfängt uns mit höhnischem Schweigen. Das Bett ist gemacht, der Koffer geschlossen. Ich suche nach Hinweisen, nach irgendetwas, das uns verraten könnte, wohin sie gegangen sein könnte oder warum. Aber nichts - kein hastig hingekritzelter Zettel, kein Anzeichen von Verzweiflung. Nur Merediths Abwesenheit.

"Sie muss irgendwo sein", sage ich. Meine Stimme verrät die Angst, die sich wie ein Schraubstock um mein Herz legt. Ein Schauer durchfährt mich, nicht wegen der Kühle des Zimmers, sondern wegen der dämmernden Erkenntnis, dass etwas ganz und gar nicht stimmt. Daniels blasses, gezeichnetes Gesicht nickt, in seinen Augen spiegelt sich dieselbe Panik, die mich innerlich zerreißt. Wir tauschen einen Blick aus, der keine Worte braucht; wir müssen unsere Suche ausweiten.

Wir teilen uns auf und durchkämmen jeden Winkel der Lodge. Die Erhabenheit der hohen Decken und breiten Gänge wirkt jetzt erdrückend. Meine Schritte hallen auf dem Hartholzboden wider, eine rhythmische Erinnerung an die Dringlichkeit, die durch meine Adern pulsiert. Die Lounge, in der wir uns noch vor wenigen Stunden zu Drinks und Geschichten versammelt hatten, ist menschenleer - die Überbleibsel unserer Feier liegen auf den Tischen verstreut wie Relikte aus einer Zeit, bevor die Angst überhandnahm.

"Irgendetwas?", ruft Rachel vom Flur her. Ihre Stimme, sonst so ruhig und beruhigend, zittert vor Anspannung.

"Nichts!", rufe ich zurück, während sich in meinem Magen ein Knoten der Frustration bildet. Die anderen sind still, ihre Anwesenheit nur durch das leise Klopfen ihrer Suche oder das gelegentliche Knarren einer Tür zu hören. Wir durchforsten die Hütte von oben bis unten, aber Meredith bleibt unauffindbar, ein Geist, der in den Räumen spukt, die sie einst mit Wärme und Lachen erfüllte.

Wir versammeln uns in dem Bereich, wo die Luftschlangen noch immer schlaff hängen und die Reste des Geburtstagskuchens unberührt auf einem Tablett liegen. Das Lachen, das diesen Raum einst erfüllte, ist nun einer angespannten Stille gewichen. Ich räuspere mich und versuche, meine Stimme nicht schwanken zu lassen, während ich das Kommando übernehme. "Wir müssen uns draußen umsehen", sage ich und streiche mir eine Strähne meines kastanienbraunen Haars hinters Ohr. "Die Wälder, die Felder - überall, wo Meredith hingegangen sein könnte."

Die Köpfe nicken, aber ihre Augen sind groß vor Angst. Die heitere Stimmung von gestern Abend scheint nur noch eine ferne Erinnerung zu sein, ersetzt durch Angst und Verwirrung. Daniel, dessen Gesicht jetzt noch aschfahler ist als zuvor, steckt die Hände in die Taschen und blickt auf das weite Land, das die Hütte umgibt.

"Wir sollten uns aufteilen", schlage ich vor und versuche, etwas Ordnung in das Chaos zu bringen. "So kommen wir schneller voran." Mein eigener Vorschlag lässt mir die Galle hochsteigen, der Gedanke, allein in der weiten Wildnis zu sein, zermürbt mich, aber ich schlucke ihn herunter. Wir haben keine andere Wahl.

"Gut", sagt Rachel, und ihre Stimme ist zum ersten Mal an diesem Morgen ruhig. "Lass es uns tun."

Als ich nach draußen trete, trifft mich die warme Sonne direkt ins Gesicht - ein Kontrast zu der Kälte, die sich tief in meinen Knochen eingenistet hat. Die hohen Kiefern werfen lange Schatten auf den Boden, das Gelände ist ohne seine übliche Schneedecke ungewohnt. Es ist bizarr, sich eine Skihütte ohne den Hauch des Winters vorzustellen. Der Sommer verwandelt das, was eigentlich weiße Pulverschneehänge sein sollten, in eine raue, grüne Wildnis.

Trotz der Wärme wickle ich meine leichte Jacke enger um mich. Dies sollte ein kühler Rückzugsort vom hektischen Stadtleben sein, eine Chance, Merediths Meilenstein im Kreise von Freunden zu feiern. Jetzt fühlt sich jeder Schritt weg von der Sicherheit der Lodge wie ein Abstieg in einen unergründlichen Albtraum an.

"Lasst eure Handys laut laufen", rufe ich der Gruppe zu und täusche Zuversicht vor. "Ruft, wenn ihr etwas findet."

Stumm nickend brechen sie in verschiedene Richtungen auf. Während ich sie gehen sehe, wird mir die bedrückende Weite bewusst, die darauf wartet, uns zu verschlingen. Die offenen Felder dehnen sich endlos aus, die dichten Wälder flüstern Geheimnisse, von denen ich nicht weiß, ob ich sie lüften will. Aber irgendwo da draußen ist Meredith, und ich muss sie finden.

Ich gehe vorsichtig, der Waldboden dämpft meine Schritte, während ich nach Meredith suche. Der Wald verschluckt den Klang unserer Stimmen, eine beunruhigende Stille, die uns schwer umgibt. Plötzlich bleibt mein Fuß an etwas hängen - ein goldener Schimmer inmitten der gefallenen Blätter. Ich bücke mich und hebe einen zarten Ohrring auf, der unverkennbar Meredith gehört. Seine Anwesenheit hier ist falsch, so auffällig fehl am Platz, dass es mich erschaudern lässt.

"Rachel!", rufe ich und springe auf, den Ohrring zwischen meinen Fingern eingeklemmt. Sie eilt herbei, ihre Augen weit aufgerissen, als sie die Szene erfasst.

"Ist das etwa...", beginnt sie, bringt den Satz aber nicht zu Ende.

Ich nicke und drücke ihr den Ohrring in die Hand. "Wir müssen die Polizei rufen."

Sie greift nach ihrem Handy in der Tasche, ihre Hände zittern, als sie wählt. "Ja, hallo", stammelt Rachel, als sie mit der Leitstelle spricht. "Unsere Freundin wird vermisst. Wir haben ihren Ohrring im Wald gefunden... Ja, ich bleibe dran." Ihr Gesicht ist aschfahl und spiegelt den Ernst der Lage wider, der mit jedem Wort deutlicher wird.

"Olivia?" Nathans Stimme reißt mich aus meinen Gedanken. Er steht ein paar Meter entfernt, seine blauen Augen suchen die meinen. Es ist ein stummer Dialog, geprägt von gemeinsamer Angst und Entschlossenheit. "Lass uns zusammenbleiben und weitersuchen", sagt er, und ich nicke, dankbar für seine Anwesenheit.

Wir gehen Seite an Seite und rufen Merediths Namen in die Stille. Unsere Stimmen hallen von den Bäumen wider, verzweifelte Rufe, die unbeantwortet bleiben. Die Stille, die jedem Ruf folgt, ist ohrenbetäubend und wird nur durch das Rascheln der Blätter unter unseren Füßen und gelegentliches Knacken im Unterholz durchbrochen.

"Irgendwas gefunden?", fragt Nathan hoffnungsvoll, kann aber seine wachsende Sorge nicht verbergen.

"Nichts", antworte ich, während sich mein Herz mit jedem Schritt weiter zusammenzieht. Dieser Moment verbindet uns, die gemeinsame Angst, die uns wie ein Schraubstock umklammert. Aber wir gehen weiter, weil Aufgeben keine Option ist - nicht, wenn Meredith uns vielleicht braucht.

Der Wald scheint uns zu beobachten, sein sonst so beruhigendes Rauschen ist jetzt ein unheimliches Flüstern. Es ist, als wüssten die Bäume selbst, was hier passiert ist, weigerten sich aber, ihre Geheimnisse preiszugeben. Wir setzen unsere Suche fort, denn wir wissen, dass wir unsere Freundin finden müssen oder die Wahrheit über das, was ihr in diesen Wäldern zugestoßen ist.

Ein Kribbeln in meinem Nacken zwingt mich, vom Weg abzuweichen, weg von Nathans beruhigender Präsenz. Ich vertraue diesem Bauchgefühl wie einer Kompassnadel, die nach Norden zeigt; es hat mich bei meinen Entwürfen durch unsichere Entscheidungen geleitet, und jetzt hoffe ich, dass es mich zu Meredith führt. Die Luft ist schwer vom Duft der Kiefern und der Erde.

"Olivia, wo willst du hin?", dringt Nathans besorgte Stimme kaum zu mir durch. Ich hebe eine Hand in einer Geste, die besagt, dass es nur einen Moment dauern wird, und gehe weiter. Meine Schritte sind leise auf dem Waldboden, zögernd und doch entschlossen.

Es dauert nicht lange, bis ich ihn entdecke - einen abgebrochenen Ast, der schlaff herunterhängt und dessen gezackte Kante ein stummes Zeugnis der Gewalt in dieser friedlichen Umgebung ist. Er wirkt so fehl am Platz inmitten des unberührten Grüns, eine Störung im ansonsten nahtlosen Muster der Natur. Mein Herz rast; das könnte ein Hinweis sein. Meredith könnte hier vorbeigekommen sein. Hat sie sich gewehrt? Ist sie vor etwas oder jemandem geflohen?

Ich folge der Spur aus abgeknickten Zweigen und zertrampelten Blättern, wobei jeder Schritt eine tiefere Furche der Sorge in meine Stirn gräbt. Das Laub wehrt sich gegen mein Eindringen, aber ich gehe weiter, getrieben von dem Drang, Antworten zu finden. Sie zu finden.

Die Vegetation lichtet sich, und da ist es - das Flussufer, dessen Wasser Geheimnisse murmelt, von denen ich nicht sicher bin, ob ich sie hören will. Und dann sehe ich es. Eine Gestalt liegt reglos da, halb verborgen im Gebüsch, das Morgenlicht wirft einen ätherischen Schein auf die Form. Mir stockt der Atem und weigert sich zu entweichen. Ich kann mich nicht rühren, kann nicht denken; die Zeit selbst scheint in diesem Moment der grausamen Entdeckung stillzustehen. Es ist, als würde der Fluss Merediths Namen flüstern und meine schlimmsten Befürchtungen bestätigen, ohne einen Laut von sich zu geben.