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Hitlers Hauptquartier in Ostpreußen - die Wolfsschanze Die Wolfsschanze war das erste militärische Hauptquartier Adolf Hitlers an der Ostfront im Zweiten Weltkrieg. Das Hauptquartier befand sich in den masurischen Wäldern, in der Nähe des Dorfes Görlitz (heute Gierłoż), etwa 8 Kilometer östlich der Stadt Rastenburg (heute Kętrzyn) im heutigen Polen. Der zentrale Komplex und der Führerbunker waren von drei Sicherheitszonen umgeben, die von zwei Einheiten der Schutzstaffel (SS) bewacht wurden: dem SS-Begleitkommando des Führers und dem Reichssicherheitsdienst. Die gepanzerte Führerbegleitbrigade der Wehrmacht wurde in der Nähe in Bereitschaft gehalten, wurde aber als Teil der Heeres-Elitedivision Großdeutschland eingesetzt, um 1944 Durchbrüche der Roten Armee an der Front der Heeresgruppe Mitte zu bekämpfen und abgeschnittene Heeres-, Luftwaffen-Fallschirmjäger- und SS-Panzertruppen zu retten. In der Wolfsschanze fand am 20. Juli 1944 das 20. Juli-Attentat auf Hitler statt. Dieses Werk beschreibt die Geschichte dieses Führerhauptquartiers in den masurischen Wäldern. Darin werden auch die baulichen Details beschrieben. Das Werk ist mit umfangreichem zeitgenössischem und aktuellen Bildmaterial illustriert. Umfang: 94 Seiten
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Seitenzahl: 54
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Hitlers Hauptquartier in Ostpreußen - die Wolfsschanze
IMPRESSUM:
Dirk Hennings
c/o IP-Management #4887
Ludwig-Erhard-Str. 1820459 Hamburg
Cover: Von Bundesarchiv, Bild 146-1984-079-02 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5483227
Die „Wolfsschanze“ (auch Wolfschanze) war der Tarnname für ein militärisches Lagezentrum des Führungsstabes der deutschen Wehrmacht. Sie war ferner eines der Führerhauptquartiere während des Zweiten Weltkrieges in der Nähe von Rastenburg (heute Kętrzyn) beim Dorf Görlitz (Gierłoż) in Ostpreußen, im heutigen Polen.
Autor: I, Dennis Nilsson
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Hitler-Headquarters-Europe.png?uselang=de
Neben der durch das Attentat auf Hitler sehr bekannten Wolfsschanze gab es 20 weitere Führerhauptquartiere im Deutschen Reich und den besetzten Gebieten, die jedoch nicht alle bis zum Kriegsende 1945 fertiggestellt waren (siehe dazu auch die obige Übersichtskarte). Voraussetzung für einen Ort, der als Führerhauptquartier in Frage kam, war eine gute Verkehrsanbindung (Autobahn, Eisenbahn, Flughafen), eine gute Schutz- sowie Tarnmöglichkeit und die Nähe zur Front.
Es wurde von zwei Kommissionen (eine unter Vorsitz von Generalfeldmarschall Erwin Rommel) geprüft, ob sich bestimmte Orte überhaupt als Führerhauptquartier eigneten. Für den militärischen Schutz des Führerhauptquartiers war dann das sogenannte „Führer-Begleit-Bataillon“ (FBB) zuständig. Für den unmittelbaren Personenschutz Hitlers war das „Führerbegleitkommando“ (FBK) des SS-Reichssicherheitsdienstes (RSD) verantwortlich. Nachstehend ein paar Informationen zu diesen Elite-Einheiten.
Das Führer-Begleit-Battallion (FBB)
Das Führer-Begleit-Bataillon war ein Bataillon der Wehrmacht, das neben dem Führerbegleitkommando und der Leibstandarte SS Adolf Hitler für den Personenschutz Adolf Hitlers verantwortlich war.
Standarte des FFB
Geschichte
Die Aufgabe, die Person Adolf Hitlers zu schützen, war ursprünglich Angehörigen des Heeres vorbehalten. Dazu bestand ab 1938 eine mobilmachungsabhängige Sicherungskompanie. Das Führer-Begleit-Bataillon wurde kurz vor Kriegsausbruch am 24. August 1939 aus der 7. und 8. Kompanie des motorisierten Infanterie-Regiments Großdeutschland gebildet. Es stand in der Tradition der Stabswache Berlin der Weimarer Republik und der Garde des Kaiserreiches. Zunächst wurden zwei Kompanien aufgestellt, die dann im Winter 1939 zu drei Kompanien vervollständigt wurden. Beim Einmarsch ins Sudetengebiet 1938 führte Erwin Rommel das Begleit-Bataillon des Führers, der bereits seit 1935 Mitglied des militärischen Begleitkommandos Hitlers gewesen war. Im März 1939, während der Besetzung der „Rest-Tschechei“ und des Memellandes, wurde Rommel Kommandant des Führerhauptquartiers, was er auch über den Beginn des Zweiten Weltkriegs am 1. September 1939 hinaus blieb (mittlerweile zum Generalmajor befördert). Ab Mai 1940 übernahm Rommel ein Kampftruppenkommando (7. Panzer-Division) im Rahmen des Westfeldzuges.
Bundesarchiv, Bild 146-1990-044-13 / CC-BY-SA 3.0
25. Juli 1941: Der Führer im Gespräch mit dem erfolgreichen deutschen Jagdflieger Oberst Werner Mölders, neben Hitler Reichsmarschall Göring und Generalfeldmarschall Keitel.
Bis Sommer 1942 war das FBB direkt dem Kommandanten des Führerhauptquartiers unterstellt, der damit auch Bataillons-kommandeur war. 1943 wurde das FBB in ein Grenadier-Bataillon umgebildet und auch in Führer-Grenadier-Bataillon umbenannt. Im September 1944 erfolgte eine Verstärkung des Bataillons zur Brigade und Umbenennung in Führer-Begleit-Brigade. Teile der Brigade kämpften bei Wilna als Panzer-Grenadier-Brigade „von Werthern“. Im Zeitraum vom 26. November 1944 bis 20. Dezember 1944 erfolgte die Verlegung der Brigade von Ostpreußen nach Cottbus-Guben, später in die Eifel, zur Auffüllung und Abschluss der Neuaufstellung bei der Ersatz-Brigade „Großdeutschland“. Bei der Ardennenoffensive war die Brigade vom 22. Dezember 1944 bis 31. Dezember 1944 zunächst Reserve der 5. Panzerarmee. In dem Zeitraum beteiligte sie sich an dem Angriff bis in den Raum nordöstlich von Bastogne und an der Abwehr am Einschließungsring um Bastogne. Am 23. Januar 1945 erreichte die Brigade der Befehl, dass sie sich als Heeresgruppen-Reserve bereithalten und über Clervaux, Marboury, Dasbourg und Daleiden in den Raum südlich von Arzfeld zurückziehen sollte. Am 11. Januar 1945 wurde die Einheit Teil des Führer-Begleit-Regiments, das am 16. Januar in Panzergrenadier-Regiment 100 umbenannt wurde. Dies war Teil der am 26. Januar 1945 aufgestellten Führer-Begleit-Division. Die Division wurde Ende April 1945 im Kessel von Spremberg in der Lausitz vernichtet.
Für den Schutz des Hauptquartiers war das Führer-Begleit-Bataillon wie eine moderne Division von Heer oder SS ausgerüstet. Es besaß einen Fuhrpark aus Kübelwagen und LKW, Motorrädern für Melder, Panzer sowie PAK und FLAK – Geschütze.
Zur Fernsicherung des Hauptquartiers befand sich außerdem etwa 70km entfernt in der Nähe der Stadt Goldap eine Abteilung Luftlandetruppen. Ein weiteres Bataillon Fallschirmjäger war bei Insterburg stationiert. Für den Fall eines feindlichen Luftlandeangriffs auf das Hauptquartier sollten diese Einheiten die vor Ort befindlichen Truppen schnell verstärken können. Diese Einheiten gehörten allerdings nicht zum FBB.
Bundesarchiv, Bild 183-1987-0519-501 / Hoffmann, Heinrich / CC-BY-SA 3.0
Führergeburtstag im Hauptquartier.
Rechts neben dem Führer Generalfeldmarschall Keitel, links neben dem Führer der Chef des Führungsstabes General Buhle und Reichsminister für Bewaffnung und Munition Albert Speer.
herausgegeben zum 20.4.42
Bundesarchiv, Bild 146-1979-026-23 / Heinrich Hoffmann / CC-BY-SA 3.0
Adolf Hitler und Albert Speer März 1942
Die Wolfsschanze war als Führerhauptquartier der wichtigste Teil eines Bunkersystems und von Quartieren, in denen Gefechtsstände für Stäbe der meisten deutschen Truppengattungen untergebracht waren. Jedoch war die Wolfsschanze nicht das einzige Bunkersystem in Ostpreußen. Ganz in der Nähe der Wolfsschanze siedelten sich weitere Befehlsstellen der Wehrmacht und auch der Parteiorganisationen an:
OKH Mauerwald
Das OKH Mauerwald war das Hauptquartier des Oberkommandos des Heeres im Mauerwald, unweit des Mauersees in der Masurischen Seenplatte. Es bestand von 1941 bis 1944. Das OKH Mauerwald war Teil eines Bunkersystems und von Quartieren, in denen Gefechtsstände für Stäbe der meisten deutschen Truppengattungen untergebracht waren. Hier hatten von 1941 bis 1944 das Hauptquartier des Oberkommandos des Heeres (OKH) und das Quartier des Heereshauptversorgungsdienstes ihren Sitz. Es war bedeutend größer als das 20 km entfernte Führerhauptquartier Wolfsschanze bei Rastenburg. Das OKH erhielt den Decknamen Mauerwald, weil es unweit des Mauersees lag. Es war unterteilt in die Bezirke: „Fritz“ (operative Dienststellen des Generalstabs des Heeres), „Quelle“ (Generalquartiermeister mit seinen Verwaltungs- und Logistikdienst-stellen) und „Anna“ (Fernmelde- und Kommunikationszentralen)
Nachdem Hitler Anfang Oktober 1940 den Görlitzer Forst bei Rastenburg als Führerhauptquartier festgelegt hatte, begannen unmittelbar danach auch die Arbeiten am künftigen Hauptquartier des OKH unweit vom Mauersee in Ostpreußen. Für den Bau der Hauptquartiere war in Berlin eine Scheinfirma mit dem Decknamen Askania gegründet worden. Am 23. Juni 1941 (also zwei Tage nach dem Angriff auf die UdSSR) bezog der Generalstab des Heeres das Hauptquartier im Mauerwald. In dem Gelände, das mit etwa 250 Objekten und heute noch ca. 30 intakten Bunkern deutlich größer war als die Wolfsschanze, arbeiteten 40 Generäle und etwa 1500 Offiziere, sowie zahlreiche Soldaten. Hier wurden die Weisungen aus der Führerlage im nahegelegenen Führerhauptquartier in konkrete Befehle umgesetzt. Unter anderem arbeiteten dort Friedrich Paulus, Heinz Guderian, Claus Schenk Graf von Stauffenberg und Adolf Heusinger. 1944 entstand dort der Film „Auch hier wird nur mit Wasser gekocht“,