Iphigenie auf Tauris - Kein Drama nach Johann Wolfgang von Goethe - Anno Stock - E-Book

Iphigenie auf Tauris - Kein Drama nach Johann Wolfgang von Goethe E-Book

Anno Stock

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Beschreibung

Lustspiele, Komödien, Tragödien, Dramen – viele klassische Werke sind für die meisten Menschen heute Bücher mit sieben Siegeln. Insbesondere die altertümliche Sprache und der sprachliche Aufbau als Bühnenstück lassen nicht nur Schülerinnen und Schüler verzweifeln. Die Reihe "Kein Drama" bringt alte Klassiker in Prosa neu heraus. So werden sie endlich für jede und jeden verständlich. Inhaltlich bleiben die Neufassungen stets dicht am Original. Daher sind teilweise Begriffe enthalten, die heute gemeinhin als diskriminierend wahrgenommen werden. Auch die Struktur des mit KI-Unterstützung übersetzten Textes ist jeweils abhängig von der genutzten Vorlage – daher sind missverständliche Passagen nicht ganz ausgeschlossen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 49

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Iphigenie auf Tauris - Moderne Romanfassung

Prolog: Die Figuren unserer Geschichte

Die Protagonisten

In unserem Roman begegnen wir fünf Personen, deren Schicksale auf der fernen Insel Tauris miteinander verwoben sind:

Iphigenie - Eine junge Frau griechischer Abstammung, die seit Jahren als Priesterin im Tempel der Göttin Diana dient. Zerrissen zwischen ihrer Pflicht und der Sehnsucht nach ihrer verlorenen Heimat, trägt sie die Last eines dunklen Familiengeheimnisses.

Thoas - Der König der Taurier, ein Mann mittleren Alters, der zwischen alter Tradition und aufkeimenden Gefühlen für seine Priesterin schwankt. Seine raue Außenseite verbirgt eine tiefe Einsamkeit.

Orest - Ein junger Mann, gequält von Schuldgefühlen und verfolgt von inneren Dämonen. Er trägt ein schreckliches Geheimnis mit sich und sucht verzweifelt nach Erlösung.

Pylades - Orests treuer Gefährte, pragmatisch und loyal. Er würde alles für seinen Freund tun und scheut dabei auch vor List und Täuschung nicht zurück.

Arkas - Der vertraute Berater des Königs, ein älterer Mann von ruhiger Weisheit. Er vermittelt zwischen den Welten und versucht, das Beste für alle Beteiligten zu erreichen.

Kapitel 1: Der heilige Hain

Der Schauplatz: Eine abgelegene Insel im Schwarzen Meer, weit entfernt von der griechischen Heimat. Ein uralter Hain umgibt den Tempel der Göttin Diana.

Die mächtigen Bäume des heiligen Hains warfen lange Schatten über den Tempelbezirk. Zwischen den knorrigen Stämmen, die schon Jahrhunderte an diesem Ort standen, bewegte sich eine einsame Gestalt. Es war früher Morgen, die Sonne hatte gerade erst begonnen, durch das dichte Blätterdach zu brechen, und der Tau glitzerte noch auf dem Moos, das die Wurzeln der alten Eichen bedeckte.

Iphigenie, die Priesterin des Tempels, wandelte auf den vertrauten Pfaden, die sie jeden Morgen ging. Ihre weißen Gewänder streiften über das feuchte Gras, während sie sich dem Altar näherte. Doch obwohl sie diese Wege nun schon seit Jahren kannte, fühlte sich jeder Schritt noch immer fremd an. Diese Insel, diese Menschen, dieser Tempel – nichts davon war wirklich ihr Zuhause.

Sie blieb vor dem steinernen Altar stehen und blickte hinauf zu der Statue der Göttin Diana, die mit ihrem Bogen und dem silbernen Halbmond auf dem Haupt über allem thronte. „Noch immer fühle ich mich hier wie eine Gefangene", flüsterte Iphigenie in die Morgenstille. „Auch wenn goldene Ketten mich halten, bleiben es doch Ketten."

Der Wind rauschte durch die Baumkronen, als würde die Natur selbst auf ihre Worte antworten. Iphigenie seufzte tief. Wie oft hatte sie schon zu den Göttern gebetet, sie mögen ihr den Weg zurück in die Heimat zeigen? Wie oft hatte sie von den sonnigen Hügeln Griechenlands geträumt, von ihrer Familie, von allem, was sie zurücklassen musste?

Iphigenie auf Tauris - Zweiter Akt

Eine moderne Romanfassung

Kapitel 5: Der Weg des Todes

Die Morgensonne warf lange Schatten durch die Gitterstäbe der Zelle, in der Orest und Pylades gefangen gehalten wurden. Der Steinboden war kalt und feucht, die Luft schwer vom Geruch nach Salz und verrottendem Tang, der vom nahen Meer herüberwehte.

Orest lehnte mit geschlossenen Augen an der rauen Wand. Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, als er zu sprechen begann: „Es ist der Weg des Todes, den wir gehen, Pylades. Mit jedem Schritt wird meine Seele ruhiger."

Pylades, der am vergitterten Fenster stand und hinaus auf den Tempelhof blickte, drehte sich zu seinem Freund um. Er kannte diesen Ton – diese gefährliche Ruhe, die Orest immer dann überkam, wenn die Schatten seiner Vergangenheit zu mächtig wurden.

„Als ich Apollo um Hilfe bat", fuhr Orest fort, „als ich ihn anflehte, die Rachegöttinnen von mir zu nehmen, diese grässlichen Furien, die mich seit dem Tod meiner Mutter verfolgen – da versprach er mir Rettung. Er sagte, im Tempel seiner geliebten Schwester, die über Tauris herrscht, würde ich Erlösung finden." Ein bitteres Lächeln umspielte seine Lippen. „Und jetzt erfüllt sich seine Prophezeiung. Alle Not wird mit meinem Leben enden."

„Hör auf damit", sagte Pylades scharf und trat näher. „Du redest, als wäre alles schon entschieden."

„Ist es das nicht?" Orest öffnete die Augen und sah seinen Freund direkt an. Die dunklen Ringe unter seinen Augen verrieten die schlaflosen Nächte, in denen ihn die Erinnerungen heimsuchten. „Wie leicht wird es mir fallen, dem Sonnenlicht zu entsagen, wenn eine Götterhand mir das Herz zusammendrückt und meinen Verstand betäubt. Wenn die Enkel des Atreus schon nicht ruhmreich in der Schlacht fallen können, wenn ich wie meine Vorfahren, wie mein Vater, als Opfertier verbluten soll – dann sei es so! Besser hier vor dem Altar als in irgendeinem dunklen Winkel, wo verwandte Mörder ihre Netze spannen."

Er schloss wieder die Augen und sprach zu den unsichtbaren Schatten, die ihn verfolgten: „Lasst mir noch etwas Ruhe, ihr Geister der Unterwelt. Ihr, die ihr dem Blut nachspürt, das von meinen Schritten tropft und meinen Weg markiert, die ihr mich hetzt wie losgelassene Hunde – lasst mich! Ich komme bald zu euch hinab. Das Tageslicht soll euch nicht sehen und mich auch nicht mehr. Die schöne grüne Erde soll kein Spielplatz für Gespenster sein."

Dann wandte er sich wieder Pylades zu, und seine Stimme wurde weicher: „Nur dich, mein treuer Freund, dich, der du unschuldig an meiner Schuld und meinem Fluch bist – wie ungern nehme ich dich mit in jenes Land der Trauer. Dein Leben oder Tod ist das Einzige, was mir noch Hoffnung oder Furcht einflößt."

Pylades packte Orest bei den Schultern. „Ich bin noch nicht bereit, in das Schattenreich hinabzusteigen, Orest. Noch nicht. Ich denke nach, ich suche nach Wegen durch dieses Labyrinth, die uns zurück ins Leben führen können. Ich denke nicht an den Tod – ich lausche und warte, ob die Götter uns nicht doch einen Weg zur Flucht zeigen werden."

„Der Tod kommt sowieso", murmelte Orest. „Gefürchtet oder nicht, er ist unaufhaltsam."