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Vergeltung! Wenig anderes war Alec Quinn durch den Kopf gegangen in den vergangenen Wochen und Monaten. Und nun, als das schwere Tor des Staatsgefängnisses von New Mexico endlich hinter ihm ins Schloss fiel und er aus schmalen Augen einen Blick in die Runde warf, als müsse er sich noch davon überzeugen, wirklich wieder frei zu sein, beherrschte nur noch eins seine Gedanken: Vergeltung für den Verrat, der ihn für sechs Jahre hinter Gitter gebracht hatte.
Er wusste nicht, wer seiner Komplizen ihn damals auf der Flucht niedergeschossen und den Verfolgern überlassen hatte. Und fast so heiß wie der Verrat brannte die Wut auf sich selbst in Quinn; weil er so viel Niedertracht nicht vorausgesehen hatte.
All den Zorn und den Hass hatte er über die Jahre sorgsam gehütet und gepflegt. Endlich war der Zeitpunkt für die Ernte gekommen.
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Seitenzahl: 137
Veröffentlichungsjahr: 2024
Cover
Abrechnung in Albuquerque
Vorschau
Impressum
Abrechnung in Albuquerque
von Kolja van Horn
Vergeltung! Wenig anderes war Alec Quinn durch den Kopf gegangen in den vergangenen Wochen und Monaten. Und nun, als das schwere Tor des Staatsgefängnisses von New Mexico endlich hinter ihm ins Schloss fiel und er aus schmalen Augen einen Blick in die Runde warf, als müsse er sich noch davon überzeugen, wirklich wieder frei zu sein, beherrschte nur noch eins seine Gedanken: Vergeltung für den Verrat, der ihn für sechs Jahre hinter Gitter gebracht hatte.
Er wusste nicht, wer seiner Komplizen ihn damals auf der Flucht niedergeschossen und den Verfolgern überlassen hatte. Und fast so heiß wie der Verrat brannte die Wut auf sich selbst in Quinn; weil er so viel Niedertracht nicht vorausgesehen hatte. All den Zorn und den Hass hatte er über die Jahre sorgsam gehütet und gepflegt. Endlich war der Zeitpunkt für die Ernte gekommen.
Der festungsgleiche Ziegelbau des Zuchthauses befand sich unweit des Santa-Fé-Trails auf einem kahlen Hügel, von dem aus man die Stadt vor dem Gebirgszug der Sangre Cristo Range immerhin sehen konnte, ohne dass deren Bürger täglich mit der Nase auf die Schwerverbrecher gestoßen wurden, die knapp eine Meile vor ihren Toren einsaßen.
Es kursierte ein Gerücht, man hätte Santa Fé vor die Wahl gestellt – entweder das Staatsgefängnis oder die erste Universität von New Mexico. Worauf die Bürger sich für den Knast entschieden.
Alec Quinn erkannte darin eine gewisse Weitsicht. Die Bewachung von Gesetzlosen und die Exekution von Todesurteilen versprach sichere Jobs auf Dauer, wohingegen die meisten der Leute hier vermutlich schon bei dem Begriff Universität ratlos die Brauen gehoben hatten.
Er warf einen letzten Blick zurück, hinauf auf die Brüstung, von der Lyonel, einer der Wächter, zu ihm herunter rief: »Alles Gute, Quinn. Und lass dich ja nicht wieder hier blicken!«
Quinns Mundwinkel hoben sich unter dem dunklen Schnauzbart, während er antwortete: »Werd' mir Mühe geben, Compadre.«
Er tippte sich an die Krempe seines schwarzen Stetsons, der ihm wie seine Stiefel, eine zerschlissene Tasche mit Kleidung, ein Revolvergurt sowie zwölf Dollar und achtzehn Cents am Morgen bei der Entlassung übergeben worden war.
Das Holster des Gurts war leer gewesen, und auf seinen fragenden Blick hin hatte der Kerl hinter dem Tresen nur die Achseln gehoben und geknurrt: »Keine Ahnung, wo dein Schießeisen geblieben ist, Quinn. Wenn du willst, reich doch eine Beschwerde ein.«
Vor den Jahren in der Zelle hätte der Bastard sich dafür postwendend eine blutige Nase geholt, doch Quinn war ein anderer geworden. Deshalb hatte er einfach seine Sachen genommen und war dem Wärter gefolgt, der ihn durch den Gang in den Vorhof geführt hatte. Dort war er vom stellvertretenden Direktor des Gefängnisses erwartet und mit einer kurzen Ansprache bedacht worden, die er stillschweigend über sich hatte ergehen lassen, während man das Tor öffnete und der Wind der Freiheit Wüstenhexen hineinrollen ließ und allen Anwesenden Staub in die Augen trieb.
»Sie haben Ihre Strafe verbüßt, Alec Quinn«, hatte ihm Ronald Chambers, der stellvertretende Direktor beschieden, wobei dessen Miene nicht danach aussah, als wäre er darüber besonders erbaut. »Weil Sie sich gut führten, nicht weil Sie Reue zeigten oder dabei halfen, Ihrer Komplizen habhaft zu werden, werden Sie heute nach sechs Jahren aus der Haft entlassen. Und obwohl bei dem Überfall, an dem Sie beteiligt waren, ein unschuldiger Mann zu Tode kam.«
Quinn hatte ein Seufzen unterdrückt, ebenso wie eine Antwort, die jeder – auch Chambers – schon kannte: Mehrere Zeugen hatten ausgeschlossen, dass er damals den jungen Richy Havens erschossen hatte.
Sonst wäre er am Galgen gelandet statt im Gefängnis.
Er marschierte den Hang hinab über die Zufahrt, nicht mehr als ein staubiger Streifen in der Prärie mit zwei hüfthohen Begrenzungen aus Lehmziegeln, die sich kerzengerade über zweihundert Yards bis zur Straße zog. Von Süden aus kam ein klappgriger Murphywagen näher, auf dessen Ladefläche sich Fässer und Kisten türmten. Der Mann auf dem Bock schien in seine Richtung zu schauen, und Quinn hob winkend die Hand. Doch statt seine beiden Zugtiere zum Stehen zu bringen, trieb der Kutscher sie zu größerer Eile an und wich Quinns Blick aus, während er in raschem Tempo vorüberfuhr.
Wenig überrascht darüber blieb Quinn am Rand der Straße stehen, schob sich eine Zigarette zwischen die Lippen und zündete sie an, ehe er gemächlichen Schrittes der Staubwolke des Fuhrwerks folgte.
Santa Fés Kapelle San Miguel empfing den Besucher mit mittäglichem Glockengeläut, von den Passanten auf den Sidewalks erntete Quinn argwöhnische bis gleichgültige Blicke, während er am Rand der Mainstreet entlangschlenderte. Vor einem Gemischtwarenladen erkannte er den Kutscher von vorhin wieder, und dem schien es genauso zu gehen, doch der Mann wich seinem Blick aus und wandte sich rasch wieder zwei Frauen zu, die ihn gerade begrüßt hatten.
Er passierte die zweigeschossige Town Hall, die sich an der Ostseite des zentralen Platzes der Stadt erhob. Dort war ihm vor sechs Jahren auch der Prozess gemacht worden, und Quinn fragte sich angesichts der Gruppe in feinen Zwirn gekleideter Gents, die auf der Terrasse oberhalb der Freitreppe zusammenstanden und ihn mit Zigarren und Pfeifen in den Händen zu taxieren schienen, unwillkürlich, ob jemand unter ihnen den ehemaligen Angeklagten wiedererkannte.
Ihm jedenfalls kam keines der Gesichter bekannt vor; Quinn erinnerte sich nicht einmal mehr an den Namen des Anwalts, der ihn damals halbherzig vertreten hatte. Er richtete den Blick voraus, auf den Saloon, der sich am anderen Ende der Plaza befand und dessen Schild seine Laune eher zu heben vermochte.
Als er die Schwingtür aufstieß und den Schankraum betrat, mussten sich seine Augen nach der grellen Mittagssonne draußen erst wieder an das Zwielicht im Inneren gewöhnen. Auf dem Weg zum Tresen ließ er seine Blicke nach links und rechts über die Tische schweifen. Zwei Cowboys beugten sich über ihre Teller und aßen schweigend an einem Tisch gleich neben dem Eingang. Ein älterer Gent mit Bowler hockte an einem Einzeltisch mitten im Raum, vor sich einen Becher Kaffee. Er musterte Quinn kurz, ehe er den Blick senkte und sich wieder auf die Zeitung in seinem Schoß konzentrierte. Weiter hinten in der Ecke saß ein vierter Gast, der sein Mittagessen offenbar schon verzehrt hatte. Teller und Bierglas waren leer, und der Hut des Hombres tief in die Stirn gezogen, als würde er ein Verdauungsschläfchen halten.
Die Frau mit dem schulterlangen dunkelbraunen Lockenhaar hinter dem Tresen starrte ihm sekundenlang entgegen, ehe sie mit regloser Miene brummte: »Alec Quinn. Sie haben dich also rausgelassen.«
Er verbarg die Überraschung darüber, dass sie ihn nach der langen Zeit als erste in der Stadt wiedererkannte, hinter einem gleichmütigem, schmalen Lächeln und versuchte, sich an den Namen der Frau zu erinnern, während er knurrte: »Sieht ganz danach aus.«
Sie schnaubte und verzog das Gesicht, beides drückte unverkennbar Verachtung aus. »Kann nicht behaupten, dass mir das den Tag versüßt.« Ihr Blick war eisig. »Warum verschwindest du nicht einfach?«
Er hob beschwichtigend die Hände und setzte sich auf einen der Barhocker. »Nur auf einen Drink, in Ordnung? Danach bin ich weg, und du siehst mich nie wieder.«
Jetzt fiel ihm der Name wieder ein. Patty Kendricks. Sie hatte als Zeugin ausgesagt, und ihre Beschreibung seiner Kleidung hatte Quinn wahrscheinlich den Hals gerettet. Alle vier waren sie während des Überfalls maskiert gewesen, daher konnte man den Schützen, der den Mord begangen hatte, nur aufgrund der Sachen bestimmen, die er am Leib getragen hatte. Sein recht auffälliger Wildledermantel mit Pelzkragen, an den sich der Kutscher vom Überfall her ebenso wie Patty erinnerte, hatte ihm Glück gebracht.
Die Bartenderin schüttelte mürrisch den Kopf, griff aber nach einem Glas, nachdem er ein paar Münzen auf die Theke gelegt hatte. Sie füllte das Glas aus einer Flasche ohne Etikett, knallte es auf die zerkratzte Tresenplatte und feuerte einen Blick auf ihn ab, der eine Blume zum Verwelken gebracht hätte: »Beeil dich damit.«
Quinn verzog das Gesicht, aber er tat wie geheißen und leerte den Drink auf einen Zug. Das Zeug brannte wie Feuer in der Kehle, gleichzeitig wärmte es seine Seele ein klein wenig auf.
»Wann geht die nächste Postkutsche nach Süden?«, fragte er Patty. Sie musste nicht lange überlegen.
»In zwei Stunden. Aber sie fahren jetzt unten am Südende der Stadt ab, vor dem Bahnhof.«
Quinn nickte, glitt vom Barhocker und tippte sich zum Abschied an den Stetson. Patty schaute mit regloser Miene an ihm vorbei, als hätte er den Saloon nie betreten.
Auf dem Weg zur Tür musterte er den Burschen in der Ecke noch einmal. Er schien tatsächlich zu schlafen, obwohl die Haltung des Mannes auf unbestimmbare Weise wirkte, als sei er in jeder Sekunde bereit, anzugreifen.
Zwei Stunden. Während Quinn die Straße hinabging Richtung Süden, beschloss er, dass die Zeit reichte, um vor der Abreise einen Abstecher in das Bordell von Madame Queralda zu unternehmen. Mit dem Billett für die Kutsche würde das seine bescheidene Barschaft zwar deutlich dezimieren, aber er hatte bereits einen Plan, wie er dieses Problem bald lösen konnte.
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Lassiter schob sich den Stetson aus dem Gesicht und stand auf, kaum dass Quinn den Schankraum verlassen hatte. Als er an den Tresen trat und fragend die Brauen hob, zuckte Patty die Achseln.
»Hat nicht viel Worte gemacht. Aber er will die nächste Kutsche nach Süden nehmen.«
Der Agent der Brigade Sieben nickte mit ausdrucksloser Miene, während die Bartenderin ein Glas mit Bourbon füllte und vor ihm auf dem Tresen abstellte. »Sonst nichts weiter?«
Patty schüttelte den Kopf. »Warum sollte er mir auch sein Herz ausschütten, Lassiter? Meine Aussage mag ihm damals ja geholfen haben. Aber das war nicht meine Absicht – ich habe nur die Wahrheit gesagt.« Ihre Miene verfinsterte sich. »Wäre es nach mir gegangen, hätte man Quinn auch hängen können. So dachten damals die meisten in der Stadt. Richy Havens war ein feiner Kerl, ganz anders als sein Vater. Und diese Schufte haben ihn abgeknallt wie einen tollwütigen Köter.«
»Um so wichtiger, den zu fassen, der das getan hat«, erwiderte Lassiter. »Denn Quinn ist es nicht gewesen, so viel ist klar.«
Patty musterte ihn mit leicht zur Seite geneigtem Kopf. »Und du glaubst, wenn du dich an Quinns Fersen heftest, führt er dich irgendwann zu seinen Komplizen von damals?«
»So lautet der Plan.«
Die Bartenderin lächelte, aber ihre Miene drückte Skepsis aus. »Sechs Jahre sind vergangen. Die haben Quinn regelrecht ans Messer geliefert und sind mit der ganzen Beute entkommen, fast zwölftausend Dollar. Da werden sie wohl alles getan haben, um für ihn unauffindbar zu sein, meinst du nicht?«
»Mag sein. Aber er hat zwei Briefe bekommen – einen ein paar Wochen, nachdem er hinter Gitter gewandert ist. Und noch einen zehn Monate später.«
Neugierig beugte Patty sich vor: »Von wem?«
»Rose O'Neil«, erwiderte Lassiter. »Sein Betthäschen damals. Er hat sie in einem Freudenhaus in Arizona aufgegabelt und mitgenommen.«
Die Bartenderin nickte. »Ich glaube, ich erinnere mich an sie. Die beiden waren mal zusammen hier im Saloon.« Sie dachte kurz nach, ehe sich ihre Augen weiteten. »Denkst du etwa, sie war auch bei dem Überfall dabei?«
»Wer weiß?« Lassiter hob die Achseln. »Die Briefe kamen jedenfalls aus Albuquerque. Die Gefängnisleitung hat sie nicht geöffnet, aber ich vermute, Quinn wird Rose wiedersehen und von dort aus die Spur aufnehmen wollen.«
»Du vermutest es«, gab Patty zurück, »aber genauso gut könnte Rose nicht das Geringste mit dem Überfall und Quinns Komplizen zu tun haben.«
Lassiter nahm das Glas und trank einen Schluck Bourbon, ehe er entgegnete: »Es ist die einzige Spur, die wir haben. Und ich nehme an, es geht Quinn genauso.«
»Besser, du lässt ihn dennoch nicht zu lange aus den Augen.«
»Keine Sorge.« Lassiter leerte sein Glas und bedachte Patty mit einem Augenzwinkern. Die Bartenderin hatte ihm die drei Tage – und vor allem die Nächte – während er in Santa Fé Alec Quinns Entlassung erwartet hatte, auf die denkbar reizendste Art versüßt. »Aber jetzt mache ich mich besser auf den Weg.«
Patty hob die Augenbrauen. »Die Kutsche fährt erst in zwei Stunden ab...«
Lassiter nickte. »Ist mir bekannt. Nur habe ich nicht vor, mit Quinn gemeinsam nach Süden zu reisen, Patty. Zumal ich zu wissen glaube, wo er auf dem Weg nach Albuquerque Halt machen wird. Das gibt mir die Gelegenheit, ihm ein paar Meilen voraus zu sein, ohne dass er mich noch einmal zu Gesicht bekommt.«
»Verstehe«, murmelte Patty, doch ihr Gesicht schien die Behauptung nicht zu bestätigen. Lassiter verabschiedete sich von ihr und trat hinaus auf die Mainstreet. Er schaute sich um, doch von Alec Quinn war bereits nichts mehr zu sehen.
Mit ausgreifenden Schritten marschierte er über die Sidewalks in Richtung des Mietstalls, während in seinem Kopf das weitere Vorgehen Gestalt annahm.
Der Auftrag der Brigade Sieben war eindeutig: Lassiter sollte Quinn so lange auf den Fersen bleiben, bis der ihn zu seinen bis heute unbekannten Komplizen führen würde. Denn einer von jenen hatte Richy Havens auf dem Gewissen. Und dessen Vater, Senator Ignacious Havens, hatte sich nie damit abgefunden, dass die Täter damals davon gekommen waren.
Havens hatte seine guten Kontakte nach Washington genutzt, um darauf zu drängen, bei Quinns Entlassung jemanden auf dessen Spur zu setzen. Das Vertrauen auf Quinns brennendes Verlangen nach Vergeltung war ein triftiger Grund dafür, also hatte die Brigade Sieben ihren besten Mann nach Santa Fé in Marsch gesetzt.
Doch schon in den Monaten zuvor war man nicht untätig gewesen. Findige Ermittler hatten alles unternommen, um Quinns Vergangenheit zu durchleuchten auf der Suche nach nützlichen Informationen. Die Ergebnisse waren dürftig ausgefallen. Quinn war weitgehend ein Geheimnis geblieben, auch, weil er die Hälfte seines Lebens offenbar nicht in den Vereinigten Staaten, sondern in Südamerika verbracht hatte.
Geboren allerdings war er in New Mexico, wie man durch einen glücklichen Zufall herausgefunden hatte. Und daher glaubte Lassiter auch zu wissen, wo Quinn Station machen würde auf seinem Weg nach Albuquerque.
Der Brigadeagent holte seinen Wallach aus dem Mietstall und deckte sich noch mit ausreichend Reiseproviant ein, ehe er Santa Fé verließ. Er trieb den Braunen zur Eile an, denn er wollte das kleine Städtchen Three Pines Junction noch vor Einbruch der Dämmerung erreichen. Und vor der Postkutsche, mit der Alec Quinn dort eintreffen würde.
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Quinn grunzte pflichtschuldig. Er nahm die weiche Berührung üppiger Brüste auf den Innenseiten seiner Oberschenkel wahr, als die brünette Prostituierte sich mit Hingabe ihrer Aufgabe widmete, einem Mann Entspannung zu verschaffen, der dieses Vergnügen für lange Zeit hatte entbehren müssen. Dabei übertraf sie immerhin die kleinen Freuden, die er sich in den letzten Jahren des Nachts mit Handarbeit verschafft hatte.
Sie streichelte seine Hüften und seinen Bauch, während ihre Zunge akrobatische Kunststücke vollführte, und Quinn versuchte, sich fallen zu lassen. Doch auf einmal ließ sie von ihm ab, und er öffnete überrascht die Augen. »Bleib einfach so liegen«, hauchte sie mit verschleiertem Blick und ließ sich auf ihm nieder.
Sie atmete schwer, und ihr üppiger Busen wogte über ihm auf und ab, während sie ihr Becken hob. Quinn spürte ihre Finger an seinem steil aufragenden Gemächt, als sie ihn in ihre feuchte Höhle einführte und mit einem leisen Seufzer auf seinen Lenden niedersank.
Langsam ließ sie die Hüften kreisen, und Quinn langte mechanisch nach ihren Brüsten. Rasch richteten sich die Warzen unter seinen Händen auf, und die Brünette warf den Kopf in den Nacken. Ihre Bewegungen beschleunigten sich.
Quinns Körper reagierte, doch sein Geist war abwesend, als wäre er nur ein unbeteiligter Zeuge, der in einer Ecke des schmuddeligen Zimmers stand und der Szene beiwohnte, ohne dabei Gefühle zu entwickeln.
Er sah den nackten Körper der Dirne über sich und registrierte jedes Detail. Der kleine Leberfleck unter ihrem Kinn, die Grübchen links und rechts der vollen Lippen, die nun zu einem verzückten Lächeln gedehnt waren, ihr seidiges, rotbraunes Haar, das über die schön geschwungenen Schultern fiel, die ebenmäßigen Bögen ihrer dunklen Augenbrauen.
Doch all das rührte nichts in ihm an, es war, als würde er ein Möbelstück betrachten. Sie bemerkte nichts von seiner Gefühlskälte; so hatte immerhin eine im Zimmer Freude am Liebesspiel.
Ihre Bewegungen wurden hektischer, ekstatischer, und irgendwie gelang es nun auch Quinn, der körperlichen Erregung nachzugeben, sich ganz auf seine Lenden zu konzentrieren und zuzulassen, wie der Druck sich dort steigerte und dem Höhepunkt entgegenstrebte.
Sie warf sich auf seine Brust, bedeckte sie mit Küssen, während sie nun alle Hemmungen fahren ließ und ihn ritt wie einen wilden Hengst. Dann endlich kam der Höhepunkt über sie wie ein explodierender Vulkan, und die Brünette bog zitternd den Rücken durch, einen lautlosen Schrei auf ihren zu einem runden O geöffneten Lippen.
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