Pferdesoldaten 10 - Der Schlächter - Michael Schenk - E-Book

Pferdesoldaten 10 - Der Schlächter E-Book

Michael Schenk

0,0
1,49 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

"Die Pferdesoldaten" bietet spannende Western aus der Zeit der nordamerikanischen Indianerkriege. Die in sich abgeschlossenen Abenteuer stellen die U.S. Reitertruppen in den Jahren zwischen 1833 und 1893 vor. Entgegen der üblichen Western-Klischees bietet der Autor dabei tiefe Einblicke in Ausrüstung, Bewaffnung und Taktiken, die sich im Verlauf der Jahre immer wieder veränderten. Schicke gelbe Halstücher und Kavallerie mit Repetiergewehren wird der Leser hier nicht finden, wohl aber Action mit einem ungewohnten Maß an Authentizität.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 242

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Michael Schenk

Pferdesoldaten 10 - Der Schlächter

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Kapitel 1 Hinweis

Kapitel 2 Das Winterlager

Kapitel 3 Ein aufstrebendes Land

Kapitel 4 Das Wort des Herrn

Kapitel 5 Der First-Lieutenant

Kapitel 6 Der Medizinmann

Kapitel 7 Freiwillige für hundert Tage

Kapitel 8 Fort Lyon

Kapitel 9 Shining Moon

Kapitel 10 Das unblutige Regiment

Kapitel 11 Beunruhigende Beobachtung

Kapitel 12 Befehlsgewalt

Kapitel 13 Eine hoffnungsvolle Jagd

Kapitel 14 Der Plan

Kapitel 15 Nächtliches Idyll

Kapitel 16 In der Stille des Morgens

Kapitel 17 Gedämpfte Laute

Kapitel 18 Das Symbol des Friedens

Kapitel 19 Zur Attacke

Kapitel 20 Tod im ersten Morgenlicht

Kapitel 21 Verweigerung

Kapitel 22 Ohne Unterschied

Kapitel 23 Von Trauer und Wut

Kapitel 24 Die Bestie

Kapitel 25 Die stumme Linie

Kapitel 26 Die Rechnung des Schlachtens

Kapitel 27 Der Schwur der Rache

Kapitel 28 Der Brief

Kapitel 29 Der General

Kapitel 30 Auf feindlichem Gebiet

Kapitel 31 Die Anhörung

Kapitel 32 Eine Frage der Zuständigkeit

Kapitel 33 Rache für Sand Creek

Kapitel 34 Mündungsfeuer

Kapitel 35 Karte Vertragsgebiete der südlichen Cheyenne

Kapitel 36 Karte Sand-Creek-Massaker

Kapitel 37 Ankündigung

Kapitel 38 Hinweis zur Suche bei Amazon

Kapitel 39 Preiserhöhung und Erscheinungstermine

Kapitel 40 Historische Anmerkung

Kapitel 41 Bisher erschienen:

Kapitel 42 Hinweis: Für Freiheit, Lincoln und Lee

Impressum neobooks

Kapitel 1 Hinweis

Pferdesoldaten 10

Der Schlächter

Military Western

von

Michael H. Schenk

© M. Schenk 2020

Die Handlung dieses Romans lehnt sich an die Geschichte des Sand-Creek-Massakers im Jahr 1864 an. Ich habe dafür den Zeitpunkt um ein Jahr vorverlegt und lasse reale und fiktive Personen handeln. Welche Konsequenzen dabei die tatsächlichen barbarischen Morde dieses Schandflecks der US-amerikanischen Geschichte für die Akteure hatten, ist, ebenso wie weitere nicht-fiktive Details, in den historischen Anmerkungen am Ende zu finden. Ich habe mich dazu entschlossen, einige der damals begangenen Grausamkeiten in ihren blutigen Details zu schildern, um aufzuzeigen, wohin blinder Hass und falscher Patriotismus führen können.

Die Kapitel 35 und 36 zeigen Karten des Vertragsgebietes der Cheyenne und des Massakers.

Im Gedenken an die Opfer und mögen die Täter in der Hölle schmoren.

Michael H. Schenk

Kapitel 2 Das Winterlager

Black Kettle schritt langsam durch das große Lager. Es war der September des Jahres 1863 und der Aufbau war noch nicht abgeschlossen. Erst ein Teil der Tipis stand, bei anderen wurden noch die Stangengerüste aufgestellt und die bemalten Büffelhäute aufgelegt. Überall herrschte reges Treiben und die meisten Arbeiten wurden von den Frauen ausgeführt, denn die Männer waren in Gruppen unterwegs, um Wild für die Wintervorräte zu erlegen.

Das Oberhaupt der südlichen Cheyenne nahm jede Kleinigkeit in sich auf. Der Tag würde angenehm warm und sonnig werden, doch die Blätter der Bäume zeigten bereits ihr buntes Kleid und in den Nächten konnte es hier, im Territorium von Colorado, bereits empfindlich kalt werden.

Im Sommer war dieses Gebiet am Big Sandy Creek, den man auch einfach den Sand Creek nannte, ein fruchtbares Idyll aus bunten Farben. Vor allem, wenn die Wildblumen blühten und das hügelige Land zu beiden Seiten des Flusses bedeckten. Der Herbst ließ alles noch prächtiger erstrahlen, doch diese Vielfalt kündete davon, dass der Winter nahte. Black Kettle dachte mit Sorge an die kommenden Monate. Während des Sommers hatte es einige kleinere Auseinandersetzungen mit den Weißen gegeben und den alten Chief plagte die Möglichkeit eines drohenden Krieges. So war er vor wenigen Wochen mit einer Abordnung nach Denver City gereist und hatte dort mit dem kleinen weißen Vater, Gouverneur Evans, und dem Militärkommandeur von Colorado, Colonel Chivington, gesprochen und ihnen den Friedenswillen der Cheyenne versichert. Beide Männer hatten seine Sorge geteilt und ihm geraten, in diesem Jahr das Winterlager in der Nähe von Fort Lyon zu errichten. Dort seien er und sein Volk in Sicherheit, wenn sie selbst bereit waren, den Frieden zu bewahren.

So war der alte Black Kettle mit fünf kleineren südlichen Stämmen der Cheyenne und einer Gruppe befreundeter Arapahoe zum Sand Creek gezogen. Auf diese Weise konnte man sich gegenseitig helfen, denn die Vorbereitungen, die nötig waren, um den harten Winter zu überstehen, waren noch immer nicht abgeschlossen.

Die Schritte von Black Kettle und seinem Begleiter, White Antelope, riefen im frisch gefallenen Laub ein leises Rascheln hervor. White Antelope war der Chief der Arapahoe, jenes Stammes, der diesen südlichen Teil des Lagers einnahm.

Das große Lager war nicht in Kreisen errichtet, sondern erstreckte sich, unterteilt nach den Stammesgruppen, entlang des östlichen Ufers. Der Standort, in einer weiten Biegung des Big Sandy Creek gelegen, war gut gewählt. Im Nordwesten gab es eine große Furt, im Süden einige Stellen, die man leicht passieren konnte, wenn man sich nicht scheute, sich die Füße nass zu machen. Die Strömung war stark genug, so dass der Fluss in einem normalen Winter nicht zufror.

Es gab mehrere kleine Wälder und Baumgruppen, fast ausschließlich Laubbäume. Der Anblick eines Nadelbaums war selten. Eigentlich war das Wild hier zahlreich und es gab reichlich Fische, doch inzwischen schienen sie allesamt begriffen zu haben, dass die Nähe der Indianer rasch dazu führen konnte, in deren Mägen zu enden. Vor allem jetzt, da es immer weniger Blätter an den Bäumen gab, die noch ausreichenden Sichtschutz boten. Inzwischen konnte man das Wild zwischen den Bäumen auf einige Entfernung erkennen. Dennoch wurde es für die Jagdgruppen immer schwieriger, genug Beute aufzustöbern. Rehe und Antilopen machten sich ebenso rar wie Bären, Elche und anderes Großwild. Gelegentlich fand man Spuren von Wölfen und nachts konnte man ihr Heulen hören.

„Der Büffel war in diesem Sommer nicht so zahlreich wie gewohnt“, stellte White Antelope missmutig fest. „Nur wenige und kleine Herden. Nicht genug Fleisch und nicht genug Häute, um den Winter sicher zu überstehen. Vielleicht hätten wir doch ein gemeinsames Lager anlegen sollen.“

Der befreundete Arapahoe spielte auf jene südlichen Cheyenne an, die nicht an den Frieden mit den Weißen glaubten und ein eigenes Lager, rund achtzig Kilometer nördlich, unterhielten.

Black Kettle, der in seinem Volk auch Moxtaveto genannt wurde, war im Jahr 1803 geboren worden. In seinem ereignisreichen Leben war er vom Krieger zum obersten Häuptling der südlichen Cheyenne aufgestiegen. Man schätzte seine Erfahrung und Weisheit, doch in den letzten Jahren stieß er zunehmend auf den Widerstand jener Cheyenne, die ihn nicht weiter auf dem Weg des Friedens begleiten wollten. Ein Zeichen hierfür war auch die Teilung der Stämme in zwei getrennte Winterlager. Auch wenn das von Black Kettle das größere war, so schmerzte es dennoch, dass sie die Unbilden des Winters nicht gemeinsam teilen würden.

Der alte Häuptling der Cheyenne nickte bedächtig. „Ein gemeinsames großes Lager wäre mein Wunsch gewesen, mein Freund, doch ich will jene nicht zwingen, die dem Wort der Weißen nicht vertrauen. Immerhin teilen sie die Beute ihrer Jagdausflüge mit uns.“

„Die Unruhen dieses Jahres haben uns Zeit und Leben gekostet“, stellte White Antelope fest. „Statt den Büffel zu jagen, war mancher Krieger lieber hinter den Skalps der Eindringlinge her. Hätten sie stattdessen Wild gejagt, so hätten wir genug Vorräte und der Frieden wäre gesichert. So unsicher dieser Frieden letztlich auch sein mag.“

Black Kettle legte dem Freund für einen kurzen Moment die Hand an die Schulter. „Mancher Krieger versteht nicht, warum wir den letzten Vertragsbruch der Weißen hinnehmen müssen. Dass der weiße Mann einfach zu stark ist, um ihm auf Dauer zu widerstehen.“

„Ja, mancher denkt, dass du dich den Vejohs unterwirfst.“ Der jüngere Häuptling benutzte einen Begriff für die Weißen, der bei den Siouxstämmen und Cheyenne durchaus üblich war.

„Wir müssen den Frieden bewahren, sonst wird unser Volk untergehen.“

„Auch ich bin für den Frieden“, versicherte White Antelope. „Doch was sollen wir tun? In diesem Jahr waren es weniger Büffel als in den Jahren zuvor, und ich sage dir, im kommenden Jahr werden es noch weniger sein. Es gibt immer weniger Büffel und immer mehr weiße Männer.“

Sie beobachteten eine Handvoll Frauen, die eine große Gruppe Kinder beim Ballspiel beaufsichtigten. Die meisten Squaws widmeten sich den Arbeiten, die dringend vollendet werden mussten. Sie suchten nach Feuerholz, besserten Zelte und Kleidung aus und nähten an warmen Winterjacken. Häute wurden gegerbt, Leder weich gekaut und in den Wäldern nach Kräutern, essbaren Pflanzen und Wurzeln gesucht. Hagebutten und Eicheln gehörten zu den begehrtesten Wintervorräten, da sie reich an Nährstoffen waren. Mit etwas Glück konnten die hier versammelten Stämme den Winter überstehen, doch die Jäger würden unentwegt für Nachschub sorgen und dafür immer weitere Strecken zurücklegen müssen.

„Immer mehr weiße Männer“, sinnierte White Antelope. „Sie sind eine Flut, die wir aufhalten müssen.“

„Eine Flut, die wir nicht aufhalten können. Wir haben es versucht. Ja, wir haben es oft versucht. Immer wieder konnten wir die Eindringlinge von unserem Land vertreiben und immer wieder kehrten sie mit ihrer Armee zurück. Ich glaube nicht, dass wir sie wirklich noch aufhalten können. Nein, wir müssen lernen, mit den Weißen zu leben, uns ihnen anpassen. Entweder schwimmen wir mit dem Fluss oder wir ertrinken.“

„Deine Worte gefallen mir nicht“, gab Chief White Antelope zu. „Das klingt nicht nach dem Black Kettle, den ich kenne.“

„Es ist noch derselbe Black Kettle, doch er ist klüger geworden und sucht den Weg des Friedens. Unser Volk wird nur überleben, wenn wir uns mit den Weißen arrangieren.“

Black Kettle war nicht besonders groß, und hager. Das Gesicht mit der kupferbraunen Haut zeigte die scharf geschnittenen Züge, wie sie bei den Cheyenne und Sioux so typisch waren. Das Alter hatte seine Falten hinterlassen und in den schwarzen Haaren waren graue Strähnen zu erkennen. Wie alle Cheyenne und Sioux trug Black Kettle sie zu zwei langen dicken Zöpfen geflochten, die er mit roten Bändern schmückte. Seinen Körper zeichnete manche Narbe und es bewies, dass der alte Chief ein bewährter und erfahrener Krieger war. So erfahren, dass er sich scheute, sein Volk in ein sinnloses Blutvergießen zu schicken.

Der Alte legte erneut die Hand an die Schulter seines Freundes. „Vor einigen Jahren fanden die Weißen Gold in unserem Land, welches sie Colorado nennen. Du weißt, mein Freund, dass dieses Gold ihre Sinne ebenso benebelt wie uns der Alkohol. Ihre Gier danach kennt keine Grenzen. Du weißt, was die Folge war.“

„Jeder weiß das“, knurrte White Antelope. „Sie strömen in unser Land und nichts scheint sie aufhalten zu können. Noch vor wenigen Jahren war Julesburg nur ein Haltepunkt der Pferdekutschen. Jetzt leben dort fast hundertfünfzig Weiße und bauen ihre hölzernen Tipis. Dort entsteht auch ein Lager der Langmesser und Marschiereviel.“

„Der große weiße Vater in Washington nannte es Camp Rankin“, bestätigte Black Kettle nachdenklich.

„Vor nur zwei Jahren hat man Denver City gegründet. Eine weitere Stadt in unserem einstigen Stammesgebiet, welches sie jetzt Territorium nennen. Dort sollen sogar Sechstausend der Weißen leben. Es werden immer mehr. Immer mehr. Für jeden von ihnen, den wir erschlugen und dem wir den Arm abschnitten, kamen ein Dutzend andere. Und wenn wir auch diese besiegen, dann kommt die Armee mit ihren Marschiereviel, den Wagenkanonen und den langen Messern. Sie zwingen uns ihre Verträge auf.“ Der junge Chief wies um sich. „Unser Land hat kaum noch ein Achtel seiner einstigen Größe und nun führt eine ihrer Straßen durch unser altes Stammesgebiet.“

„Doch wir leben in Frieden. Das hat mir der große weiße Vater in Washington versichert und ebenso der kleine weiße Vater in Denver City.“

Im Jahr 1851 hatte man mit den Cheyenne und Arapahoe einen Vertrag abgeschlossen, der ihnen ihr Stammesgebiet garantierte. Doch der Weiße breitete sich aus und nach dem Oregon Trail im Norden und dem Santa Fe Trail im Süden, entstand der Smoky Hill Trail, der mitten durch das Stammesgebiet führte und Kansas und Colorado verband. Er kürzte den Weg für die zahlreichen Siedler und Glücksritter ab, die es nach Westen zog. Doch die Verletzung des Vertragsgebietes führte zu Angriffen wütender Krieger auf vereinzelte Weiße und kleine Gruppen. Es drohte ein weiterer Indianerkrieg. So hatten Washington und die Armee eingegriffen. Jedoch nicht, indem sie den bestehenden Vertrag schützten, sondern, indem sie ihn für ungültig erklärten und den Indianern einen neuen aufzwangen. Im Vertrag von 1861 war das Vertragsgebiet erheblich verkleinert worden und der Smoky Hill Trail verlief nun außerhalb des aktuellen Stammesgebietes.

Präsident Abraham Lincoln hatte Black Kettle und eine Abordnung der Cheyenne und Arapahoe nach Washington eingeladen. Dort erhielt der oberste Häuptling der südlichen Cheyenne eine US-amerikanische Flagge und sein Freund White Antelope einen goldenen Friedensorden.

Mancher Krieger war jedoch bitter enttäuscht, dass Black Kettle mit Abschluss des neuen Vertrages den Bruch des alten akzeptierte. So war es in diesem Winter zu zwei getrennten Lagern gekommen. Manche Familie war sogar zu den nördlichen Cheyenne gezogen, um künftig dort zu leben.

White Antelope seufzte vernehmlich. „Der neue Vertrag von 1861 nimmt uns zu viel von unseren angestammten Jagdgründen, Black Kettle. Hätten sie noch ihre alte Größe, so bräuchten wir uns um die Vorräte für den Winter keine Sorgen machen.“

„Dem stimme ich zu, mein Freund. Doch der Soldatenhäuptling in Fort Lyon ist ein guter Mann. Major Wynkoop schützt uns mit seinen Männern und er hat auch versprochen, dass wir Decken und Lebensmittel von der Regierung erhalten werden.“

„Die Eigenheit der Weißen verwirrt mich immer wieder.“

„Welche Eigenheit?“

White Antelope hob die Hand und zählte an den Fingern auf. „1860 übernahmen sie den Handelsposten des alten Bent und nannten ihn Bent´s New Fort. Dann erbauten sie, näher an unserem Stammesgebiet, ein neues Fort, nannten es Flaunteroy. Wenige Wochen später dann Fort Wise. Seit 1861 haben wir das sprechende Papier, welches die Weißen den Vertrag von Fort Wise nennen. Doch dieses Fort gibt es nicht mehr, mein Freund, denn 1862 benannten die Weißen das Fort abermals um und es heißt nun Fort Lyon. Schon wieder ein anderer Name, Black Kettle, und ich frage mich, ob der alte Vertrag mit dem neuen Namen noch Gültigkeit besitzt.“

„Das Fort mag den Namen geändert haben, doch sein Häuptling ist noch derselbe und sein Wort und der Vertrag gelten. Falls wir wirklich in Not geraten, so wird Major Wynkoop Wagen mit Lebensmitteln und Rindern zu uns schicken.“

„Rinder … Bah … Das Fleisch des weißen Mannes. Zudem vertraue ich Major Wynkoop ebenso wenig wie den anderen Blaurocksoldaten.“

„Major Wynkoop und die Offiziere im Fort sind keine gewöhnlichen Blaurocksoldaten“, versicherte Black Kettle. „Sie achten auf die Einhaltung des Vertrages. Du weißt selbst, dass sie im Sommer eine Kolonne Weißer aufgehalten haben, die in unser Land wollten. Sie haben auf sie geschossen, um den Worten des sprechenden Papiers Nachdruck zu verleihen.“

„Nun, das ist wahr“, räumte White Antelope ein. „Doch Wynkoop und seine Soldaten bekommen ihre Befehle aus Washington, vom großen weißen Vater. Und sobald es ihm sinnvoll erscheint, wird er den alten Vertrag ganz einfach für ungültig erklären und Soldaten schicken, um uns einen neuen aufzuzwingen, in dem wir noch mehr von unserem Land verlieren.“

„Dazu wird es nicht kommen. Wir sind dem großen weißen Vater Abraham Lincoln begegnet und er hat gütige Augen. Er sorgt sich um seine weißen Kinder und er sorgt sich um seine roten Kinder. Wir können seinem Wort vertrauen. Der Vertrag von 1861 gilt für alle Zeiten.“

„So, wie der Vertrag von 1851? Denke an die Gier nach Gold, welche die Weißen erfüllt. Denke an den großen Krieg, den die blauen Weißen gegen die grauen Weißen führen. Ich sage dir, es kommt der Tag, an dem man den Vertrag zerreißt und uns abermals von unserem Land vertreibt.“

„Die Cheyenne sind jetzt die Freunde der Weißen“, hielt Black Kettle dagegen. „Jeder weiß das und jeder kann es sehen, wenn er unser Lager betritt. Die Fahne, welche Abraham Lincoln mir gab, weht nun über meinem Zelt. Kein Weißer wird je ein Indianerlager angreifen, über dem die Flagge der Vereinigten Staaten weht.“

„Das bunte Tuch der Weißen … Du magst ihm vertrauen, doch ich bin mir nicht sicher, dass es uns wirklich schützt.“

„Major Wynkoop und der große weiße Vater sind unsere Freunde“, beharrte Black Kettle. „Ich habe in ihre Seele gesehen und es sind gute Männer.“

White Antelope verzichtete auf eine Erwiderung. Es mochte sein, dass diese beiden Männer es ehrlich meinten und vielleicht sogar echte Freunde der Cheyenne waren, doch es gab andere, sehr viele andere, die das sicherlich nicht waren. Aber Black Kettle vertraute auf die Macht der Fahne und er war der oberste Chief der Stämme, die hier versammelt waren. Von den Arapahoe abgesehen, doch diese Handvoll fiel nicht ins Gewicht.

Sie schlenderten an einem Feuer vorbei, an dem einige der Frauen kochten. In einem aufgespannten Büffelpansen lagen heiße Steine, auf denen Fleisch und Gemüse garten.

„Unsere Späher sind weit nach Norden geritten“, sprach der alte Chief die Gruppe an. „Sie werden sicher mit der frohen Nachricht zurückkehren, dass sie auf Büffel gestoßen sind. Ich weiß, dass ich auf euren Fleiß vertrauen kann und wir den Winter gut überstehen.“

White Antelope unterdrückte erneut einen leisen Seufzer. Es war überflüssig, die Frauen für eine Selbstverständlichkeit zu loben. Sie kannten ihre Arbeit und die Verantwortung, die damit verbunden war. Nette Worte waren allenfalls angebracht, wenn sich der Mann mit seiner Squaw vereinen wollte und selbst dann kannte das Weib seine Pflicht. Immerhin war es der Mann, der für die Nahrung sorgte und der die Seinen schützte.

Einige alte Männer saßen vor den Zelten und widmeten sich der Anfertigung neuer Pfeile, Bogen, Lanzen und Werkzeuge. Einige von ihnen waren mittlerweile sehr geschickt darin, das Metall der Weißen umzuformen. Aus zwei erbeuteten Kavalleriesäbeln würden gute Messer und Pfeilspitzen werden, vielleicht sogar der Teil einer Lanze. Zwei der Alten benutzten Kugelzange und Formbrett, um Geschosse für die alten Vorderladergewehre herzustellen. Ältere Waffen durften gehandelt werden. Sie standen den Stämmen zu Jagdzwecken zu. Es gab sogar eine Handvoll modernerer Hinterlader. Beute aus Kämpfen oder von jenen Händlern erstanden, die keine Skrupel hatten, den Indianern auch Waffen oder Alkohol anzubieten.

Black Kettle blickte zu den Hügeln diesseits und jenseits des Flusses. Die dort grasenden großen Pferdeherden waren der Reichtum des Stammes. Ohne sie gab es keine Jagd, keine Verlegung eines Lagers und wohl auch keinen Kampf, denn kein Krieger kämpfte gern zu Fuß. Zu jedem Brautpreis einer Squaw gehörte daher auch eine unterschiedlich große Zahl an Mustangs. Die wertvollsten unter ihnen, allesamt Wallache, waren bei den Tipis ihrer Besitzer angepflockt. Sie waren nicht nur schnell und ausdauernd, sondern zudem besonders folgsam. Selbst durch die Nähe einer rossigen Stute ließen sie sich nicht mehr zu Hufstampfen oder Wiehern verführen.

Unter den Mustangs befanden sich auch einige der größeren und kräftigeren Quarterhorses der Weißen. Auf kurzen Strecken waren sie schneller, doch insgesamt waren sie weniger ausdauernd. Ihre Bedeutung lag eher in dem gewissen Ruhm, den es ihrem neuen Besitzer einbrachte, sie den Weißen abgenommen zu haben.

„Der Krieg der Weißen trägt Unruhe in die Stämme.“ Black Kettle warf erneut einen langen Blick über den Fluss.

„Vielleicht bringen die Weißen sich alle gegenseitig um“, murmelte White Antelope. „Das wäre das Beste für uns alle. Immerhin bringt der Krieg uns eine Ruhepause, solange die Weißaugen mit sich selbst beschäftigt sind.“

„Der Krieg der Weißen bringt uns keine Ruhe und keinen Frieden. Unsere Vettern, die Sioux, kämpften dieses Jahr sogar für sie.“

„Bei diesem Farrington? Wir alle hörten davon und auch, dass die grauen Weißen und die blauen Weißen um unsere Krieger werben. Viele Stämme haben den Rock der Weißen angezogen und kämpfen und sterben in deren Krieg. Der große Geist möge ein Einsehen haben und uns von der Gegenwart der Vejohs befreien.“

„Thundering Words hat seinen Besuch in unserem Lager angekündigt“, eröffnete Black Kettle dem überraschten Chief.

„Der mächtige Medizinmann der Lakota, der zwischen den Stämmen wandert?“

„Eben dieser.“

„Er wird uns willkommen sein, doch was führt den alten Mann, so spät im Jahr, auf einen so beschwerlichen Weg?“

„Das Gleiche, was auch uns umtreibt, White Antelope … Die Sorge um unser Volk.“

Kapitel 3 Ein aufstrebendes Land

Der Gouverneur hatte die nicht ungefährliche Reise auf sich genommen, um die neue Stadt Denver City zu besuchen. Kutsche und Eskorte waren dem Smoky Hill Trail gefolgt, der entlang der neuen nördlichen Grenze des Indianergebietes verlief. Ihre Ankunft war telegrafisch übermittelt worden und der Bürgermeister von Denver City veranstaltete das, was man durchaus als „großen Bahnhof“ bezeichnen konnte. Ein Reiter war vor der Stadt postiert worden, um rechtzeitig Bescheid zu geben, sobald sich die kleine Kolonne näherte. Daraufhin versammelten sich viele der Bewohner an der Hauptstraße. Eine Kapelle spielte fröhlich auf und es gab höflichen Beifall für den Gast, der die Bedeutung der aufstrebenden Stadt durch seinen Besuch betonte.

Denver City war erst 1858 gegründet worden und hatte sich in kurzer Zeit die Goldgräberstadt Auraria, mit ihren sechshundert, in der Mehrzahl mexikanischstämmigen, Goldsuchern, einverleibt, so dass die Stadt nun, zum Ende des Jahres 1864, 4.653 Einwohner zählte. Sie wuchs rasch weiter und dehnte sich aus. Es bestand daher großer Bedarf an Wohnraum und die meisten Häuser wurden hastig aus dem reichlich vorhandenen Holz der umliegenden Wälder errichtet.

Ursprünglich hatte man zum Unionsstaat Kansas gehört, doch im Februar 1861 war das Colorado-Territorium gegründet und John Evans zu seinem ersten Gouverneur ernannt worden. Der Verwaltungssitz war inzwischen von Colorado City nach Golden verlegt worden, aber es gab schon jetzt Bestrebungen, Denver City zur künftigen Hauptstadt eines neuen Unionsstaates Colorado zu machen.

Dies war der eigentliche Grund, aus dem der ehrenwerte Gouverneur John Evans diese Fahrt auf sich genommen hatte. Die Bedeutung von Denver City und die seiner Einwohner wuchs. Sie würden sich als wertvolle Wählerstimmen erweisen. Immerhin brachte es das neue Territorium insgesamt auf gerade einmal rund 27.000 Wähler. So war Evans durchaus geneigt, sich die Sorgen der Stadtbewohner und ihres Town Mayors anzuhören.

Die Stadt lag inmitten von Bergen und Wäldern, war jedoch über die umgebenden Täler und Pässe gut zu erreichen. Eine ganze Reihe von Seen unterschiedlicher Größe speiste eine Vielzahl von Bächen. In dem großen Tal gab es Weiden und Grasland und in den Wäldern eine Menge Wild, welches jedoch die Nähe der Menschen zunehmend zu meiden begann.

Natürlich ließen Gouverneur und Town Mayor es sich nicht nehmen, angemessen patriotische Reden zu führen, dann spielte erneut die Kapelle auf und Gouverneur Evans musste eine kleine und wohl vorbereitete Stadtführung über sich ergehen lassen. So beeindruckend die Umgebung der Stadt auch sein mochte, auf Denver City selbst traf dies nicht zu.Auch wenn man entlang der Mainstreet zweigeschossige Bauten mit Vordach und Balkon fand, die mit denen anderer Städte konkurrieren konnten, fehlte es mancher Fassade der knapp eintausend Häuser noch an Farbe. Was Evans auffiel, das war die ungewöhnlich hohe Zahl an Läden, kleinen Hotels, Barbershops und Saloons. Sie waren der Tatsache geschuldet, dass Denver City die Anlaufstelle für die zahlreichen Goldsucher war, die noch immer in den umgebenden Tälern und Bergen ihr Glück zu finden hofften.

Der Town Mayor hatte eine offene Kutsche bereitgehalten, so dass sie die Stadtrundfahrt bequem genießen konnten. Zwei Reporter, eine kleine Gruppe aus Zivilisten und Soldaten, sowie ein früherer Mountain Man gehörten zu seiner Begleitung. Gouverneur Evans schätzte zwar nicht die rustikale Kleidung und Redeweise des einstigen Fallenstellers, aber durchweg dessen Kenntnisse über das Land und seine Bewohner.

„Die Hoffnungen auf reiche Goldvorkommen in den Bergen und Flüssen scheinen sich nicht zu bestätigen“, legte Evans den Finger in die weit offene Wunde der Stadtbewohner. „Das könnte Ihrer schönen Stadt schaden, Town Mayor.“

„Die Geologen sind sicher, dass es in der Gegend reichlich Silber gibt“, hielt der Angesprochene dagegen. „Doch im Grunde spielt das für die Bedeutung von Denver City nur eine untergeordnete Rolle. Bedenken Sie unsere geografische Lage, Gouverneur, und denken Sie an die Zukunft.“

Evans wusste durchaus, worauf sein Gesprächspartner anspielte. „Sie denken an Denver City als Verkehrsknotenpunkt?“

„Zwei wichtige Siedlerrouten führen durch unser Gebiet, Sir. Der Santa-Fe-Trail im Süden und der Oregon-Trail im Norden. Sehr viel wichtiger ist jedoch der Ausbau der Eisenbahnen. Es gibt ein wachsendes Schienennetz der privaten Gesellschaften. Eine unmittelbare Folge der Siedlerströme und, vor allem, des Krieges. Züge bedeuten Truppen und Nachschub für unsere Armee, doch vor allem Waren und Güter für die Siedlungen, die künftig entstehen werden.“

„Sie scheinen sich sehr sicher zu sein, Town Mayor.“

„Ich habe einen guten Freund bei der Kansas Pacific Railroad, Mister Evans. Sie will ihr Schienennetz von Kansas City nach Denver City ausbauen. Von hier wird eine Verbindung zur Union Pacific Railroad entstehen. Die Bedeutung von Denver City wird wachsen, Gouverneur, und keineswegs abnehmen.“

„Das mag so sein“, räumte Evans ein. „Wobei natürlich viel davon abhängt, wie sich der Krieg entwickelt.“

„Mit der Schlacht von Gettysburg haben wir in diesem Jahr den Wendepunkt des Krieges erreicht“, meldete sich der Major zu Wort, der die kleine Militäreskorte der 1st Colorado Volunteer Cavalry befehligte. „Zudem ist Vicksburg gefallen. Der Mississippi befindet sich nun in unserer Hand und die Konföderation ist in zwei Teile gespalten. Nein, Sir, ich hege keinerlei Zweifel am verdienten Sieg der Union.“

Der Bürgermeister fand es befremdlich, dass sich der Offizier so ungefragt in ihre Unterhaltung einschaltete, doch er verzichtete darauf, seinen Unmut zu zeigen, da der Gouverneur dem Mann zulächelte. Immerhin, so dachte sich das Stadtoberhaupt, gehörten auch Soldaten der Wählerschaft an. Zudem war die Armee der einzige Garant für Sicherheit vor den Indianern.

„Lee ist ein schlauer Fuchs“, meinte Evans. „Er wird es unseren Generälen nicht leicht machen.“

Der Town Mayor seufzte. „Dieser Krieg muss endlich enden, Sir. Bruder gegen Bruder, Vater gegen Sohn, alte Freunde, die sich gegenseitig umbringen … Es gibt kaum eine Familie, die von diesem Leid verschont bleibt. Mein Ältester dient in der zweiten Colorado-Freiwilligenkavallerie in der Armee von General Grant. Ich sorge mich jeden Tag um ihn.“

Das Thema machte Evans verlegen und so versuchte er, es zu wechseln. Mit einer ausholenden Bewegung wies er um sich. „Im Vertrag von 1861 haben wir die Cheyenne und Arapahoe zurückgedrängt, aber mir kommt immer wieder zu Ohren, dass sie Schwierigkeiten machen. Überfälle auf Ranches, Postkutschen und dergleichen …“

„Das war wohl kaum anders zu erwarten“, kam es von dem in Leder gekleideten Mountain Man, der neben der Kutsche ritt. „Die Indianer werden immer weiter vertrieben. Was erwarten Sie da? Dass die einfach zusehen, wie ihr Lebensraum immer weiter schrumpft?“

„Ich kann eine gewisse Verärgerung der Indianer durchaus verstehen“, gab Evans zu. „Doch das berechtigt sie nicht dazu, friedliche Weiße zu ermorden. Außerdem haben sie ihre Zeichen auf den Vertrag gesetzt und zugesichert, dass sie Frieden halten.“

Der Mann in Leder spuckte etwas Kautabaksaft auf die Straße. „Es gibt immer wieder ein paar Krieger, die sich beweisen wollen. Außerdem gibt es auch genügend Weiße und Mexikaner, die den Frieden immer wieder bedrohen, weil sie das Indianergebiet nicht respektieren oder aus reiner Mordlust. In dieser Gegend, Gouverneur, ist man schnell bereit, zur Waffe zu greifen.“

„Die Armee hat die Aufgabe, solche … Exzesse … zu unterbinden.“ Der Gouverneur warf einen raschen Blick auf den Major. „Wir haben die erste Colorado-Freiwilligenkavallerie. Während das zweite Regiment gegen die Rebellen kämpft, sichert das erste hier den Frieden.“

„So ist es, Sir“, versicherte der Major prompt. „Wir verfügen über Kavallerie, Infanterie und auch Artillerie, und bei Julesburg haben wir ein neues Camp errichtet. Ich habe unlängst mit dem Kommandeur von Fort Lyon gesprochen. Von dort aus versorgt man die Indianer mit den vereinbarten Gütern und Lebensmitteln. Der Mann, Major Wynkoop, hat mir versichert, dass der oberste Häuptling, Black Kettle, sogar die Fahne der Union über seinem Lager aufgezogen hat.“

Der ehemalige Mountain Man schnaubte leise. „Hören Sie, Major, Ihre paar Soldaten werden den Frieden nur solange halten können, wie die Cheyenne und Arapahoe sich an ihr Versprechen halten. Ich habe ein paar Jahre als Kundschafter in Fort Wise gedient und kenne Black Kettle. Er ist ein guter Mann und will Frieden, aber es gibt ein paar Unterhäuptlinge und Krieger, die anderer Meinung sind. Immerhin, so lange der Alte das Sagen hat, werden die Cheyenne wohl nicht auf den Kriegspfad gehen.“

„Der Mann hat recht“, knurrte der Town Mayor verdrießlich. „Wenn die Cheyenne und Arapahoe auf unsere Skalps aus sind, dann werden die paar Soldaten in den Forts sie nicht davon abhalten. Wir bräuchten dringend mehr Truppen, Sir, um die Roten im Zaum zu halten.“

„Jetzt sind die Roten in ihren Winterlagern“, sagte der Mann in Leder. „Da werden sie ruhig bleiben. Aber wie es dann im Frühjahr aussieht …? Wer weiß das schon?“

„Eine gewisse Demonstration der Stärke würde ihnen gewiss zeigen, dass ein Aufstand nur zu ihrer Niederlage führen kann.“ Der Gouverneur war verunsichert. Vor den Goldfunden in Colorado war das Verhältnis zwischen Weißen und Roten relativ freundlich gewesen. Aber dann strömten die Glücksritter ins Land und mit dem neuen Vertrag waren die Jagdgründe der Indianer deutlich verkleinert worden. Die gelegentlichen Übergriffe einzelner Krieger und kleiner Gruppen zeigten, dass es unter den Stämmen gärte.

„Ich könnte natürlich ein drittes Freiwilligenregiment aufstellen lassen“, meinte er zögernd. „Zwar nur für einen begrenzten Zeitraum, aber das würde vielleicht ausreichen, um den Stämmen unsere Macht zu demonstrieren.“

„Ein Hundert-Tage-Regiment?“, fragte der Town Mayor nach.

„Die beste Lösung“, antwortete der Gouverneur. „Würde ich ein Regiment für ein oder drei Jahre verpflichten, dann könnte Washington versucht sein, es in den Kampf gegen den Süden zu schicken. Ein Hundert-Tage-Regiment ist jedoch für die Kriegsführung gegen die Rebellen uninteressant.“

Der Mountain Man grinste breit. „Für den Kampf gegen die Dixie-Boys würden sich sicherlich auch weniger Freiwillige finden lassen als für den Kampf gegen die Roten.“

„Was wollen Sie damit sagen?“ Die Stimme des Bürgermeisters klang leicht verärgert.