Skull-Ranch 52 - Dan Roberts - E-Book

Skull-Ranch 52 E-Book

Dan Roberts

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Beschreibung

Schlechte Nachrichten dringen ins Bluegrass Valley: Die Shoshonen sind auf dem Kriegspfad! Zwischen der Armee und den Indianern ist es zu blutigen Auseinandersetzungen gekommen. General Carrington, der auf der Skull-Ranch lebt, ahnt, dass hinter den Feindseligkeiten der sonst friedfertigen Shoshonen irgendeine Teufelei stecken muss. Gemeinsam mit dem Kiowa-Häuptling Big Nose wird der General alles daransetzen, den Shoshonen-Krieg zu verhindern. Und wenn er dafür durch die Hölle gehen müsste ...


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Seitenzahl: 128

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Inhalt

Cover

Shoshonen-Krieg

Vorschau

Impressum

Shoshonen-Krieg

von Dan Roberts

Schlechte Nachrichten dringen ins Bluegrass Valley: Die Shoshonen sind auf dem Kriegspfad! Zwischen der Armee und den Indianern ist es zu blutigen Auseinandersetzungen gekommen.

General Carrington, der auf der Skull-Ranch lebt, ahnt, dass hinter den Feindseligkeiten der sonst friedfertigen Shoshonen irgendeine Teufelei stecken muss. Gemeinsam mit dem Kiowa-Häuptling Big Nose wird der General alles daransetzen, den Shoshonen-Krieg zu verhindern. Und wenn er dafür durch die Hölle gehen müsste ...

Es ist später Nachmittag.

Die Sonne steht bereits weit im Westen. Ihr rötlicher Schein spiegelt sich im stahlblauen Wasser des Sees.

Ein schwacher Wind weht von Norden her, und dieser Wind bringt kühle Luft mit sich.

General Carrington sitzt auf einem Holzstuhl. Die Veranda des Hauses liegt geschützt, und der ehemalige Offizier genießt die müßige Stunde.

Er zündet sich eine Zigarre an, zieht zufrieden den Rauch ein und lässt ihn in kleinen Wolken wieder aus seinem Mund entweichen.

Es ist ruhig im Bluegrass Valley. Die Mannschaft geht ihrer Arbeit nach und John Morgan ritt mit seiner Tochter Mary-Lou nach Golden City.

Chet Quade ist auf den Weiden unterwegs. Der ehemalige Revolvermann vertritt den Boss, denn Quade ist der Vormann.

General Carrington kam vor einiger Zeit hierher; er ist froh, nach seinem Zwangsabschied von der Kavallerie, eine neue Heimat gefunden zu haben.

Norman Carrington, von seinen Freunden »der alte Eisenschädel« genannt, steht am Ende einer erfolgreichen Karriere.

Seine Feinde, und deren gibt es viele, nennen ihn noch heute den verdammten Indianerfreund.

Und dabei hatte der Ex-General nichts anderes getan, als lautstark zu fordern, die Verträge mit den Indianern müssten eingehalten werden.

Dann gäbe es auch keine Kriege mit den Ureinwohnern mehr.

Aber irgendwie passt Carringtons Forderung nicht in diese Zeit, in der die Menschen unstet und ständig im Aufbruch sind.

Es gilt, einen riesigen Kontinent zu erschließen und zu besiedeln.

Und die Indianer, die eigentlichen Herren des Landes, können nur noch zurückweichen und erbittert ihre letzten Kämpfe gegen die weißen Eindringlinge ausfechten.

Aber die rote Rasse ist hoffnungslos unterlegen.

Sicher, einzelne ihrer Führer sind wahre Genies, wenn es um Feldzüge gegen die Weißen geht.

Aber es gibt keine rote Nation. Die Stämme befehden sich noch jetzt, da es um ihr Überleben geht, gegenseitig.

Der General ist ein fairer Mann, aber mit seiner Meinung über die Indianer steht er ziemlich einsam da.

John Morgan und seine Männer, die fast alle aus den besiegten Südstaaten kommen, leben in Frieden mit den Kiowa, die nordöstlich des Bluegrass Valleys siedeln.

Auch die Männer der Skull-Ranch haben die Indianer schätzen gelernt.

Aber Menschen, die so denken, sind Ausnahmen in dieser Zeit.

Carrington zuckt etwas zusammen, als die krächzende Stimme des alten Kochs aus dem Küchenhaus dringt.

Doc Smoky singt sein Lieblingslied, den Song vom Alamo. Und dieser Song hat unzählige Strophen, die der alte Koch alle singen wird.

Seine Stimme klingt gequetscht, aber Smoky ist der Meinung, dass an ihm ein guter Sänger verlorenging.

Carrington lächelt und denkt an die Abenteuer, die er mit dem Alten bereits erlebte.

Er kneift die Lider etwas zusammen.

Eine lange Reihe Reiter bewegt sich auf die Ranch zu.

Und die Männer kommen aus den Hügeln, in denen Big Noses Dorf liegt.

Die Unruhe in Carrington wächst. Es gibt keine Probleme mit den Kiowa, deren Häuptling Big Nose ist.

Der General merkt, dass er das Ende seiner Zigarre zerkaut hat.

Er spuckt den nassen, bitteren Tabak aus und blickt ausdruckslos auf die Reiter, die nun deutlich zu erkennen sind.

Ein Indianer mit großer Federhaube reitet drei Längen vor den anderen Kriegern.

Big Nose ist der Anführer der Kiowa, und er hat seine Leute fest in seiner Gewalt.

Carrington zählt die Männer, die hinter dem Häuptling reiten. Es sind dreißig Krieger, und alle gehören der Vereinigung der Wolfskrieger an.

Diese Gruppe stellt so etwas wie die Elite der Kiowa-Krieger dar. Sie sind die Polizei des Stammes, vertreten die Ältesten und sorgen dafür, dass die Befehle des Häuptlings kompromisslos ausgeführt werden.

Es muss ein offizieller Besuch sein, denkt der General beunruhigt.

Big Nose zügelt seinen Schecken eine Länge vor der Veranda.

In der Rechten hält der Häuptling einen langen, mit Knochen und Federn geschmückten Speer.

Ausdruckslos blickt der Anführer des Stammes den uniformierten General an, hebt den Speer und stößt ihn mit dem stumpfen Ende gewaltsam in den Boden vor der Veranda.

»Es ist ein offizieller Besuch«, murmelt Carrington und steht auf.

Big Nose wartet, bis seine Leibgarde eintrifft und schwingt sich erst aus dem schweren Kavalleriesattel, als die Krieger hinter ihm die Pferde verhalten.

Würdevoll geht der Häuptling auf die drei Stufen zu, die zur Veranda hochführen.

Die dreißig Wolfskrieger warten, bis ihr Anführer vor dem General steht und bringen ihre Pferde weiter weg.

Die Leibgarde des Häuptlings bildet einen Kreis um die Ranch. Einer der Unterführer verhält sein Pferd neben dem Speer, wendet dem Ranchhaus den Rücken zu und blickt mit ausdruckslosem Gesicht in das weite Bluegrass Valley.

Doc Smoky öffnet die Tür seines Küchenhauses und mustert die Kiowa.

Für Sekunden verzieht er sein Gesicht zu einem faltigen Grinsen, und dann verschwindet er wieder.

»General Carrington, du bist ein Freund der roten Menschen«, sagt Big Nose feierlich und hebt beide Hände, und zeigt Norman die Handflächen. »Du hast meinem Stamm geholfen, als du das Land der schwarzen Berge kauftest und so unser Heiligtum bewahrtest.* Du bist einer jener Weißen, die uns achten. Und du bist ein Mann, der darum in Not geriet.«

Big Noses Augen wirken ernst.

Innerlich erschrickt Carrington etwas, denn er ahnt, dass er für die Indianer ein großes Problem lösen soll.

Big Nose holt Luft, will weitersprechen, als ein Geruch aus den offenen Fenstern des Küchenhauses zieht, der den Häuptling aus dem Konzept bringt.

Doc Smoky handelte schnell entschlossen, als er den Aufmarsch der Wolfskrieger sah und richtig deutete.

Der alte Koch weiß, dass dies ein offizieller Besuch ist und beschloss, die Spannung, die darin liegt, etwas zu mindern.

Und darum setzte er die große Pfanne auf das Kochfeuer im gemauerten Herd und backt Pfannkuchen!

Big Noses Riechorgan zuckt, scheint Eigenleben zu entwickeln, und dann stößt der Kiowa einen tiefen Seufzer aus. Seine Augen schimmern auf einmal vergnügt, und der Ernst ist verschwunden.

Einige der Wolfskrieger wenden sich in den Sätteln um, starren zum Küchenhaus und wittern den Duft der köstlichen Pfannkuchen.

»Oh, Doc Smoky«, murmelt Big Nose und reibt sich seine wahrhaft gewaltige Nase.

»Es ist ein offizieller Besuch«, sagte General Carrington lächelnd.

Der Häuptling strafft sich, grinst leicht und fährt fort: »Unsere Vettern im Norden brauchen deine Hilfe, Langes Messer. Die Shoshoni leben seit langem im Frieden mit den Weißen. Washakie kämpft gegen seine jungen Krieger. Sie wollen nicht länger ruhig und friedlich sein, denn die Agenten des Regierungsbüros betrügen sie, betrügen den Stamm um die Dinge, die ihnen der große weiße Vater versprach. Und nun wollen sich die jüngeren Krieger mit Gewalt holen, was ihnen zusteht. Es wird einen Krieg geben, in dem Land, das ihr Weißen Wyoming nennt. Und dieser Krieg wird unsere Vettern vernichten, General.«

Carrington nickt schwer und streicht sich mit der Linken durch den weißen Kinnbart.

Der General weiß, dass die Shoshoni unter ihrem Häuptling Washakie seit langen Jahren friedlich und hilfsbereit sind. Sie halfen sogar den weißen Auswanderern gegen die kriegerischen Stämme.

Und Washakie ist einer jener wenigen Indianer, die zu wissen scheinen, dass die Zeiten des freien Umherschweifens für die rote Rasse zu Ende ist.

»Und wie soll ich helfen, Big Nose?«, fragt der General. »Ich gehöre nicht mehr zur Armee des großen weißen Vaters. Gerade wegen meiner Ansichten über die roten Menschen musste ich die Army verlassen. Denkst du, dass jene Männer dort im Norden auf mich hören werden?«

Die Augen des Kiowa funkeln erregt, und er sagt: »Du bist ein weißer Mann, General, und du bist unser Freund. Wir können nicht in die Häuser gehen und den Betrügern sagen, dass sie unsere Vettern belügen und betrügen. Du aber kannst das.«

Carrington lächelt schmerzlich und meint: »Sie jagen mich genauso davon, wie sie euch davonjagen würden.«

Big Nose lächelt schlau und antwortet: »Aber du kannst dann zu den Gesetzesmännern gehen und dich beklagen. Und dann wird einer der Männer kommen, die Recht sprechen. Einer jener Männer, die dann voller Zorn immer mit einem Hammer aus Holz auf den Tisch klopfen, wenn ihnen etwas nicht gefällt.«

Carrington lacht laut auf, als er Big Noses Beschreibung eines Richters hört.

Aber als der General über den See blickt, verschluckt er sich, ringt keuchend nach Luft und stößt einen Fluch aus.

Denn auf der anderen Seite dieses Sees formieren sich mindestens fünfzig Soldaten zum Angriff!

»Warum warnten uns deine Wolfskrieger nicht?«, fragt Carrington den Häuptling.

»Sie schützen uns«, antwortet der Kiowa ruhig. »Sie stehen so, wie es bei offiziellen Beratungen Sitte ist. Und der Speer steckt im Boden.«

»Denkst du, dass das den Führer der Soldaten interessiert?«, fragt Carrington. »Dieser verdammte Narr sieht nur eine Menge Indianer, die eine Ranch umzingelt haben. Und da hält er es für seine Pflicht, uns zu helfen. Big Nose, deine Krieger dürfen nicht schießen! Hörst du? Sie dürfen auf keinen Fall schießen!«

Zögernd wendet der Häuptling den Kopf.

Big Nose kennt die Weißen, und er weiß auch, dass die wenigsten Pferdesoldaten die Bräuche der Indianer kennen.

Und der Häuptling legt den Kopf nach hinten und brüllt einen Befehl in der Stammessprache.

Sofort greifen die Wolfskrieger zu den Gewehren und legen sie quer vor sich über die Sättel.

»Verdammt, wo habt ihr die Winchesters her?«, fragt Carrington verblüfft.

Big Nose lächelt nur schlau und antwortet nicht.

Und jetzt schmettert der Hornist der Schwadron das Angriffssignal!

Der Führer der Soldaten reißt seinen Säbel aus der Scheide, hält die Klinge hoch in die Luft und galoppiert los.

Big Nose beobachtet, wie die Reiter der Kavallerie den See umrunden und in breiter Front auf das Ranchhaus zuhalten.

Doc Smoky saust aus seinem Kochhaus. In den Händen hält er die große Pfanne, in der noch Teig ist.

»Oh, diese Idioten!«, brüllt der alte Koch voller Zorn, als er die angreifende Schwadron sieht. »Diese hirnlosen Blaujacken. Norman, halt sie auf, halt sie um Gottes willen auf, diese Narren!«

Carrington weiß, dass es keinen Sinn hat. Ehe er ein Pferd aus dem Stall geholt hat, erreichen die Soldaten die Ranch.

Aber Doc Smoky gibt nicht auf. Er weiß nicht, was Big Nose vorhat, aber Doc Smoky beschließt, etwas zu tun.

Mit der Linken rafft er die lange weiße Schürze hoch, stopft sie sich in den Hosenbund und rennt los.

Jetzt nimmt er auch die Linke zur Hilfe, umklammert den Pfannenstiel mit beiden Händen und saust auf den Burschen mit dem Säbel zu.

Smoky sieht nicht, dass die Wolfskrieger auf einmal ihre Gewehre an den Läufen packen und senkrecht in die Luft halten.

Der Koch sieht es nicht, wohl aber die Soldaten, und sie lassen ihre Pferde in Trab zurückfallen.

Sicher, die Blaujacken bleiben aufmerksam, denn die Geste der Indianer könnte ja auch eine Falle sein.

Smokys Gesicht wirkt drohend und zornig.

Und jetzt lenkt der Offizier sein Pferd zur Seite, um den kleinen Mann nicht umzureiten.

Aber darauf wartete der Koch nur.

Er springt mit beiden Beinen zugleich hoch, und er gibt sich wahrhaftig einen gewaltigen Schwung.

Und dabei schwingt Smoky die Pfanne wie Brazos den schweren Vorschlaghammer.

Es klingt metallisch, als der Säbel gegen den Boden der Bratpfanne schlägt, und dann lacht Smoky krächzend und schrill auf, als er das entsetzte Gesicht des Offiziers sieht.

Die Pfanne schmettert gegen den Oberkörper des Mannes und fegt ihn aus dem Sattel.

Glücklicherweise ist der Anführer der Schwadron unverletzt.

Der Captain schnellt sich hoch, verzieht sein Gesicht und tastet mit der Rechten über seine Uniformjacke.

Mindestens anderthalb Pfund frischer Teig ziert die blaue Jacke des Offiziers, der Doc Smoky böse anstarrt.

Der Trompeter zügelt sein Pferd neben Smoky.

Nur mühsam verbeißt er sich das Lachen.

»So, das hat er doch verdient, dieser verdammte Yankee«, verkündet Doc Smoky. »Eine Unverschämtheit, mitten im Frieden eine Ranch der Südstaatler anzugreifen.«

Und dann dreht sich Smoky einfach um und marschiert zu seinem Kochhaus zurück. Unterwegs zerrt er sich die Schürze wieder aus dem Hosenbund und hält die Beinkleider mit der Linken fest, denn er hat das Gefühl, dass sie rutschen.

Und er gönnt dem Captain doch nicht den Anblick eines Kochs, der in rotem Unterzeug und einer weißen Schürze davonmarschiert.

Der Captain blickt sich hilflos um.

Sein Lieutenant verbeißt sich mühsam das Grinsen, aber die Sergeanten und die Reiter lachen, dass sie in den Sätteln hin- und herrutschen.

Der Captain seufzt, verdreht die Augen und murmelt: »Was soll's denn? Noch drei Monate, und meine Dienstzeit ist um.«

Und dann sieht der Offizier erst den Speer, dessen stumpfes Ende im Boden steckt.

»O, verflucht, da hätte ich beinahe einen kleinen Krieg angezettelt«, murmelt der Mann.

Er kennt einige der Bräuche der roten Menschen und weiß genau, dass dieser Speer Frieden bedeutet.

Der Captain geht zu seinem Pferd, schwingt sich in den Sattel und betrachtet angeekelt den Teig, der sich in langen Fäden von seinem Oberkörper nach unten zieht.

»In Zweierreihe voran«, befiehlt der Captain, »die Männer lagern am See.«

Der Lieutenant gibt den Befehl an die Sergeanten weiter. Dann reiten die beiden Offiziere zum Ranchhaus.

»Captain Hugh Burdon und Lieutenant Henry Murdoch, General Carrington«, macht der Anführer seine Meldung. »Wir sind hier, um Ihnen einen Brief zu überbringen.«

Der Captain hat irgendwie Pech, denn gerade jetzt kommt Doc Smoky aus seinem Kochhaus und schleppt einen mächtigen Stapel Pfannkuchen auf einem Tablett zur Veranda.

Der Alte lacht schrill auf und ruft: »Die Army hat die US-Mail übernommen. Jetzt dauert es Jahre, bis man einen Brief bekommt. Stell dir vor, General, jeder Brief wird mit einer Schwadron zugestellt! Was machen die erst mit einem Paket?«

Smoky geht am Captain vorbei und fragt: »Na, Briefträger, willst du auch einen Pfannkuchen?«

Und jetzt zeigt Captain Burdon, dass er nicht nachtragend ist.

Er greift zu, nimmt zwei dieser Köstlichkeiten und reicht einen Pfannkuchen seinem Lieutenant.

Und als Smoky verblüfft zuschaut, wie die beiden Offiziere kauen und ihm zunicken, stellt der Alte schnell das Tablett auf den Tisch und kommt zurück.

Respektvoll wartet Smoky, bis der Captain zu Ende gegessen hat, und sagt dann: »Gib mir mal deine Jacke, Mister Offizier.«

Misstrauisch blickt der Captain den Alten an, der einen mächtigen Lederhut verwegen schräg auf dem Kopf trägt.

»Mach dir keine Sorgen«, ruft Doc Smoky und lacht, »ich brate sie nicht. Ich will sie nur saubermachen.«

»Danke, Pfannenschwenker«, sagt Burdon und zieht sich den Uniformrock aus und reicht ihn Smoky.

»Kommen Sie rauf«, lädt Carrington die beiden Offiziere ein. »Doc Smoky bringt gleich Kaffee. Und dann reden wir über den Brief, Captain.«

Burdon schaut von Big Nose zu Carrington und murmelt: »Ich möchte nicht stören, dies ist doch eine offizielle Beratung, oder?«

Big Nose lächelt und verzieht seine Nase.

»Der Brief kommt von einem Mann, der im Krieg ein Bein verlor«, sagt der Häuptling.

»Donnerwetter«, ruft der Captain, »woher weißt du das?«

»Soldatenvater, komm und setz dich zu uns«, sagt der Kiowa. »Ich bin aus dem gleichen Grund wie du hier.«

Verblüfft sitzen Hugh Burdon und Lieutenant Murdock ab und steigen die drei Stufen zur Veranda hinauf.

Carrington holt noch einige Stühle aus dem Wohnraum und stellt sie um den Tisch.

Und kurze Zeit später bringt Doc Smoky Tassen und Kaffee. Und erst als die schwarze Brühe in den Blechbechern dampft, gibt der Captain den Brief heraus.