Überfall auf Shanyar - Michael Schenk - E-Book

Überfall auf Shanyar E-Book

Michael Schenk

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Beschreibung

Der Besitz von Hiromata-Kristallen ist entscheidend für die Nullzeit-Technologie. Als Truppen der Colonial Stars die Heimatwelt der Shanyar überfallen, bleibt Sky-Navy und Sky-Troopern des Direktorats keine Wahl, als in eine Schlacht zu ziehen, die im Weltraum, zu Lande und in der Luft ausgetragen wird.

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Michael Schenk

Überfall auf Shanyar

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Kapitel 1 Was bisher geschah

Kapitel 2 Die Bedrohung

Kapitel 3 Honkrest-3 darf nicht fallen

Kapitel 4 Die Täuschung

Kapitel 5 Seltener Besuch

Kapitel 6 Hart und Schnell

Kapitel 7 Auf Patrouille

Kapitel 8 Gegen feindliche Übermacht

Kapitel 9 Unter Feindfeuer

Kapitel 10 Feuerschweif am Horizont

Kapitel 11 Der Brückenkopf

Kapitel 12 Befestigungen

Kapitel 13 Eine bittere Erkenntnis

Kapitel 14 Keine Wahl

Kapitel 15 Reaktivierung

Kapitel 16 Tigerechsen!

Kapitel 17 Erstkontakt

Kapitel 18 TEG Seven Delta

Kapitel 19 Kampfbereitschaft

Kapitel 20 Feindkontakt

Kapitel 21 Geschütz gegen Geschütz

Kapitel 22 Zurückgeschlagen

Kapitel 23 Der Beschluss der Shanyar

Kapitel 24 Abbau

Kapitel 25 Die Küste

Kapitel 26 Ankündigung

Kapitel 27 Homepage www.sky-navy.de

Kapitel 28 „Sky-Troopers“ - Als e-Book oder Print

Impressum neobooks

Kapitel 1 Was bisher geschah

Sky-Navy 24

Überfall auf Shanyar

Military Science Fiction

von

Michael H. Schenk

© M. Schenk 2022

Nachdem die Sky-Trooper auf dem Planeten Peaceland ein getarntes Ausbildungslager des geheimnisvollen Gegners entdeckt haben, ist es erstmals zu einem Gefecht mit Kampfschiffen gekommen, die von der Sky-Navy an einige Siedlungswelten abgegeben worden waren. Für die Verantwortlichen im High-Command steht damit fest, dass es eine Verschwörung gegen das Direktorat der vereinten Welten geben muss, zu der Angehörige der Veteranenorganisation CoBRA und koloniale Kräfte gehören.

Interstellarer Verkehr und interstellare Kommunikation sind in erheblichem Umfang vom Hiromata-Kristall abhängig, der beides ohne Zeitverlust ermöglicht. Wer über die meisten Ressourcen an Hiromata verfügt, kann auch mehr Raumschiffe mit Nullzeit-Antrieb in Betrieb nehmen. Es gelang den Verschwörern, große Vorkommen des Kristalls auf der Eiswelt Honkrest-3 ausfindig zu machen und die dortige Abbaumine der Bluelight Corporation zu besetzen, bis sie von den Streitkräften des Direktorats vertrieben werden konnten. Durch die Gefangennahme und das Verhör von Major Joana Redfeather gelang es dem Gegner außerdem, die Position einer Welt ausfindig zu machen, auf der das Kristall ebenfalls gefördert werden kann. Auf diese Vorkommen kann das Direktorat jedoch nicht zugreifen, da ein Abkommen mit den einheimischen Shanyar besteht.

Das Direktorat kann sich allerdings nun dem Abbau auf Honkrest-3 widmen, aber den Verantwortlichen ist bewusst, dass die Verschwörer ebenfalls Hiromata benötigen, wollen sie gegen die Streitkräfte des Direktorats bestehen.

So sehen sich Sky-Navy und Sky-Trooper in der wenig beneidenswerten Lage, beide Welten vor dem Feind schützen zu müssen.

Kapitel 2 Die Bedrohung

Patrol Boat LR-FLV PB-381 “Long-Eye”, auf Patrouilleim System Honkrest

Captain Philamon „Phil“ Gerwood war nun einhundertneunzehn Jahre alt und hatte sechzig dieser Jahre in der Sky-Navy gedient. Er hatte noch jene Zeiten erlebt, in denen die interstellaren Schiffe nur den Cherkov-Antrieb nutzen konnten. Damals galt die dreißigfache Lichtgeschwindigkeit als Wunder, obwohl die Raumschiffe zwischen den entfernten Systemen immer noch Wochen, Monate oder sogar Jahre unterwegs waren, welche die Menschen an Bord im Kryo-Schlaf verbringen mussten. Jetzt gab es, dank des Hiromata-Kristalls und der zufälligen Entdeckung seiner Möglichkeiten, den Nullzeit-Antrieb.

Gerwood musste noch ein letztes Jahr dienen, dann würde er in den verdienten Ruhestand gehen können. Wenn die Gesundheit mitspielte, dann blieben ihm noch vierzig entspannte Jahre, bevor seine Seele abberufen wurde. So war es verständlich, dass er in seinem letzten Jahr bei der Sky-Navy kein unnötiges Risiko eingehen wollte.

Er war zufrieden damit, ein modifiziertes Langstrecken-FLV mit dessen kleiner Besatzung zu befehligen. Diese umfasste, neben ihm selbst, noch die Co-Pilotin, den Bordtechniker und drei Tetroniker, deren Aufgabe es war, die Bestimmung des Patrouillenfahrzeugs zu erfüllen.

Die Navy hatte nicht genug Kreuzer. Die gab es eigentlich nie und so waren Dutzende von LR-FLVs umgebaut und mit dem neuen Hiromata-Nullzeit-Scanner ausgerüstet worden.

Ein Gerät, welches wieder einmal die Begeisterung von Beth, seiner Co-Pilotin, hervorrief.

„Das Ding ist einfach der Wahnsinn“, murmelte sie, als sich die taktische Karte, die halbtransparent auf die Innenseiten der Cockpitscheiben projiziert wurde, vor ihr mit Symbolen füllte. „Grundgütiger, Cap, sieh dir das an. Wir sehen jedes Objekt, bis zu einer Entfernung von dreißig Lichtjahren und das ohne jeden Zeitverlust.“

„Ja, wirklich faszinierend“, brummte Gerwood. „Aber denke daran, dass das Ding den gleichen Schwachpunkt hat wie die alten Radargeräte. Man kann nicht durch ein Objekt hindurchsehen und wenn sich etwas im Ortungsschatten eines solchen Dings befindet, dann sehen wir es nicht.“

„Das Ding ist ein Hiromata-Nullzeit-Scanner mit einer Reichweite von dreißig Lichtjahren“, meldete sich der Bordtechniker zu Wort.

„Exakt dreißig Lichtjahre“, knurrte Gerwood verdrießlich. „Und wirklich keinen Kilometer weiter.“

„Verdammt, Phil, in letzter Zeit entwickelst du dich zu einem richtigen Nörgler“, sagte Beth beleidigt.

„Ich bin immer unerträglich, wenn mir der Magen knurrt.“ Gerwood warf ihr einen raschen Blick zu. „Deswegen gehe ich jetzt was essen und du wirst unsere Kiste übernehmen.“

„Aye, Cap, wird gemacht.“ Sie deutete einen militärischen Gruß an. „Iss bloß etwas Leckeres, damit du deine miese Laune verlierst.“

Er nahm ihr die Bemerkung nicht übel. Sie flogen nun seit acht Jahren zusammen und in dieser Zeit war die kleine Flight-Crew zusammengewachsen. Nur die drei Tetroniker waren neu und für sie alle eine Art Fremdkörper, den sie gelegentlich geringschätzig als „Fracht“ bezeichneten, denn der Scanner und alle dazugehörenden Geräte waren im Laderaum des FLV aufgebaut worden. Auf der Oberseite des Patrouillenbootes erhob sich die pilzförmige Konstruktion mit der dreißig Meter durchmessenden Schüssel des Scanners. Aufgrund dieses Ortungsgerätes nannte man die umgerüsteten LR-FLVs auch „Long-Eye“. Ein durchaus zutreffender Begriff, denn dank des Nullzeit-Scanners gehörte Gerwoods Boot zu den sechs „Augen“ der „Tactical Operations Group Five Charly“, einem Geschwader aus einem Trägerschlachtschiff, sechs Kreuzern der APS-A-Baureihe und vieren der B-Ausführung. Der Auftrag von TOG Five Charly war der Schutz des Sonnensystems Honkrest und hier besonders der Eiswelt Honkrest-3, auf der reiche Hiromata-Vorkommen abgebaut wurden. Es sah ganz danach aus, als würde der Hiromata-Mangel im Direktorat damit bald der Vergangenheit angehören. Daher galt es, den bedeutenden Planeten zu schützen und zu verhindern, dass der unbekannte Feind ihn erneut in seinen Besitz brachte.

Philamon Gerwood verließ das kleine und nahezu rundum verglaste Cockpit und betrat den verlängerten Mittelteil des Raumfahrzeugs. Hier befanden sich die kleine Bordküche, die sanitäre Anlage, die Schlafkabine mit den sechs Kojen und ein winziger Aufenthaltsraum, der zugleich als Messe diente. Direkt daran schloss sich der noch kleinere Raum an, der den Hiromata-Antrieb enthielt.

Routinemäßig warf Gerwood einen kurzen Blick in die „Ladebucht“ des Frachtraums. Wo sonst zwei schwere Kampffahrzeuge oder hundert Sky-Trooper genug Platz fanden, ging es nun ebenso beengt zu wie im Bugbereich. Der einzige Luxus für die drei Tetroniker bestand aus drei sehr bequemen und somit für längeres Verweilen geeigneten Sesseln und einem Gerät für Heißgetränke. Alles starrte vor Technik und ein einsamer kleiner Topffarn kämpfte erfolglos gegen die Tristesse an.

Zwei der Techniker dösten vor sich hin, der dritte grüßte den Captain mit einem kurzen Nicken und konzentrierte sich dann wieder auf seine Instrumente und Monitore.

Gerwood ging in die Bordküche, wählte eine Fertigmahlzeit und einen Tee und quetschte sich dann auf die enge Sitzbank. Ursprünglich auf drei Personen ausgelegt, musste der Raum nun für die doppelte Personenzahl ausreichen.

Eine Woche Patrouille am äußersten Rand des Honkrest-Systems, dann ging es zurück zum Trägerschlachtschiff D.C.S. Clavijo, das in einer geostationären Umlaufbahn über Mining Facility 17 stand, in der die Bluelight Corporation erneut nach Hiromata schürfte. Diesmal allerdings im Auftrag des Direktorats und der Sky-Navy. Vier Tage Freizeit, dann drei Tage Innendienst, bevor es wieder hinausging. Philamon Gerwood hatte schon unter wesentlich schlechteren Bedingungen gearbeitet. Zur Zeit des Cherkov-Antriebs war ein Patrouillenschiff oft über Monate „draußen“ gewesen.

Die meisten Patrouillen verliefen ausgesprochen langweilig. Man begegnete nur selten anderen Raumschiffen und meist war man damit beschäftigt, die Sternkarten mit den neuesten Messdaten zu vergleichen und eventuelle Änderungen einzutragen. Eine Schicht betrug zwölf Stunden. Natürlich solare Standardzeit. Die galt überall in der Sky-Navy, unabhängig davon, aus welchem Sternensystem ein Besatzungsmitglied stammte. Der Vorteil bestand darin, dass für alle die gleiche Zeitregelung bestand, was vor allem bei der Laufzeit der Dienstverpflichtung wichtig war. Die Heimatwelten der Navy-Angehörigen hatten ihre eigenen Umlaufbahnen und Kalender und es musste ein Standardmaß geben, damit ein Vertrag überall die gleiche Laufzeit aufwies. Philamon Gerwood konnte sich noch an seine Zeit als Ensign erinnern, in der es ihm schwergefallen war, sich von der Zeitrechnung seiner Heimatwelt auf die des Sol-Systems umzustellen. Früher hatte man das Phänomen wohl Jetlag genannt und manchmal fragte sich Philamon halb belustigt, ob er dieser Eigenheit auch wieder unterliegen würde, wenn er nach Hause zurückkehrte.

„Nach Hause“, murmelte er in Gedanken versunken. „Mein Zuhause ist seit Jahren der verdammte Träger und diese blöde Blechkiste hier.“

Eigentlich war er müde, aber er entschloss sich zur Entspannung seine VR-Brille aufzusetzen und einen Holo-Vid-Film anzusehen. Wenigstens sorgte die Navy dafür, dass die Schiffe regelmäßig ein Update mit neuen Produktionen erhielten.

Philamon verließ die Messe und legte die wenigen Schritte zur Schlafkabine zurück. Seufzend ließ er sich auf das Polster sinken und langte nach dem Aktivierungsschalter des Abspielgerätes. Noch bevor er ihn betätigen konnte, kam die erregte Stimme eines der Tetroniker über die Bordsprechanlage.

„Äh, Captain Gerwood, Sie sollten mal ins Observatorium kommen“, sagte der Spezialist. „Da ist etwas, das Sie interessieren dürfte.“

„Ich komme“, bestätigte er und warf die VR-Brille in eine Ecke der Koje. „Observatorium … klingt für die natürlich vornehmer als Nutzlast. Am Ende deklarieren die mein Patrouillenboot noch zum Forschungsschiff. Verdammte Tetroniker. Wahrscheinlich haben sie wieder einen Kometen erspäht und wollen mich als Zeuge, damit sie dem Ding einen Namen geben können.“

Lautlos vor sich hin fluchend, schlurfte Philamon Gerwood nach hinten. Wenig später beugte er sich über die Schulter eines der Techniker. Man spürte deren Aufregung und alle drei hockten jetzt angespannt vor ihren Geräten.

Der Mann, der Gerwood gerufen hatte, deutete auf seinen Monitor, auf dem die Sternkarte des Honkrest-Systems und alle Objekte im Umkreis von dreißig Lichtjahren wiedergegeben wurden. Natürlich stimmte der Maßstab nicht, aber der Monitor diente auch nur einer groben Erfassung dessen, was sich da draußen tat.

Alle vom Scanner erfassten Objekte wurden in verschiedenen Symbolen und Farben dargestellt. Gerwood sah eine Reihe orangefarbener Punkte und das gefiel ihm absolut nicht.

„Orange?“, sinnierte er. „Nicht identifiziert? Und gleich dreißig Objekte?“ Phil strich sich über das stoppelige Kinn. „Verdammt, was hat das zu bedeuten?“

„Dass da draußen, gerade noch in Reichweite unseres Nullzeit-Scanners, dreißig nicht identifizierte Objekte sind“, antwortete der Tetroniker mit treuherzigem Augenaufschlag, ob der scheinbaren Begriffsstutzigkeit des Kommandanten.

„Wollen Sie mich zum Narren halten?“, fauchte Phil. „Verflucht, das sehe ich doch selber. Haben Sie versucht, die Dinger zu identifizieren?“

„Was dachten Sie denn?“, zischte der Techniker eingeschnappt. „Das Einzige, was wir definitiv sagen können, ist, dass der Scan-Strahl von massiven Objekten aufgehalten wird. Keine Ahnung, ob die Objekte aus Eis, Fels oder Metall bestehen.“

„Schon gut“, brummte Phil in versöhnlichem Tonfall. „War ja nicht so gemeint. Hm, die dreißig Objekte scheinen alle die gleiche Geschwindigkeit und den gleichen Kurs aufzuweisen.“

„Das ist korrekt“, bestätigte einer der anderen Tetroniker. „Das weist eindeutig auf künstliche und gesteuerte Objekte hin.“

„Und sie haben Kurs auf das Honkrest-System gesetzt“, ergänzte ein anderer.

Der Mann, über dessen Schulter sich Philamon beugte, stieß ein scharfes Zischen aus. „Verfluchter Dung … Jetzt sind es sechzig Objekte.“

„Ich glaube nicht, dass die alle aus dem Ortungsschatten der ersten dreißig gekommen sind“, murmelte eine ältere Tetronikerin. „Dieses plötzliche Erscheinen sieht mir verdammt nach einem Sturz aus der Nullzeit aus.“

So träge sein Geist zuvor gewesen war, die Bemerkung der Frau weckte nun doch Philamon Gerwoods Lebensgeister und jede Schläfrigkeit war schlagartig wie weggeblasen. „Es ist anzunehmen, dass es sich wirklich um unbekannte Raumschiffe mit Kurs auf uns handelt. Außerdem befürchte ich, dass sie mit feindlicher Absicht kommen. Beim Briefing hat man uns ja darauf hingewiesen, dass unser geheimnisvoller Feind sich sicherlich für Hiromata interessiert und Honkrest-3 ist der einzige uns bekannte Planet, auf dem das Zeug bergeweise vorkommt. Also schön, behalten Sie die Objekte im Auge. Ich gehe nach vorne und verständige die Clavijo.“

Kurz darauf saß Philamon wieder im Cockpit und informierte die kleine Crew über seine Befürchtungen.

„Bist du sicher, dass es sich um eine feindliche Flotte handelt?“, fragte Beth nach.

Phil sah sie mit einem mitleidigen Blick an. „Was soll es denn sonst sein? Zwei Gruppen von Objekten, die kurz nacheinander auf dem Scanner erscheinen und das am äußersten Rand unseres Erfassungsbereiches. Alle fliegen mit gleichem Kurs direkt auf uns zu und alle fliegen knapp unter der Lichtmauer.“

„Sie laden ihre Hiromata für den nächsten Nullzeit-Sturz auf“, vermutete der Bordtechniker prompt. „Das bedeutet, dass sie in spätestens acht Stunden wieder durch die Nullzeit gehen können und dann wahrscheinlich mitten in unserer Flotte auftauchen.“

„Das steht zu befürchten, deshalb brauche ich sofort eine Hiro-Verbindung zur Clavijo.“

Für einen Moment dachte Philamon Gerwood bitter, dass dies der Auftakt zu einem erneuten Krieg sein könnte. Die sechzig unbekannten Raumschiffe kamen sicherlich nicht als Friedensengel.

Kapitel 3 Honkrest-3 darf nicht fallen

High-Command, Sky-Base Arcturus, Hauptliegeplatzder Sky-Navy

Professor Candice Bergner las die Werte ihrer Instrumente ab, murmelte ein paar lateinische Fachbegriffe und wandte sich dann zu John Redfeather um, der verschwitzt und heftig atmend auf dem Laufband stand. „Für Ihr Alter sind Sie noch erstaunlich gut in Form, John. Ein paar Ihrer Blutwerte sind zwar nicht ideal, aber im Großen und Ganzen ist alles im grünen Bereich.“

Die Hoch-Koordinatorin, und damit wissenschaftliche Leitern der medizinischen und der forschenden Abteilungen der Sky-Base Arcturus, trat zum Hoch-Admiral und Oberbefehlshaber der Streitkräfte des Direktorats und löste die Mess-Sensoren von seiner kupferfarbenen Haut. Erneut registrierte sie, wie makellos die glatte und vollkommen haarlose Hautoberfläche war. Ein Merkmal seiner indianischen Eltern, die vom Volk der irdischen Sioux abstammten. Nur das graue Haar mit den weißen Strähnen gab einen Anhalt auf Redfeathers Alter.

„Ich bin erleichtert, Sie umsonst bemüht zu haben, Candice.“ Er stieg vom Band herunter, tupfte sich mit einem Handtuch den Schweiß von der Haut und langte nach dem Einteiler, den er als Unterwäsche unter der Dienstuniform trug. „Joana drängte mich ständig, Sie endlich wieder aufzusuchen. Meine Tochter macht sich einfach zu viele Sorgen.“

„Nicht von ungefähr, John.“ Das Lächeln in ihrem Gesicht wich einem eindringlichen Ausdruck. „Ihre Hirnstrommessung gefällt mir nicht besonders gut. Ich glaube, Sie denken zu viel.“ Erneut ein sanftes Lächeln. „Oder, genauer gesagt, Sie machen sich einfach zu viele Sorgen.“

„Bei den Paha Sapa, Sie wissen doch selbst gut genug, was derzeit los ist.“

„John, Sie sind der Befehlshaber der Sky-Navy und der Sky-Cavalry … Für Sie ist immer etwas los. Als da wären …“ Sie zählte an den Fingern auf. „Der missglückte Testflug Ihrer Tochter mit dem ersten Schiff mit Nullzeit-Antrieb … Die Sache mit den Piraten der schwarzen Bruderschaft … Dann der Überfall der insektoiden Norsun auf uns, begründet auf einem Missverständnis und mit der Folge, dass wir in den Krieg der Norsun gegen die menschenähnlichen Negaruyen hineingezogen wurden.“ Ein kurzer Seufzer. „Jetzt ist dieser elende Krieg zu Ende und schon geht es weiter … Diesmal kämpfen wir gegen einen Feind, dessen Identität wir nicht kennen.“

„Das ist nicht so ganz korrekt“, unterbrach er sie und schloss Hose und Jacke. „Wir haben starke Indizien dafür, dass die Veteranenorganisation CoBRA dahintersteckt und dass Teile der kolonialen Schutzflotte darin verwickelt sind.“

„Und Sie zermartern sich Ihren Schädel, ob die wenigen Beweise ausreichend sind, um gegen die potenziell Verantwortlichen vorzugehen.“

John zuckte mit den Schultern. „Flotte und Raumkavallerie unterstehen dem hohen Rat des Direktorats auf dem Mars. Er wurde über die Ereignisse auf Honkrest und Peaceland informiert. Nun liegt es an den Politikern, was sie daraus machen. Wir, das Militär, sind der verlängerte Arm der geeinten Menschheit und …“

„Ach, John, ich weiß doch sehr genau, wie sehr Sie das Geschwätz der Politiker verabscheuen. Sie sind ein Mann des Handels und ich wette, Sie beschäftigen sich längst mit Strategie und Taktik, um unseren Gegnern auf den Pelz zu rücken.“

„Es ist meine Pflicht, uns so gut als möglich auf alle Eventualitäten vorzubereiten.“

Die grauhaarige und sehr attraktive Frau lachte auf. „Grundgütiger, jetzt klingen Sie selbst wie einer der hohen Räte. Sie müssen kürzertreten, John. Ihren Kopf frei machen. Dann kommt es auch nicht zu der Müdigkeit und Abgeschlagenheit, über die Sie klagen.“

„Ich korrigiere … Über die meine Tochter klagte.“ Sein Lächeln war ein wenig unsicher. „Schließlich habe ich Jo zu verdanken, dass Sie mich auf den Kopf stellen durften.“

„Und Joana hat recht. Was können Sie zu Ihrer Entspannung tun, Admiral?“, fragte sie in plötzlich dienstlich klingendem Tonfall.

Ein jungenhaftes Grinsen glitt über sein Gesicht. „Ich überlege ernsthaft, ob ich im oberen Park unserer Sky-Base eine Schwitzhütte errichten kann.“

„Schwitzhütte?“

„Nun, meine indianischen Vorfahren wohnten nicht nur in Tipis, sondern entspannten sich in Schwitzhütten. Die Wohnzelte waren kegelförmig und aus Büffelhaut, die Schwitzhütten hingegen wiesen die Form einer Halbkugel auf und wurden aus Zweigen geflochten. Dann brauchte man Feuer, Steine und Wasser und …“

„John, ich weiß, was eine Schwitzhütte oder Sauna ist. John, Sie …“

Candice Bergner unterbrach sich und tippte sich an die rechte Schläfe, an der sich ihr Implant unter der Haut verbarg. Gleichzeitig aktivierte auch John Redfeather das kleine Kommunikationsgerät. Sie lauschten den wenigen Worten, dann bestätigten sie unisono und sahen sich an.

„Genau das meinte ich, John“, sagte sie bedauernd und legte ihren Kittel ab.

„Das ist nun einmal unser Job“, entgegnete er auflachend. „Machen wir uns auf den Weg. Es muss dringend sein, wenn Faso sich direkt meldet.“

Sie verließen den kleinen Untersuchungsraum, durchquerten das Hospital und traten auf einen der breiten Korridore hinaus, von denen sich etliche ringförmig oder wie die Speichen eines Rades durch die Sky-Base zogen. Diese besaß die Form eines flachen Diskus, mit zwei langen Türmen an den Polen, die von den Kugeln der beiden Raumüberwachungen gekrönt wurden. Da die Basis einen Durchmesser von zehn Kilometern aufwies, benutzten John und Candice einen der kleinen Elektroflitzer, fuhren zum nächsten Fahrzeugaufzug und mit diesem rund einhundert Decks tiefer, ins Zentrum. Hier befanden sich nicht nur die zehn kilometerlangen Andock-Pylone, an denen Schiffe festmachen konnten, sondern auch das Kommunikations- und Befehlszentrum der Streitkräfte, das so genannte High-Command.

Commodore Faso, Adjutant und Freund des Hoch-Admirals, war bereits anwesend und bereitete alles vor, während mit John und Candice die ersten weiteren Teilnehmer eintrafen.

Es war der Befehlsstab der Streitkräfte, dem der Hoch-Admiral vorstand. Sein Stellvertreter war zugleich der Kommandeur der Raumkavallerie, Hoch-General Omar ibn Fahed, ein ebenso vertrauter Freund und überaus fähiger Offizier.

Admiral Carl Uddington, mit Schnauzbart und tief verwurzelt in englischen Traditionen, war Johns Vertreter in der Navy, Benisha Sharma, ohne Zweifel mit indischen Vorfahren, vertrat ibn Fahed innerhalb der Cavalry.

Candice Bergner war im Stab die wissenschaftliche Beraterin, deren Ausgewogenheit und Fachwissen überaus geschätzt wurden. Die Letzte in diesem kleinen Kreis war Major Saundra Schwertfeger, die den Nachrichtendienst der Streitkräfte repräsentierte.

Bei Entscheidungen, die John Redfeather als „weichenstellend“ bezeichnete, mussten zusätzlich drei der ausführenden hohen Räte des Mars präsent sein, um rechtskräftige Beschlüsse fassen zu können. Dies verdeutlichte, dass das Militär dem zivilen Rat unterstand. Bei dieser Versammlung war jedoch keiner der politischen Vertreter anwesend.

Die Gruppe versammelte sich in einem kleinen Konferenzraum, der direkt neben der Befehlszentrale des High-Command lag, nur durch eine transparente Panoramascheibe von diesem getrennt. Bequeme Polstersitze standen um den runden Tisch, in den tetronische Anschlüsse und Bedienelemente eingebaut waren. Der in der Mitte befindliche Holo-Projektor konnte über der Tischplatte die dreidimensionalen Karten, Abbildungen oder Dateien entstehen lassen, welche die jeweiligen Beiträge der Versammelten unterstützten.

Wie üblich schien es Commodore Faso eine Freude zu sein, die Anwesenden mit einem Heißgetränk oder einer Erfrischung zu versorgen. Auf Außenstehende mochte der Adjutant daher eher wie ein beflissenes Faktotum wirken, doch keiner der nun Versammelten beging diese fatale Unterschätzung. Faso war für seinen scharfen Verstand und ein nahezu fotografisches Gedächtnis bekannt.

John Redfeather nahm einen heißen Navy-Kaffee, dessen Koffeingehalt Candice Bergner zu einem Stirnrunzeln veranlasste. Sein Freund ibn Fahed bevorzugte hingegen einen extrem gesüßten Tee, was, mit weit weniger Süße, auch für Benisha Sharma galt. Nachdem alle versorgt waren, klopfte John mit einem Finger auf die Tischplatte. „Okay, Faso, weswegen haben wir von dir das Dringlichkeitszeichen empfangen?“

„Ladies, Gentlemen“, begann der Commodore mit ruhiger Stimme, „wir beschäftigen uns seit mehreren Wochen mit der Frage, welchen Hiromata-Planeten der Gegner versuchen wird, in seinen Besitz zu bringen.“

„Honkrest oder Shanyar, das ist hier die Frage“, warf Uddington in Erinnerung an Shakespeare ein.

John nickte. „Eine dieser Welten wird er sich unter den Nagel reißen wollen, denn unsere unbekannten ‚Freunde‘ benötigen die Kristalle wahrscheinlich noch dringender als wir selbst. Wir können immerhin auf die Ressourcen des Direktorats zugreifen, während der Feind nur geringe Zuteilungen abzweigen kann, vielleicht zusätzlich geringe Mengen auf dem Schwarzmarkt erwirbt oder auch alte Schiffe ausschlachtet.“

Benisha seufzte. „Sehr bedauerlich, dass er von Major Redfeather die Position von Shanyar erfuhr, sonst könnten wir uns auf Honkrest konzentrieren.“

Es war eine Feststellung und kein Vorwurf gegen seine Tochter, weswegen John abermals nickte. „Daher Honkrest oder Shanyar … Also, Faso, spanne uns nicht so auf die Folter.“

Der Adjutant lächelte sanft. Er warf einen raschen Blick auf den Zeitmesser. „Vor nunmehr einer halben Stunde erhielt High-Command folgende Morse-Nachricht über den Hiromata-Nullzeit-Funk.“ Er berührte einen Sensorschalter und über dem Tisch baute sich die Projektion eines Textes auf, während der Raum automatisch abdunkelte. „Ich zitiere: Dringend … Stopp … Code Rot … Stopp … Sechzig Fremdobjekte in dreißig Lichtjahren Entfernung erfasst … Stopp … Kurs auf uns … Stopp … Angriff wahrscheinlich … Stopp … Commodore Mankov, TOG Five Charly … Ende der Nachricht.“

Faso ließ Worte und Text einen Moment auf die Anwesenden einwirken.

Schließlich sah Benisha Sharma den Commodore düster an. „Und dann verschwenden Sie kostbare Zeit damit, uns erst mit Tee zu versorgen? Es kommt jetzt auf jede Sekunde an!“

„Also Honkrest-3“, stellte John Redfeather fest. „Und keine Sorge, General Sharma, ich bin mir absolut sicher, dass der Commodore keine wertvolle Zeit verschwendet hat.“

Faso deutete eine höfliche Verbeugung an. „So ist es, Sir. Alle möglichen Optionen sind vorbereitet und können durchgeführt werden. Je nachdem, was hier beschlossen wird.“

Omar ibn Fahed schlürfte genussvoll an seinem Tee. „Wenn der Commodore so freundlich wäre, uns noch einmal die verfügbaren Kräfte der Navy vor Augen zu führen …?“

„Selbstverständlich, Sir.“ Eine schematische Karte des von Menschen besiedelten Direktorats erschien, mehrere farbige Symbole wurden eingeblendet. „Derzeit führen wir nur noch die unbedingt erforderlichen Raumpatrouillen mit Kreuzern durch. Die meisten wurden vom Tagesgeschäft abgezogen und durch Langstrecken-FLVs ersetzt, die an ihrer Stelle als Patrouillenboote eingesetzt werden. So entstanden keine Lücken im Überwachungsnetz. Durch diese Maßnahme war es möglich, den größten Teil unserer Kreuzer in sechs Tactical Operations Groups zu formieren. Vier von ihnen sind bei unseren drei Sky-Bases und der Hauptwelt des Direktorats, dem solaren Mars, stationiert. TOG One Alpha bei uns, Two Alpha bei Arantes und Three Alpha bei Rigel. Jede Sky-Base und der Mars verfügen damit über zwei Trägerschlachtschiffe, acht Kreuzer der APS-A-Baureihe und 4 des B-Typs. Zwei kleinere Kampfgruppen, TOG Five Charly und Six Charly sind bei Honkrest-3 und Shanyar stationiert. Sie verfügen über jeweils ein Trägerschlachtschiff, sechs der älteren APS-A und vier der neuen APS-B-Serie. Neben diesen operativen Schutzeinheiten besteht unser eigentliches Kampfgeschwader in Form der Tactical Emergency Group Seven Delta, die ebenfalls auf der Hauptbasis Arcturus stationiert ist. Sie besteht ebenfalls aus zwei Trägerschlachtschiffen, aber zwanzig APS-A und zehn APS-B. Diese TEG ist dafür gedacht, eine bedrohte TOG zu unterstützen.“

John Redfeather legte die Fingerspitzen aneinander. „Womit unsere Kräfte völlig ausgeschöpft sind, denn ein Mindestmaß an Kreuzern müssen wir für den regulären Dienst abstellen. Trotz unserer sicherlich größeren Gesamtstärke ist ein Angreifer uns gegenüber im Vorteil. Während wir unsere Schiffe verteilen müssen, kann er sich ein Ziel aussuchen und dort mit voller Kraft zuschlagen. Ein Verteidiger ist heutzutage immer im Nachteil.“

Carl Uddington nickte. „Zumindest bis Verstärkung eintrifft. Commodore, haben Sie eine Karte des Honkrest-Systems und seiner Umgebung? Ein Radius von vierzig Lichtjahren, wenn es geht.“

Selbstverständlich war das möglich. Jeder Navigator der Menschheit verfügte über Sternenkarten des NCC, des New Cosmic Catalogue, in dem alle bekannten Weltraumobjekte erfasst wurden und die beliebige Ausschnittsvergrößerungen zuließen.

Als die entsprechende Karte erschien, deutete Carl mit einem Lichtzeiger auf eine bestimmte Stelle. „Dort wurde die unbekannte Flotte zuerst geortet. Fast exakt dreißig Lichtjahre von Honkrest entfernt. Ich befürchte, der Gegner kennt die Leistungsmöglichkeiten unserer neuen Nullzeit-Scanner sehr genau. Bei der 30er-Ausführung wird alles, das weiter als dreißig Lichtjahre entfernt ist, nicht mehr angezeigt. Nicht einmal als schwaches Echo. So ziemlich der einzige Nachteil gegenüber den alten Cherkov-Scannern.“

„Möglicherweise hat unser neuer ‚Freund‘ nicht damit gerechnet, dass wir Patrouillenboote so weit vorgeschoben haben und geht davon aus, dass seine Flotte noch nicht entdeckt wurde“, fügte John hinzu. „Das könnte für uns von Vorteil sein.“

„Aber nicht für unsere Verteidiger von TOG Five Charly“, knurrte ibn Fahed verdrießlich. „Faso, haben wir eine Einschätzung, wann der Feind über Honkrest-3 steht und wann unsere TEG dort eintreffen kann?“

„Ich gehe davon aus, dass es insgesamt eine halbe Stunde dauerte, bis die Alarmmeldung des Patrouillenbootes uns über Fünf Charly erreichte. Rechnen wir noch die rund dreißig Minuten hinzu, die bis jetzt bei uns verstrichen sind, dann summiert sich das auf eine Stunde.“ Faso blendete eine Zeitschiene in die Karte. „Die Feindflotte hatte Kurs auf Honkrest und flog knapp unter Lichtgeschwindigkeit. So, wie es alle Schiffe tun müssen, um ihren Hiromata-Nullzeit-Antrieb wieder für den nächsten Sturz durch die Nullzeit aufzuladen. Durchschnittlich benötigt man acht Stunden, bis man den Hiromata wieder auslösen kann. Nur die APS-A schaffen das in sechs Stunden und einige der neuen B-Serie sogar in nur fünf.“

Ibn Fahed lächelte. „Der Feind kann also frühestens in sieben Stunden wieder in die Nullzeit gehen. Ausgezeichnet, unsere APS werden also mindestens eine Stunde vor ihm eintreffen, wenn sie jetzt aufladen und für den Sturz auf Lichtgeschwindigkeit gehen.“

John Redfeather nickte. „Ich würde unsere APS nur ungern ohne die Unterstützung durch Trägerschlachtschiffe einsetzen. Wir wissen einfach nicht, was der Feind aufzubieten hat. Eine Übermacht an Feuerkraft des Feindes könnte zu schweren Verlusten bei uns führen, die wir uns einfach nicht leisten können.“

„Verständlich.“ Ibn Fahed schenkte sich nach und gab reichlich Süße zu seinem Tee. Leises Klingen begleitete die Bewegungen des Silberlöffels, mit dem er umrührte. „Aber wenn du die Kreuzer nur mit Unterstützung der Trägerschlachtschiffe einsetzen willst, dann kann unsere Verstärkung in frühestens acht Stunden eintreffen. Das gibt dem Gegner eine Stunde Zeit, unsere Verteidiger auf Honkrest zu überrollen.“

Carl Uddington schüttelte den Kopf. „Auch wenn der Feind mit überwältigender Übermacht kommt … Commodore Mankov auf der D.C.S. Clavijo ist ein überaus fähiger Geschwaderkommandant. Zudem ist er vorgewarnt. Der lässt sich nicht überrumpeln und wird durchhalten, bis unsere Verstärkung eintrifft. Faso – warum grinsen Sie so?“

John Redfeather lächelte. „Weil Faso sicher etwas in der Hinterhand hat. Also, alter Freund, welchen Trumpf ziehen wir plötzlich aus dem Ärmel?“

„Nun, Ladies und Gentlemen, ich habe meine Vollmachten ausgeschöpft und unsere TOG Alpha One und die TEG Seven Delta abwechselnd in den Raum geschickt, wo sie knapp unter einfache Lichtgeschwindigkeit gingen und ihre Hiromatas aufgeladen haben.“ Das Lächeln des Commodore vertiefte sich. „Man kann den Nullzeit-Antrieb ungefähr fünf Stunden knapp unter Sturzaufladung halten, dann muss man entweder in den Sturz gehen oder eine Notentladung durchführen, soll der Antrieb nicht beschädigt werden. Wir haben also ständig eine Kampfgruppe im Raum, die innerhalb kürzester Zeit in den Sturz gehen kann.“

Überraschtes und anerkennendes Gemurmel war zu hören. Benisha meldete sich zu Wort: „Wenn ich Sie richtig verstanden habe, dann können wir Honkrest also in spätestens fünf Stunden Verstärkung schicken?“

Faso rief die Daten in seinem Gedächtnis ab. „Nach Stand der Dinge und des derzeitigen Bereitschaftsgeschwaders innerhalb von nur drei Stunden.“

Uddington wirkte sichtlich erleichtert. „Welches Geschwader?“

„Glücklicherweise ausgerechnet TEG Seven Delta.“

„Können wir noch rechtzeitig vor dem Sturz an Bord gehen?“, erkundigte sich der Hoch-Admiral.