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Yamato - Das größte jemals gebaute Schlachtschiff Die Yamato war das führende Schiff ihrer Klasse von Schlachtschiffen, die kurz vor dem Zweiten Weltkrieg für die Kaiserlich Japanische Marine (IJN) gebaut wurden. Sie und ihr Schwesterschiff Musashi waren die schwersten und am stärksten bewaffneten Schlachtschiffe, die je gebaut wurden. Sie verdrängten bei voller Beladung fast 72.000 Tonnen und waren mit neun 46-cm-Hauptkanonen bewaffnet, den größten Kanonen, die je auf einem Kriegsschiff montiert wurden. Die Yamato wurde entworfen, um der zahlenmäßig überlegenen Schlachtschiffflotte der Vereinigten Staaten, Japans Hauptrivalen im Pazifik, entgegenzutreten. Sie wurde 1937 auf Kiel gelegt und eine Woche nach dem Angriff auf Pearl Harbor im Dezember 1941 offiziell in Dienst gestellt. Im Laufe des Jahres 1944 wendete sich das Gleichgewicht der Seemacht im Pazifik entscheidend gegen Japan, und Anfang 1945 war die japanische Flotte stark dezimiert und durch kritische Treibstoffknappheit auf den Heimatinseln stark beeinträchtigt. In einem verzweifelten Versuch, den Vormarsch der Alliierten zu verlangsamen, wurde die Yamato im April 1945 auf eine Kamikaze - Mission nach Okinawa entsandt, um die amerikanische Invasion aufzuhalten. Der Einsatzverband wurde südlich von Kyushu von US-U-Booten und -Flugzeugen gesichtet, und am 7. April 1945 wurde das Schiff von amerikanischen Bombern versenkt, wobei die meisten Besatzungsmitglieder starben. Dieses Werk beschreibt die Geschichte dieses außergewöhnlichen Schiffs. Darin werden auch die technischen Details und die Einsätze beschrieben. Das Werk ist mit umfangreichem zeitgenössischem Bildmaterial illustriert. Umfang: 73 Seiten
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Seitenzahl: 57
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Yamato - Das größe jemals gebaute Schlachtschiff
IMPRESSUM:
Dirk Hennings
c/o IP-Management #4887
Ludwig-Erhard-Str. 1820459 Hamburg
Die Yamato (benannt nach der Provinz Yamato, auch archaische Bezeichnung für das Ur-Japan) war ein japanisches Schlachtschiff im Zweiten Weltkrieg. Sie war das Typschiff der Yamato-Klasse. Ihre schwere Artillerie hatte mit 46 Zentimetern das größte bisher bei Hinterladergeschützen auf Schiffen verwendete Kaliber. Das Schiff wurde von 1937 bis 1941 auf der Marinewerft in Kure gebaut und in der Folge wie auch das Schwesterschiff Musashi im Pazifikkrieg eingesetzt. Die Yamato wurde am 7. April 1945 rund 300 Kilometer südlich der japanischen Insel Kyūshū von US-amerikanischen Trägerflugzeugen versenkt.
HIJMS Yamato auf Probefahrt in der Sukumo Bay, Oktober 1941
Technische Daten
Bauwerft Marinewerft Kure
Kiellegung 4. November 1937
Stapellauf 8. August 1940
Indienststellung 16. Dezember 1941
Verbleib am 7. April 1945 durch Luftangriffe versenkt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 263,0 m (Lüa) 256,0 m (KWL)
Breite 38,7 m
Tiefgang max. 11 m
Verdrängung Standard: 65.000 tn. l.
Maximal: 72.809 tn. l.
Besatzung 3.332 (April 1945)
Maschinenanlage12 Kampon-Dampfkessel
4 Dampfturbinen
Maschinenleistung 150.000 PS (110 MW) (Planung)
165.000 PS (121 MW) (maximal)
Höchstgeschwindigkeit 27 kn (50 km/h)
Propeller 4
Bewaffnung
Schwere Artillerie:3 × 3 46-cm-L/45 Typ 94
Mittel- und Flugabwehrartillerie ab April 1945:
2 × 3 15,5-cm-L/60 Jahr 3
12 × 2 12,7-cm-L/40 Typ 89 A1 und A1 Mod.3
152 × 25-mm-L/60 Typ 96
Die Yamato-Klasse war eine Klasse von fünf Schlachtschiffen der japanischen Marine, von denen aber nur die ersten beiden, die Yamato und die Musashi, tatsächlich als Schlachtschiffe in Dienst gestellt und im Pazifikkrieg eingesetzt wurden. Diese blieben bis heute die größten, am schwersten bewaffneten und am stärksten gepanzerten Schlachtschiffe, die jemals gebaut wurden. Das dritte Schiff, die Shinano, wurde als Flugzeugträger fertiggestellt. Der Bau von zwei weiteren Schiffen wurde abgebrochen und die Rümpfe verschrottet. Kein Schlachtschiff der Klasse geriet je in die Situation, für die sie konstruiert waren – ein Artillerieduell mit einem feindlichen Schlachtschiff –, sondern beide fielen den Angriffen von dutzenden Flugzeugen zum Opfer. Die Shinano ging bei einem U-Boot-Angriff verloren.
Die Yamato im Bau in der Marinewerft in Kure
Geschichte und Planung
Marineminister Nagano, einer der Befürworter der Schlachtschiffdoktrin und des Baus der Yamato-Klasse
Mit dem Austritt Japans aus dem Völkerbund nach dem Mukden-Zwischenfall im März 1933 forderte der japanische Generalstab von den Entwicklern der Marine Entwürfe für ein neues Schlachtschiff. Durch den Austritt aus dem Völkerbund und die anschließende Kündigung der Flottenverträge nicht mehr an die Beschränkungen im Kriegsschiffbau gebunden, sprengten die Anforderungen für die neue Schiffsklasse die Dimensionen aller zuvor geplanten Schlachtschiffe. Eine Hauptartillerie mit Geschützen von mindestens 46 cm und ein Panzerschutz, der aus Entfernungen zwischen 20 und 35 Kilometern abgefeuerten 46-cm-Granaten standhalten sollte, wurden ebenso wie eine Geschwindigkeit von über 30 Knoten verlangt.
Die Idee hinter diesen Anforderungen war, eine Schiffsklasse zu schaffen, welche die zahlenmäßige Überlegenheit der amerikanischen United States Navy, die von den japanischen Planern in Zukunft als wahrscheinlichster Gegner ausgemacht war, durch wenige Schlachtschiffe mit besonders großer Kampfkraft auszugleichen. Da die USA sowohl an den Atlantik als auch an den Pazifik grenzten, mussten ihre Schiffe, um schnell von einem Ozean in den anderen zu gelangen, den Panamakanal benutzen. Folglich konnten amerikanische Schlachtschiffe nie eine bestimmte Breite überschreiten, da sie durch die engen Schleusen des Kanals passen mussten. Da der Aufwuchs des Panzerschutzes und die Vergrößerung des Kalibers der Hauptartillerie aber zwangsläufig auch die Schiffsbreite erhöhten, konnte, so die Theorie, kein amerikanisches Schlachtschiff, das unter den genannten Bedingungen geplant war, je die Kampfkraft der neuen japanischen Schlachtschiffklasse erreichen.
Brückenaufbau der Musashi
Vorherige Seite: Der Brückenturm des Schlachtschiff Musashi kurz nach dessen Fertigstellung. Auf der Spitze dieses Turms befindet sich eine Beobachtungskuppel, an deren Basis die Arme des 15-Meter-Entfernungsmessers installiert sind. Auf halber Höhe befinden sich auf dem Dach der Hauptbrücke zwei Feuerleitgeräte für die Bekämpfung von Luftzielen in den oberen Winkelgruppen, unterhalb dieser Brücke ist ein Feuerleitgerät für Luftziele in niedrigen Winkelgruppen installiert. Ein wenig tiefer sind zwei Sehschlitze des gepanzerten Kommandostandes zu sehen.
Der Bau war nicht unumstritten und frühe Befürworter einer Taktik, die Flugzeugträgern den Vorzug gegenüber Schlachtschiffen gab, wie der spätere Oberkommandierende der Kaiserlich Japanischen Marine, Yamamoto, opponierten gegen das Projekt, fanden aber kein Gehör bei ihren Vorgesetzten.
Umsetzung
Der Auftrag für Entwicklung erging vom Generalstab der Marine, unter Führung seines Stabschefs Flottenadmiral Prinz Fushimi Hiroyasu.Konteradmiral Keiji Fukuda war für die Planungen verantwortlich. Die Grundlagen der Konstruktion werden Yuzuru Hiraga zugeschrieben, der die Pläne für ein vergleichbares Schiff unter der Bezeichnung A140-A bereits Jahre zuvor umrissen hatte. Nach zwei Jahren mit verschiedenen Entwürfen hatte man sich auf 46-cm-L/45-Geschütze und besonders zuverlässige Maschinen festgelegt. So reduzierte sich zwar die Höchstgeschwindigkeit deutlich unter die zunächst geforderten 30 Knoten, jedoch lagen die Maschinenanlagen unter 20 cm dicken Panzerplatten, so dass eine möglichst wartungsarme Maschinenkonfiguration gewählt wurde. Die Funktionalität einiger Ideen für den Brückenaufbau, die man für die Yamato-Klasse vorgesehen hatte, testete man 1936 zunächst bei der Modernisierung des Schlachtschiffs Hiei. Es wurden schließlich drei große Schiffsmodelle der Yamato mit Längen von vier, sechs und acht Metern hergestellt, um verschiedene Aspekte der Rumpfform zu prüfen. Da die Schiffsbreite im Verlauf der Planungen ein ungünstiges Verhältnis zur Schiffslänge von 1:6 angenommen hatte, fiel die Rumpfgeschwindigkeit dementsprechend niedrig aus. Durch das Zufügen eines Wulstbugs reduzierten die Entwickler den Widerstandwert des Rumpfes um 5 bis 6 % bei voller Fahrt. Um das Gesamtgewicht zu reduzieren, führte man das Oberdeck vom Heck kommend zunächst in einer geraden Linie über die Maschinenräume und ging dann zum Bug hin in eine leicht konvexe Linienführung über, so dass das Oberdeck etwa auf Höhe des vorderen Hauptgeschützturms seinen tiefsten Punkt erreichte, bevor es zum Bug hin wieder anstieg. Dieser Deckssprung wird manchmal als „Kampon-Linie“ bezeichnet.
Um den Wendekreis der Schiffe zu reduzieren, wählte man eine Heckform, die nicht übermäßig nach achtern verlängert war, wie es bei anderen Schiffstypen zur Erhöhung der Länge üblich war, so dass die Wendigkeit verbessert wurde. Die Schiffe verfügten über zwei Ruder: ein Haupt- und ein Hilfsruder. Das Hilfsruder war vor dem Hauptruder installiert und deutlich kleiner. Es war nicht in der Lage, die Auswirkungen des Hauptruders bei Hartruderlegen durch Gegensteuern auszugleichen, sondern sollte bei einem Totalverlust des Hauptruders ein gewisses Maß an Steuerkontrolle sicherstellen. Um das bei der Vernietung von Stahlplatten anfallende Gewicht zu reduzieren, griff man beim Bau der Yamato-Klasse auch auf das in Japan noch relativ selten benutzte Lichtbogenschweißen zurück.
Finanzierung und Geheimhaltung
Ein wichtiges Element der Planungen der Marine war die absolute Geheimhaltung der wahren Dimensionen ihrer Schlachtschiffe. Da man den Bau der Schiffe selbst nicht verheimlichen konnte, beschloss man, die Informationen über die technischen Daten zu verschleiern. So beantragte man zunächst bei der japanischen Regierung die Gelder für den Bau von zwei 35.000-Tonnen-Schlachtschiffen, wohlwissend, dass diese Mittel für den Bau der beiden ersten Schlachtschiffe der Yamato-Klasse nicht ausreichen würden. Am 19. Januar 1937 erhielt Marineminister Nagano die Genehmigung für die Finanzierung eines Bauprogramms, das 66 Kriegsschiffe umfasste, darunter die Mittel für den Bau der beiden Schiffe der Yamato-Klasse.
Author せたがやアバント